In der „Jungen Freiheit“ gratuliert Matthias Matussek dem früheren Papst Benedikt XVI zum 90. Geburtstag. Das ist ein schöner Zug. Der Opportunismus der Amtskirche, die Joseph Ratzinger, so lange er auf dem Stuhl Petri saß, Hosianna zurief, um ihn und seine Theologie dann möglichst schnell zu vergessen und einem Papst zuzujubeln, der in Vielem das Gegenteil predigt, ist zutiefst unangenehm. Leider gründet Matusseks Lob auf Unkenntnis.
Religionskritik
Benedikt – eine halbe Abbitte
Da Papst Franziskus das Vernichtungslager Auschwitz schweigend besucht hat, was allerdings zeigt, dass er etwas von Stil versteht, möchte ich zurückkommen auf meine Kritik am Auschwitz-Besuch des letzten Papstes, Benedikt XVI. Und ihm eine halbe Abbitte leisten.
Rass- und andere Ismen
Sind Religionskritik und Rassismus immer klar voneinander zu unterscheiden? Sind die Ablehnung der Angehörigen einer Rasse und die Ablehnung der Angehörigen einer Religion zwei völlig verschiedene Dinge? Ich glaube nicht. Und das kann ich belegen.
Wo Dieter Nuhr Recht hat …
Dieter Nuhr ist ein mäßig lustiger Komiker, aber das will in Deutschland schon viel heißen. Für Comedy sei er nicht blöd genug, für Kabarett zu lustig, meint er selbst, aber dass Comedy blöd und Kabarett ernst sein müsse, ist ja das eigentliche Problem. Egal, anderes Thema. Zu Nuhrs bevorzugten Gegenständen gehört die Religion. Hier zum Beispiel macht er sich über die Schöpfungsgeschichte des „Alten“ und die Verkündigungsgeschichte des „Neuen“ Testaments lustig.
Religionskritik und Menschenrechtsfundamentalismus
Die Diskussion um die religiös verordnete Beschneidung will und will nicht verstummen. Nicht, wie manche vermuten, in erster Linie wegen eines voyeuristischen Impulses des Publikums, das selbst kaum davon betroffen ist. Und auch nicht, wie oft unterstellt wird, wegen eines latenten Antisemitismus, oder wegen Islamophobie, obwohl, wie ich zu zeigen versucht habe, auch dieses meist zusammen auftretende Motiv hier und da eine Rolle spielt.
Sondern vor allem, weil viele Diskussionen, die in den letzten Jahren hierzulande und anderswo über das Verhältnis des säkularen und demokratischen Staats zur Religion – meistens anhand des Themas Islam – geführt worden sind, sich in dieser Frage zuspitzen. So ist den Befürwortern der Beschneidung das Buch des früheren FAZ-Feuilletonchefs Patrick Bahners, „Die Panikmacher“ zu empfehlen, wo – vom Standpunkt eines Katholiken, der den „Kulturkampf“ Bismarcks nicht vergessen hat – am klarsten herausgearbeitet wird, dass sich die Argumente der von ihm zitierten Islamkritiker auch gegen andere Religionen richten könnten. Weiterlesen