avatar

Berlin – deine Schwaben

Als ich im Jahre 1969 die Universität Tübingen und meine schwäbische Heimat verließ, um mich im damaligen ummauerten Westberlin niederzulassen, schlug mir in der neuen Heimat, als man mein schwäbisches Idiom vernahm,  durchaus  Sympathie entgegen.Die Schwaben galten  als klug („Cleverle“), als pfiffige Erfinder („Tüftele“) und als Schnelldenker („Käpsele“). In den studentischen Wohngemeinschaften waren sie gerne gelitten, galten sie doch als  gesellig, aber auch als  diszipliniert.

Vierzig Jahre später hat sich die Stimmung gedreht. Weiterlesen

avatar

Israel in die EU und in die NATO

Am 29. 11. 1947 beschloss die Vollversammlung  der Vereinten Nationen mit Zweidrittelmehrheit die Teilung Palästinas und die Errichtung eines jüdischen und eines arabischen Staates. Die arabischen Staaten stimmten gegen diesen Beschluss, weil  sie das ganze Palästina   beanspruchten.

Unmittelbar nach dem Teilungsbeschluss begannen palästinensische Milizen, unterstützt durch reguläre Truppen arabischer Länder, kriegerische Auseinandersetzungen mit den jüdischen Siedlungen. Einen Tag vor dem Ende des britischen Mandats, am 14. 5. 1948, rief David Ben Gurion, der Führer des jüdischen Siedlungswerkes, die Gründung des  jüdischen Staates  Israel aus.  Weiterlesen

avatar

Gebt Berlin seine historische Mitte zurück!

Wenn Berlin-Touristen – die historischen Altstädte  Madrids, Prags oder Lissabons vor Augen – nach dem historischen Stadtkern Berlins fragen, kann es durchaus passieren, dass sie von unkundigen Stadtführern durch das Quartier um den Hackeschen Markt oder durch die Friedrichsstadt geführt werden.

Beides ist gleichermaßen falsch, befinden sich doch diese Areale außerhalb der Mauern der beiden Gründungsstädte Berlin und Cölln. Allenfalls das Nikolaiviertel kann noch als Überbleibsel des alten Stadtkerns gelten. Es wurde von der DDR ab 1981 in Anmutung an das mittelalterliche Vorbild rekonstruiert. Alle anderen Quartiere des historischen Stadtkerns, die Luisenstadt, das Viertel Heiliggeist, das Klosterviertel und Alt-Cölln, sind von der Bildfläche verschwunden. Weiterlesen

avatar

Pädagogische Verirrung

Seit Jahren gerieren sich die Grünen schon als die Beschützer  der Deutschen. Alle Gefahren, die den Menschen drohen könnten,  sollen  gebannt werden: die gefährliche Strahlung der Atomspaltung, chemische Rückstände in der Nahrung, die Risiken der durch Gen-Veränderung erzeugten Produkte.

Kein Grenzwert für gesundheitliche Verträglichkeit ist niedrig genug, als dass er von den Grünen nicht noch verschärft werden könnte. Anders sieht es anscheinend  bei Kindern und Jugendlichen aus. Sie werden dort, wo die Grünen regieren, in den Schulen  einem unkontrollierten  “Freilandversuch“ ausgesetzt, dessen Risiken und Nebenwirkungen nicht abschätzbar sind. Eine Partei, die für glückliche Hühner auf die Barrikaden geht, setzt Kinder einem  pädagogischen  Versuch aus, vor dem alle seriösen Fachleute und  immer mehr Eltern warnen. Weiterlesen

avatar

Wie eine Schule ihre Seele preisgibt

Im Sommer 1922 gründete der junge Berliner Gymnasiallehrer Wilhelm Blume auf der Insel Scharfenberg eine Schule. Des rigiden Paukbetriebes an den Berliner Stadtschulen überdrüssig,  suchte er nach einer Möglichkeit, einen neuen Umgang zwischen Lehrern und Schülern zu erproben.

Es war die Spätzeit der Reformpädagogik. Wichtige Schulen, die sich dieser pädagogischen Strömung verpflichtet fühlten, waren bereits gegründet worden: die  Landerziehungsheime in Ilsenburg (Harz), Haubinda (Thüringen) und Bieberstein (Rhön) durch Hermann Lietz, die Freie Schulgemeinde Wickersdorf durch Gustav Wyneken und die Odenwaldschule durch Paul Geheeb.  Die Pädagogik an diesen Schulen wollte die „Verkopfung“ des Unterrichts durchbrechen und das Lernen mit „Herz, Kopf und Hand“ ermöglichen. Weiterlesen

avatar

Wie die Schule schlechtgeredet wird

Die deutsche Schule ist zurzeit wieder heftig unter Beschuss. Der SPIEGEL  präsentierte  auf seinem letzten  Titelblatt  der  Nation  ein bekümmert blickendes junges Mädchen. Auf dem T-Shirt trägt es die Aufschrift „Ich kann nicht mehr“.

Schule macht krank – so die Botschaft der Zeitschrift. Der Philosoph für alle Fälle, Richard David Precht, fordert  in seinem  neuesten Buch nichts weniger als  eine „Bildungsrevolution“. Er hält die gegenwärtige Schule für völlig verfehlt und möchte alles abschaffen: die Noten, die Fächer und die Jahrgangsstufen. Kleine Münze gilt nichts mehr im Schulkrieg. Weiterlesen

avatar

Alles auf Anfang: Wie die SPD den Umschwung noch schaffen kann

Nein, es wird nichts mehr werden mit der Kanzlerschaft des Peer Steinbrück.  Zu fremd sind sich Wahlvolk und Kandidat seit Steinbrücks  Ausrufung  zum Kandidaten der SPD geblieben. Viel hat der Kandidat  seither falsch gemacht.

Vor allem hat ihm seine lose Zunge  manchen Streich gespielt: vom Pinot Grigio – Dünkel  über  das zu niedrige Kanzlergehalt  bis zur Geschlechtertrennung beim Schulsport. Stets hat er den richtigen Ton vermissen lassen oder  Debatten losgetreten, die ihm in seiner  Kanzlerambition eher schaden als nützen.  Die SPD-Führung hat ihren Kandidaten zusätzlich geschwächt, indem sie ihm den Slogan „Das Wir entscheidet“ aufs Auge gedrückt hat.  Weiterlesen

avatar

Der Euro: Wunsch und Wirklichkeit

Die Einführung des Euro als Zahlungsmittel in 17 europäischen Ländern im Jahre 2002 war ein politischer Akt. Helmut Kohl löste  durch die Zustimmung zum Euro ein Versprechen ein, das er im Jahre 1990 dem damaligen französischen Präsidenten Francois Mitterand gegeben hatte.

Dieser hatte seine Zustimmung zur Wiedervereinigung Deutschlands davon abhängig gemacht, dass in der EU eine „Vertiefung der Wirtschafts- und Währungsunion“ stattfindet. Durch den Vertrag von Maastricht wurde sie  1992 in Angriff genommen. Frankreich erhoffte sich durch die gemeinsame Währung, die wirtschaftliche Stärke des wiedervereinigten Deutschland  bändigen zu  können, indem es in den Entscheidungsprozess der 17 Euro-Länder eingebunden wird. Bei Helmut Kohl  schwang das Gefühl mit, Deutschlands historische Schuld, die es durch die  monströsen Verbrechen der Nazis auf sich geladen hatte, durch das Aufgehen in der Währungsgemeinschaft teilweise wieder gut machen zu  können. Beide Erwägungen waren ehrenwert und vom nationalen Standpunkt aus legitim. Sie waren jedoch rein politisch motiviert und hatten mit wirtschaftlichem Sachverstand wenig zu tun.  Weiterlesen

avatar

Klimadebatte ade! Das stille Begräbnis eines sanft entschlafenen Aufregers

Was haben wir in den letzten Jahren nicht an alarmistischem Getöse  erleben müssen. Ein Gipfel zur Rettung der Welt jagte den nächsten. Klima-Pressure-Groups forderten im Gefolge des Weltklimarates (IPCC) und unterstützt  durch die „Expertise“ wissenschaftlicher Institute von den Industriestaaten eine radikale Reduzierung des Treibhausgases CO².

Dieses Gas galt als  Teufelszeug schlechthin. Der Kampf zu seiner  Vertreibung aus der Atmosphäre geriet  zur säkularen Weltreligion, der sich die grünen Weltretter mit derselben Inbrunst hingaben wie weiland die Gläubigen  der  katholischen Messe. Zur  CO²-Reduzierung schienen alle Mittel recht zu sein, auch undemokratische. Weiterlesen

avatar

Doppelmoral

In diesem Artikel soll es um Moral gehen, um eine  besonders hochgespannte: um die der Grünen. Seit ihrem ersten Einzug ins deutsche Parlament im Jahre 1983 war ihre Politik stets moralisch aufgeladen, symbolisch überhöht.

Aus der  Anti-Atom- und der Naturschutzbewegung entstanden, fühlten sie sich als die „Guten“, die den anderen Parteien und auch den Bürgern mit dem erhobenen Zeigefinger  moralischer Belehrung den richtigen Weg ins grüne Paradies weisen wollten. Bis hinein in Körpersprache, Diktion und Habitus konnte und kann  man an den grünen Politikern den Überlegenheitsgestus ablesen. Weiterlesen

avatar

Sozialismus und Ökonomie: Kurze Geschichte eines permanenten Versagens

Als im Jahre  1990  die Sowjetunion und mit ihr das ganze Bündnissystem des Warschauer Paktes implodierte, rieben sich die Beobachter aus dem Westen erstaunt  die Augen. Mit Verwunderung mussten sie feststellen, dass der Sozialimus an seiner maroden Industrie gestorben war.

Die sozialistische Planwirtschaft  war unfähig, die Wirtschaft so zu organisieren, dass sie effizient, produktiv und sozial verträglich gewesen wäre. Jahrelang hatten sich westliche Kreml-Beobachter   durch die propagandistisch gefärbten Zahlen zur Ökonomie  täuschen lassen, die ein wirtschaftlich starkes Imperium suggerierten. Beim Untergang der DDR war Ähnliches zu beobachten. Weiterlesen

Scroll To Top