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Vom Regen in die Traufe – Die monetäre Versuchung staatlicher Verschuldung

Von Prof. Dr. Norbert Berthold, Uni Würzburg:

„By a continuing process of inflation, government can confiscate, secretly and unobserved, an important part of the wealth of their citizens” (John Maynard Keynes)

Ein Gespenst geht um in der entwickelten Welt, das Gespenst der Inflation. Das verwundert, zumindest auf den ersten Blick. An der Preisfront für Güter und Dienste herrscht nirgends inflationärer Alarm. Struktureller Wandel und der Verlust des Arbeitsplatzes sind momentan die größere Gefahr.

Und doch fürchten sich die Menschen vor künftiger Inflation. Was ihnen Angst macht, ist die explodierende staatliche Verschuldung. Ein Blick in die Geschichte zeigt, diese Angst ist begründet. Weiterlesen

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Was Minirock und Burka gemeinsam haben

Was ist es nur mit Frauen und Textilien, die alle Leute so aufregt? Vor einigen Tagen hat an dieser Stelle mein Freund und regelmäßiger Gesprächspartner auf „The European“ Alexander Görlach die gesellschaftliche Ächtung der Burka gefordert. Als ob unser wichtigstes Integrations-Problem darin bestünde, dass alle Deutschen zu freundlich wären zu den zigtausend Burka-Trägerinnen, die unsere Straßen überfluten.

Aber langsam. Noch vor einigen Jahren galt es unter Feministinnen beiderlei Geschlechts als ausgemacht, dass die Würde der Frau von einem ganz anderen Textilstück gefährdet sei. Dem Minirock nämlich. Weiterlesen

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Warum die Burka verboten gehört

Von Alexander Görlach, Herausgeber und Chefredakteur „The European“:

Wir verbieten die Burka. Erst in Frankreich, dann in Belgien. Sicher folgen Ungarn, Österreich und die Schweiz. Und was machen wir in Deutschland? Wir werden den islamischen Ganzkörpervorhang, die Wegschließvorrichtung für die spazieren gehende Muslima, nicht verbieten.Warum? Weil die Hysterie darum unangebracht ist, weil sie sich eine kleine Minderheit von muslimischen Männern für ihre Frauen ausgedacht hat, weil sie eine noch kleinere Minderheit von Musliminnen freiwillig als Erfüllung eines religiösen Gelübdes trägt.

Damit ist aber noch längst nicht alles zur Burka gesagt oder zum davon verschiedenen traditionellen islamischen Gewand, das von einer Frau nur die Sehschlitze übrig lässt. Weiterlesen

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Etwas mehr Klimahysterie könnte nicht schaden

Einer neuen Umfrage zufolge halten 40 Prozent der US-Bürger den Klimawandel erstens für „übertrieben“ und zweitens nicht für ein von Menschen gemachtes – also, so darf man annehmen, nicht für ein von Menschen zu bewältigendes Problem.

Das ist beunruhigend. Weiterlesen

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Leiden an der Kirche

Von Alexander Görlach, Herausgeber und Chefredakteur „The European“:

Oh ja, wir Katholiken leiden an der Kirche. Das liegt daran, dass wir uns nicht als unterdrückte Masse einer entrückten purpurgewandeten Hierarchie verstehen, sondern uns als Teil dieser Kirche erleben. Ich kenne keinen – ausnahmslos keinen – Katholiken, der sich im Moment nicht die Frage stellt, was in unserer Kirche los ist.

In der öffentlichen Diskussion zu den Missbrauchsfällen läuft einiges durcheinander. Weiterlesen

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Was tun gegen Kindesmissbrauch?

Es müsste sich inzwischen herumgesprochen haben, dass der sexuelle Missbrauch weder ein rein katholisches noch ein reformpädagogisches Problem ist. (Darauf habe ich am 9. März an dieser Stelle hingewiesen, man kann es nachlesen.)

Dem ist aber nicht so. Weiterlesen

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Wer hat Angst vorm Muselmann?

Von Alexander Görlach, Herausgeber und Chefredakteur „The European“:

Die Türkei kontrolliert über die Ditib und das türkische Religionsministerium Diyanet alle Moscheen ihrer Landsleute in Deutschland. Soll sie jetzt noch türkischsprachige Schulen kontrollieren? Nein.

Deswegen wehren sich Spitzenpolitiker von SPD und CDU zu Recht gegen eine entsprechende Forderung aus Ankara. Türkisch als Fremdsprache spielt in Deutschland keine Rolle, und das, obwohl 2,3 Millionen türkisch stämmige Menschen in Deutschland leben. Wer den Deutschen vorwirft, sie haben ein Problem mit der Türkei oder dem Türkischen, der hat damit sicher nicht Unrecht. Das muss offen benannt werden. Weiterlesen

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Graunvolle Karfreitagsgeschichten

Normalerweise gehört für mich Bachs Matthäus-Passion zur Karwoche wie das Weihnachtsoratorium in die Adventszeit. Wie der Berliner Jude in Michel Bergmanns schönem Roman „Die Teilacher“ sagt: „Ick bin nicht gläubig, aba’n Weihnachtsboom jab’s bei uns zuhause imma.“ Dieses Jahr aber waren wir – aus diversen Gründen, die nicht hierher gehören – nicht in der Matthäus-Passion, sondern in Carl Heinrich Grauns „Tod Jesu“. Das 1755 uraufgeführte Werk – mit einem Libretto von Carl Wilhelm Ramler, dazu gleich mehr – wurde von der Kantorei Alt-Tempelhof in der Glaubenskirche Tempelhof zu Gehör gebracht.

Um es vorwegzunehmen: die Musik – irgendwo zwischen dem alten Bach und seinen Söhnen angesiedelt – ist schön; der Chor war der Aufgabe absolut gewachsen; die Solisten – vor allem die Sopranstimmen Jihye Lee und Nina von Möllendorff – waren großartig. Was mich aber nachhaltig gestört, ja verstört hat, war der Text. Weiterlesen

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Christlich-Ökologisch kommt

Von Alexander Görlach, Herausgeber und Chefredakteur „The European“:

Jetzt also schwarz-grün. Dafür gibt es eine Option. Schon bald in Nordrhein-Westfalen. Und dann im Bund.  Dass das lähmende schwarz-gelbe Debakel sich noch dreieinhalb Jahre hinziehen wird, glaubt keiner mehr der Kommentatoren. Für die Union entsteht nun die Möglichkeit einer Koalition mit der Ökopartei. Sie wird diese Chance nutzen.

Denn die Grünen sind die Rettung der Union – aus zwei Gründen. Weiterlesen

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Kein guter Hirte

Der Hirtenbrief Benedikts XVI. zu dem tausendfachen Sexualmissbrauch durch katholische Priester, Ordensleute und Laien in Irland hat hierzulande keine besonders gute Presse bekommen. Vor allem warf man dem Papst vor, dass er  zu Deutschland kein Wort verlor. Gegen eine solche Kritik muss man den Papst in Schutz nehmen. Warum sollte er in einem Hirtenbrief an die irische Kirche zu dem Sexualmissbrauch in Deutschland Stellung nehmen?

Die einzige Frage, die hier angebracht ist, muss lauten: War dieser Hirtenbrief eine angemessene Reaktion auf die Vorfälle in Irland? Die einige angemessene Antwort muss lauten: Nein. Weiterlesen

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Wir sind alle gefordert

Von Alois Glück, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und Mitglied im Denkkreis „Funktionsfähigkeit“ des Denkwerks Zukunft:

Unsere bisherige Art zu leben und zu wirtschaften ist nicht zukunftsfähig. Unser Gemeinwesen ist in der Situation einer Firma, die auf den ersten Blick mit ihrem Erfolg beeindruckt. Bei näherem Hinschauen wird aber sichtbar, dass die laufenden Betriebskosten und die wachsenden Reparaturkosten den Ertrag übersteigen, die Situation durch Verschuldung kaschiert wird und die Zukunftsorientierung gering ist.

Eine solche Firma hat keine gute Zukunft, eine Gesellschaft in dieser Verfassung auch nicht. Wir werden immer mehr von unseren inneren Widersprüchen gelähmt – und unsere Regierung auch. Weiterlesen

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