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Die Migrantenkinder ermutigen!

Von Rainer Werner

Wenn die Schüler einer Gesamtschule in Duisburg, Bremen  oder Berlin für ein multiethnisches Fest  die Flaggen ihrer Herkunftsländer malen, kann es vorkommen, dass  anschließend über 100 Fahnen vom Dach des Schulgebäudes flattern.

Daran kann man ablesen: Die Schule ist ein außergewöhnlicher Ort multikultureller Begegnung, an dem sich jeden Tag  Schüler unterschiedlicher ethnischer Herkunft versammeln, um gemeinsam zu lernen.  Weiterlesen

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Hausaufgaben bei Kerzenschein

Von Rainer Werner

Neulich teilte mir  ein 14-jähriges Mädchen – Schülerin in meiner 8. Klasse – während eines Gespräches beim Wandertag mit, sie werde die Hausaufgaben nur noch im Sommer machen können, im Winter nicht mehr. Ich hielt diese merkwürdige Mitteilung für die übliche  Koketterie, die man   von   Mädchen in  der Pubertät gewohnt ist.

Als ich dann nach dem Grund fragte, erfuhr ich etwas Erschütterndes: Der Familie, einer alleinerziehenden Mutter mit Tochter, war vor kurzem der Strom abgestellt worden, weil sie die letzten Stromrechnungen  nicht bezahlt hatte. Die Familie bezieht Leistungen nach Harz IV, also 361, 81 €  für die Mutter, 287, 00 €  für die Tochter,  dazu die Kosten für die Warmmiete der Wohnung. Die Stromrechnung  muss  vom Regelsatz bezahlt werden. Der Gesetzgeber hat  für Strom  40,-  €  im Monat veranschlagt. Die Kosten für die Energiewende waren in diese Berechnung noch nicht eingegangen.

Die Sozialverbände und   Verbraucherzentralen schätzen, dass  im letzten Jahr rund  200 000 Hartz IV-Empfängern der Strom abgestellt wurde, weil sie die Stromrechnung nicht mehr bezahlen konnten. Weiterlesen

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Israel und die Vorurteile deutscher Schüler

Von Rainer Werner

Das törichte Gedicht  von Günter Grass über die Gefährdung des Weltfriedens durch Israel hat in der deutschen Öffentlichkeit überwiegend Unverständnis hervorgerufen. Kaum eine bekannte Persönlichkeit und schon gar kein Politiker  wollten  ihn dabei verteidigen, Israel an den Pranger des Weltgerichts  zu stellen. Selbst die Linkspartei, die sonst nicht zimperlich ist, wenn es darum geht, „antizionistische“  Affekte  zu mobilisieren, hielt sich bedeckt.

Anders sieht es aus, wenn man im Freundeskreis oder an der Arbeitsstelle  diskutiert. Hier stößt man durchaus auf Sympathien mit Grass. Weiterlesen

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Soziale Kränkungen machen krank

Ein Gastkommentar von Prof. Dr. Gerald Hüther, Gehirnforscher:

Jetzt haben die Hirnforscher endlich herausgefunden, dass es im Gehirn eines Menschen, der sich gekränkt fühlt, weil er in einer sozialen Gemeinschaft ausgegrenzt wird, zur Aktivierung der gleichen neuronalen Netzwerke kommt, die auch immer dann aktiviert werden, wenn er körperliche Schmerzen empfindet. Jeder, der im Elternhaus, in der Schule oder im Beruf diese traurige Erfahrung machen musste, dass er so, wie er ist, nicht „richtig“ ist, muss diesen Schmerz also irgendwie unterdrücken.

Gelungen ist das den meisten Menschen mehr oder weniger gut. Aber um welchen Preis? Weiterlesen

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Krank machende Beziehungserfahrungen

Ein Zwischenruf des Hirnforschers Gerald Hüther:

Jetzt haben die Hirnforscher endlich herausgefunden, dass es im Gehirn eines Menschen, der sich gekränkt fühlt, weil er in einer sozialen Gemeinschaft ausgegrenzt wird, zur Aktivierung der gleichen neuronalen Netzwerke kommt, die auch immer dann aktiviert werden, wenn er körperliche Schmerzen empfindet. Jeder, der im Elternhaus, in der Schule oder im Beruf diese traurige Erfahrung machen musste, dass er so, wie er ist, nicht „richtig“ ist, muss diesen Schmerz also irgendwie unterdrücken.

Gelungen ist das den meisten Menschen mehr oder weniger gut. Aber um welchen Preis? Weiterlesen

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Es lebe Italien!

Von Alexander Görlach, Herausgeber und Chefredakteur „The European“:

Als ich 1994 das erste Mal in Rom war, fuhren die orangefarbenen Stadtbusse noch mit offenen Türen und die Fahrer legten sich in die Kurven, was das Zeug hielt. Die Ewige Stadt hielt noch das, was ihr Ruf versprach: chaotische Zustände. Südlich von Florenz beginnt Afrika war dazu nördlich von Florenz zu hören.

Auch während meiner Studienzeit an der Päpstlichen Universität Gregoriana 1998 und 1999 hatte sich daran noch nicht viel geändert. Es gab ungefähr gefühlte 100 Gewerkschaften für Bus- und U-Bahn-Fahrer. Mal streikten die der Linie A und die der Linie B. So einfach war die Welt in der Metropole am Tiber. Weiterlesen

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Occuypy Kinderzimmer

Von Alexander Görlach, Herausgeber und Chefredakteur „The European“:

Der verkackte Bahnhof taugt nicht mehr für Protest. Die anständigen Baden-Württemberger haben eine grüne Regierung gewählt. Gebaut wird der Bahnhof trotzdem. Geschenkt. Denn jetzt geht es ums große Ganze. Occupy! Nicht nur den Schlosspark, sondern den ganzen Planeten!

Der Wutbürger ist wieder am Start, er hat die da oben im Blick: in den Regierungen, in den Hochhäusern der Banken. Der Mob möchte ernst genommen werden und weiß dabei nicht, wie eigentlich alles besser gehen sollte. Weiterlesen

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„Die Preise korrigieren!“

Ein Zwischenruf von Ernst Ulrich von Weizsäcker:

Die größte technische Innovationsgeschichte war die Industrielle Revolution: In 150 Jahren wurde die Arbeitsproduktivität etwa verzwanzigfacht. Das hat uns riesigen Wohlstand gebracht, allerdings auch Überkonsum stimuliert. Das heutige Problem heißt Klimastabilisierung und Ressourcenschonung. Die Antwort darauf könnte heißen: Verzwanzigfachung der Ressourcenproduktivität, mittelfristig vielleicht eine Verfünffachung. Weiterlesen

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Erst die Moral, dann das Fressen

Von Alexander Görlach, Herausgeber und Chefredakteur „The European“:

Was lässt die Finanz- und Wirtschaftskrisevon einem Weltbild übrig, das den freien Markt als Angelpunkt gelingender freier und demokratischer Gesellschaften betrachtet hat?

Charles Moore in England und Frank Schirrmacher in Deutschland haben nun laut diese Frage gestellt und sie verknüpft mit einer politischen Zuspitzung: Hatte die Linke nicht doch recht? Recht mit ihrem Verdacht, dass der freie Markt mehr Regulierung und Kontrolle durch den Staat braucht? Weiterlesen

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It takes two to tango

Von Stefanie Wahl, Geschäftsführerin des Denkwerks Zukunft:

Die früh industrialisierten Länder scheinen keinen Ausweg mehr aus ihrer Krise zu finden. Verwunderlich ist dies nicht. Denn sie haben jahrzehntelang ein berauschendes Fest gefeiert, für dessen Kosten sie jetzt zur Kasse gebeten werden. Oder anders gewendet: Um Wachstums- und Wohlstandsillusionen zu nähren, haben sie Schuldenberge aufgetürmt, die sie jetzt zu erdrücken drohen.

Die Schuldigen hierfür werden fast ausschließlich bei der Politik gesucht. Auch in Deutschland ist es in erster Linie die Regierung, die für Schuldenanstieg, Euro-Krise und Börsencrash verantwortlich gemacht wird. Gewiss, der Staat hat sich auf unverantwortliche Weise übernommen. Aber dies ist nur die halbe Wahrheit. Weiterlesen

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Das pazifische Jahrhundert – Willkommen im Disneyland

Von Alexander Görlach, Herausgeber und Chefredakteur „The European“:

Keine Frage, hier in Washington sieht man die Vereinigten Staaten von Amerika noch als Mittelpunkt der Welt, als Weltmacht. Für die USA, so geht hier der Optimismus, bricht mit dem pazifischen ein neues, spannendes Jahrhundert an.

Die Abwertung der eigenen Währung kommt da gerade recht; der Exporte wegen. Einen Boom soll es geben, nicht nur die in Europa bekannten Player wie China, Indien und Japan sind im Blick. Weiterlesen

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