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Das Virus gegen Nachdenken

Kam Covid aus einem Labor oder einem Tiermarkt? Das ist mir eigentlich vollkommen egal. Dass man über diese Frage nicht einmal nachdenken durfte, ist das viel größere Problem. Nicht nur vom „Volksverpetzer“ wurde man schnell als Querdenker einsortiert (Foto).

„Nun lass’ es doch endlich! Ist doch vorbei jetzt.“ Das sagt mein Umfeld, wenn ich das Thema Corona auch nur streife. Und ich kann diesen Reflex total verstehen. Mich ödet das Thema auch an. Aber leider hat mich vor allem das unkritische Verhalten meiner eigenen Zunft – der Journalisten – und vieler Freunde so tief enttäuscht, dass ich wahrscheinlich nie darüber wegkommen werde. Außerdem kommt regelmäßig aus den Untiefen der Corona-Zeit wieder etwas ans Tageslicht, das mich nachdenklich macht.

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Die Katze ist aus dem Sack

Das, was bis jetzt über das Sondierungspapier zwischen SPD und CDU bekannt ist, macht nicht gerade Hoffnung. Die Wahlgewinnerin CDU und der Vorsitzende Friedrich Merz haben sich von den SPD-Genossen gnadenlos durch deren ideologische Manege treiben lassen. Und damit gleich das ganze Land in finanzielle und sicherheitspolitische Haftung genommen.  Weiterlesen

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Der Mann am Klavier. Paul Kuhn wäre heute 97

Heute vor 97 Jahren, am 12. März 1928 wurde Paul Kuhn geboren. Ich – nun wahrlich kein Experte für Jazz – habe ihn 2008 einmal getroffen und war beeindruckt von der Vitalität des damals 80jährigen. „Jazz war immer eine Minderheitenmusik“, hat er mir erzählt. Millionen seien da nicht zu machen, auch wenn das manche glaubten. Es gab eine Zeit, in der Jazz verbotene Musik war. In Wiesbaden geboren und als jugendlicher Jazzliebhaber unter der Nazidiktatur aufgewachsen, musste er die geliebte Musik auf alten Schallplatten hören, es gab sie ja schließlich noch. Später dann hörte man mit Freunden bei den Feindsendern, heimlich. „Da habe ich in den 40er Jahren die ersten Glenn Miller Sachen gehört.“

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Boom, Boomer, Schuldenboom

Die Grünen haben recht: Die geplanten schwarz-roten Gigaaschulden für Verteidigung und Infrastruktur sind schreiend generationen-ungerecht. Wir Babyboomer müss(t)en es bezahlen, weil unsere Regierungen es sträflich unterlassen haben.

Ich wurde 1956 geboren, in den goldenen Jahren des Wirtschaftswunders. Dafür kann ich nichts, genauso wie meine Altersgenossen der geburtenstarken Jahrgänge 1955 bis 1965 bis zum Pillenknick. Vom Wirtschaftswunder habe ich damals auch nicht viel mitbekommen. Da wir fünf Kinder waren und meine Eltern die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre, die Hyperinflation und den Weltkrieg erlebt hatten, mein Vater als kleines Kind auch schon den Ersten, sie zudem streng katholisch waren, ging es bei uns bescheiden zu. Heute würde man sagen: nachhaltig. Die Kleidung der älteren Geschwister musste aufgetragen werden. Reste wurden aufgewärmt. Das frische Brot kam immer nach hinten, erst musste das alte aufgegessen werden, bis das frische ebenfalls trocken war. Weshalb ich bis heute den Geruch von frisch gebackenem Brot liebe. Weiterlesen

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Mit Sonnenbrille und Hundefleisch organiert. Oder: Wozu Musiker interviewen?

„Früher habe ich nie Interviews mit Sonnenbrillen gegeben. Aber ich lerne zu lügen“… Na? Wer hat‘s gesagt, irgendwann in den 90er Jahren? Der irische Wanderprediger Bono Vox, die Mutter Teresa der Steuerflüchtigen. Und was sagt uns das jetzt? Vielleicht das: Trau keinem Rockstar-Interview? Nimm die Sonnenbrille ab, nur dann wirst du von Wahrheit und Wahrhaftigkeit durchflutet? Fragen über Fragen. Sind Interviews überhaupt sinnvoll? Ist das Künstler-Interview selbst eine eigene Kunstform? Oder ist es nur der verlängerte Waschzettel der Musikindustrie? Oder geht es vielmehr darum, dass der Fragesteller sich eigentlich für viel wichtiger hält als der Befragte?

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„Herr Bargeld telefoniert nicht.“ 

Ulf Kubanke erzählt die vor Pannen strotzende Hintergrundgeschichte zu einem Interview mit Deutschlands Avantgarde-Ikone Blixa Bargeld.

Wenn wir als Leser ein Interview als literarisches Schnellgericht zu uns nehmen, eröffnet sich naturgemäß lediglich diese eine Quelle als Facette, Essenz und Ausschnitt des jeweiligen Tages aller Beteiligten. Auf dieser Seite des Bildschirms sieht es zumeist genau umgekehrt aus. Der Talk ist jeweils nur ein bescheidener Ausschnitt. Oft grenzte es an ein ein Wunder, dass er überhaupt zustande kam.

Und das Drumherum? Naja. Ein paar Zeilen dazu, ihr Lieben? Weiterlesen

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Das Gefühl des Ossis: Gerhard Gundermann und seine Lieder

Haben Sie schon mal Gundermann gehört ? (Bild unten aus Wikipedia):

„Hier bin ich gebor’n
Wo die Kühe mager sind, wie das Glück.
Hier hab‘ ich meine Liebe verlor’n
Und hier krieg‘ ich sie wieder zurück.“

Gundermann, der Berichte über seine Freunde (ja wirklich: Freunde) an das Ministerium für Staatssicherheit geschrieben hatte. Gundermann dessen Fangemeinde 1992 dahinschmolz wie der Schnee in der Sonne, als die Akten offengelegt wurden. „Auftritte im Westen können wir ja jetzt vergessen.“ So lässt der Film einen der Band-Mitglieder sagen. Weiterlesen

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Wake-up-Call für Europa

Drei Stunden Dauerangriff auf Odesa – der Bunker ist zu weit weg. Also sitze ich in meiner Wohnung, die ab und zu bebt, und bin sauer…

Generator Auslieferung an Reha-Klinik in Odesa

USAID – Geschichte.
Lieferung von Waffen zur Verteidigung – Geschichte.
Weitergabe von Geheimdienstinformationen – Geschichte.

Die Trump-Administration geht einmal mit der Machete durch die Ukraine-Unterstützung – neben all dem, was Trump & Co. gerade an Kahlschlag in den USA veranstalten. Wir können uns mit 20 % AfD ja beinahe freuen, dass die deutsche Version von Trump & Musk hier so „schlecht“ abgeschnitten hat … Immerhin klingelt selbst bei der deutschen Elite langsam die Alarmglocke.

„Fast im Stundentakt überschreitet die amerikanische Regierung rote Linien, die in einer rechtsstaatlichen Demokratie nie überschritten werden dürften“, schreibt Mathias Döpfner in der Welt.  Weiterlesen

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Ihre Kinder: Die Pioniere des Deutsch-Rock

Am 19. Dezember 1970 passiert etwas unerhörtes im ZDF. In der Familienshow „Wünsch Dir was“ mit dem Moderatoren-Ehepaar Dietmar Schönherr und Vivi Bach, tritt ein Haufen Langhaariger mit in bunten Klamotten auf und singt „Leere Hände“. Eine Milieustudie über einen Entwurzelten, der gerade aus dem Gefängnis kommt. Auf deutsch! Die Band heisst Ihre Kinder – 1968 in Nürnberg gegründet. Sie sind die heute fast vergessenen Pioniere der deutschsprachigen Rockmusik in der alten Bundesrepublik.

Fotos: Günter Derleth/Archiv Ernst Schultz

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