avatar

Randy Newmans Lieder (11): My Country

Noch ein Leser-Wunsch. Wieder von Axel Reitel. Und wieder danke ich dafür, denn „My Country“ ist ein wunderbarer Song, einer der besten von Randy Newman, der viele tolle Songs geschrieben hat. Der Titel suggeriert Patriotisches. Oder, da wir es hier mit Randy Newman zu tun haben, eine Patriotismus-Parodie. Schließlich war „My Country, Tis of Thee“ – gesungen zur Melodie von „God Save the King“- lange Zeit so etwas wie die Nationalhymne der Vereinigten Staaten von Amerika: „My country, ’tis of thee / Sweet land of liberty / Of thee I sing …“

Weiterlesen

avatar

Das Jagger-Richards-Songbuch (20): Moonlight Mile

Christian Böß bat mich, etwas zu „Moonlight Mile“ zu schreiben, „weil ich das Stück liebe, obwohl es in meinen Ohren so Stones-untypisch ist“, wie er mir auf Facebook schrieb. Nun gut, mit den Ohren und dem Typischen ist das so eine Sache. Wie ist es etwa mit dem Album „Their Satanic Majesties Request“ von 1967? Oder mit dem Vorgänger-Album „Between the Buttons“ aus dem gleichen Jahr, mit Songs wie „Something Happened to Me Yesterday“: Stones-typisch? Wie Stones-typisch sind Songs wie „Lady Jane“ vom Album „Aftermath“ (1966), „No Expectations“ und „Prodigal Son“ von „Beggar’s Banquet“ (1968), oder auch „Girl With Far Away Eyes“ von „Some Girls“ (1978)? Was ist mit dem Disco-beeinflussten Titeltrack von „Emotional Rescue“ (1980) oder die punkigen Songs „Neighbours“ vom gleichen Album und „Hang Fire“ von „Tattoo You“? Na, und so weiter und so fort bis zur neuesten Single im Zydeco-Sound.

Weiterlesen

avatar

Das Jagger-Richards Songbuch (19): Gimme Shelter

Karsten Schroeder bat mich, etwas über „Gimme Shelter“ zu schreiben. Das ist schwer. Einmal, weil Greil Marcus in seiner damaligen Besprechung des Albums „Let It Bleed“ und da besonders dieses Songs – Dezember1969 – das meiste schon gesagt hat (aber wenn man danach geht, worüber soll man noch schreiben?), dann aber, weil der Song vor allem musikalisch wirkt, nicht textlich, und ich mir vorgenommen habe, generell nicht über die Musik zu schreiben, weil man sich ja doch nicht einigen kann. Wer Mick  Jagger nicht mag, wird nicht anfangen, ihn zu mögen, weil ich sage, er spiele hier wunderbar Harp; so wie ich immer noch nicht Punk mag, auch wenn ich intellektuell nachvollziehen kann, was die Bewegung damals wollte.

Weiterlesen

avatar

Das Jagger-Richards-Songbuch (17): Honky Tonk Women

Songs über junge und alte Mädchen in Bars, die aus beruflichen oder sonstigen Gründen Männer abschleppen, sind in der Rockmusik nicht selten; wahrscheinlich nicht zuletzt deshalb, weil Rockmusiker auf Tour oft mit ihnen zu tun haben. Wie ich in „Backstage Blues“ einer meiner – ähem! – gelungeneren Kompositionen, nach einer Tournee mit der „Berlin Blues Band“ schrieb:

„Show is over and the lights are out / Sitting here all by myself / Drank a lot of wine, sang a lot of songs / Women all went off – with someone else …“

Weiterlesen

avatar

Songs von Leonard Cohen (10): Everybody Knows

Ich habe vergessen, wer mir riet oder mich bat, „Everybody Knows“ zu besprechen. Egal. Der Song (den Text findet man, wie immer, unten) ist schon lustig. Lustig? Moment. Schrieb nicht Stephen Holden in „The New York Times“, der Song sei „a bleak prophecy about the end of the world as we know it“? Was ist am Weltuntergang schon lustig?

Weiterlesen

avatar

Songs von Leonard Cohen (9): Memories

Martin Schaefer meinte, „Memories“ sei der einzige brauchbare Song auf dem Album „Death of a Ladies‘ Man“. Der Meinung bin ich bekanntlich nicht. Aber „Memories“ ist kein schlechter Song.

Weiterlesen

avatar

Songs von Leonard Cohen (6): Bird on the Wire

Vorneweg: Dieser Song ist geklaut. Das kommt bei den besten Musikern vor. George Harrison klaute die Melodie von „My Sweet Lord“ Note für Note von „He’s So Fine“, einem Song, den Ronnie Mack für die Girlgroup The Chiffons schrieb. John Lennon klaute die erste Zeile von „Come Together“ von Chuck Berrys „You Can’t Catch Me“, dem sein Song auch musikalisch ähnelt. In beiden Fällen ist das Original besser, musikalisch und textlich („Doo lang doo lang doo lang“ ist doch viel, viel schöner als „Hare Krishna“, und Chuck Berrys Song über sein neues Auto, mit dem er allen davonfahren kann, ist viel besser als Lennons prätentiöse Nonsensverse, auch wenn „He got feet down below his knees“ zugegebenermaßen ziemlich geil ist.).

Weiterlesen

avatar

Songs von Leonard Cohen (3): Hallelujah. Erste Annäherung

Ich dachte, ich könnte es langsam angehen, die Spannung steigern, den Höhepunkt hinauszögern – aber diese beim Sex durchaus empfehlenswerte Taktik funktioniert hier nicht – schlicht, weil mir der Song nicht aus dem Kopf geht und mir ständig neue Ideen dazu einfallen. „Hallelujah“ also. Leonard Cohens erfolgreichster Song, und leider aus den falschen Gründen erfolgreich.

Weiterlesen

avatar

Songs von Leonard Cohen (2): You Want It Darker

Dass ich ein anderer sei, das wissen wir; aber wer ist Du? Wer will es dunkler? „You Want It Darker“, so heißt das letzte zu Lebzeiten Leonard Cohens veröffentlichte Album. Als ich den Titel las, dachte ich, der Mann gestatte sich einen letzten Scherz mit seinen Fans: Ihr wollt es noch dunkler. Die Stimme tiefer, die Stimmung düsterer. Bitte sehr.

Weiterlesen

avatar

Songs von Leonard Cohen (1): Suzanne

Vor einigen Wochen passierte mir etwas Schreckliches: Ich fing an. Leonard Cohen zu mögen. Immerhin ist es nicht Neil Diamond. Oder Reinhard May. Aber trotzdem. Natürlich wusste der Cohen, dass es so kommen würde:

You never liked to get
The letters that I sent
But now you’ve got the gist
Of what my letters meant

„Meine Briefe hast du nie gern empfangen, aber jetzt verstehst du ungefähr, was ich sagen wollte.“ So heißt es in „The Letters“ auf dem schönen Album „Dear Heather“ aus dem Jahr 2004. Und aus diesem Hinweis mag man ersehen, dass ich, wie ich so bin, systematisch herangehe, und beim samstäglichen Hausputz ein Cohen-Album nach dem anderen anhöre, nachdem ich so um 1969 herum das letzte Mal ein Album von ihm durchhörte.

Weiterlesen

avatar

Randy Newmans Lieder (7): It’s a Jungle Out There

Randy Newman ist Dienstleister. Das meine ich nicht als Kritik. Wenn Produzenten eine Filmmusik brauchen, etwa für „Toy Story“, dann schreibt er sie, und den Hit dazu: „You’ve Got a Friend in Me“. Und dann ist das eine gute, brauchbare Filmmusik, und die Songs kommen ohne doppelten Boden daher. Dann muss man sie aber auch nicht groß interpretieren: WYHIWYG: What you hear is what you get.

Weiterlesen

Scroll To Top