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Wir brauchen ein Umdenken in den Köpfen der Lehrer

Studien über die deutsche Schule gibt es zwar zuhauf, aber die kürzlich von Allensbach im Auftrag der Vodafone Stiftung durchgeführte Umfrage unter Eltern und Lehrern ist besonders aufschlussreich:

http://www.vodafone-stiftung.de/presseinfomodul/detail/118.html

Die entscheidende Aussage dieser Studie ist: die deutsche Schule liefert nicht das, was Eltern und Lehrer wollen.

Wenn etwa 74% der Lehrer es für wünschenswert erachten, Kinder gezielt nach ihren Begabungen zu fördern, aber nur 24% der Ansicht sind, dies geschehe an ihrer Schule auch, dann stellen sie damit der Schule ein Armutszeugnis aus.

Die Eltern ahnen das. Allen Beteuerungen der Kultusministerien zum Trotz glaubt eine Mehrheit der Eltern nicht, dass das Schulsystem durchlässig ist. Weiterlesen

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Wenn der ADAC „Sprit-Sozialismus“ beklagt

Das war ein klassisches Eigentor, das sich die Mineralöl-Industrie zu Ostern geleistet hat. Über die „Welt am Sonntag“ lancierte die Brache, dass das Benzin knapp werden würde. In Baden-Württemberg zeigte eine Tankstelle sogar einen Preis von 9,99 Euro pro Liter Super an, um die Tankenden vom Tanken abzuhalten. Weiterlesen

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Schwarze Burka und Rote Fahne

In der „Welt“ erschien die meines Erachtens bisher klügste Verteidigung des Burka-Verbots. (Ich benutze das Wort für das Verbot, das Gesicht zu verschleiern. Der Vollschleier in jeder Form ist nämlich in Frankreich verboten, nicht allein das Tragen jenes mobilen Zelts, das man Burka nennt). Hier ist das Interview mit der französischen Philosophin und Feministin Elisabeth Badinter:

http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article13189066/Hier-ist-doch-nicht-Afghanistan.html

Was an der Position Badinters gefällt ist, erstens, ihre klare republikanische Gesinnung; zweitens ihre Weigerung, dem Islam eine negative Sonderstellung unter den monotheistischen Religionen einzuräumen; und drittens in dem Zusammenhang ihre klaren Worte gegen die Islamophobie: „Der Kampf gegen den radikalen Islamismus gehört genauso geführt, wie jener zur Durchsetzung des Respekts vor dem Islam.“ So isses. Weiterlesen

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Die K-Frage als K.O.-Kriterium für die Grünen

Hammerhart: Die erste bundesweite Umfrage sieht die Grünen in der Sonntagsfrage vor der SPD, mit 24 zu 23 Prozent. Was Emnid im Auftrag der „Bild am Sonntag“ erfragt hat, ist natürlich nur eine Momentaufnahme. Doch bei den Grünen hat sie schon dazu geführt, dass nun eine Zerfleischungsdebatte über die Kanzler-Frage beginnt: Soll die Partei einen Kanzler-Kandidaten küren? Wenn ja, wann? Und natürlich: Wer könnte dafür ein Kandidat sein?

Da erwartet uns ein Spektakel, das weit unterhaltsamer werden dürfte als Kanzlerkandidat Guido W. mit seiner 18 unter den Schuhsohlen. Wenn eine Partei, die sich so sehr um Kollektivführungen, Doppelspitzen und Realo-Fundi-Realo-Fundi-Ausgewogenheit müht, Gedanken um eine Nummer Eins macht, ist der Absturz nicht mehr weit.

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Sind deutsche Mütter zu faul?

Wie kommt es, dass hierzulande immer mehr Frauen, aber Mütter immer weniger arbeiten gehen? Über 66 Prozent aller Frauen sind inzwischen erwerbstätig, Tendenz steigend.

Doch die Zahl der Wochenarbeitsstunden der Mütter geht zurück, in Ost wie West. Vor allem der Anteil der vollzeitbeschäftigten Mütter ist gesunken: Selbst bei Kindern über 15 Jahren arbeitet in Deutschland nur jede vierte Mutter Vollzeit. Das ist europäischer Minusrekord. Väter dagegen erreichen, unabhängig vom Alter der Kinder, eine Quote von 96 Prozent. Weiterlesen

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Burka-Verbot: Warum der Staat Flagge zeigen muss

Bei der Kleidung halte ich es grundsätzlich mit Friedrich dem Großen. Jeder soll ruhig nach seiner Façon selig werden. Ob pluderige Ballonseidenhose oder elegantes Kostüm – eigentlich ist mir das schnurz. Ok, das eine beleidigt das Auge, das andere erfreut es. Aber von diesen, dem persönlichen Geschmack geschuldeten ästhetischen Kriterien einmal abgesehen, kann ein jeder unsere Straßen unsicher machen, wie es ihm beliebt. Und zu Hause ist eh erlaubt, was gefällt. Da das Private zu Recht privat bleiben muss, muss innerhalb der heimischen vier Wände sogar eine Burka möglich sein.

Was allerdings gar nicht geht, ist die Vollverschleierung der Frau in der Öffentlichkeit. Weiterlesen

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Burka-Verbot: French Angst

Jede Nation hat, so scheint es, ihre eigenen Ängste. Gegen die Atomkraft geht kein Franzose auf die Straße. Aber wegen des „französischen Klempners“ ließen unsere Nachbarn die EU-Verfassung beim Referendum durchfallen; wegen des Versprechens „mit dem Kärcher“ gegen die randalierende arabische Vorstadtjugend vorzugehen, gewann Nicolas Sarkozy die Präsidentschaft; und nun wird, in einem dritten Akt französischer Symbolpolitik, Frauen das Tragen einer Gesichtsverhüllung verboten. Weiterlesen

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Mehr Vätermonate, weniger Müttermonate

Familienministerin Kristina Schröder stoppt die im Koalitionsvertrag vorgesehene weitere Ausdehnung der Vätermonate. Sie sind so populär, dass eine Erhöhung von den jetzigen zwei auf drei oder vier Monate die Staatskasse zu sehr belastet hätte. Damit allerdings wird nun auch die Entwicklung gestoppt, dass mehr Väter sich um ihren Nachwuchs kümmern. Es sei denn, Schröder verteilt die insgesamt 14 Monate Elterngeld endlich gerecht: die Hälfte für die Frau, die Hälfte für den Mann. Weiterlesen

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Außenminister außen vor

Wenn Guido Westerwelle vor der Bundestagswahl 2009 gefragt wurde, was ihn denn für das Amt des Außenministers prädestiniere, antwortete er gerne mit ernster Miene: »Ich treffe mich oft zum Frühstück mit Hans-Dietrich Genscher.« Das sollte so viel heißen wie: Seht her, mit einem solch erfahrenen Ratgeber kann nun wirklich nichts schiefgehen. Kompetenz durch Kontakt zur Kompetenz, liberale Tradition mittels Rückgriff auf einen liberalen Traditionsträger.

Doch seit Sonntag weiß der Noch-FDP-Boss wohl, dass ihm trotz aller gefühlten Nähe zum großen Vorbild ein langes Wirken als Chefdiplomat verwehrt bleiben wird. Mehr noch: Die restlichen Monate werden sich für den 49-Jährigen als weitgehend macht- und einflusslose erweisen. Die Geschicke der deutschen Außenpolitik – gerade, wenn es um die heiklen Herausforderungen des Nahen Ostens, die Euro-Krise und das Verhältnis zu Amerika geht – liegen nun allein in den Händen der Kanzlerin. Auf jedem Schiff, das dampft und segelt, gibt’s einen, der die Sache regelt … Und das ist künftig Kapitän Merkel. Weiterlesen

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Die Aussteiger – Was wird aus der neuen FDP?

Was soll man von einem 38jährigen Parteivorsitzenden halten, der mit 45 aus der aktiven Politik ausscheiden will? Der kommende Parteichef der Liberalen will kein Gollum (so die traurige Gestalt aus dem „Herr der Ringe“) werden, den die Macht am Ende deformiert.

Ein Ausstieg mit Ansage, das unterscheidet den neuen Politikertyp Philipp Rösler zwar von den Polit-Aussteigern des letzten Jahres (Horst Köhler, Ole von Beust, Roland Koch), macht es aber nicht besser. Politik ist immer Macht auf Zeit, aber sie wird vom Volk verliehen (oder von den Mitgliedern bei der Wahl eines Parteiamtes). Weiterlesen

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Holocaustverdrängung und Atomophobie

Ich lese gerade mit atemloser Spannung Bettina Stangneths Buch „Eichmann vor Jerusalem“. (Wer dazu mehr erfahren will, kann in der letzten Ausgabe der WamS ein langes Interview lesen, das ich mit der Autorin geführt habe.)

Das Buch ist auch deshalb so interessant, weil neben der Hauptgestalt auch faszinierende Nebengestalten ausgeleuchtet werden, wie etwa Willem Sassen, der holländische SS-Propagandist und Kriegskamerad Henri Nannens, der in Argentinien mit Adolf Eichmann an dessen Projekt einer apologetischen Autobiographie arbeitete. Weiterlesen

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