Ökologisch ordentlich verhalten sich Menschen, die kleine oder keine Autos fahren. Auch ein kleiner bis mittelgroßer Hund wird gerne in der Gesellschaft umweltbewusster und naturverbundener Menschen gesehen. Doch nun ist es Zeit, wenigstens in der Haustierfrage umzudenken. Neuseeländische Forscher haben ausgerechnet, wieviel Kohlendioxid ein Hund im Lauf seines Lebens verursacht. Und sie haben herausgefunden, dass der Hund genau so viel Kohlendioxid verursacht wie Bau und Betrieb eines Toyota Landcruiser, dessen Besitzer so um die 10000 Kilometer im Jahr fährt. Sie sagen: Für Menschen, die sich wirklich um die Umwelt sorgen, ist es Zeit, den Hund abzuschaffen. Weiterlesen
Ursula Weidenfeld
Hartz IV-Erhöhung – das Richtige gemeint, das Falsche getan
Die neue Regierungskoalition hat sich darauf verständigt, Langzeitarbeitslosen das Leben ein bisschen leichter zu machen. Hartz-IV-Empfänger dürfen mehr dazu verdienen, bevor ihnen ihr Anspruch gestrichen wird. Und sie dürfen künftig auch mehr von dem behalten, was sie fürs Alter gespart haben. Dafür loben sich jetzt die Herzjesumarxisten in der CDU und die Neoliberalen in der FDP.
Und doch handelt es sich hier um ein klassisches Beispiel dafür, wie man aus dem richtigen Reflex heraus das Falsche tun kann. Weiterlesen
Schwarz, gelb, grün, rot, knallrot: Die neue Farbenlehre
Die Einen haben gedacht, an Rot-Rot-Grün gehe kein Weg vorbei. Denn Rot-Rot-Grün sei der Reflex darauf, dass es in Deutschland eine strukturell linke Mehrheit gebe. Die Anderen denken jetzt, an Schwarz-Gelb, Schwarz-Grün, Schwarz-Gelb-Grün gehe in Deutschland auf lange Sicht auch kein Weg vorbei. Denn die Mehrheit in Deutschland sei, wir ahnen es schon, strukturell bürgerlich.
Was aber ist bürgerlich, was ist links in diesem Kontext? Liegt den Etiketten ein gemeinsamer Maßstab für das zugrunde, was man für richtig und was man für falsch hält? Oder geht es im wesentlichen doch um eine Stimmungslage, die mal eher nach links, mal eher ins Beharrende driftet? Weiterlesen
Die „Nie wieder“-Industrie startet durch
Im Folgenden – hier ein bisschen gekürzten und zugegebenermaßen flapsig wiedergegebenen – Brief (Original als PDF) haben die mächtigsten Ökonomen des Vereinigten Königreichs Ende Juli an Königin Elisabeth II geschrieben:
Majestät,
bei unserem Zusammentreffen im vergangenen November haben Sie gefragt, warum niemand die Krise vorhergesehen hat. Nun, wir haben am 17. Juni eine Konferenz dazu abgehalten. Mit diesem Schreiben übermitteln wir Ihnen die Ergebnisse.
Ehrlich gesagt, viele haben die Krise kommen sehen. Wir wussten halt nur nicht, wann genau sie kommt und wie heftig sie ausfällt. Es reicht aber nicht, eine Krise kommen zu sehen. Das „wann“ ist entscheidend bei der Vorhersage. Gewarnt haben viele, darunter auch die britische Notenbank. Das Risikomanagement wurde immer wichtiger. Es wurden sogar in vielen Bereichen noch extra Risikomanager eingestellt. Wir haben übersehen, dass man auch jemanden braucht, der die Summe aller Risiken einschätzt. Weiterlesen
Opel- das deutsche Wahlspektakel
Der staatliche amerikanische Autokonzern General Motors ist nun überraschend doch bereit, die deutschen Standorte von Opel zu verkaufen … vermutlich, wenn die deutsche Bundesregierung GM dafür noch einen kleinen Zuschuss für die Firmenkasse gibt. Und natürlich den Zugriff auf Technologien, die auch für GM in Zukunft noch wichtig werden könnten. Um das zu verhandeln, ist GM-Chefunterhändler John Smith an diesem Donnerstag nach Deutschland geflogen.