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Songs von Leonard Cohen (11): First We Take Manhattan

Als dieser Song 1986 herauskam, fand ich ihn ziemlich doof, vor allem wegen des Refrains: „Zuerst nehmen wir Manhattan ein, dann Berlin“. Ähm, nein, dachte ich angesichts der Pläne der Sowjetunion und ihrer Satellitenstaaten, umgekehrt wird eine Strategie daraus: „We gotta take Manhattan; but first we‘ll take Berlin.“ Den Rest des Textes finde ich inzwischen ziemlich großartig; aber den Refrain finde ich auch 40 Jahre später problematisch. Gehen wir dem Problem also nach.

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Im Land der Klemmfurzer

Sicherheit statt Lebensfreude. Karikatur: Andre Utkiek

(Karikatur: Andre Utkiek)

Irgendwo und irgendwann in den vergangenen Jahrzehnten ist es passiert, heimlich, still und leise: Das erlebnisorientierte Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll wurde ersetzt durch Spießigkeit, durch eine vorgebliche Vernunft. Was für den Einzelnen durchaus eine erstrebenswerte Einstellung sein mag, ist gesamtgesellschaftlich eine Katastrophe. Wir haben die Freiheit, das Recht auf Rausch, gegen ein Sicherheitsdenken eingetauscht, das uns lähmt. An die Stelle von Kreativität und situationsbedingter Spontaneität sind Vorschriften und Überwachungen getreten. Willkommen im Land der Klemmfurzer! Eine Polemik

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„Scheiß-Israeli“, „Kindermörder“

Ein Muslim greift Hamburgs Antisemitismusbeauftragten Stefan Hensel an, nur weil er seiner Tochter im Auto ein hebräisches Lied vorspielt. Gewalt gegen Juden ist seit dem 7. Oktober Alltag. Selten wird jedoch klar benannt, dass es vor allem importierter Judenhass ist.

Ich kenne Stefan Hensel seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel 2021 und habe mit ihm eins der ersten Interviews geführt, als der Hamburger Senat ihn kurz darauf zum Beauftragten für den Kampf gegen Antisemitismus machte – schon da ein ziemlich hoffnungsloses Unterfangen. Um so mehr hat es mich schockiert, als ich ihn nun auf einer Veranstaltung in einer Hamburger Synagoge traf und erfuhr, dass ein Muslim ihm aus nichtigem Anlass nach dem Leben trachtete. Weiterlesen

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Terroristenzähmen leicht gemacht oder: Greta und der Rote Tod

In den nächsten Tagen hat die Live-Action-Variante des Films „Drachenzähmen leicht gemacht“ Premiere. Ob die aufwändige Produktion besser ist als der klassische Animationsfilm von 2010, und ob der besser ist als die Buchvorlage von Cressida Crowell, ist Ansichtssache. Egal. Sie werden vermutlich von Ihren Kindern sowieso gezwungen, sich den Film anzusehen.

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Volkswagen: Sparen ja – aber doch nicht beim Luxus!

Der VfL Wolfsburg ist eine hundertprozentige Tochter Volkswagens. Aber während überall sonst gespart wird, läuft die Finanzierung des Fußball-Bundesligisten weiter.

Volkswagen steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Bis 2030 sollen 35.000 Stellen abgebaut werden, davon sind bereits 20.000 Austritte vertraglich fixiert. Der Konzern kämpft mit sinkenden Gewinnen, insbesondere im E-Auto-Segment, und sieht sich gezwungen, Kosten zu senken. Aber bitte nicht dort, wo es kaum jemanden stören würde: beim Luxus.

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Füssen, Bad Tölz und der Chiemsee. Eine frühlingshafte Kulturreise durch das Voralpenland

 

 

 

 

 

Wir starten in Füssen. Die Allgäuer, Lechtaler und Ammergauer Alpen, der türkisfarbene Lech, der Forggensee – Mitte Mai noch nicht in voller Wasserhöhe –, eine romantische Altstadt, die Königschlösser und die barocke Wieskirche in der Nähe, all das: weltbekannte kulturelle und landschaftliche Glanzlichter. Wir finden hier im Ostallgäu an der Grenze zu Oberbayern Traumrouten für Wanderer und Radler, genauso wie Museen und historische Orte, die zum Allerfeinsten gehören, was das Urlaubsland Deutschland zu bieten hat. Die Gegend ist kein Geheimtipp, sicher nicht, sondern ein Reise-Klassiker mit Traumkulisse vor fantastischem Bergpanorama … Weiterlesen

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Affentheater in Potsdam – „Ein Bericht für eine Akademie“ von Franz Kafka am Hans-Otto-Theater

Es liegt näher als man denkt, dass man in einer Welt, die aus den Fugen zu geraten scheint, Kafkas Monolog auf die Bühne hievt. Das Adjektiv „kafkaesk,“ das Zustände und Vorgänge in deren derben Absurditäten das Leben affektieren, beschreibt das, was in Potsdam in der Reithalle Box zu erleben ist: Einsamkeit und Selbstausbeutung für Klicks und Likes in einer nahezu vollständig vernetzten Welt. Weiterlesen

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