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Das Virus und das Klima

1435 meist ältere Menschen starben allein in Frankreich binnen weniger Wochen. Das war letztes Jahr im Sommer. Der Grund war kein neuartiges Virus, sondern eine Hitzewelle. Die gute Nachricht, so Frankreichs Gesundheitsministerin Agnès Buzyn: Bei der Hitzewelle 2003 waren zehn Mal so viele Menschen gestorben. Richtig: über zehntausend Menschen.

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Harry und Meghan und Marx

Dianas Sohn Prince Harry hat nun das Ende der britischen Monarchie eingeleitet. Nicht, weil er eine Bürgerliche geheiratet hat, die auch noch eine – ähm – „person of colour“ ist. Das fanden die Royals eigentlich ziemlich gut; es passt zu ihrer Rolle als Oberhäupter einer multikulturellen Nation, Kirche und Staatengruppe. Sondern weil Harry und Meghan versucht haben, aus der Königlichen Familie eine Marke zu machen. Der Kapitalismus verträgt sich aber nicht mit der Monarchie.

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„PoC“, PC usw.: Wie Begriffe ihre Unschuld verlieren

Auf Facebook und Twitter entspann sich eine etwas surreale Diskussion um die Frage, ob ich die AfD als „fremdenfeindlich“ bezeichnen dürfe. Eine solche Bezeichnung, die andersaussehende Menschen als „fremd“ bezeichne, mache blind für den Rassismus, wenn sie ihn nicht sogar fördere. Eine türkischstämmige Diskutantin – wenn man bei der Beschimpfung, um die es meistens ging, wirklich von Diskussion reden kann, meinte, damit würde ich „alles negieren, wofür PoC seit Jahren in Deutschland kämpfen“. „PoC“ ist die Abkürzung für „People of Colour“, wofür es anscheinend keinen deutschen Begriff gibt. Jedoch bloß weil er nicht deutsch ist, ist die Bezeichnung „PoC“ nicht besser als „Farbige“; sie ist rassistisch, faschistisch und antisemitisch.

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Vier Mythen über die EU

1. Die EU ist ein bürokratisches Monster.

Au contraire. Man muss sich nur überlegen, wie es wäre, wenn jede einzelne der 27 Mitgliedsnationen ihre eigenen Zölle, Grenzregelungen, Qualitätsstandards für Produkte, Zulassungsbehörden für Medikamente, Kriterien für die Anerkennung von Studien- und Berufsabschlüssen hätte, um sich klar zu werden, dass die EU die größte Bürokratievernichtungsmaschine der Weltgeschichte ist.

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Ofri Ilany, Haaretz and the „Antideutsche“

What are the hallmarks of a conspiracy theory? A shadowy group of anonymous people who are said to wield enormous influence behind the scenes. By this token, the left-wing Israeli academic Ofri Ilany has just added a new conspiracy theory to the list. According to a piece Ilany wrote for “Haaretz”, a group calling themselves “Antideutsche” has hijacked German public opinion on Israel. Listen:

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Die radikale Meinungsfreiheit zerstört die liberale Universität

Ein Gastbeitrag von Marcus Knauf

Parteipolitische Auseinandersetzungen gehören nicht an die Universität. Diese Ansicht vertritt der Präsident der Universität Hamburg Dieter Lenzen. Er hat im Oktober sieben Thesen zur Wissenschaftsfreiheit veröffentlicht. Dem widersprach Karl-Heinz Paqué, Vorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung. Seiner Meinung nach müssen politische Debatten auch an Hochschulen geführt werden. Er irrt. Um die Freiheit der Universität zu verteidigen, müssen wir akzeptieren, dass die Meinungsfreiheit in der von Paqué reklamierten Form, nicht gilt. Mehr noch: Eine radikale Meinungsfreiheit kann die liberale Universität zerstören.

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Axel Meyer, die Barsche und die Gender-Debatte

Ich traf Axel Meyer im Juli 2008 am Wissenschaftskolleg Berlin. Der nicht unumstrittene Evolutionsbiologe hatte mir ein Exemplar seines Buchs „Evolution ist überall“ geschickt mit dem Hinweis, er habe „mein Interesse an der Evolutionsbiologie bemerkt“ und „meine Kolumnen in der WELT mit Gewinn“ gelesen. Wir unterhielten uns über allerlei, so über Meyers Spezialgebiet, die Evolution der Barsche in Afrika. Kurzum: Er war und ist mir sympathisch. Umso irritierender ist es, wenn er von Dingen redet, die er nicht ausreichend versteht, und dabei apodiktische Feststellungen von fragwürdiger Gültigkeit trifft.

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Ist Robert Habeck ein „Traumtänzer“ und ein „Hypermoralist“?

Ein Gastbeitrag von Bruno Heidlberger

„Die urbane Akademikerklasse ist der neue Lieblingsfeind der Gegenwart“, notierte Adam Soboczysnki in der Zeit vom 15. November 2018. Die Dämonisierung der an der Globalisierung partizipierenden urbanen, akademischen und nicht mehr nationalgebundenen Mittelschicht hat Anhänger links wie rechts. Der Vorwurf: Der linksliberale Moralismus sei weltfremd. Er vergifte in seiner Hysterie die politische Diskussion. „Realismus“, sei so der Grundsatzreferent der SPD und Autor Nils Heisterhagen, „in Teilen der Linken, genauer in Teilen der Linksliberalen, nicht gewünscht“. Für die Darmstädter Soziologin Cornelia Koppetsch, bezeichnet die akademische Mittelschicht, also das Wählermilieu der Grünen,  gar als „Mittäter“ des Neoliberalismus und setzt sich mit Alexander Gauland und Sahra Wagenknecht ungewollt in ein Boot, wenn sie „die“ Kosmopoliten en passant als Hypermoralisten verurteilt und zu Sündenböcken für die neoliberale Entwicklung und damit zu Wegbereitern für die Rechtsnationalisten erklärt. Robert Habeck, ein weltfremder Hypermoralist und abgehobener Kosmopolit? Ist da was dran?

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