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Islam und Gewalt

Am 17. Juni 2017 fand in Köln ein Friedensmarsch statt, zu dem die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor aufgerufen hatte. Sie wollte damit ein Zeichen dafür  setzen, dass die Muslime in Deutschland sich in keiner Weise mit den wirren Ideen der islamistischen Attentäter identifizieren:  „Wir Muslime müssen uns von den Tätern stärker abgrenzen und ihre gesellschaftliche Ächtung herbeiführen.“  Die Zahl der  Teilnehmer blieb weit  hinter den Erwartungen der Initiatoren zurück.  Nur maximal 2500 Menschen, darunter auch viele Nicht-Muslime, liefen durch die Straßen Kölns. Der türkische Islamverband DITIP und der Islamrat hatten sich geweigert, ihre Mitglieder zu der Demonstration aufzurufen. Wenn man bedenkt, dass nur ein Bruchteil der in unserem Land lebenden Muslime überhaupt  Mitglied in einem der Verbände ist, kann man schlussfolgern, dass den meisten Muslimen das von Lamya Kaddor vertretene Anliegen  reichlich  gleichgültig ist.  Weiterlesen

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Leitkultur alphabetisch

Da es eine große Verwirrung darüber gibt, was zur deutschen Leitkultur gehört, haben wir hier – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – ein leicht verständliches, alphabetisch geordnetes Glossar zusammengestellt. (Bei Einträgen, die nicht von mir stammen, ist der Autor bzw, die Autorin in Klammern vermerkt.)

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Adolf Hitler als Religionskritiker

Ich möchte noch einmal auf die Frage des Verhältnisses von Religionskritik und Rassismus zurückkommen. Manche Leute lehnen es ab, überhaupt darüber nachzudenken. Sie sagen: Religion ist nicht Rasse, also kann selbst die schärfste Religionskritik per Definitionem nicht Rassismus sein. Ginge es um Worte, hätten diese Leute Recht. Aber um Worte geht es mir jedenfalls nicht, sondern um Haltungen und Einstellungen.

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Von der Bescheidenheit eines Christenmenschen

Zu den beständigsten Vorurteilen christlicher Ideologie gehört die Unterstellung, das „Neue Testament“ enthalte eine neue Moral. Das alte – jüdische – Gesetz der Rache sei abgelöst worden durch das neue Gesetz der Vergebung und der Liebe.
Das ist Unsinn.

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Warum Diskussionen um Wörter Mumpitz sind

Zu den unangenehmsten Eigenschaften unserer spezifisch deutschen Leitkultur gehört der Streit um Wörter. Wie zum Beispiel der ewige Streit um das Wort „Leitkultur“, das Henryk M. Broder treffend als „Leidkultur“ verfremdet hat.

Diese Neigung zum Streit um Wörter und Begriffe (und um die bei „Faust“ vom Schüler an Mephisto gestellte Fragte, ob denn beim Wort überhaupt ein Begriff sein müsse), ist vermutlich eine Folge der Prägung des deutschen Denkens durch den unseligen Platon; in den angelsächsischen Ländern ist spätestens seit Duns Scotus klar, dass Wörter halt nur Wörter sind, und dass ihnen nicht jene magischen Qualitäten zur Beschreibung irgendeiner real existierenden „Essenz“ oder Wesenheit innewohnen, die ihnen der Idealismus andichtet. Deshalb gibt es dort keinen Streit um Wörter. Als der Richter am Obersten Gericht der USA Potter Stewart gebeten wurde, Pornographie zu definieren, antwortete er: „I know it when I see it.“ Weiterlesen

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Kann das Christentum tolerant sein?

Beim – ziemlich schlecht besuchten – Festgottesdienst am 2. Weihnachtsfeiertag im Berliner Dom hielt Domprediger Thomas C. Müller eine interessante Predigt, die meines Erachtens die Möglichkeit des Relativismus im Glauben begründete und zugleich erklärte, warum der Begriff der „christlichen Leitkultur“ für einen wahren Christen problematisch ist.

Es war angenehm, im protzigen Dom, einem Sinnbild für das Bündnis zwischen Thron und Altar, in dem schon der christlich-soziale Hofprediger Adolf Stöcker seine antisemitischen Tiraden im Namen des Glaubens hielt, nun eine ganz andere Stimme zu vernehmen. Weiterlesen

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Müssen Christen antimodern sein?

Er fände es „ganz unironisch schade“, wenn es sich erweisen sollte, dass die katholische Kirche infolge des Missbrauchsskandals „irreparabel geschwächt“ sei, schrieb Harald Martenstein am Sonntag im Berliner „Tagesspiegel“.

Und er begründete das folgendermaßen: „Dass die Kirche nicht ‚modern’ sein wollte, war bisher eine Stärke. So, wie jeder Angeklagter einen Pflichtverteidiger braucht, haben auch die Tradition und die alten Werte, egal wie man sie findet, einen Pflichtverteidiger nötig. Jemand muss sagen, dass ‚neu’ nicht automatisch ‚besser’ ist, denn häufig stimmt das. Die Kirche war die letzte Kraft, die so etwas glaubwürdig vertreten konnte.“

Ich muss vorausschicken, dass ich Martenstein mag. Wir sind beide Mitglied bei den „anonymen Bloggern“, wir haben beide einen ähnlichen kulturellen Hintergrund, wir lieben beide Berlin-Kreuzberg. Ich bewundere seine Art zu schreiben. Aber wenn ich dieses schwachsinnige Argument, das dieser Tage landauf, landab wiederholt wird, noch einmal höre, werde ich schreien. Mit solchen Freunden braucht die katholische Kirche jedenfalls keine Feinde. Weiterlesen

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