avatar

Steuert Merz die CDU nach rechts? Ach was!

Merkel-Unterstützer Ruprecht Scholz. Foto:quelle: https://ruprecht-polenz.de/

Eine CDU-Gruppierung von Merkel-Getreuen um ihren Ex-Generalsekretär Ruprecht Polenz lastet dem Kanzler wie viele seiner Gegner an, die Partei Richtung AfD zu bewegen. Eine Schimäre, die vom Versagen der früheren Kanzlerin ablenken soll.

Angela Merkel wurde 2021 abgewählt. Ihre Schatten als Dauer-Regierungschefin und -Parteivorsitzende lasten aber immer noch auf der CDU und dem Land. In ihrer langen Kanzlerschaft wurden viele Weichen falsch gestellt, wie sich schmerzlich herausgestellt hat: bei der Migration, der Energieabhängigkeit von Russland, dem Abrüsten der Bundeswehr, fehlenden Infrastrukturinvestitionen. Der größte ihrer Fehler jedoch war, dass sie durch eine wahltaktische Linksverschiebung der CDU rechts von ihr viel Raum geschaffen hat für die AfD, die zur Gefahr für die Demokratie geworden ist. Von Einsicht bei ihr und ihren Anhängern indes keine Spur. Weiterlesen

avatar

Wer will die Arbeit von Ahmad Mansour sabotieren?

Warum das Recherchemagazin „Correctiv“ es für nötig hält, Ahmad Mansour zu diskreditieren, ist mir nicht klar. Jedoch liegt die Vermutung nahe, dass sich die Redaktion instrumentalisieren lässt von so genannten „Antisemitismusforschern“, die etwas dagegen haben, dass Mansour den Antisemitismus auch dort verortet, wo diese Leute ihn auf keinen Fall verortet sehen wollen: unter Muslimen. Und dass er jenseits folgenloser „Trialoge“ und verlogener „Dialoge“ etwas dagegen unternimmt.

Weiterlesen

avatar

Bob Dylan, Wolfgang Niedecken, Heavy Metal, meine Schwiegermutter, Alan Posener und ich.

„Star struck“ bin ich eigentlich nicht. Aber ab und an empfinde ich ein wohliges Kribbeln, wenn ich im gleichen Raum bin wie irgendein „bedeutender“ Mensch. Dabei muss ich diesen Menschen gar nicht besonders verehren. Es könnten auch Orte sein, die dieses undefinierbare Gefühl auslösen. Ein Freund wollte unbedingt mal auf der Wiese von Yasgurs Farm stehen. Sie wissen schon, der Acker der berühmtesten Schlammschlacht des 20. Jahrhunderts. Ein anderer hat im Abbey Road Studio mit Paul McCartneys Toningenieur eine CD aufgenommen.

Weiterlesen

avatar

of Wolf & Men – Der Liebe eine Kolumne 

Ein Text von Wölfen und Menschen. Von Ulf Kubanke. 

„To look into the eyes of a wolf is to see your own soul. I hope you like what you see.“ ~ Aldo Leopold

Sakartvelo 1983

Das kleine Mädchen mit den blauschwarzen Haaren tänzelt leichtfüßig durch den Sommergarten. Sie ist 5 Jahre alt, am rechten Arm ein kleines, gelbes Körbchen. Eine Melodie auf ihren Lippen versprüht alle Freude dieser Welt. Die Sonne scheint mild, Bienen summen. Vögel zwitschern. Halb verträumt, halb konzentriert auf allerlei leuchtende Blumen um sie herum hüpft die Kleine in beseelt eigenem Rhythmus durch ihre fast ebenso winzige, bunte Welt.

Idyllisch, nicht wahr?

Doch weiten wir den Fokus einmal. Ein ausschließlich verengter Blickwinkel führt all zu oft zum Ruin des Gesamtbildes. Weiterlesen

avatar

Warum der Postkolonialismus mir so bekannt vorkommt

In seinem Nachruf für meinen verstorbenen Kollegen Richard Herzinger schreibt der amerikanische Politologe Jeffrey Herf, die Linke habe seit Lenins Zeiten als „zentrale Dichotomie“ die Auseinandersetzung zwischen Imperialismus und Anti-Imperialismus gesehen. Für Herzinger sei aber die Dichotomie zwischen Freiheit und Unfreiheit zentral gewesen.

Das Wort „zentrale Dichotomie“ finde ich etwas hochtrabend. Gemeint ist letztlich das, was Mao Tse-tung den „Hauptwiderspruch“ nannte, dem gegenüber alle anderen „Widersprüche“ sekundär seien. Ich habe das als Mitglied der maoistischen KPD in den 1970er Jahren jahrelang so gelernt und als Kader gelehrt.

Weiterlesen

avatar

Headbangen im Sozialismus? Metal in der DDR: Eine Doktorarbeit von Nikolai Okunew. Mit Podcast.

Keine Heavy Metal-Band aus der DDR hat es jemals zu einer ähnlichen Bekanntheit im Westen geschafft wie Rock- und Popbands vom Schlage Puhdys, Karat oder City. Das mag zum einen daran liegen, dass selbst die bekanntesten Bands des Genres, wie Formel 1 oder Babylon im Gegensatz zu den vorher genannten Konzerte im Westen nicht erlaubt wurden. Aber in ihrer Heimat trafen sie au eine große Zahl eingeschworener Fans, die ähnlich wie die Bluesfraeks des Ostens ständig in der ganze Republik unterwegs waren, um ihre Bands live zu erleben. Dabei verbreiten sich die Nachrichten über Konzerte – offizielle wie priate – oft durch Mundpropaganda. Weiterlesen

avatar

„Cities in Dust“ – eine „Stadtbild“-Kolumne

Ulf Kubanke mit seinen Gedanken zur „Stadtbild“-Debatte.

„Ich bin enttäuscht!“ (Otto (Kevin Kline) vor dem leeren Tresor in „Ein Fisch namens Wanda“ 1987)

Stadtbild, Stadtbild und kein Ende. Beim gesamten Diskussionsverlauf dieser Tage geht es mir ein wenig wie obig Otto vor dem gähnenden Geldschrank.

Alle Ebenen verschwimmen und auf einmal entsteht ein großes Durcheinander, vor allem ein großes Gegeneinander.

Auf einmal hat das gesamte Land diese erbärmlich verkürzende Snowflakes versus Cordhutträger-Nummer am Hals. Weiterlesen

avatar

Als Pazifist gescheitert. Von 1975 bis 2025.

Das Foto ist 50 Jahre alt, mein jüngeres ich leistet widerwillig seinen Grundwehrdienst ab. Schütze Zimmer dient in der Nachschubkompanie. Bringt es mit Eifer zum per Zeugnis dokumentierten Lochkartenprüfer (!) – ein schöner Beruf mit guten Zukunftsperspektiven. Denkt dabei aber nicht an Krieg, sondern an die Mittagspause und die anschliessende Wochenend-Heimreise.

Weiterlesen

avatar

Meine Schwester Gesine – So etwas wie ein Beitrag zum „DDR-Zwangsdoping“

„Ich habe nicht die Macht, meiner Schwester Gesine Walther eine Karriere als DDR-Spitzensportler zu eröffnen oder zu verschließen.“

Entgegnete ich im Dezember 1980 dem Geheimdienstoffizier des Ministeriums für Staatssicherheit, dem Leutnant, der sogar seinen Namen geheim hielt.  Bei dem ich einsaß im „Roten Ochsen“ seit dem Sommer des Jahres. Am 5. August 1980 war ich erwischt worden an der ungarisch-österreichischen Grenze. Hatte versucht, nicht wieder in die DDR zurückzukehren. Strafbar nach § 213 Absatz 2 des Strafgesetzbuches der DDR. Weiterlesen

Scroll To Top