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Es ist nicht konservativ, sich auf Gott zu berufen

Harald Stollmeier hat versucht zu definieren, was „konservativ“ heute bedeutet. Das ist natürlich, wie er selbst zugibt, ein hoffnungsloses Unterfangen, weil es verschiedene Spielarten des Konservativen gibt. Ja, es ist geradezu antikonservativ, das Konservative definieren zu wollen, weil klassische Konservative der Meinung sind, dass Institutionen und Prozesse, Traditionen und zwischenmenschliche Beziehungen wichtiger sind als Ideen.

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Warum greifen sie ausgerechnet uns an?

Seitdem die Israeliten die Verantwortung des Einzelnen vor Gott erfanden, leben die Religionen des Buchs in einem Spannungsverhältnis zum Staat. Die Götter der Ägypter, Griechen, Römer und Germanen stützten die Herrscher; die Propheten Israels kritisierten sie. Dieser epochemachende Schritt macht die Religionen des Buchs zu einem Ärgernis für jeden übergriffigen Staat.

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Lasst uns in Würde sterben!

Während die Fragen der existentiellen Humanität in den letzten Monaten vor allem am
Flüchtlingsthema öffentlich abgehandelt werden , sind andere sozial Schwache und Leidende
aus dem Blick geraten, wie Hunderttausende in Altenpflegeheimen und in Krankenhäusern,
die schlecht gepflegt werden oder unheilbar krank sind und sterben wollen. Sie haben scheint es, keinerlei Lobby, außer  den mutigen Pfleger Klaus Fussek, der ein Buch veröffentlicht und die Missstände mit Verelendung, Verwahrlosung, ja sogar mit Massentierhaltung vergleicht, ein Schandfleck des Sozialstaates, des Gesundheitswesens .
Im Bundestag soll am Freitag durch ein neues Gesetz zur Sterbehilfe über ihr Schicksal am Ende des Lebens entschieden werden, über das Ärztelobby und Kirchen -und Parteien streiten.Darf überhaupt im Jahre 2015 die Regierung und das Parlament darüber entscheiden, ob wir sterben dürfen, wenn wir es wollen? Weiterlesen

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Advocatus Dei?

Zugegeben, ich bin Atheist. Anglikanischer Atheist jüdischer Herkunft, sollte ich hinzufügen, denn es gibt so viele Sorten Atheisten, wie es verschiedene Arten gibt, Christ, Jude oder Moslem zu sein, was allzu oft vergessen wird. Hier möchte ich – sozusagen als Advocatus Dei – zwei Einwände gegen den Atheismus vorbringen. Und zwar auch deshalb, weil mir eine bestimmte Sorte Atheismus gehörig auf den Wecker geht: Der Atheismus aus Ignoranz. Der Atheismus, der nicht begreifen kann oder will, dass der Glaube an Gott – oder an Götter – nicht bloß Ausdruck unaufgeklärter Dummheit ist.

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Wozu Religion gut sein soll

Jan Ross hat ein Buch geschrieben, Hannes Stein hat es rezensiert:

http://www.welt.de/print/die_welt/literatur/article115869097/Etwas-ist-aelter-und-staerker-als-Kreons-Gesetz.html

Ross hatte mir das Buch geschickt und gefragt, ob ich es rezensieren möchte; ich hatte, weil ich die zentrale These des Buches unhaltbar finde, es aber nicht verreißen wollte, ihn an Hannes weiterempfohlen, und ich freue mich, dass Hannes nun das Buch rezensiert, und so schön rezensiert hat. Weiterlesen

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Religionskritik und Antijudaismus

Die „Vorhautkriege“ habe auch ihr Gutes. So sortiert sich unter den philosemitischen und prozionistischen Islamophoben derzeit einiges. Die einen begreifen, dass ihre Islamophobie sich eigentlich doch ganz gut durch Antisemitismus ergänzt. Die anderen opfern ihre Islamophobie ihrem Philosemitismus.
Natürlich spült die gegenwärtige Diskussion um die Beschneidung eine Menge an Antisemitismus hoch. Wie zwischen legitimer Kritik an Israels Politik und antisemitischer „Israelkritik“ besteht zwischen legitimer, ja notwendiger Kritik an Bräuchen, Texten oder Glaubensinhalten des Judentums und Antijudaismus ein großer Unterschied. Darauf hinzuweisen, ist gerade inmitten der „Vorhautkriege“ nicht unwichtig. Und zwar nach beiden Seiten. Weiterlesen
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Advocatus Dei

Nach dem Pfingstsonntag, der ja den Beginn der Missionstätigkeit der Ur-Kirche markiert, möchte hier sozusagen als Advocatus Dei zwei Einwände gegen den Atheismus vorbringen, die meines Erachtens auch ein Gegner der Religion ernst nehmen muss, wenn er selber ernst genommen werden will.
Der erste Einwand ist der Einwand aus der Schönheit. Weiterlesen
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Warum unsere Leitkultur kapitalismusfeindlich ist

Warum, so fragte mich (und sich) neulich der kluge Gideon Böss, lieben wir den Kapitalismus nicht? Es ist in der Tat nicht ohne weiteres zu verstehen.

Dem Kapitalismus verdanken wir einen unerhörten Wohlstand. Er war und ist in der Bundesrepublik Deutschland – viel mehr als Einigkeit, Recht und Freiheit – „des Glückes Unterpfand“.  Weiterlesen

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Der notwendige Mentalitätswandel

Von Prof. Dr. Michael von Brück, Denkwerk Zukunft:

Die Katastrophe, die Japan heimgesucht hat, zeigt erneut die Begrenztheit menschlichen Wissens und Könnens. Erdbeben und Tsunamis lassen sich nicht verhindern, sondern allenfalls in ihren Wirkungen mildern, und Fukushima ist die Folge von Naivität, Ignoranz und Gier. Naiv war es, darauf zu bauen, es werde schon nichts schief gehen; ignorant war es anzunehmen, die Atomkraft sei zuverlässig beherrschbar; und gierig war es, mittels vermeintlich billiger Energie einem Konsumrausch zu frönen. Ein Mentalitätswandel ist überfällig. Weiterlesen

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Was Minirock und Burka gemeinsam haben

Was ist es nur mit Frauen und Textilien, die alle Leute so aufregt? Vor einigen Tagen hat an dieser Stelle mein Freund und regelmäßiger Gesprächspartner auf „The European“ Alexander Görlach die gesellschaftliche Ächtung der Burka gefordert. Als ob unser wichtigstes Integrations-Problem darin bestünde, dass alle Deutschen zu freundlich wären zu den zigtausend Burka-Trägerinnen, die unsere Straßen überfluten.

Aber langsam. Noch vor einigen Jahren galt es unter Feministinnen beiderlei Geschlechts als ausgemacht, dass die Würde der Frau von einem ganz anderen Textilstück gefährdet sei. Dem Minirock nämlich. Weiterlesen

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