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Was bedeutet Assads Ende für die Zukunft Syriens?

Credit: Pixelbay

Unsere deutsch-iranische Autorin hat den Kollaps des Assad-Regimes verschlafen, ist aber umso alerter in der Analyse, wie es perspektivisch in Syrien weitergehen könnte. Für sie ist die Frage entscheidend, ob die islamistischen Rebellen es wirklich schaffen, dauerhaft vom Islamismus abzukehren und das Land zu befrieden.

Den Kollaps des Massenmörder Assad habe ich verschlafen. Wortwörtlich. Ich habe am Sonntag ausgeschlafen und erst um zehn Uhr morgens gelesen, dass die Assad – Diktatur Geschichte ist. Innerhalb weniger Tage haben syrische Rebellen eine Stadt nach der anderen eingenommen und sich den Weg in die Hauptstadt Damaskus geebnet. Sie haben so gut wie keinen Widerstand am Boden durch die reguläre syrische Armee erfahren, sie hatten keine nennenswerte Unterstützung aus der Luft durch das iranische oder russische Regime und sie haben Hilfe vom türkischen Machthaber Erdogan erfahren und auch durch die israelische Demokratie, deren Luftstreitkräfte immer wieder iranische Flugzeuge aus dem syrischen Luftraum gedrängt und zum Umkehren gezwungen haben.

Die bedeutende Rolle Israels in der Schwächung des Iran und des Assad-Regimes

Über das türkische Regime und seine Absichten werden wir noch ausführlicher sprechen müssen, aber Israel steht unter keinem Verdacht, Islamisten proaktiv unterstützen zu wollen. Warum also haben die Israelis trotzdem indirekt syrische Rebellen unterstützt? Weiterlesen

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10.000 km ostwärts – eine Reise durch das beginnende 1989 (2)

PRAG, 29. Januar 1989

Alexander (*) muß ich besuchen, sonst verstehe ich zu wenig von Prag.

Kaum dass ich da bin, schlägt er vor, eine ihm bekannte russische Malerin zu besuchen. „Interesse ?“ Natürlich habe ich Interesse. Unterwegs hält er an einem Tor. „Moment , hier hat ein BiIdhauer sein Atelier, Weiterlesen

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Ohropax? Nein, danke! Gelobt sei der Lärm!

Sie hätten es ahnen können, die adretten Damen in ihren Chefsekretärinnen-Kostümen, ausgehfertig gemacht mit Pumps und feinen Handtäschchen. Alle waren sie mit ihren fönfrisierten Beistellherren gekommen, um noch einmal die wachsweichen Musikalien der schottischen Weltenretter Simple Minds zu hören, in deren Texten es aber so was von knallhart gegen das Böse in der Welt zur Sache geht. Sie wollten sich schwelgerisch erinnern an jene Zeiten, als man nach dem übermässigen Genuss von „Mandela Day“ und „Belfast Child“ sein politisches Bewusstsein bis hin zur steuerlich absetzbaren Spendenquittung erweitern konnte. Weiterlesen

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Der letzte Kontakt

Da ich Gluten und Lactose tatsächlich sehr gut vertrage, leiste ich mir dafür im zwischenmenschlichen Bereich hin und wieder einige Intoleranzen, wobei mich mein über die lange Strecke meines bisherigen Lebens erworbener Misanthropismus gelehrt hat, ohnehin soziale Kontakte weitestgehend einzuschränken. Manchmal ist es jedoch, schon aus beruflichen Gründen, unabdingbar, sich darauf einlassen zu müssen. Am Ende des hier Erzählten werden Sie verstehen, was ich meine. Weiterlesen

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10.000 km ostwärts – eine Reise durch das beginnende 1989 (1)

PRAG, 27. und 28. Januar 1989

(Hier der Link zu allen Tagesberichten.)

Schirnding in Bayern… noch ein letzter Blick zurück und dann bin ich auch schon hinter der Grenze in der Tschechoslowakei . In Cheb, den Namen spreche man „Kheb“ aus, mit einem „ACH „- Laut am Anfang und keineswegs „Tscheb“, denn das versteht keiner. Wem das zu kompliziert wird, der verwende lieber den deutschen Namen der Stadt: „Eger“.

Eine geschlagene Stunde stehen wir auf dem Bahnhof, wie immer. Weiterlesen

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1993, – BEI PUTINS

Oder: Als ich mit Wladimir Wladimirowitsch ein Gläschen leerte und mit Stasi-Hauptmann Matthias Warnig ein Schnittchen aß.

„Ihre Eisen bitte!“ sagt der bullige Türsteher. Und ich stehe ratlos in diesem Juli des Jahres 1993 in St. Petersburg vor dem neu eröffneten BMW-Autohaus. Ich verstehe wirklich nicht, was er meint. Bis mir meine russische Kollegin auf Deutsch zukichert: „Du sollst ihm Dein Schießeisen abgeben!“

Aber ich habe gar keins.

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10.000 Tonträger braucht der Mensch. Ein kurzer Einwurf.

Das ist schon ein paar Jahre her, aber immer noch aktuell. Ich habe es wieder entdeckt und jetzt aufgeschrieben. Ich, im folgenden ich genannt, unterhalte mich mit Arnim Töpel. Im Folgenden Arnim genannt. Ein ganz wunderbarer Bluesmann, Pianist, Sänger, Kabarettist. Musikkabarettist würde man ihn besser nicht nennen, das könne als Beleidigung aufgefasst werden in einer Zeit, in der unter diesem Etikett all zu viel Flachkarätiges tourt. Wir unterhalten uns also.

Es geht um Günda, seinen Romanhelden, der ist Kommissar, löst aber eigentlich keine Fälle. Während er das tut, hört er sogar Musik und hat fast so einen guten Geschmack wie Ian Rankins Inspector Rebus. (Letzterer steht auf Wishbone Ash und Rankin sagt auch gelegentlich Konzerte der Band an, im echten Leben. Aber das nur am Rande). Weiterlesen

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Menetekel für Putin und die Mullahs

Der Sturz Assads zeigt, dass selbst superstabil erscheinende Diktaturen trotz äußerer Hilfe über Nacht zusammenbrechen können. Eine schwere Niederlage für die Verbündeten Russland und Iran, mit weitreichende geostrategischen Folgen. Ein weiterer wichtiger Erfolg für Israel. Und ein Hoffnungsschimmer auch für die Ukraine. Weiterlesen

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Die Abenteuer des Joseph Samuel Posener (12 und Schluss)

Am 8ten April (1857) habe ich Haag verlassen, und den 9ten nach Berlin angelangt, sogleich einen Brief an meine Braut verabfolgen lassen. – Heute den 12ten April. Welchen Grahm und welche Angst habe ich bis jetzt überwinden müßen, drey Tage ohne Nachricht von Ihr zu haben, das ist nicht zum Aushalten, ich kann nicht mehr Ruhig bleiben, und beeile mich heute wieder einen Brief zu schreiben. –

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Der Hass

Da ist diese Anekdote:

Ein Jude betritt am 01.Februar 1933 in Berlin ein Reisebüro. Man fragt ihn, was er wünsche und der Jude sagt: „Ich beliebe auszuwandern, können Sie mir ein Land empfehlen?“

Die Angestellte:“Wie wäre es mit Frankreich?“

Der Jude:“Oiwawoi, das ist mir zu nah an Deutschland. Ham Se nich was bessres?“

Die Angestellte: „Österreich ist auch sehr schön.“

Der Jude: „Sind Se meschugge? Da, wo der Herr Hitler herkommt? Ham Se nich was bessres?“

Inzwischen kommen neue Kunden und die Angestellte schiebt dem Juden einen Globus hin und sagt: „Hier mein Herr, suchen Sie sich was aus und wir werden alles für Sie regeln.“

Die Angestellte wendet sich den neuen Kunden zu. Als diese das Reisebüro wieder verlassen kommt die Angestellte zurück zu dem Juden, der langsam den Globus hin und her dreht.

„Und, haben Sie was gefunden?“

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Die Abenteuer des Joseph Samuel Posener (11): „Sie ist schöhn, nobel, besitzt alle Geschicklichkeiten der jetzigen Bildung, ist Reich, und das einzige Kind.“

Das Bild zeigt den Platz Het Plein Ende des 18. Jahrhunderts. Mitte des 19. Jahrhunderts dürfte es immer noch so ähnlich ausgesehen haben. Heute befinden sich dort viele Ministerien.

Den 20ten September 1856 bin ich von Berlin abgereist, und den 22ten nach Haag in Holland Angelangt. Die Freude war groß wie ich meinen guten Freund Naura wieder Erblikkte, drei Wochen habe ich mich in Haag bei den Schwieger-Eltern von meinem Freund aufgehalten, mit welcher Zuvorkommenheit, mit welcher Liebe ich bei diesen Leuten behandelt wurde ist nicht zu Beschreiben, oh könnte ich mich doch nur immer ihrer Behandlung würdig zeigen.

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