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„Wir wählen die Freiheit“. Wie die CDU sich jetzt gegen die russlandhörige AfD abgrenzen muss

Der deutsche Konservatismus in der CDU steckt in der Krise und versäumt es seit Jahren, sich offensiv gegen die AfD zu positionieren. Auch jetzt im Lichte des Kriegs gegen die Ukraine. Dabei besteht gerade jetzt die Chance, zu zeigen, dass die AfD das Gegenteil der CDU ist, der Partei der Freiheit und Westbindung.

Der deutsche CDU-Konservatismus steckt in der Krise und verpasst derzeit eine ganz große historische Chance. Er weiß sich politisch nicht so recht gegen rechts zu positionieren, nicht gegen die AfD. Dabei gibt es ein Thema, bei dem er besonders glänzen und sich insbesondere klar von der AfD abgrenzen könnte: Dem Kampf um die Freiheit des Westens. Gegen die russische Diktatur.
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Die unvermeidliche Aktualität von „Sexy Sadie“

Bekanntlich bezieht sich dieser von John Lennon komponierte Song der Beatles auf den Guru Maharishi Mahesh Yogi, der einige seiner Adeptinnen, ähm, sexualisiert belästigt haben soll. Das Geschlecht des Hochstaplers wurde im Lied zu Tarnzwecken – und gemeinerweise – verändert. Denkt man einen „er“, wo bei den Beatles eine „sie“ steht, könnte der Song direkt auf einen prominenten, ähm, Religionsfunktionär unserer Tage passen.

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Liebe Mitglieder der UpJ, wieso werde ich in eurem Namen als Antisemit beschimpft?

Sehr geehrte Frau Schames, sehr geehrte Frau Khariakova,

Die UpJ trifft sich an diesem Wochenende in Berlin. Die aktuellen Ereignisse kommentiere ich hier nicht, das tun andere zur Genüge. Mich bewegt folgendes: Nach wie vor hat der Vorstand die am 30. Mai dieses Jahres von Ihnen, Frau Schames und Frau Khariakova, öffentlich gegen mich erhobenen Vorwürfe nicht zurückgenommen. Die Presseerklärung ist hier nachzulesen:

https://www.compass-infodienst.de/Juedische-Welt.19242.0.html

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Rezension zu: Shulamit Volkov, Deutschland aus jüdischer Sicht.

Die Historikerin Shulamit Volkov, eine Expertin für die Geschichte der Juden und des Antisemitismus in den verschiedenen deutschen Gesellschaften des 18., 19. und 20. Jahrhunderts, legt eine in Zukunft sicher weit diskutierte neue Arbeit vor. Sie blickt auf die deutschen Gesellschaften seit den Tagen des deutsch-jüdischen Philosophen Moses Mendelsohn bis in die Zeit nach der Shoah. Das Buch („Deutschland aus jüdischer Sicht“) legt das lange Zeit für die Geschichtswissenschaften der Bundesrepublik gültige Paradigma eines „Deutschen Sonderwegs“ beiseite, ohne die gegen die Moderne gerichteten Entwicklungen und Tendenzen der deutschen Gesellschaften seit dem 18. Jahrhundert aus dem Blick zu verlieren. Im Gegenteil, sie arbeitet sie stärker heraus. Ihre Kritik des Sonderweg-Paradigmas besteht vor allem darin, dass seine Vertreter in der deutschen Sozialgeschichte, zwar die Entwicklung der demokratischen Institutionen und Ideen verfolgen, aber nicht die Geschichte der deutschen Juden und der deutschen antisemitischen Obsessionen. Weiterlesen

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Auf der Jagd nach den acht fehlenden Leben

Der gestiefelte Kater war einmal ein furchtloser Held, ein feliner Zorro, Rächer der Enterbten, nur lustiger. Doch nun ist er selbst ein Gejagter: Hinter ihm ist der Tod her, Mönchskutte, rote Augen, Wolfsgrinsen, Sichel, und der Kater hat schon acht seiner neun Leben aufgebraucht. Zunächst versteckt er sich in Mama Lunas Katzenpension, wo er seinem Ende entgegendämmert. Doch auch für den Entstiefelten gibt es keine Ruhe.

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„Du fehlst“ – Eva Quistorp schreibt an ihre verstorbene Freundin Petra Kelly

Eva Quistorp gehörte gemeinsam mit Petra Kelly zu den Gründern und Gründerinnen der Grünen. In einem Brief an ihre verstorbene Mitstreiterin und gute Freundin bringt sie zum Ausdruck, wie sehr ihr diese aktuell fehlt.

Liebe Petra,

Du fehlst nicht nur mir sehr, du fehlst vielen in diesem Lande und weltweit, gerade jetzt wo Putins Mafia und Machtapparat einen brutalen Krieg gegen die Ukraine und auch gegen Europas Demokratien führt und seine zynische Staatspropaganda auch in Afrika und Nicaragua verbreitet. Gerade jetzt, wo Putin es wagt, trotz aller Uno und OSZE Verträge und des Budapester Abkommens, mit Atomwaffeneinsatz zu drohen und Europa zu erpressen. Weiterlesen

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Schnipp schnapp, Territorium ab – Warum Appeasement gegenüber Putin der falsche Weg ist

In diesen Tagen, besser Zeiten, in denen viele deutsche Rechte wie Linke sich Putin am Liebsten ergeben möchten, sei es aus Ideologie, Feigheit oder Egozentrik, und in denen all jene, die ihm die Stirn bieten, um die tapferen Ukrainer zu unterstützen, als „Kriegstreiber“ diffamiert werden, sollte man zurück in die Geschichte blicken. Vor allem auf die Auseinandersetzung zwischen den Appeasern Chamberlain/Halifax einer- und dem tapferen, furchtlosen Winston Churchill andererseits. Das gilt besonders nach den manifesten russischen Angriffen auf Zivilisten heute in der Ukraine.

Gewiss, direkte historische Vergleiche hinken, aber doch gibt es zuweilen Parallelen. Und zwar dann, wenn es darum geht, die Freiheit des Westens gegen einen Aggressor zu verteidigen. Stets stellt sich die Frage, ob man feige ist oder im Bewusstsein des vollen Risikos Gegenwehr zeigt.
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Annalena Baerbock: „Und es obliegt meinem Land…“

Foto Credit: IMAGO / photothek

Einige Überlegungen dazu, was Annalena Baerbock in einer politisch bahnbrechenden Rede vor Studenten der berühmten „New School for Social Research“ in New York am 2. August 2022 sagte und was sie leider nicht sagte. Eine „Zeitenwende“ für eine Revitalisierung der Demokratien nach dem Ende des Kalten Krieges?

Seitdem das russische Militär nicht nur die Krim besetzt hält, Russland sich den Osten der Ukraine mittels Söldnern angeeignet hat und nun auch noch einen unprovozierten und völkerrechtswidrigen Krieg zur Vernichtung der Ukraine führt, sind es vor allem grüne Minister:innen der neuen Bundesregierung, die durch ihr Handeln zeigen, dass die Bundesrepublik die Ukraine wirklich unterstützt. Ob dies beim Bundeskanzler und den sozialdemokratischen Ministern der Fall ist, bleibt vorerst ungewiss. Weiterlesen

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Ein echter Experte: Thomas Urban zerreißt die deutsche Ostpolitik – Eine Rezension

Thomas Urban, der langjährige Korrespondent der „Süddeutschen Zeitung“ in Moskau, Kyiv und Warschau, hat ein neues Buch vorgelegt: „Verstellter Blick – Die deutsche Ostpolitik“. Geschrieben kurz vor dem Krieg gegen die Ukraine. Auf gerade einmal 190 Seiten schafft Urban es, deutsche politische Lebenslügen klar und sachlich auseinanderzunehmen.

Seit dem Überfall von Putins Russland auf die Ukraine am 24. Februar hat sich, erst zaghaft, dann zunehmend stärker werdend, ein seltsamer Diskurs hierzulande entwickelt. In Talkshows sitzen Menschen wie Svenja Flaßpöhler, die „Offene Briefe“ unterzeichnen, in denen sie die Sinnhaftigkeit der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine in Frage stellen und behaupten, „die Fortführung des Krieges mit dem Ziel eines vollständigen Sieges der Ukraine über Russland“ bedeute „Tausende weitere Kriegsopfer, die für ein Ziel sterben, das nicht realistisch zu sein“ scheine. Weiterlesen

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Karpaten – Ein ukrainisches Reisetagebuch in Zeiten des Krieges (Teil 2)

Liane Bednarz war im Mai/Juni mit dem Mediennetzwerk „Freedom Today“ und dessen CEO Andreas Jürgens in der Ukraine unterwegs. Dort haben sie sich mit Christian Gruber getroffen, der dort als Volunteer und zudem als Kriegsreporter tätig ist. Gemeinsam reisten sie durch das Land und führten mit Ukrainern Gespräche vor Ort. Hier schildert Liane Bednarz ihre persönlichen Eindrücke während des zweiten Teils der Reise. Es geht in die Karpaten Die englischsprachige Fassung wird auf der Homepage von „Freedom Today“ erscheinen.

Lwiw, Freitag, 27. Mai 2022, mittags

Wir machen uns auf den Weg in die Karpaten. Ich bin aufgeregt. Karpaten, das klingt nach Dracula, auch wenn dessen Sage im rumänischen Teil der Karpaten rund um den Borgo-Pass angesiedelt ist. Dracula aber passt metaphorisch, so sehr wie Wladimir Putin seine Fangzähne in die Ukraine gehauen hat und seine Schergen das Land schon jetzt blutrünstig aussaugen und alles klauen, was sie greifen können, bis hin zu Bratpfannen, wie im ersten Teil meines Tagebuchs beschrieben. „Pосійські бандити“ aka rosiysʹki bandyty sagen die Ukrainer. Weiterlesen

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Besteht der „globale Süden“ nur aus Judenhassern?

Dieser Tage bekam ich eine Mail vom Goethe-Institut Hamburg, in der ein Kongress angekündigt wurde. Es geht um den 30. Jahrestag des Brandanschlags in Mölln und des „größten und fast vergessenen rassistischen Pogroms der deutschen Nachkriegsgeschichte in Rostock-Lichtenhagen“.

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