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Häschtäg: e X it oder: Wie man einen Raum verlässt

„Lügen kann man widerlegen, Wahrheiten muss man verbieten.“ Als Hannah Arendt das in ihrem Text von 1972 „Die Lüge in der Politik“ schrieb, war die Welt noch eine ganz andere. Lügen und Wahrheiten wurden von Pressestellen und Sprechern der Regierungen über Rundfunkanstalten und Zeitungen verteilt. Der Deutungsanspruch über das, was Lüge, über das, was Wahrheit ist, lag in relativ wenigen Händen, die diesen Anspruch veröffentlichten. Damit waren veröffentlichte und öffentliche Meinung relativ nah beieinander. Das ist seit der Schwemme der sogenannten sozialen Netzwerke Geschichte. Weiterlesen

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Randy Newmans Lieder (7): It’s a Jungle Out There

Randy Newman ist Dienstleister. Das meine ich nicht als Kritik. Wenn Produzenten eine Filmmusik brauchen, etwa für „Toy Story“, dann schreibt er sie, und den Hit dazu: „You’ve Got a Friend in Me“. Und dann ist das eine gute, brauchbare Filmmusik, und die Songs kommen ohne doppelten Boden daher. Dann muss man sie aber auch nicht groß interpretieren: WYHIWYG: What you hear is what you get.

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Musk und die fehlende Debattenkultur

Im tiefsten Winter greift eine Hitzewelle in Deutschland um sich. Die Gemüter sind jedoch nicht wetterbedingt erhitzt. Was ist passiert? Eine Zeitung hat sich erlaubt Journalismus zu betreiben. Für etliche Menschen ist das anscheinend too much. Die Welt hat sowohl einen Gastbeitrag von Elon Musk als auch eine hervorragende Kritik daran von Jan Philipp Burgard, designierter Chefredakteur, veröffentlicht. Musk redet die AfD schön und Burgard beschreibt tiefgründig, warum Musk irrt.

Der Kommentar von Musk verdeutlicht auch, dass ein Unternehmer sehr erfolgreich und visionär und gleichzeitig politisch nicht die hellste Kerze auf der Torte sein kann. Elon Musk zeigt wie wenig er dieses Land kennt, wie wenig er die AfD versteht, die eine rechtsextreme und antideutsche Partei ist, und wie wenig Empathie er besitzt. Weiterlesen

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Jüdisch in Deutschland? Lieber in der Ukraine…

Jetzt nervt er auch noch mit seinen Wurzeln. Irgendwann muss auch mal gut sein… Und außerdem: Was die Juden mit den Palästinensern machen … Haben „die“ denn aus der Geschichte nichts gelernt?

Am 08. Oktober abends kam das Foto einer Freundin. Ein Wohnhaus in Berlin, auf der weißen Wand ein Davidstern. An was erinnert das noch mal? Am gleichen Tag morgens die Nachricht meines Freundes Roman aus Israel: „Hi, wie geht es dir? Hast du auch Ermordete in deinem Kreis?“ Weiterlesen

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„Rockpalast“: German Television Proudly Presents. Eine Hommage

„Der letzte Mohikaner, der sich am Leben reibt/Ein Gürtel voll Geschichten, die die Leber schreibt/Einmal Vollbedienung, Alkohol und Rock/Siebentausend Geißlein, und ich der Blaue Bock“ Hier irrt Heinz Rudolf Kunze. Das hat er 1985 gesungen, und inzwischen hat er sich noch öfter geirrt. Oder war es wirklich so, hieß es wirklich Mitte der Siebziger bis Mitte der achtziger „Guten Abend Grugahalle, fühlt Ihr euch im Recht?“ wie der weise Kunze zu insinuieren trachtete? Da war plötzlich ein Mann im Fernsehen, der kam nachts auf die Bühne und sagte die magischen vier Worte: „Dschörmän Televischn praudli presents…“. Albrecht Metzger hieß er. Weiterlesen

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„The Substance“ mit Demi Moore – feministischer Horror?

Der Body-Horrorfilm „The Substance“ ist seit seiner Weltpremiere bei den 2024er Filmfestspielen in Cannes, wo die Regisseurin Coralie Fargea den Preis fürs beste Drehbuch bekam, in aller Munde. Nun hat Demi Moore für ihre Rolle den Golden Globe als beste Hauptdarstellerin gewonnen – den ersten ihrer Karriere – und wird als Oscar-Kandidatin gehandelt. Worum geht`s? Weiterlesen

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Robert Habeck – Die Renaissance des Personenkults

Auf dem Münchener Siegestor erstrahlt eine Projektion – siehe Titelbild – die den Kanzlerkandidaten der Partei „Bündnis 90 / Die Grünen“ als Heilsbringer glorifiziert. Die totalitäre Tradition des Personenkults feiert in der lauwarmen Phase des Bundestagswahlkampfes eine erstaunliche Renaissance. Die Verknüpfung der Person Robert Habecks mit dem Text des Tores – „Dem Sieg geweiht. Vom Krieg zerstört. Zum Frieden mahnend“ – stellt diese Aktion als Tool einer Propaganda bloß, die eigentlich überwunden zu sein schien. Bei genauerem Hinsehen ist der Personenkult aber nie überwunden worden, auch nicht in der deutschen Politik. Der Anspruch auf die Deutungshoheit über die deutsche Vergangenheit ausgerechnet mit einer Person zu verknüpfen, die, der eigenen Aussage nach, „mit Deutschland nie etwas anfangen konnte,“ könnte als zynisch bewertet werde. Weiterlesen

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Meinungsaustausch statt Meinungsmacht: Wir müssen wieder lernen, auszuhalten. Und wir müssen es aushalten, zu lernen.

Wer schreit, hört nichts - Grafik von Frank Vollmer

Neulich hatte ich eine dieser Diskussionen, die man eigentlich nur führen sollte, wenn man ausreichend Nerven und Humor mitbringt. Mein Gegenüber war eine dieser Personen, die nicht diskutieren, um zu verstehen, sondern um zu gewinnen. Schon nach den ersten Minuten war klar: Fakten hatten in seinem Universum denselben Stellenwert wie Horoskope – nett anzusehen, aber bitte keine Bedeutung hineininterpretieren. Als ich versuchte, sachlich ein paar Punkte zu erklären, die ich für unstrittig hielt – Dinge, bei denen man mittlerweile mit einem Augenzwinkern sagt: „Leute, das haben wir mittlerweile wirklich durchgekaut!“ – bekam ich nur ein abfälliges Lächeln und ein bestimmtes „Das sind doch alles Lügen.“

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Es reicht, X! Komm Schatz, wir gehen.

Auch das Redaktionsnetzwerk Deutschland reiht sich in die Karawane derjenigen ein, die X verlassen. Warum eigentlich?

Auch RND zieht sich von der Plattform X zurück. Das ist ja gerade in Mode. Solche Abschiede bekommen Beifall von Leuten, die meinen, Twitter hätte sich unter Leitung von Elon Musk in das blutrünstige Urzeitmonster X verwandelt, das sich von „Hass und Hetze™️“, „Russen-Bots“, irgendwas mit „rechts“ und „Desinformation“ ernährt. RND (Redaktionsnetzwerk Deutschland) hatte uns auf X „Exklusive News, interessante Hintergründe und fundierte Meinungen“ versprochen. Darauf müssen X-User also in Zukunft verzichten. Schade! Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels waren die Inhalte von RND aber noch abrufbar. Puh. Das war knapp.

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Dr. Mabuse im 21. Jahrhundert – die Herrschaft des Verbrechens durch Terror

„Die Seele der Menschen muss in ihren tiefsten Tiefen verängstigt werden durch unerforschliche und scheinbar sinnlose Verbrechen. Verbrechen die scheinbar niemandem Nutzen bringen, die nur den einen Sinn haben, Angst und Schrecken zu verbreiten. Denn der letzte Sieg des Verbrechens ist, ein unbestreitbare Herrschaft des Verbrechens aufzurichten. Einen Zustand vollkommener Unsicherheit und Anarchie! Aufgebaut auf den zerschellenden Idealen einer Welt, die zum Untergang verurteilt ist. Wenn die Menschen, vom Terror des Verbrechens beherrscht, vom Grauen und Entsetzen toll geworden sind, wenn das Chaos zum obersten Gesetz erhoben, dann ist die Stunde der Herrschaft des Verbrechens da.“

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