Zu Pfingsten haben Aktivisten der Berliner Autonomen verschiedene leer stehende Häuser besetzt. Einige davon verlieĂźen sie wieder, nachdem sie Transparente mit Protestparolen an den Fassaden angebracht hatten. Ein Haus in Neukölln musste allerdings  von der Polizei geräumt werden. Gegen 56 Personen wird seitdem wegen Hausfriedensbruchs und gegen sechs  zusätzlich wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt  ermittelt. Innensenator Geisel, SPD, gehorchte, als er den Räumungsbefehl erteilte, der sog. „Berliner Linie der Vernunft“ aus dem Jahr 1981, die besagt, dass jedes besetzte Haus binnen 24 Stunden geräumt werden mĂĽsse. Hintergrund dieser Maxime war die Einsicht des damaligen Regierenden BĂĽrgermeisters Hans-Jochen Vogel (SPD), dass Hausbesetzungen unsozial seien, weil sich kleine militante GrĂĽppchen an der Schlange der  wohnungsuchenden BĂĽrger vorbei selbst bedienten. Er wollte solche Aktionen nach dem Prinzip „Frechheit siegt“ zugunsten eines geregelten Ablaufs der Vermietung  beenden. Alle darauf folgenden Senate fĂĽhrten diese Linie fort – ungeachtet der farblichen Zusammensetzung der Regierung. Weiterlesen
