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Griechen raus? Griechen rein!

Beim Zeus, die spinnen, die Griechen. Erst tricksen sie, dass sich die Säulen der Akropolis biegen, um in den erlauchten Kreis der Euromitglieder aufgenommen zu werden. Hellas lebte fortan in Saus und Braus, aber mächtig über seine finanziellen Verhältnisse.

Folglich musste Resteuropa nach ein paar Jahren richtig ran. Hier eine Milliarde, da eine Milliarde. Hauptsache, den Griechen wieder auf die Haushaltsbeine helfen. Schließlich stand die europäische Währung samt europäischer Idee auf dem Spiel, hieß es unheilschwanger. Achtung, akute Ansteckungsgefahr!

Doch so groß der Rettungsschirm auch wurde, er blieb zu klein.
Griechenland: Geplante Volksabstimmung über Sparpaket

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Eine Zwei-Klassen-Gesellschaft namens Europa

Es ist vollbracht. Nach langem, äußerst zähem Ringen haben sich die Staats- und Regierungschefs der EU auf ein Maßnahmenpaket verständigt, das das schier Unmögliche doch noch möglich machen soll: das (wirtschaftliche) Überleben Griechenlands, des Euros, der Banken und der Union als solcher.

Zwar ist noch keineswegs ausgemacht, dass ein Schuldenschnitt für die Hellenen, der Ausbau des Rettungsschirms auf Billionengröße und die Rücklage-Pflicht für Finanzhäuser die Märkte und die Nerven der Bürger nachhaltig beruhigen können. Doch zumindest die Börsen reagierten erleichtert bis euphorisch. Der Dax schoss kurzzeitig richtig in die Höhe. Immerhin.

Angela Merkel wird solche Nachrichten mit großer Genugtuung registrieren. Zu Recht. Weiterlesen

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Wenn deutsche Haushaltspolitiker in Brüssel als Geister mit am Tisch sitzen

Wir müssen ein neues Wort lernen: den Parlamentsvorbehalt. Was die einen als großen Sieg der Demokratie feiern, halten die anderen für den letzten Sargnagel in der aktuellen Euro-Krise: Kanzlerin Angela Merkel muss künftig den Haushaltsausschuss des Bundestages fragen, was sie für Deutschland in den EU-Krisengipfeln zusagen darf.

Zumindest dann, wenn es über schon Beschlossenes im Deutschen Bundestag hinausgeht. Deshalb auch der derzeitige Hickhack eines sich über sechs Tage hinziehendes Gipfeltreffens. Weiterlesen

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Wie eine inspirierende Europa-Erzählung beginnen könnte

Alle suchen sie, hier ist sie. Oder zumindest meine Version einer faszinierenden Story, warum wir an Europa, dem Euro und der europäischen Integration unbedingt festhalten müssen.

Mit Krieg und Frieden will ich nicht kommen. Ich bin 1966 geboren. Frieden in Europa ist für mich selbstverständlich. Der Rückgriff vieler Politiker – zuletzt auch Ex-Finanzminister Peer Steinbrück im Bundestag bei der Euro-Abstimmung – auf den 1. und 2. Weltkrieg und seine Folgen ist für viele, zumal wenn sie keine Zeitzeugen sind,  kaum mehr als eine Floskel. Er kann – und er sollte – nicht im Zentrum der Argumentation stehen, warum wir im 21. Jahrhundert Europa mehr denn je brauchen. Weiterlesen

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Vorbild Europa – warum die Rettung Griechenlands richtig war

Die Weltwirtschaft erlebt ihre schwerste Krise seit 25 Jahren. So stark wie in den letzten 10 Tagen sind die Finanzmärkte seitdem nicht eingebrochen. Als Ursache gilt die Schuldenkrise in den westlichen Industrieländern, allen voran in den USA. Weiterlesen

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It takes two to tango

Von Stefanie Wahl, Geschäftsführerin des Denkwerks Zukunft:

Die früh industrialisierten Länder scheinen keinen Ausweg mehr aus ihrer Krise zu finden. Verwunderlich ist dies nicht. Denn sie haben jahrzehntelang ein berauschendes Fest gefeiert, für dessen Kosten sie jetzt zur Kasse gebeten werden. Oder anders gewendet: Um Wachstums- und Wohlstandsillusionen zu nähren, haben sie Schuldenberge aufgetürmt, die sie jetzt zu erdrücken drohen.

Die Schuldigen hierfür werden fast ausschließlich bei der Politik gesucht. Auch in Deutschland ist es in erster Linie die Regierung, die für Schuldenanstieg, Euro-Krise und Börsencrash verantwortlich gemacht wird. Gewiss, der Staat hat sich auf unverantwortliche Weise übernommen. Aber dies ist nur die halbe Wahrheit. Weiterlesen

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Wer handelt noch an den Börsen?

Und wieder starren alle auf die Börsen. Und wieder treiben die Märkte die Politiker weltweit vor sich her. Und wieder wird es billiges Geld von den Zentralbanken geben, um die Privatbanken im Geschäft zu halten.

Nachdem die Börsen in Asien sich von den Beteuerungen der G7-Staatenlenker nicht haben beruhigen lassen, sieht alles nach einer Neuauflage des Herbstes 2008 aus. Dieses Mal mit der globalen Schuldenkrise als Auslöser.

Spätestens jetzt aber wäre eine Analyse dringend notwendig, wer das überhaupt ist, „die Finanzmärkte“? Weiterlesen

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Geschafft: In der Krise funktionieren die Euro-Instinkte dann doch

Es scheint geschafft zu sein: Die europäischen Regierungschefs haben wohl tragfähige Varianten gefunden, Griechenland dauerhaft zu helfen und gleichzeitig auch private Gläubiger in die Hilfe mit einzubeziehen.

Das legt nicht nur die erste Reaktion der Märkte weltweit nahe, die kräftig Euro eingekauft haben und damit ihr Vertrauen in diese Gipfellösungen zeigen. Weiterlesen

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Das pazifische Jahrhundert – Willkommen im Disneyland

Von Alexander Görlach, Herausgeber und Chefredakteur „The European“:

Keine Frage, hier in Washington sieht man die Vereinigten Staaten von Amerika noch als Mittelpunkt der Welt, als Weltmacht. Für die USA, so geht hier der Optimismus, bricht mit dem pazifischen ein neues, spannendes Jahrhundert an.

Die Abwertung der eigenen Währung kommt da gerade recht; der Exporte wegen. Einen Boom soll es geben, nicht nur die in Europa bekannten Player wie China, Indien und Japan sind im Blick. Weiterlesen

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Ein Schuldenschnitt für Griechenland ist unausweichlich

So zögerlich wie die EU die Schuldenkrise angepackt hat, laviert sie sich nun durch das anhaltende Desaster. Dabei ist inzwischen unausweichlich, die griechische Misere mit einem Schuldenschnitt zu beenden.

Die Gedankenspiele sind absurd, dass das Land seine alte Währung Drachme zurückholen könnte. Chaos, Schlangen vor den Banken und der endgültige Zusammenbruch der griechischen Wirtschaft wären die unmittelbare und unausweichliche Folge – selbst wenn es gelingen würde, einen derartigen Schritt buchstäblich über Nacht und damit ohne Vorwarnung auszuführen (und nur nebenbei: das würde natürlich nicht gelingen!). Weiterlesen

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Desaster in Brüssel: Euro und Bundesregierung schwach, Schulden hoch


Es gibt einen Traum von Europa: Gemeinsame Werte und Währung, Wettbewerb und Wohlstand ohne Grenzen. Die Esten passen auf den Haushalt auf, die Deutschen auf die Währung, die Dänen sind Beispiel für den Arbeitsmarkt, die Holländer für die Sozialversicherungen, Franzosen kochen, Italiener lieben; Spanier, Portugiesen, Griechen und Iren leben nachhaltig auf.

Der Albtraum entwickelt sich so: Die Griechen definieren die Verschuldung, die Italiener machen Währungs- und die Franzosen „Ordnungs“-politik, auf Dänen, Holländer und Esten hört keiner, die Spanier spielen Fußball und die Deutschen zahlen. Weiterlesen

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