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„Israelkritik“ und Antisemitismus. Ein Fallbeispiel

Es ist nicht immer leicht, legitime Kritik an der Politik der israelischen Regierung, ob richtig oder falsch  – so finde ich Netanyahus Verhalten gegenüber der antisemitischen Soris-Kampagne der ungarischen Regierung skandalös – von antisemitischer „Israelkritik“ zu unterscheiden. Ich sage bewusst, dass „Israelkritik“ antisemitisch ist, ich sage nicht, dass jeder, der Formulierungen aus dem Arsenal der „Israelkritik“ verwendet, Antisemit sei. Und das sagt übrigens keiner. 

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Kritik der identitären Ideologie 2.

Vor Kurzem veröffentlichte die Bild eine Fassung der Dokumentation mit dem TItel: „Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“, der so einige identitäre Ideologen verstörte, mehr als die Terroristen-Lobby ertragen konnte. Beinahe hätte es ja geklappt, einen Film einzukaufen, um ihn dann anschließend in den Archiven verschwinden zu lassen, sei es von vornherein geplant sei es, weil auch den Verantwortlichen der Inhalt verstörte. War es doch genau diese Ideologie der Fortsetzung des Antisemitismus als Israelkritik, der der Boden weitgehend unter den Füßen weggerissen wurde, ohne das strategische Moment der Ausgewogenheit, mit der jede Dokumentation zur Folgenlosigkeit verurteilt worden wäre. Weiterlesen

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Pädagogik statt Diplomatie

Diplomatie ist eine  altbewährte Staatskunst. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, den Interessenausgleich zwischen Staaten so zu regeln, dass es zu einem einvernehmlichen und dauerhaften Modus Vivendi kommt. Entstanden ist die moderne Diplomatie während der Renaissance in Norditalien, wo die damaligen Stadtstaaten mit Hilfe von Gesandten  ihre Interessen absteckten. Heute gehört es zum Einmaleins der Diplomatie, dass man im staatlichen Miteinander  durch Kompromisse einen verlässlichen Ausgleich der Interessen sucht. Das gelingt am besten, wenn man es vermeidet, den Verhandlungspartner bloßzustellen oder in die Enge zu treiben.  Jeder Vertragspartner  muss sich in der erreichten Übereinkunft  wiederfinden können. Schon die römische Antike hat mit dem Leitsatz „Do ut des“ dieses  Prinzip der Gegenseitigkeit  formuliert. Weiterlesen

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Sonderbehandlung oder: Wir dürfen das, wir sind Deutsche

Der „Spiegel“ brachte es auf den Punkt: im täglichen Newsletter „Die Lage“ konnte ich lesen: Das Eklat um Sigmar Gabriels Israelreise „zeigt vor allem eines: Die historisch bedingte Sonderbehandlung Israels stößt mit der Regierung Netanyahu an ihre Grenzen.“

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Wie man Amos Oz vermarktet

Klappentexte sind immer problematisch. Selten kann man sich auf sie verlassen, wenn man wissen will, worum es in einem Buch geht. Aber sie verraten einiges darüber, welche Leser der Verlag ansprechen will und welche Erwartungen er bei ihnen vermutet. Deshalb lohnt es sich, den Klappentext von „Judas“, dem neuen Roman von Amos Oz, zu analysieren.

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Fiktionale Geschichtsklitterung

Schriftsteller sind keine guten Gewährsleute  für die Verkündigung  historischer Wahrheiten. Aus der Stalin-Ära ist bekannt, dass intelligente Autoren, die bei der Entlarvung des Kapitalismus jeden Scharfsinn aufboten, ihren Verstand abschalteten, als sie  Huldigungsgedichte an den sowjetischen Diktator  verfassten. Die Poeme sind  an Peinlichkeit und Zynismus nicht zu überbieten. Hier zwei Beispiele für deutschen  Stalin-Kitsch:

„Dort wirst du, Stalin, stehn, in voller Blüte
Der Apfelbäume an dem Bodensee,
Und durch den Schwarzwald wandert seine Güte,
Und winkt zu sich heran ein scheues Reh.“   (Johannes R. Becher)

“ Das Leben hörte ihm zu.
Die er jetzt belehrte,
Hatten ihn viel gelehrt,
Immer horchte er hin in die Masse,
Mit ihren Schmerzen beschwert.
Die er dem Licht zukehrte.“  (Stephan Hermlin)

Wer meinte,  solche Geschichtsklitterungen gehörten der Vergangenheit an, wurde jüngst eines Besseren belehrt. Im SPIEGEL 12/2017 erschien ein Text  der österreichischen Schriftstellerin Eva Menasse. Weiterlesen

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Deutschlandradio Kultur lässt gegen Israel hetzen

Wenn es um den Krieg gegen Israel geht, kommen deutsche Kommentatoren in der Regel mit wenigen Bausteinen aus, die sie dann schnell zusammensetzen: „Nahostkonflikt“; „Völkerrecht“; „Zweistaatenlösung“; „Palästinenser“; „Friedensprozess“; „illegale Siedlungen“. Alle diese Begriffe sind ideologisch befrachtet. Alle behindern das Verständnis des Kampfes, statt es zu befördern.

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Naivität einer Bürgermeisterin

 Am 15. April 2015 trat  eine junge, attraktive Politikerin der SPD einen traditionsreichen Posten an: den des Bezirksbürgermeisters in Berlin-Neukölln. Es ist  die 38-jährige Franziska Giffey, die vom Urgestein der Neuköllner Sozialdemokraten, Heinz Buschkowsky  („Neukölln ist überall“),  seit 2002 für höhere Aufgaben aufgebaut worden war. Weiterlesen

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Hildesheimer Kuschelecke von Juden bedroht!

An der „Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst“ (HAWK) in Hildesheim wurde jahrelang ein antiisraelisches Seminar angeboten, in dessen Rahmen auch antisemitische Materialien verwendet wurden. Nun wird es abgesetzt. So weit, so gut. Aber noch in der Ankündigung dieser Maßnahme wird deutlich, dass die Hochschule sich als verfolgte Unschuld sieht. Wer heute in Deutschland Antisemitismus anprangert, sieht sich schnell dem Vorwurf ausgesetzt, die Freiheit der Wissenschaft oder – wie es bei der HAWK heißt – das „sichere und vertrauensvolle Lernumfeld“ zu gefährden. 

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Der Fall Bröckers

Man tritt dem Kollegen Mathias Bröckers, denke ich, nicht zu nahe, wenn man sagt, er gebe die Paranoia als investigativen Journalismus aus und hebe die Verdächtigung und die üble Nachrede in den Rang eines Kunsthandwerks . Dafür ist er, wie ich nun erfahren durfte, ziemlich empfindlich, wenn es ums Einstecken geht.

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Von den falschen Freunden Israels. Oder: eine antisemitische Fratze hinter der proisraelischen Maske?

Europaweit geben sich die Neuen Rechten große Mühe, die zum Teil antisemitischen Tendenzen innerhalb ihrer Anhängerschaft und in ihrem politischen Denken zu camouflieren. Weil mit dem politischen Antisemitismus aus dem Land und der Zeit der Väter und Vorväter kein Staat mehr zu machen ist, inszenieren Rechtspopulisten und Rechtsextremisten (allerdings anknüpfend an die Vorlagen der „politischen Mitte“) ein jüdisch-europäisches Abendland, das es so nie gegeben hat – man befrage hierzu nicht zuletzt die Nachkriegswerke gerade deutsch-jüdischer Denker wie Leo Baeck oder Gershom Scholem -, pilgern sie nach Israel, um dort ihre Judenfreundschaft in Szene zu setzen oder winken bei allen Gelegenheiten mit Israelfahnen, um Solidarität – ja, mit wem eigentlich? – zu demonstrieren. Doch manchmal fällt die Maske. Über den Zusammenhang von Antisemitismus und Proisraelismus nachzudenken, führt direkt in die Abgründe der Inkonsistenzen der Neuen Rechten.

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