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Besteht der „globale Süden“ nur aus Judenhassern?

Dieser Tage bekam ich eine Mail vom Goethe-Institut Hamburg, in der ein Kongress angekündigt wurde. Es geht um den 30. Jahrestag des Brandanschlags in Mölln und des „größten und fast vergessenen rassistischen Pogroms der deutschen Nachkriegsgeschichte in Rostock-Lichtenhagen“.

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Der Nazi-Diplomat und sein allzu nachsichtiger Biograf

Erwin Wickert (1915 – 2008) war ein deutscher Autor und Diplomat. Der Journalist Ulli Kulke (Jahrgang 1952) hat ein Buch über ihn geschrieben. Vermutlich stammt das Faszinosum der Gestalt Wickerts für Kulke hauptsächlich aus der Tatsache, dass Wickert den Widerstand vieler Diplomaten gegen den „Nachruf-Erlass“ des damaligen Außenministers Joschka Fischer anführte. Denn Kulke, ein ehemaliger Linker – Mitgründer der „taz“, die damals wirklich links war, und Mitarbeiter der Bundesfraktion der Grünen, als sie noch radikal war – hatte irgendwann Ende der 1980er, Anfang der 1990er Jahre ein Damaskus-Erlebnis und mutierte im Lauf der nächsten 20 Jahre vom Grünen zum Grünenhasser, vom Linken zum Rechten.

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A-a-alles A-a-Antisemiten? Falsche Lehren aus dem Fall Gil Ofarim

Wurde Gil Ofarim im Leipziger Westin Grand antisemitisch beleidigt? Hat er sich das nur eingebildet? Hat er gar, aus anderem Grund verstimmt, die Antisemitismus-Karte gezogen, um sich an einem Mitarbeiter des Hotels zu rächen? Wir wissen es nicht. Allerdings hat man sich in den unsozialen Medien und den Kommentarspalten längst seine Meinung gebildet. Und die ist überwiegend hässlich.

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Aleida Assmanns neuer linker Katechismus

Aleida Assmann kann es nicht lassen. Und dafür muss man ihr dankbar sein. Sie muss sich in alle Diskussionen einmischen, bei denen es um Antisemitismus oder die Relativierung des Holocausts geht. Dabei macht sie durch die Plattheit ihrer Argumentation die Mechanismen deutlich, mit denen einige Deutsche heute sich der Verantwortung entziehen, gegen den real existierenden Antisemitismus zu kämpfen, egal aus welcher Ecke er kommt.

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Ist der Antisemitismus eine Spielart des Rassismus?

Aufgrund eines Server-Absturzes musste der Beitrag neu gepostet werden. In Einzelheiten – Zwischenüberschriften etwa – weicht er vom Original ab.  A.P.)

Ist der Antisemitismus eine Spielart des Rassismus? Die Frage mag abwegig klingen. Schließlich trieben die Nationalsozialisten ihren Rassenantisemitismus so weit, dass sie meinten, faktisch das ganze jüdische Genpool (so haben sie es nicht genannt, aber darauf lief es hinaus) auslöschen zu müssen: Männer, Frauen, Kinder, Säuglinge. Sonst wäre die arische Rasse und damit die gesamte Menschheit nicht sicher vor dem zerstörerischen Wesen des Judentums.

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Der Fall Mauró

Bevor ich selbst im Alter von 50 Jahren Feuilletonredakteur wurde, hatte ich keine Ahnung, wie böse es unter Feuilletonisten zugeht. Besonders böse geht es unter Musikkritikern zu, und zwischen ihnen und ihren Opfern, und einer der besten Musikkritiker Deutschlands sagte mir, nur halb im Scherz, man könne etwa Opernbesprechungen nur verstehen, wenn man wisse, wer gerade mit welchem Tenor schlafe. Ich sage nicht, dass das zutrifft, ich sage nur, dass es mir von einem Kenner so gesagt wurde. Womit wir bei Helmut Mauró wären.

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Assmann, Brumlik, Leggewie, Neiman und Co.: Beredtes Schweigen

Wie so oft bei deutschen Debatten, gibt es auch bei der Debatte um Achille Mbembe die Neigung, statt über die Sache – die antizionistischen Äußerungen und Handlungen des Philosophen – zu diskutieren, sich über Begriffe zu echauffieren.

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Der gute Herr Detjen und der böse Herr Klein

Man kann nicht behaupten, dass sich die öffentlich-rechtlichen Medien in der Diskussion um Achille Mbembe mit Ruhm bekleckern. Besonders befremdlich ist die Rolle von Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur. Kritiker Mbembes werden dort unwidersprochen diffamiert; und zwar immer wieder. Zuletzt tat sich Stephan Detjen mit einem Kommentar hervor, den man nur als unverschämt bezeichnen kann.

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Andreas Eckert, der Antisemitismus und der Hexenwahn

Die Hexenverfolgung war ein düsteres Kapitel der frühen Neuzeit. In Europa wurde laut Wikipedia drei Millionen Menschen der Prozess gemacht. 40.000 bis 60.000 Menschen – sämtlich unschuldig – wurden hingerichtet. Die Dunkelziffer der Ermordeten dürfte erheblich höher liegen. In anderen Teilen der Welt – vor allem in Afrika südlich der Sahara und Teilen Asiens – werden Menschen bis heute als Hexen verdächtigt, verfolgt und getötet.

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Jörg Häntzschel oder die Unfähigkeit zur Selbstkritik

Der Fall Achille Mbembe ruft die üblichen Reflexe der üblichen Verdächtigen hervor. Als zuerst der NRW-Landtagsabgeordnete Lorenz Deutsch (FDP), dann der Antisemitismus-Beauftragte des Bundes Felix Klein Einwände gegen die Einladung des Philosophen als Hauptredner bei der Eröffnung der diesjährigen Ruhrtriennale erhoben, reagierten die Leiterin der Ruhrtriennale und ihre linken und linksliberalen Freunde nicht etwa mit Betroffenheit und dem Angebot einer Diskussion über die gegen Mbembe erhobenen Vorwürfe des Antisemitismus und der Holocaust-Relativierung. Vorwürfe, die nicht nur in Deutschland, aber gerade hier jeden anständigen Menschen zum Innehalten und Nachdenken bewegen sollten. Stattdessen wurde sofort zurückgeschossen.

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„PoC“, PC usw.: Wie Begriffe ihre Unschuld verlieren

Auf Facebook und Twitter entspann sich eine etwas surreale Diskussion um die Frage, ob ich die AfD als „fremdenfeindlich“ bezeichnen dürfe. Eine solche Bezeichnung, die andersaussehende Menschen als „fremd“ bezeichne, mache blind für den Rassismus, wenn sie ihn nicht sogar fördere. Eine türkischstämmige Diskutantin – wenn man bei der Beschimpfung, um die es meistens ging, wirklich von Diskussion reden kann, meinte, damit würde ich „alles negieren, wofür PoC seit Jahren in Deutschland kämpfen“. „PoC“ ist die Abkürzung für „People of Colour“, wofür es anscheinend keinen deutschen Begriff gibt. Jedoch bloß weil er nicht deutsch ist, ist die Bezeichnung „PoC“ nicht besser als „Farbige“; sie ist rassistisch, faschistisch und antisemitisch.

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