Zuweilen wird unterstellt, der Assoziierungsvertrag zwischen der Europäischen Union und der Ukraine sei Ausdruck der imperialen Interessen westlicher Kapitalisten. Mein Freund und Sparringpartner Henryk M. Broder bringt es sogar fertig, einerseits diese Sicht der Dinge zu unterstellen, andererseits die Assoziierung abzulehnen, weil sich die EU damit einen Versorgungsempfänger aufbürden würde:
Author: Alan Posener
Atemberaubend, schockierend, erschütternd
Man hätte gedacht und gehofft, dass die luftschnappende Hyperbole mit dem Tod Frank Schirrmachers nach und nach aus dem Repertoire Frankfurter Allgemeiner FeuilletonistInnen verschwinden würde. Leider nicht.
In einem Text für die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ berichtet die Feuilletonistin Julia Encke von einem „atemberaubenden und schockierenden“ Text über die „deutschen Hauptstadtjournalisten“, den sie gerade gelesen hat.
Wolf Biermann hat Recht
Autobahnen sind in Deutschland ein schwieriges Thema. In den Jahren vor der Studentenbewegung war die Redewendung „… aber Hitler hat doch die Autobahnen gebaut“ eine Art Code für Haltungen, die sich zusammenfassen lassen als „Alles war ja nicht schlecht …“ an der Nazi-Diktatur: Alle hatten Arbeit, auch die Faulen und Asozialen, die Jugend lernte Disziplin, Anstand und Abenteuer, Frauen konnten nachts allein durch den Park, es gab KdF-Dampfer für Arbeiter und KZ für Kommunisten, und endlich wurde richtige Kunst gefördert, nicht der abstrakte Schund, der heute wieder die Museen vollstopft.
Der Klimawandel taugt nicht zum Glaubenskrieg
Manche Leser dieses Blogs waren etwas verstört, als sie den Beitrag von Sonja Margolina zum Klimawandel lasen. Es gab Kommentare und Zuschriften des Inhalts, dass man die Leugnung des von Menschen gemachten Klimawandels doch lieber Blogs wie „AchGut“ überlassen sollte, und dass sich der Liberalismus, dessen sich „Starke Meinungen“ rühmt, nicht auf die „Verbreitung von Lügen“ erstrecken dürfe.
Ich möchte hier betonen, dass ich Sonja Margolina für eine exzellente Autorin halte; und dass ich ihre Meinung über den Klimawandel nicht teile.
Ups, Europa kaputtgespart. Sorry. Der IWF übt Selbstkritik.
Von der deutschen Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet, hat der Internationale Währungsfonds (IWF) eine politische Bombe gezündet. In einem Bericht an die Direktorin hat die Unabhängige Evaluierungsbehörde des IWF die Politik der IWF-Leitung in der so genannten europäischen Währungskrise scharf kritisiert. In einer Stellungnahme hat die Direktorin, Christine Lagarde, diese Kritik akzeptiert.
Von der Bescheidenheit eines Christenmenschen
Zu den beständigsten Vorurteilen christlicher Ideologie gehört die Unterstellung, das „Neue Testament“ enthalte eine neue Moral. Das alte – jüdische – Gesetz der Rache sei abgelöst worden durch das neue Gesetz der Vergebung und der Liebe.
Das ist Unsinn.
Wo Dieter Nuhr Recht hat …
Dieter Nuhr ist ein mäßig lustiger Komiker, aber das will in Deutschland schon viel heißen. Für Comedy sei er nicht blöd genug, für Kabarett zu lustig, meint er selbst, aber dass Comedy blöd und Kabarett ernst sein müsse, ist ja das eigentliche Problem. Egal, anderes Thema. Zu Nuhrs bevorzugten Gegenständen gehört die Religion. Hier zum Beispiel macht er sich über die Schöpfungsgeschichte des „Alten“ und die Verkündigungsgeschichte des „Neuen“ Testaments lustig.
Der Marshmallow-Test
In den 1960er Jahren entwickelte Walter Mischel einen Test, mit dem er die Fähigkeit von Kindern messen konnte, auf die unmittelbare Erfüllung von Bedürfnissen im Interesse späterer, größerer Bedürfniserfüllung zu verzichten. Er nannte seine Versuchsanordnung den „Marshmallow-Test“.
When I’m 65
Vor einigen Tagen bin ich 65 geworden. Das ist eine entscheidende Wendemarke im Leben. Wie 18, 30, 35 („Hälfte des Lebens“), 50. Wie das Abitur, der erste echte Job, Heiraten, Tod der Eltern, das erste Kind, das erste Enkelkind. (Ich bin verheiratet, meine Eltern sind tot, ich habe eine Enkeltochter.) Jedoch nur das 18. Lebensjahr hat eine vergleichbare juristische und – sagen wir – verwaltungstechnische Bedeutung.
Was tun gegen den Islamischen Staat?
Wer ist schuld am Aufstieg des „Islamischen Staats“? George W. Bush, sagen die einen. Er hat durch den Sturz Saddam Husseins und die Auflösung der Baath-Partei und der irakischen Armee den Irak nachhaltig destabilisiert. Barack Obama, sagen die anderen. Er hat zu lange gezögert, die gemäßigte Opposition gegen Baschar al-Assad in Syrien wirksam, auch durch militärische Aktionen gegen Assad, zu unterstützen. Dadurch wurden die radikalen Kräfte in Syrien gestärkt.
Anders ausgedrückt: Bush ist schuld, weil er regime change im Irak, Obama, weil er in Syrien kein regime change betrieben hat.
Woher kommen die Täter?
Ein schwuler Freund wurde vor mittlerweile einem Vierteljahrhundert in Berlin-Wedding von sieben arabischen Jugendlichen überfallen und zusammengeschlagen. Die Folgen: zwei gebrochene Rippen, ein Riss in der Milz, und jahrelang eine Angst vor leeren, dunklen Straßen. Die Täter wurden nie gefasst.
Mittlerweile, sagt der Freund, sei es in Berlin mit den Arabern und Türken etwas besser geworden; wobei die Betonung auf „etwas“ liegt. Beim Schwulenklatschen hätten mittlerweile die Russendeutschen eindeutig die Nase vorn.