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„Scheiß-Israeli“, „Kindermörder“

Ein Muslim greift Hamburgs Antisemitismusbeauftragten Stefan Hensel an, nur weil er seiner Tochter im Auto ein hebräisches Lied vorspielt. Gewalt gegen Juden ist seit dem 7. Oktober Alltag. Selten wird jedoch klar benannt, dass es vor allem importierter Judenhass ist.

Ich kenne Stefan Hensel seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel 2021 und habe mit ihm eins der ersten Interviews geführt, als der Hamburger Senat ihn kurz darauf zum Beauftragten für den Kampf gegen Antisemitismus machte – schon da ein ziemlich hoffnungsloses Unterfangen. Um so mehr hat es mich schockiert, als ich ihn nun auf einer Veranstaltung in einer Hamburger Synagoge traf und erfuhr, dass ein Muslim ihm aus nichtigem Anlass nach dem Leben trachtete. Weiterlesen

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Die große Erzählung vom „Widerstand“ gegen die „Kanzlerdiktatorin“ – Was „besorgte Bürger“ und Rechtsextreme eint

In Chemnitz hat sich gezeigt, dass zahlreiche „besorgte Bürger“ keine Hemmungen mehr haben, neben Rechtsextremen zu demonstrieren. Das ist in dieser Offenheit neu, zeigt sich in Ansätzen aber schon länger auf diversen rechten Demos. Der gemeinsame Nenner ist der Glaube an die große Erzählung von der „Kanzlerdiktatorin“ Merkel, die das Volk „mit Fremden flutet“ und gegen die „Widerstand“ zu leisten ist.

Blickt man auf die Ereignisse in Chemnitz nach der Tötung des 35-jährigen Daniel H. durch einen Asylbewerber zurück, so markieren die dortigen Ereignisse eine auch gesamtgesellschaftliche Zäsur. Die Tat geschah in der Nacht vom 25. auf den 26. August. Am Abend des 27., einem Montag, fand eine Demonstration von über 5.000 Leuten statt, zu der die rechte Bürgerbewegung „Pro Chemnitz“ aufgerufen hatten. Über das Internet erfolgte eine bundesweite Mobilisierung, an der sich auch rechtsextreme Hooligans und andere rechtsextreme Gruppierungen beteiligten. Weiterlesen

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Kulturkampf ist Blödsinn: Lasst hundert Schulen miteinander wetteifern!

In Hamburg gibt es Ärger wegen der Schulreform. Schwarz-Grün will erstens das gemeinsame Lernen in der Grundschule von jetzt vier auf sechs Jahre verlängern. Und danach sollen die Eltern nicht allein entscheiden dürfen, auf welche Schule sie ihr Kind schicken wollen: auf das Gymnasium oder auf die aus Haupt-, Real- und Gesamtschule zusammengelegter Gemeinschaftsschule.

Um es vorweg zu bekennen: Ich bin aus vielen Gründen, pädagogischen wie politischen, für das längere gemeinsame Lernen. Und: wir haben damals unsere Tochter nach der vierten Klasse aus der (in Berlin sechsjährigen) städtischen Grundschule herausgenommen und in ein Privatgymnasium gesteckt. Die Entscheidung haben wir nie bereut.

Ein Widerspruch? Ja. Weiterlesen

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