Robert Enke soll Selbstmord verübt haben. Schon das Wort „Selbst-Mord“ beeinhaltet eine ungeheuerliche moralische Bewertung. Jeder Mensch hat ein Recht auf Leben. Auf sein Leben. Und jeder Mensch sollte ein Recht haben, sein Leben zu beenden, ohne dass die Gesellschaft ein Recht haben sollte, dies zu bewerten.
Die Einordnung ist oft Ausfluss der eigenen existentiellen Angst. Die monotheistischen Weltreligionen haben sich diese Angst zu nutze gemacht und wollen – scheinbar – den Menschen helfen, indem sie die Beendung des eigenen Lebens als Sünde charakterisieren – nach dem Motto „Gott hat das Leben gegeben und nur Gott kann das Leben wieder nehmen“.
Besonders erschüttert ein Freitot dann, wenn ein Vorbild, ein scheinbar starker Mensch, sich dafür entscheidet. Weiterlesen