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Menetekel für Putin und die Mullahs

Der Sturz Assads zeigt, dass selbst superstabil erscheinende Diktaturen trotz äußerer Hilfe über Nacht zusammenbrechen können. Eine schwere Niederlage für die Verbündeten Russland und Iran, mit weitreichende geostrategischen Folgen. Ein weiterer wichtiger Erfolg für Israel. Und ein Hoffnungsschimmer auch für die Ukraine. Weiterlesen

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Die Abenteuer des Joseph Samuel Posener (12 und Schluss)

Am 8ten April (1857) habe ich Haag verlassen, und den 9ten nach Berlin angelangt, sogleich einen Brief an meine Braut verabfolgen lassen. – Heute den 12ten April. Welchen Grahm und welche Angst habe ich bis jetzt überwinden müßen, drey Tage ohne Nachricht von Ihr zu haben, das ist nicht zum Aushalten, ich kann nicht mehr Ruhig bleiben, und beeile mich heute wieder einen Brief zu schreiben. –

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Der Hass

Da ist diese Anekdote:

Ein Jude betritt am 01.Februar 1933 in Berlin ein Reisebüro. Man fragt ihn, was er wünsche und der Jude sagt: „Ich beliebe auszuwandern, können Sie mir ein Land empfehlen?“

Die Angestellte:“Wie wäre es mit Frankreich?“

Der Jude:“Oiwawoi, das ist mir zu nah an Deutschland. Ham Se nich was bessres?“

Die Angestellte: „Österreich ist auch sehr schön.“

Der Jude: „Sind Se meschugge? Da, wo der Herr Hitler herkommt? Ham Se nich was bessres?“

Inzwischen kommen neue Kunden und die Angestellte schiebt dem Juden einen Globus hin und sagt: „Hier mein Herr, suchen Sie sich was aus und wir werden alles für Sie regeln.“

Die Angestellte wendet sich den neuen Kunden zu. Als diese das Reisebüro wieder verlassen kommt die Angestellte zurück zu dem Juden, der langsam den Globus hin und her dreht.

„Und, haben Sie was gefunden?“

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Die Abenteuer des Joseph Samuel Posener (11): „Sie ist schöhn, nobel, besitzt alle Geschicklichkeiten der jetzigen Bildung, ist Reich, und das einzige Kind.“

Das Bild zeigt den Platz Het Plein Ende des 18. Jahrhunderts. Mitte des 19. Jahrhunderts dürfte es immer noch so ähnlich ausgesehen haben. Heute befinden sich dort viele Ministerien.

Den 20ten September 1856 bin ich von Berlin abgereist, und den 22ten nach Haag in Holland Angelangt. Die Freude war groß wie ich meinen guten Freund Naura wieder Erblikkte, drei Wochen habe ich mich in Haag bei den Schwieger-Eltern von meinem Freund aufgehalten, mit welcher Zuvorkommenheit, mit welcher Liebe ich bei diesen Leuten behandelt wurde ist nicht zu Beschreiben, oh könnte ich mich doch nur immer ihrer Behandlung würdig zeigen.

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Demokratie im Zangengriff der Extremen

Erst Biden/Harris, nun Macron/Barnier: Radikale von rechts und links erwürgen die geschwächten Parteien der Mitte. Die Autoritären triumphieren. Auch Deutschland ist davor nicht gefeit. Die Neuwahl im Februar bietet vielleicht die letzte Chance, nach dem Scheitern der Ampel eine stabile Regierung zu bilden, die die gewaltigen Probleme angeht. Sonst: Westen, gute Nacht! Weiterlesen

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Silbrig, glänzend, leuchtend, hell: Im November nach Cádiz

 

Silbrig, glänzend, leuchtend, hell:
Im November nach Cádiz

Tacita de Plata, „Silbertässchen“ wird sie genannt, die alte, uralte Stadt Cádiz an der Costa de la Luz, an der Küste des Lichts, der südlichen Atlantik-Küste Spaniens. Blickt man sie von Weitem an, etwa von den langen Sandstränden südöstlich des historischen Zentrums, dann versteht man, warum. Der Ort, der nur über einen schmalen Streifen Land mit dem iberischen Festland verbunden ist, ist oft in ein nur schwer zu beschreibendes Licht getaucht: silbrig, glänzend, leuchtend, hell, flimmernd, unwirklich. Und das auch im November. So ganz anders als in Frankfurt am Main, wo wir vor kurzer Zeit starteten. Der Flug nach Jerez de la Frontera dauerte keine drei Stunden – die Fahrt von dort hierher noch einmal eine halbe Stunde. Weiterlesen

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Die Abenteuer des Joseph Samuel Posener (10): „Im betrübten Greis erkannte ich meinen Vater.“

Das Bild zeigt das ehemalige Geschäft Joseph Samuel Poseners im alten Zentrum von Rio de Janeiro, rua Carioca 10. Laut Handelsregister von 1899 sind Joseph Posener und Julio Posener – das ist sein ältester Sohn – als „socios“, also Teilhaber, eingetragen.

Den 18ten May 1856 um 8 Uhr morgens habe ich Rio de Janeiro verlassen, mit dem französischen Dampfer Lionnais, kam nach Bahia d. 23, nach Pernambuco d. 25., nach S. Vicente den 4ten Juni, nach Tennerife d 8ten, nach Madeira den 10ten, nach Lissabon den 13ten und nach L’Havre d 18ten Juni, kam nach Paris d 19 Juni an. In Paris habe ich mich 20 Tage aufgehalten, mehrere Monumente und Merkwürdigkeiten gesehen. Reiste den 12 July 1856 von Paris ab und kahm am 14ten am Abend 10 Uhr in Berlin an.

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Wie war das nochmal mit dem Klimawandel?

 

Es ist eine Herausforderung, gerade vor Beginn des neuen Jahres positive Meldungen zur Klimapolitik in Deutschland und der Welt zu schreiben, nachdem auch im Jahr 2024 die mediale Berichterstattung fast ausschließlich von negativen Schlagzeilen dazu dominiert wurde.

Deutschland ist klimamüde!

In den vergangenen Jahren haben viele Menschen in Deutschland aufgrund der Vielzahl der Krisen in Europa und der Welt das Thema der Klimaveränderungen aus dem Blick verloren.

Dies beginnt damit, dass sich die im Bundestag heute vertretenen und für die Wahl am 23. Februar kandidierenden Parteien zum Teil diametral uneinig über den Klimawandel und seine Bedeutung sind. Für eine Partei, derzeit die Nummer Zwei in den Umfragen, gibt es den menschengemachten Klimawandel nicht. Eine neue Partei, die bereits in drei Landtagen den Einzug geschafft hat, hegt zumindest starke Zweifel an den Klimafolgen beziehungsweise an der Dimension der Klimaveränderungen. Weiterlesen

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Bundeswehr-Friedenstruppe für die Ukraine

Im Bundestagswahlkampf muss darum gestritten werden, wie Deutschland helfen will, einen sich abzeichnenden Waffenstillstand zu sichern und Putin-Russland vor weiteren Angriffen abzuhalten. Auch um sich selbst zu schützen. Und BSW/AfD und den falschen Pazifisten in der SPD Wind aus den Segeln zu nehmen.

Der nun schon fast drei Jahre dauernde russische Vollkrieg gegen die Ukraine wird in der beginnenden Wahlkampagne eine zentrale Rolle spielen. Denn die Angst vor einer Ausweitung des Kriegs sitzt tief in den deutschen Gemütern und lässt sich politisch leicht ausbeuten – von Putin wie seinen Vasallen bei uns. Die Parteien bringen sich bereits in Stellung: der noch amtierende „Friedenskanzler“ erst mit seinem Telefonat mit dem Kriegsherrn, nun mit seinem Besuch in Kyjiw und der Botschaft: Mit mir gibt es keinen dritten Weltkrieg, sondern weiteres Rumgestochere in der Außen- und Sicherheitspolitik. Union und Grüne dagegen mit demonstrativem Schulterschluss zur energischen Unterstützung der Ukraine. Wagenknecht und die AfD mit ihrer alten Friedensleier.

Doch um die entscheidende Frage drücken sich alle: Was tun, wenn der Krieg nach oder schon vor der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus eingefroren wird? Weiterlesen

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50 Jahre „The Lamb Lies Down On Broadway“: Ein ewiges Rätsel

Wer das bildungsbürgerliche Zwangsklavier genossen hatte, hielt wahlweise „Tales from Topograhic Oceans“ von Yes oder „The Lamb Lies Down on Broadway“ von Genesis für der Weisheit letzen Schluß. Weisheit, das war wörtlich gemeint, denn: Wenn man etwas beim besten Willen und trotz Anglistik- und Literaturstudium nicht versteht, muss es das sein, Weisheit. Wer behauptet, Zugang zu dieser Genesis-Story zu haben, bei dem würde ich gerne eine Razzia durchführen. Mit dem Ziel vor Augen, bislang unbekannter Drogen habhaft zu werden. Weiterlesen

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Töne aus dem Orbit: Eine Liebeserklärung an Steve Lukather

Man muss sich Steve Lukather als einen total sympathischen, wortgewaltigen, lustigen Typen vorstellen. Als ich ihn das erste Mal traf, war ich einen langen, unsympathischen, kargen und kurvigen Weg gefahren in die schwäbische Provinz nach Winterbach weit hinter Stuttgart. Dort residierte der Gitarrist von Toto, der Mann, der auf unzähligen Alben als Studiomusiker seine Spuren hinterlassen hatte, um über das damals aktuelle Studioalbum „Falling In Between“ zu sprechen. Ich wartete, es dauerte, Es war lange nach High Noon, aber Herr Lukather schlief noch. Dann saß er mir gegenüber, oder besser lag – und ich konnte zusehen wie ein verkaterter, von jahrzehntelangem Alkohol- und Drogenmissbrauch etwas schwammig gewordener Mann mich aus geschlossenen Augen missmutig, ja misstrauisch – und offenbar noch im Tiefschlaf – anstarrte. Was mir in Erinnerung blieb: Er sagt ziemlich oft „fuck“. Und auch manchmal „fucking fuck, fuck“, glaube ich zumindest. Auf was sich das bezog, war seine Worten nicht eigentlich zu entnehmen, wie überhaupt nicht viel Substanzielles dabei rumkam. Weiterlesen

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