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Das Jagger-Richards-Songbuch (8): Street Fighting Man

Obwohl ich eigentlich gekommen bin, um die Rolling Stones zu loben, nicht zu begraben, ist „Street Fighting Man“ ein Song, der besser begraben wäre, weil ich ihn nicht loben kann. Schon als er herauskam, 1968, fand ich ihn blöd.

Dabei ist die Nummer musikalisch wirklich gut, von Keith Richards‘ hellen einleitenden Akkorden auf der Akustikgitarre über seine tragenden und treibenden Bassfiguren bis zu den Sitar-Klängen am Ende, mit denen sich das Lied vom Hörer und Brian Jones aus der Musikgeschichte verabschieden. Und gerade deshalb hatte der Song einen anderen Text verdient.

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Das Jagger-Richards-Songbuch (4): Mother’s Little Helper

Dieser Song ist ein Protestsong. Einer der besseren. Es geht hier um die Doppelmoral des Kleinbürgertums. Als das Album „Aftermath“ herauskam, im Frühjahr 1966, war die Boulevardpresse voll mit Skandalgeschichten über den Drogengebrauch diverser Rock- und Popstars. So war es ein offenes Geheimnis, dass Bob Dylan bei seiner England-Tournee 1964 die Beatles mit Cannabis bekannt gemacht hatte, und dass der Einfluss der Droge im Film „Help!“ und auf dem Album „Rubber Soul“ zu spüren ist. Die Wächter der öffentlichen Moral gaben sich empört; darauf antwortet dieser Song, der die Abhängigkeit vieler „Desperate Housewives“ von verschreibungspflichtigen Beruhigungsmitteln beschreibt und damit auch die Opioid-Krise in den USA vorwegnahm.

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