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Hilflose Abwehrrhetorik vs. inhaltliche Strategie -Das Versagen der Etablierten gegenüber der AfD und der Neuen Rechten – Teil 1

Foto: IMAGO / NurPhoto

Die AfD ist in den Umfragen mittlerweile bundesweit die stärkste Partei.. Und sie verfügt über ein intellektuelles Vorfeld – die Neue Rechte -, das sehr strategisch agiert. Etablierte Parteien und ihr jeweiliges Vorfeld hingegen beschränken sich auf hilflose Abwehrrhetorik. Und etablierte Medien schließen eben jenes neurechte Vorfeld auch weiterhin konsequent aus dem Diskurs aus. Kein Interview, keine Einladung in eine Talkshow. Dahinter verbergen sich Feigheit und magisches Denken. So als könne man die Neue Rechte durch Ignoranz verscheuchen. Unterdessen hat indes fast jede noch so schrille Stimme die Chance auf eine Talkshow-Einladung, solange sie nur links ist. Zeit also für eine grundsätzliche Neujustierung im Umgang mit der Neuen Rechten. Beginnend mit Teil 1 einer neuen Serie dazu hier auf „Starke Meinungen“.

„Bekenntnislust“. Genauer: „Eine Welle der Bekenntnislust“. So lautet ein Begriff bzw. eine sprachliche Wendung, die der neurechte Verleger Götz Kubitschek bereits im März 2018 auf dem Blog „sezession.de“ prägte. Anlass dafür war die damalige „Erklärung 2018“, mit der sich, so Kubitschek, „eine Opposition von rechts sogar im intellektuellen Establishment“ gegen die Migrationspolitik der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel richtete. Weiterlesen

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Nicht immer besser, aber definitiv anders: Frank Jörickes Zeitreise in die 70er- und 80er Jahre

Frank Jöricke unternimmt in seinem neuen Buch eine Zeitreise in die ikonischen 70er- und 80er Jahre, die bis heute eine ungebrochene Faszination ausüben. Er berichtet über verschwundene Dinge, Gewohnheiten und Phänomene, fast immer humorvoll und amüsant, zeigt dabei aber zugleich durchaus ernst auf, was jeweils für ein grundlegender technischer wie gesellschaftlicher Wandel mit dem Verschwinden all dessen einhergegangen ist, was einst alltäglich war.

„Früher war mehr Lametta“. Dieses Zitat aus dem Loriot-Sketch „Weihnachten bei Hoppenstedts“ (1978), bei dem irgendwann das Spielzeug-Atomkraftwerk explodiert, weckt sofort Erinnerungen. Wie so viele andere ikonische Sprüche, Dinge, Gewohnheiten und Phänomene aus den 70er- und 80er-Jahren, also jenen Dekaden, die bis heute faszinieren. Einige dieser Sprüche, Dinge, Gewohnheiten und Phänomene haben sich längst zu so etwas wie Prousts Madeleine verselbständig und lösen wie diese binnen Sekunden einen alle Sinnesorgane umfassenden Erinnerungsflow aus. Weiterlesen

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Viel Platz für Putin-Appeaser – Die fatale Rolle der Talkshows im deutschen Russland-Diskurs

Foto: IMAGO / Future Image

In Deutschland sind Angst und Feigheit vor Putin deutlich stärker ausgeprägt als in Polen, dem Baltikum und in Skandinavien. Einen erheblichen Anteil daran haben öffentlich-rechtliche Talkshows, die in einer Art unstillbarem Verlangen überzogen häufig Putin-Appeaser einladen und diese – ob bewusst oder unbewusst – Kreml-Narrative verbreiten lassen.

Auf dem deutschen Buchmarkt ist kürzlich ein neues Buch erschienen. Es ist augenöffnend, und zwar in drastischer Weise. Der Titel lautet „Das Versagen – Eine investigative Geschichte der deutschen Russlandpolitik“. Verfasst hat es das Publizisten-Ehepaar Katja Gloger und Georg Mascolo.

In aller Deutlichkeit beschreiben die beiden Autoren, wie sich, anders kann man es gar nicht ausdrücken, führende Politiker in Deutschland Putin über Jahre regelrecht ausgeliefert haben. Im Klappentext heißt es: „Sie haben so viel gewusst. Und so wenig getan. Wegsehen, beschwichtigen, verdrängen, das galt viel zu oft und viel zu lange im Verhältnis zu Putins Russland.“ Weiterlesen

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Arbeits- statt Bürgergeldpartei – Wie die SPD aus ihrer Misere herausfinden kann

Foto: IMAGO / Presse-Photo Horst Schnase

Lehren aus der NRW-Kommunalwahl

Die jüngsten Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen haben eindrucksvoll gezeigt, wie die SPD in Stichwahlen gegen AfD-Kandidaten gewinnen kann: mit einer Rückbesinnung auf ihre hart arbeitende Stammwählerschaft und der klaren Benennung von Missbräuchen der Sozialsystemen. Ohne eine solche generelle Kurskorrektur wird sie kaum aus ihrem bundesweiten Negativtrend herausfinden.

Es ist nochmals gutgegangen in Nordrhein-Westfalen. Die AfD konnte bei der Kommunalwahl kein einziges Rathaus erobern. In den drei Städten, in denen es ihre Bürgermeisterkandidaten in die Stichwahl am vergangenen Sonntag geschafft hatten, unterlagen diese nunmehr deutlich.

Im westlichen Ruhrgebiet in Duisburg setzte sich der SPD.ler Sören Link mit 78,6 Prozent gegen den Herausforderer von der AfD durch. Am östlichen Rand in Gelsenkirchen schaffte es seine Parteikollegin Andrea Henze mit 66,9 Prozent. Und in Hagen, dem „Tor zum Sauerland“, fuhr der CDU-Kandidat Dennis Rehbein 71,66 Prozent ein.

Klingt alles prima, oder? Weiterlesen

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Ein echter Experte: Thomas Urban zerreißt die deutsche Ostpolitik – Eine Rezension

Thomas Urban, der langjährige Korrespondent der „Süddeutschen Zeitung“ in Moskau, Kyiv und Warschau, hat ein neues Buch vorgelegt: „Verstellter Blick – Die deutsche Ostpolitik“. Geschrieben kurz vor dem Krieg gegen die Ukraine. Auf gerade einmal 190 Seiten schafft Urban es, deutsche politische Lebenslügen klar und sachlich auseinanderzunehmen.

Seit dem Überfall von Putins Russland auf die Ukraine am 24. Februar hat sich, erst zaghaft, dann zunehmend stärker werdend, ein seltsamer Diskurs hierzulande entwickelt. In Talkshows sitzen Menschen wie Svenja Flaßpöhler, die „Offene Briefe“ unterzeichnen, in denen sie die Sinnhaftigkeit der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine in Frage stellen und behaupten, „die Fortführung des Krieges mit dem Ziel eines vollständigen Sieges der Ukraine über Russland“ bedeute „Tausende weitere Kriegsopfer, die für ein Ziel sterben, das nicht realistisch zu sein“ scheine. Weiterlesen

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Karpaten – Ein ukrainisches Reisetagebuch in Zeiten des Krieges (Teil 2)

Liane Bednarz war im Mai/Juni mit dem Mediennetzwerk „Freedom Today“ und dessen CEO Andreas Jürgens in der Ukraine unterwegs. Dort haben sie sich mit Christian Gruber getroffen, der dort als Volunteer und zudem als Kriegsreporter tätig ist. Gemeinsam reisten sie durch das Land und führten mit Ukrainern Gespräche vor Ort. Hier schildert Liane Bednarz ihre persönlichen Eindrücke während des zweiten Teils der Reise. Es geht in die Karpaten Die englischsprachige Fassung wird auf der Homepage von „Freedom Today“ erscheinen.

Lwiw, Freitag, 27. Mai 2022, mittags

Wir machen uns auf den Weg in die Karpaten. Ich bin aufgeregt. Karpaten, das klingt nach Dracula, auch wenn dessen Sage im rumänischen Teil der Karpaten rund um den Borgo-Pass angesiedelt ist. Dracula aber passt metaphorisch, so sehr wie Wladimir Putin seine Fangzähne in die Ukraine gehauen hat und seine Schergen das Land schon jetzt blutrünstig aussaugen und alles klauen, was sie greifen können, bis hin zu Bratpfannen, wie im ersten Teil meines Tagebuchs beschrieben. „Pосійські бандити“ aka rosiysʹki bandyty sagen die Ukrainer. Weiterlesen

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Drei Tage in Lwiw in Zeiten des Krieges – Ein fragmentarisches Tagebuch

Liane Bednarz ist mit dem Mediennetzwerk „Freedom Today“ und dessen CEO Andreas Jürgens in der Ukraine unterwegs. Dort haben sie sich mit Christian Gruber getroffen, der dort als Volunteer und zudem als Kriegsreporter tätig ist. Gemeinsam reisen sie durch das Land und führen mit Ukrainern Gespräche vor Ort. Hier schildert Liane Bednarz ihre persönlichen Eindrücke während der ersten drei Tage der Reise in Lwiw in der Westukraine. Die englischsprachige Fassung wird auf der Homepage von „Freedom Today“ erscheinen.

Ankunft in der Ukraine

Jetzt ist es also wirklich so weit. Wir fahren in die Ukraine. Die blau-gelbe Flagge am Grenzübergang bereitet mir Gänsehaut. Wie wird es sein, die Menschen dieses Landes zu treffen, die aus der Ferne so tapfer und entschlossen wirken, die Putin und seinen Schergen seit nunmehr bereits drei Monaten heroisch die Stirn bieten? Zugleich kann ich eine gewisse innere Unruhe nicht verhehlen. Wir sind jetzt wirklich im Kriegsgebiet. Weiterlesen

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Vom Leben im Modus eines Katastrophenfilms

Credit: IMAGO / Steinach

Bis zum Februar 2020 war das Leben hier im Westen ziemlich easy. Dann kam Corona. Und dann kam der Krieg. Über Resilienz in Zeiten, in denen man vom Zuschauer zum Akteur oder zumindest Statisten in einem Katastrophenfilm wird und nicht mehr nur im Kino sitzt.

Früh morgens, wenn es gerade so dämmert und das erste Vogelzwitschern erklingt, jetzt im März, wacht man auf und hat, noch halb-wach, die Illusion einer heilen Welt. So wie sie in Deutschland bis zum Februar 2020 existent war. Vor Corona. Weiterlesen

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Putins Simulation militärischer Stärke und Strategie

Credit: IMAGO / SNA
„14.03.2022 Russian President Vladimir Putin listens to Deputy Prime Minister Dmitry Grigorenko during a meeting at the Kremlin in Moscow, Russia.“

Putin hat sich mit der Invasion der Ukraine verkalkuliert. Inzwischen steht sein zuvor stolzes Militär reichlich blamiert da. Erstmalig gibt mit dem Direktor der Nationalgarde Russlands nun einer von Putins Top-Leuten zu, dass alles langsamer verlaufe als geplant. Der evidente Gesichtsverlust dürfte Putin vor allem intern zunehmend unter Druck setzen.

Zwei Jahre nun sind es schon, in denen man wie ein Statist in einem Katastrophenfilm lebt. Erst Corona, nun der Krieg. Die Hoffnung, nach einem erneut langen, tunnelartigen und dunklen Herbst/Winter mit der weniger gefährlichen Omikron-Variante im Frühjahr und Sommer vielleicht von der pandemischen in eine endemische Lage zu gleiten und das Leben wieder etwas entspannter angehen zu können, hat der kriegslüsterne Mann im Kreml, hat Wladimir Putin zerschlagen. Weiterlesen

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Querdenker – Hass und Verdrehungen wie in Orwells „1984“

Beitragsbild-Credit: IMAGO / U. J. Alexander

Querdenker“ und Rechte tragen oftmals Orwells Roman „1984“ wie eine Monstranz vor sich her und wähnen sich ebenfalls als Opfer einer Diktatur. Tatsächlich aber verhalten sich viele von ihnen selbst wie die dortigen Wahrheitsverdreher und sind oftmals ebenso rasend in ihrem Hass. Der Roman richtet sie.

Immer wieder verfasst der FAZ-Feuilletonist Claudius Seidl Beiträge, in denen er Texte oder Bücher gegen die Intention des jeweiligen Autors liest. Das ist stets sehr gewinnbringend. Ebenso lassen sich auch Bücher gegen diejenigen lesen, die sich auf sie berufen. Gerade jetzt bietet sich das wieder bei George Orwells dystopischem Klassiker „1984“ an. Es gibt keinen anderen Roman, den das rechte und inzwischen auch das Querdenker-Milieu so sehr vor sich herträgt. Und keinen, der exakt ihr eigenes Tun beschreibt: die Auslöschung von Fakten, die Erklärung von Irrealem zur Realität, von Wahrheit zur Lüge und vor allem: grenzenlosen, rasenden Hass. Wie beim täglichen „Zwei-Minuten-Hass“ in „1984“. Doch diejenigen, sich am stärksten auf den Roman berufen, sehen das bizarrerweise nicht. Weiterlesen

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„Self-destruct“ – Die CDU muss aus dem Selbstzerstörungs-Modus herauskommen

Es wird eine Ampel geben. Jamaica-Träume sind over. Die CDU befindet sich in einem Modus der Selbstzerstörung. Selbst nach dem Wahldesaster wurde Armin Laschet wie in einer Sekte weiter gepusht. Das muss aufhören, will die Partei sich nicht selbst völlig ruinieren.

„Self-destruct“ ist ein Begriff, der man aus anglo-amerikanischen Tabloid-Medien kennt. Gemeint sind damit Rock- und Popstars, die sich, obwohl künstlerisch auf der Höhe der Zeit, aus einem seltsamen Modus heraus selbst zugrunde richten. Mit Drogen. Die Namen sind bekannt: Jim, Amy, Kurt, Jimi. Weiterlesen

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