Vorhang auf für The Damned! Ein halbes Jahrhundert nach ihrer Gründung existiert sie noch, diese für gleich zwei Genres wegweisende Band. Still stylish & relevant.

Greta Sparrow – Propagandashow must go on

Das Narrenschiff „Madleen,“ das unterwegs war, die Seeblockade vor Gaza zu durchbrechen, die die Israelis errichtet hatten, um die Waffenlieferungen an die Hamas zu unterbinden, übrigens in Zusammenarbeit mit Ägypten, ist von den israelischen Seestreitkräften gestoppt worden. Soweit nicht überraschend. Und auch die Reaktionen der terroristischen Verbündeten und moralisch bewegten Alliierten Greta Thunbergs sind voraussehbar gewesen. Dass diese Reaktionen vor Doppelmoral nur so triefen, war ebenso klar, dass sie allerdings so realsatirisch ausfallen, hätte wohl niemand erwartet. Weiterlesen
Kannste noch arbeiten?
Ich bewundere den Arbeitsmarkt-Optimismus unseres Landes, aber auch die Hartnäckigkeit und das Durchhaltevermögen unserer ‚Boomer‘ – Generation. Wir mögen es kompetent und effizient. Für viele von uns war und ist Arbeit ein essentieller Teil unserer Identität. Egal ob wir Angestellte oder Selbstständige waren oder es noch sind. Und ich würde sogar behaupten, dass die angemessene Entlohnung zwar wichtig war, jedoch meist nicht an erster Stelle stand. Sinnvoll war gut. Team war wichtig. Vielleicht gab es ein wenig Pioniergeist, gerne gepaart mit der Erfahrung von Wertschätzung unserer Zeit und unserer Erfahrung. Menschlich mau bis untalentiert auf Führungsebene ist kein ‚Boomer‘-Terrain. Und dieses interessante Feilschen um mehr Freizeit für Fun & Family kommt auch eher seltsam rüber. Die Trennung der Welten von Arbeit und – der Rest?
Ist Arbeit nicht mehr erfüllt von Leidenschaft, Loyalität und der Lust am Miteinander mit dem Ziel eines erfüllten Tages, wodurch definiert sie sich dann? Und ich spreche hier querbeet, also vom Einräumen der Supermarktregale bis zur Gehirn-Akrobatik um unsere Klima-Herausforderungen auf praktischer Ebene zu stemmen. Ich meine uns alle, die wir arbeiten, weil wir diese Erfahrung schätzen. Zusatz-Input, neue Kollegen, alte Vertraute, Weggefährten oder auch dieser eine Weg auf dem Friedhof, den eine Gärtnerin besonders gerne harkt, weil die Vögel dort singen. Mit Michael Endes Buch Momo kam für unsere Generation auch der ‚Beppo‘, ein wahrlich weiser Straßenkehrer im Sinne der Zen-Philosophie. Nur einen Pflasterstein nach dem anderen kehren, nie die ganze Straße ansehen, also so ein gesamtes Arbeitsleben. Vertrauen, dass immer wieder ein Weg kommt, ein neuer Tag eine neue Inspiration bringt und vielleicht das eine zufällige Gespräch die Richtung weist. Was gibt es Wunderbareres als den Spielplatz Arbeitswelt?
So eine Einstellung heißt im Klartext auch für meine Wenigkeit, dass die Folgegenerationen schon auch was zeigen müssen. Vor allem den Esprit, den wir den Ring geworfen haben will ich gespiegelt sehen. Habt ihr unsere jahrzehntelangen Arbeits-Landkarten auf dem Schirm? Erkennt ihr vielleicht bei uns auch eine Dialogbereitschaft, die vielen jungen Menschen heute zu fehlen scheint, weil sie sich von vorne herein überfordert glauben? Statistiken sind nämlich so eine Sache.
Klar kann ich mit über sechzig noch arbeiten. Aber eher schränke ich mich finanziell ein als mich mit Menschen zu langweilen, die denken sie sind die ersten auf diesem Planeten, die in ihrer Lebenszeit auch ein paar Schwierigkeiten stemmen müssen. Nabelschau? Sehr, sehr wichtig, liebe Arbeitsmarkt-Folgegeneration. Besser mal länger auf den Nabel geschaut und ein wenig drüber, in der Magengegend ein bisschen Chuzpe entdeckt als diese langweiligen Seufzer, weil ganz vielleicht Wohlstand zukünftig anders daherkommt. Nur eins solltet ihr nicht versäumen, und das rate ich euch als fröhlich Erntende: Familiengründung. Selbst zu viert auf fünfzig Quadratmeter gelingt euch vielleicht das mutigste Heldenstückchen eures Lebens, von dem ihr eines Tages noch euren Enkeln erzählen werdet.

Songs von Leonard Cohen (11): First We Take Manhattan

Als dieser Song 1986 herauskam, fand ich ihn ziemlich doof, vor allem wegen des Refrains: „Zuerst nehmen wir Manhattan ein, dann Berlin“. Ähm, nein, dachte ich angesichts der Pläne der Sowjetunion und ihrer Satellitenstaaten, umgekehrt wird eine Strategie daraus: „We gotta take Manhattan; but first we‘ll take Berlin.“ Den Rest des Textes finde ich inzwischen ziemlich großartig; aber den Refrain finde ich auch 40 Jahre später problematisch. Gehen wir dem Problem also nach.

Im Land der Klemmfurzer

(Karikatur: Andre Utkiek)
Irgendwo und irgendwann in den vergangenen Jahrzehnten ist es passiert, heimlich, still und leise: Das erlebnisorientierte Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll wurde ersetzt durch Spießigkeit, durch eine vorgebliche Vernunft. Was für den Einzelnen durchaus eine erstrebenswerte Einstellung sein mag, ist gesamtgesellschaftlich eine Katastrophe. Wir haben die Freiheit, das Recht auf Rausch, gegen ein Sicherheitsdenken eingetauscht, das uns lähmt. An die Stelle von Kreativität und situationsbedingter Spontaneität sind Vorschriften und Überwachungen getreten. Willkommen im Land der Klemmfurzer! Eine Polemik
„Scheiß-Israeli“, „Kindermörder“
Ein Muslim greift Hamburgs Antisemitismusbeauftragten Stefan Hensel an, nur weil er seiner Tochter im Auto ein hebräisches Lied vorspielt. Gewalt gegen Juden ist seit dem 7. Oktober Alltag. Selten wird jedoch klar benannt, dass es vor allem importierter Judenhass ist.
Ich kenne Stefan Hensel seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel 2021 und habe mit ihm eins der ersten Interviews geführt, als der Hamburger Senat ihn kurz darauf zum Beauftragten für den Kampf gegen Antisemitismus machte – schon da ein ziemlich hoffnungsloses Unterfangen. Um so mehr hat es mich schockiert, als ich ihn nun auf einer Veranstaltung in einer Hamburger Synagoge traf und erfuhr, dass ein Muslim ihm aus nichtigem Anlass nach dem Leben trachtete. Weiterlesen

Terroristenzähmen leicht gemacht oder: Greta und der Rote Tod

In den nächsten Tagen hat die Live-Action-Variante des Films „Drachenzähmen leicht gemacht“ Premiere. Ob die aufwändige Produktion besser ist als der klassische Animationsfilm von 2010, und ob der besser ist als die Buchvorlage von Cressida Crowell, ist Ansichtssache. Egal. Sie werden vermutlich von Ihren Kindern sowieso gezwungen, sich den Film anzusehen.

Volkswagen: Sparen ja – aber doch nicht beim Luxus!

Volkswagen steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Bis 2030 sollen 35.000 Stellen abgebaut werden, davon sind bereits 20.000 Austritte vertraglich fixiert. Der Konzern kämpft mit sinkenden Gewinnen, insbesondere im E-Auto-Segment, und sieht sich gezwungen, Kosten zu senken. Aber bitte nicht dort, wo es kaum jemanden stören würde: beim Luxus.

Füssen, Bad Tölz und der Chiemsee. Eine frühlingshafte Kulturreise durch das Voralpenland
Wir starten in Füssen. Die Allgäuer, Lechtaler und Ammergauer Alpen, der türkisfarbene Lech, der Forggensee – Mitte Mai noch nicht in voller Wasserhöhe –, eine romantische Altstadt, die Königschlösser und die barocke Wieskirche in der Nähe, all das: weltbekannte kulturelle und landschaftliche Glanzlichter. Wir finden hier im Ostallgäu an der Grenze zu Oberbayern Traumrouten für Wanderer und Radler, genauso wie Museen und historische Orte, die zum Allerfeinsten gehören, was das Urlaubsland Deutschland zu bieten hat. Die Gegend ist kein Geheimtipp, sicher nicht, sondern ein Reise-Klassiker mit Traumkulisse vor fantastischem Bergpanorama … Weiterlesen

Affentheater in Potsdam – „Ein Bericht für eine Akademie“ von Franz Kafka am Hans-Otto-Theater

Es liegt näher als man denkt, dass man in einer Welt, die aus den Fugen zu geraten scheint, Kafkas Monolog auf die Bühne hievt. Das Adjektiv „kafkaesk,“ das Zustände und Vorgänge in deren derben Absurditäten das Leben affektieren, beschreibt das, was in Potsdam in der Reithalle Box zu erleben ist: Einsamkeit und Selbstausbeutung für Klicks und Likes in einer nahezu vollständig vernetzten Welt. Weiterlesen
Herz der Finsternis
Peter Murphy, Urvater des Postpunk, muss man auch heute noch lieben. Mit seinem Comeback-Album „Silver Shade“ zieht er sich am eigenen Schopf aus dem Sud