Man kann froh sein, dass der Springer Verlag vor den Gefahren des Antisemitismus geschĂŒtzt ist. Das hat auch historische GrĂŒnde. Der GrĂŒndungsverleger lieĂ in der Nachkriegszeit seine Berater einen Kanon festlegen, dem sein verlegerisches Imperium unterworfen sein sollte. Und dazu gehörte fĂŒr ihn, dass die judenfeindlichen Gesinnungen, die in den Vorurteilen der Menschen schlummern, nicht mehr politisch zum Tragen kommen sollten. Gut so.
Allerdings kam der Grundsatz damals aus der Feder eines alten Nazis, der sein Vertrauen genoss, ĂŒbrigens ebenso wie jĂŒdische Köpfe, die die eigenartige Melange in Axel CĂ€sars Freundeskreis offenbar zu ertragen wussten. Wie man das wissen kann? Nun, die Formulierung ist verrĂ€terisch. Man befĂŒrworte, heiĂt es dort, das Existenzrecht des jĂŒdischen Volkes. Ups, „des Volkes“?
Das Existenzrecht eines Volkes kann nur befĂŒrworten, wer auch das Gegenteil denken kann: den Völkermord, die sogenannte Endlösung. Was der umlackierte Nazis sagen wollte, betrifft das Exsitenzrecht des jĂŒdischen Staates, also von Israel. Das ist eine Nachricht, das ist ein Bekenntnis. Die verunglĂŒckte Formulierung sagt lediglich SelbstverstĂ€ndliches. FĂŒr jedes Volk, jede Religion. Weiterlesen