Sind Religionskritik und Rassismus immer klar voneinander zu unterscheiden? Sind die Ablehnung der Angehörigen einer Rasse und die Ablehnung der Angehörigen einer Religion zwei völlig verschiedene Dinge? Ich glaube nicht. Und das kann ich belegen.
Vor einer Weile schrieb ich für die „Welt“ einen Kommentar über die Auseinandersetzung zwischen der FAZ und Alexander Gauland.
Dazu schrieb mir ein befreundeter Publizist, den ich vor einigen Jahren mit Gauland bekannt gemacht hatte, unter anderem: „Eigentlich las ich Ihren Artikel über Ihren Freund Gauland mit Freude an der feinen Formulierung. Bis Sie genau das taten, was Sie Gauland und den Rechtspopulisten vorwerfen. Sie pervertierten einen Begriff, um ihn als Waffe einzusetzen: Rassismus. Wer dem Islam gegenüber ablehnend eingestellt ist, wer also diese Religion bekämpft, weil er sich der Aufklärung und den bürgerlichen Werten verpflichtet fühlt, wer die westliche Liberalität kämpferisch gegen ihre Feinde verteidigt, ist in Ihren Augen ein Rassist – Sie diffamieren ihn als Rassisten. Was aber hat Religion mit Rasse zu tun, zumal eine Religion, die Gläubige jeder Rasse versammelt? Sie bringen Trump ins Spiel. Ein Kniff, um die Diffamierung so richtig wirken zu lassen: Was dieser randalierende Rechtsaußen sagt, soll quasi konkret belegen, dass Islamgegner Rassismus betreiben.“
Die Passage, um die es geht, ist diese: „Hat Gauland also Boateng beleidigt? Klar. Ähnlich wie Donald Trump Sadiq Khan beleidigt hat, den neu gewählten Bürgermeister der Welthauptstadt London. Trump meinte großzügig, die von ihm geforderte Einreisesperre für Muslime würde er als Präsident für den Muslimen Khan außer Kraft setzen. Auf den Dispens hat Khan aber verzichtet, und zu Recht, denn die großzügige Geste des Rassisten, zwischen guten und schlechten Muslimen unterscheiden und dem guten Moslem Khan einen Ausnahmestatus zubilligen zu wollen, ist so rassistisch wie die Unterscheidung zwischen dem guten Schwarzen Boateng und den sonstigen Schwarzen, die man aus verletztem Heimatgefühl lieber nicht als Nachbarn haben wolle.“
Der Vorwurf noch einmal: „Was dieser randalierende Rechtsaußen (Trump, nicht Gauland) sagt, soll quasi konkret belegen, dass Islamgegner Rassismus betreiben.“
Sind Islamgegner Rassisten?
Gut, es handelt sich um eine private E-Mail, deshalb gebe ich den Absender nicht preis und lege nicht jede Formulierung auf die Goldwaage. Ich würde nie alle „Islamgegner“ in einen Topf werfen. Ich bin ja selbst als Atheist einer. Und dass ich mich nie gegen Menschen gestellt habe, die den Islam (oder das Judentum, das Christentum, den Hinduismus oder sonst eine Religion) „bekämpfen, weil sie sich der Aufklärung und den bürgerlichen Werten verpflichtet fühlen“, kann ich, glaube ich, mit gutem Gewissen behaupten. „Wer die westliche Liberalität kämpferisch gegen ihre Feinde verteidigt, ist in Ihren Augen ein Rassist“ – das kann ich, denke ich, mit gutem Gewissen von mir weisen.
Es kann freilich jemand Rassist sein, oder sich rassistisch äußern (was nicht dasselbe ist), der ehrlich glaubt, die westliche Liberalität gegen ihre Feinde zu verteidigen, so wie etwa ein Jakob Augstein aufrichtig glaubt, kein Antisemit zu sein, ja den Antisemitismus ehrlich verabscheut, und sich dennoch in Bezug auf Israel antisemitisch äußert. Es kann jemand ehrlich glauben, die Aufklärung und die bürgerlichen Werte zu verteidigen, der sie verrät, wie die französischen Revolutionäre, die Nonnen aufs Schafott schickten, weil sie ihrem Keuschheitsgelübde nicht abschwören wollten, von den vielen anderen antikatholischen Gräueltaten dieser Revolution ganz zu schweigen. Es kann jemand „Islamgegner“ zu sein vorgeben, der in Wirklichkeit Moslemhasser ist, also Rassist.
Wer die inkriminierte Passage in meinem Kommentar genau betrachtet, wird sehen, dass ich dem „randalierenden Rechtsaußen“ nicht vorwerfe, Islamkritiker oder Islamgegner zu sein. Ich weiß gar nicht, ob Trump, der eine eher vage Bekanntschaft mit christlichen und jüdischen Glaubensvorstellungen und Moralbegriffen hat, überhaupt weiß, was der Islam ist. Ich habe den Rassisten Trump (er ist ausweislich seiner Behauptungen über mexikanische Einwanderer in die USA Rassist) auch in Bezug auf Moslems einen Rassisten genannt, weil er einen Einreisestopp für alle Muslime verhängen will.
Sunniten oder Schiiten, Alewiten oder Alawiten, Erdogan- oder Gülen-Anhänger, ISIS-Kämpfer oder ISIS-Opfer, Aafia Saddiqi oder Malala Yousafzai – egal: als Moslem steht ein Mesut Özil für Trump unter Generalverdacht; als Muslima steht eine Necla Kelek für Trump unter Generalverdacht.
Nun kann man einwenden: Selbst an dieser Maßnahme erkenne man den Unterschied zwischen Islamgegnerschaft und Rassismus; denn Trumps Verdacht gegen Latinos ist an dessen Ethnie gebunden, wofür sie nichts können: das ist Rassismus. Sein Verdacht gegen Muslime ist jedoch rassenübergreifend, richtet sich gegen Türken wie Araber, Afghanen wie Pakistani, und richtet sich gegen deren Überzeugungen, für die sie etwas können.
Was ist eine „Rasse“?
Dabei ist es unklar, ob es wirklich so etwas wie „Rasse“ gibt. Genetisch wird das bezweifelt, und sprachlich ist der Begriff erst recht unscharf. Im Englischen etwa spricht man von „the human race“ und meint die Menschheit. Aber natürlich sprach man früher jedenfalls auch von „the Anglo-Saxon race“, „the Celtic race“ und so weiter. Winston Churchill schreib ein Buch über „the island race“ und meinte die ethnisch einigermaßen – um mit Edmund Stoiber zu reden – „durchrassten“ Briten, Schotten, Kelten, Juden und wasweißichnochalles. Er sprach aber gelegentlich aber auch von „the Aryan stock“, der in der Geschichte obsiegen werde. In den USA wird zwar regelmäßig bei Volkszählungen nach der Rasse gefragt, jedoch taucht der für deutsche Rassisten (jedenfalls jedenfalls bis vor kurzem) entscheidende Unterschied – jener zwischen den Juden und allen anderen – gar nicht auf: Juden gelten als „Caucasian“, wie germanische Herren- und slawische Untermenschen, es sei denn,Juden aus Kuba etwa wollten sich als „Latinos“ zählen lassen. (Sammy Davis Junior war natürlich damals ein „Negro“.) „Semiten“ hingegen, eine Kategorie, in der sich Juden und Araber zusammen finden könnten, existieren für die amerikanischen Volkszähler nicht. Kurz und gut: Wenn man überlegt, wie viele Millionen gestorben sind für das Konzept der Rasse, ist es ein bemerkenswert unklares Konzept.
Und es wird nicht besser, wenn man es durch die politisch korrekte, weil angeblich weniger kontaminierte Bezeichnung „Ethnie“ bezeichnet. Im Bosnienkrieg etwa hieß es, es gehe um „ethnische Konflikte“ zwischen Serben, Kroaten und „Bosniaken“. Dabei war der einzige Unterschied zwischen diesen Menschen, die in einem Staat – Jugoslawien – aufgewachsen waren und eine Sprache – Serbokroatisch – sprachen, die Religionszugehörigkeit: Serben sind serbisch-orthodoxe Christen, Kroaten sind römisch-katholische Christen, und „Bosniaken“ sind sunnitische Muslime. Als solche wurden sie etwa in Srebrenica zu Tausenden gemordet: Greise, Männer und Knaben. Waren die serbischen Mörder nun Rassisten? Oder „Islamgegner“? Kommt es darauf an?
Nein. Die Soziologie redet darum auch von „gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“. Wie die Gruppe, die zum Feind erklärt wird, definiert, wie die Feindschaft begründet wird, wechselt im Lauf der Geschichte. Als die Menschen religiös waren, haben sie ihren Judenhass theologisch begründet, als sie wissenschaftsgläubig waren, eben pseudowissenschaftlich. In der Regel freilich ging und geht das wild durcheinander. Man sollte sich zum Beispiel einmal die Webseite ansehen, auf der Horst Mahler gern publiziert.
Wie Horst Mahler Wolfgang Gedeon verteidigt
In Mahlers Verteidigung des AfD-Manns Wolfgang Gedeon (wie es der Zufall will ist er Ex-Maoist wie Mahler und ich) benutzt er nur religiöse Quellen, um eine rassistische Haltung zu begründen. Ähnlich halten es so genannten Islamgegner, die Koranstellen und Hadithe zitieren, um allen Muslimen die dort zum Ausdruck kommende Feindschaft gegen alle Nichtmuslime zu unterstellen. Wie Mahler schreibt:
Man erwartet von der AfD „Null-Toleranz“ gegen „antijüdische Hetze“. Aber was heißt das? Sie sollen Partei ergreifen für Jene, die durch das Abschneiden ihrer Vorhäute in den Gehorsam gegenüber ihrem Gott JAHWE gezwungen sind und sich deshalb als Auserwähltes Volk sehen. Auserwählt wofür? Interessante Frage. Jener Herr JAHWE, meint er es gut mit uns Nichtjuden? Jesaja, der Verkünder seines Willens, sprach feierlich in die Runde wie folgt:
„1 Kommt herzu, ihr Heiden, und höret, ihr Völker, merkt auf! Die Erde höre zu und was darinnen ist, der Weltkreis samt seinem Gewächs! 2 Denn der HERR ist zornig über alle Heiden und grimmig über all ihr Heer. Er wird sie verbannen und zum Schlachten überantworten. 3 Und ihre Erschlagenen werden hingeworfen werden, daß der Gestank von ihren Leichnamen aufgehen wird und die Berge von ihrem Blut fließen.“ (Jes 34)
Jenen ist als Gehorsamspflicht geboten,
alle nichtjüdischen Völker zu versklaven oder – bei Widerstand – zu vernichten (Jes 60,12);
viele Völker zu vertilgen, mit der Betriebsanleitung: „Du kannst sie nicht eilend vertilgen, auf daß sich nicht wider dich mehren die Tiere auf dem Felde.“ (5. Mose 7.22)
Ist das etwa nicht die Blaupause für alle denkbaren Völkermorde?
Ist das „Religionskritik“? Ist Mahler ein legitimer „Judentumgegner“, so wie mein bewunderter Kollege und Freund für sich in Anspruch nimmt, „Islamgegner“ zu sein?
Natürlich nicht.
Aber warum ist es „natürlich“, diese Frage zu verneinen?
Was Liberalismus bedeutet
Wer sich, wie der befreundete Publizist, „der Aufklärung und den bürgerlichen Werten verpflichtet fühlt“, wer „die westliche Liberalität kämpferisch gegen ihre Feinde verteidigt“ – der muss eben nicht nur die Religion kritisieren, und die Freiheit der Religionskritik verteidigen, sondern auch die Unterdrückung der Religion kritisieren und die Religionsfreiheit verteidigen. Und nicht nur die Freiheit jener Religionen, die ihm passen.
Ein letzter Gedanke. In seinem lesenswerten Buch „Der Sinn des menschlichen Lebens“ (C.H. Beck 2015) schreibt der Evolutionsbiologe Edward O. Wilson: „Ein weiteres erbliches Merkmal menschlichen Verhaltens ist unser mächtiges instinktives Bedürfnis nach Gruppenzugehörigkeit (…). Die Zugehörigkeit eines Menschen zu seiner Gruppe – seiner Sippe – macht einen großen Teil seiner Identität aus. Zudem gibt sie ihm ein gewisses Überlegenheitsgefühl. In einem Versuch stellten Psychologen aus einer Gruppe freiwilliger Probanden Zufallsteams zusammen, die dann in einfachen Spielen gegeneinander antraten; die Mitglieder jedes Teams betrachteten ganz schnell die Mitglieder des anderen Teams als weniger begabt und vertrauenswürdig, selbst wenn alle Teilnehmer wussten, dass sie nach dem Zufallsprinzip ausgesucht worden waren.“ (S.30)
Unsere „Rasse“, unsere Religion, unseren Geburtsort und unseren sozialen Status suchen wir nicht aus, sie werden uns vom Zufall zugeteilt. Das nicht anzuerkennen und Menschen, die der Zufall anderen Gruppen zugeteilt hat, als irgendwie minderwertig zu betrachten – das ist Rassismus und riecht unter jedem anderen Namen genauso ekelhaft.
@N.
Wie reden Sie denn mit mir? Frechheit! :->
Ach wissen Sie, Sie sind ja auch kein Deutscher, sondern Orientale. Gehen Sie in den Orient zurück zu ihren kleinen braunen Rassegenossen.
Verzeihung, aber stammt die beste Aussage über „innere Feinde eines Staates“ nicht immer noch von Cicero?
Ich habe bedauerlicherweise auch keine Ahnung, warum seine Aussagen – wenn ich Sie richtig verstanden habe – historisch angeblich nur für „uns Deutsche“ relevant (gewesen) sein sollten; ich hatte Ciceros wohlgewogene Worte für eine allgemeingültige Rede über den Verrat gehalten…aber man lernt nie aus 🙂
Und von der „Erdogan-Lösung“ haben nur Sie gesprochen, nicht ich. Tut mir leid 🙂 😉
Im übrigen hoffe ich, daß alles doch nicht so schlimm kommen wird, wie ich es manchmal befürchte. Aber wie heißt es so schön: man steckt nicht drin; oder für religiöse Menschen: Der Mensch denkt’s und Gott lenkt’s.
Herr Ziegler,
nur das Übliche von Ihnen. Warum soll man Fremde im eigenen Territorium aufnehmen? Haben Feinde einen intrinsischen Wert? Warum wird dann die Vertreibung aus dem Osten im Jahre 1945 von den meisten sog. GutmenschInnen nachträglich gutgeheißen? (Den Frauen unter den GutmenschInnen mache ich keinen Vorwurf, die sind wiklich so soziopathisch).
Es kommt vielleicht doch Krieg – der Krieg der Rassen. Hoffen wir, dass es nicht soweit kommt.
Falls doch, dann sollte man jedoch die gutmenschelnden Verräter in den eigenen Reihen kennen, die 68er Generation und ihre Epigonen, die dieses Land bzw. die westliche Welt an die Wand gefahren haben.
Ja, ja, Herr Lange, die ‚Feinde im Inneren, damit haben wir Deutsche es schon immer gehabt, nicht? Aber wenn Sie an eine Erdogan-Lösung für die 68er denken, müssen Sie sich sputen, die sterben langsam aus.
Ich habe möglicherweise den Erdogan-Versteher Alan Posener unterschätzt:
http://info.kopp-verlag.de/hin.....erkei.html
Ich kann mich nur wundern, wenn manche Leute Krieg, Weltkrieg, Bürgerkrieg oder werweißwelche Gestalt ihrer Gewaltfantasie ohne inneren Widerstand an die Wand malen, Krieg gegen Linke, EU-Kartelle, Muslime, Umweltschützer, Banker, Gutmenschen… Vielleicht ist es so, dass in langen Friedenszeiten die Gewalt eine Verlockung darstellt für Leute, die auf der Sinnsuche im langweiligen bürgerlichen Leben sind? Es ist ein furchtbarer Amoklauf geschehen, mit schrecklich vielen jungen Toten, und es werden bestimmt weitere folgen, auch weil die Flüchtlinge – die absolut kein Segen sind, aber denen man trotzdem helfen muss – leider auch ihre Erfahrungen und ihre Kultur der Gewalt in unsere gelangweilte Gesellschaft mit reinbringen. Das steht jedenfalls zu befürchten. Auch ich habe Angst, wenn ich an meine Kinder denke. Aber ein Krieg oder gar das Allerschlimmste, ein Bürgerkrieg – das ist doch ganz etwas anderes! Solange man noch kann, muss man doch verhindern, dass die Gewaltbereitschaft zunimmt, und diese nicht herbeireden! Dafür braucht man keine starke Hand, sondern gute, intensive, konsequente Polizeiarbeit und eine klaren Absage gegen Gewalt. Es soll kein starker Mann wie Erdogan oder Putin die Dinge in die Hand nehmen; es muss kein extra Gefängnis gebaut, die Todesstrafe oder Folter eingeführt oder andere Formen gröbster Gewalt installiert werden, sondern man muss genau andersherum wirken und im Gegenteil Gewaltaufklärung und -prävention mit einem strengen Waffenverbot setzen, in allen gesellschaftlichen Bereichen. Gewaltliebhaber, Hassprediger und Paranoide aller Art müssen in ihre Schranken gewiesen werden. Das darf keine Mode sein, leider ist es das zum Teil schon geworden. Auf diesen modischen Zug muss man jetzt nicht auch noch im Rentenalter aufspringen, sondern mithelfen, den umzulenken.
Gehts eigentlich nur mir so oder ist das Eintippen von Kommentaren extrem mühselig geworden? Bei mir löscht sich der Text von selber und kommt dann irgendwann doch wieder…Die „letzten Kommentare“ sind auch nicht mehr zu sehen. Sehr unbequem.
Aber nun habe ich genug, es sind Ferien und Wochenende. Ich weiß schon, nun wollen wieder einige aldie Muslime aus Deutschland rauswerfen, um damit die Gewalt zu bekämpfen…Tolle Idee.
Wir für Berlin & Wir für Deutschland
@ Roland Ziegler
apropos Paranoia: Ist das eine false flag action der Rechten?
Wie kommen Sie darauf? Meinen sie München? Was ich gelesen habe, deutet auf einen Amoklauf eines Gewalttätigen hin.
….eines gewalttätigen Paranoid-Depressiven, um genau zu sein.
@Roland Ziegler
„Ich hasbe nebenbei das Gefühl, dass die Paranoia im Leben vieler Einzelnen immer wächst und wächst, ganz unabhängig von Frieden und Wohlstand und vor allem von der- doch vergleichsweise unwichtigen – Politik..“
nach München: brauchen wir mehr Erdogan oder mehr Künast?
Seltsame Frage. Wenn ich zwischen diesen beiden wählen müsste, würde ich Frau Künast wählen. Erdogan und seine Anhänger verhalten sich autoritär, gewalttätig, repressiv, sie spielen den starken Mann, was normalerweise Gegengewalt erzeugt, wie man es bei dem Putschversuch gerade gesehen hat. Die gesamte Kultur verändert sich in Richtung Gewalt; die Hemmschwelle sinkt, während die Paranoia steigt. Das ist eine unheimliche Mischung. Ja, da halte ich es lieber mit Frau Künast.
„brauchen wir mehr Erdogan oder mehr Künast?“
Diese Frage leitet in die Irre, bzw. sie stellt sich nur für den, der sie unbedingt stellen will: Sag mir, so du stehst!
Derlei Bekenntnisse einzufordern, ja das macht man schon mal (ich auch), wenn man sich selber unsicher ist und Orientierung einfordert, aber darum geht es hier gerade nicht, denn wir brauchen eben nicht „mehr Erdogan“, um festzustellen, daß Künast mit ihrer Stellungnahme, man hätte den Attentäter ja nur zu verletzten brauchen, statt ihn zu töten, um die linksradikalen ‚Antifa‘-Mordbrenner buhlt, die sie offenbar für ihre Klientel hält. Die, die brennende Benzinflaschen auf die „Bullenschweine“ werfen und in den Städten Brände legen.
Künast, die damit Polizisten in Burnout und Berufsunfähigkeit treibt, weil sie damit den sowieso schon hohen Entscheidungsdruck des Polizeibeamten ins unendliche erhöht, liefert genau damit das Bild des oportunistischen Politikertypus, der den Erdogans in dieser Welt – ich glaube mittlerweile bewusst – in die Hände spielt. Ja, bewusst, denn die Erdogans dieser Welt dienen vor allem der eigenen Legitimation.
Genau hier setzt dann die rhetorische, manipulatorische Frage ‚Künast oder Erdogan?‘ der Gegenseite (ist sie faktisch überhaupt die Gegenseite?) an.
Ich weigere mich, dieses rinks-lechts-Spiel mitzuspielen. Aber leider springe auch ich bisweilen über Stöckchen. Schönen Sommerurlaub allerseits.
Was mich sehr wundert ist die offenkundige Bereitschaft, ja der Wille, wichtige Prinzipien des Rechtsstaats – die „mühselige Einzelfallprüfungen“ – über Bord zu werfen. Man sollte die doch mit Zähnen und Klauen verteidigen, solange es möglich ist! Wenn der Rechtsstaat weg ist, wird es unangenehm. Und selbst der paranoideste Pessimist wird zugeben müssen, dass er – aus seiner Sicht: gerade noch, aber immerhin: – weit eher befürchten muss, wenn er auf die Straße tritt, dass er von einem Auto überfahren wird als das ihn ein Attentäter ersticht.
Ich hasbe nebenbei das Gefühl, dass die Paranoia im Leben vieler Einzelnen immer wächst und wächst, ganz unabhängig von Frieden und Wohlstand und vor allem von der- doch vergleichsweise unwichtigen – Politik..
Vielleicht noch ein paar Sätze @Monika Frommel und Ihre Einlassung über ‚Israel-Kritik‘: Alan Posener sieht das m.E. schon realistisch: Antisemitismus ist wie Neurodermitis, die nicht heilbar ist und, so möchte ich hinzufügen, gerne dann ausbricht, wenn sonst keine Krankheiten Raum greifen. Eine Kritik an Israels Politik würde diskutieren, ob Israel geschickt oder ungeschickt ist, wie z.B. Frau Merkels Politik, der Brexit oder Obamas Politik kritisiert wird. Nein, da wird – ganz unbekümmert übrigens – Israel als autoritär, kolonialistisch, Apartheitsstaat usw. (und immer als egoistisch) bezeichnet. Etwas was, wenn ich das hier über deutsche Industriepolitik schreibe, nur mit erstauntem Kopfschütteln als Geisterfahrerei bewertet wird, ich weiß das. Die sog. ‚Israel-Kritik‘ ist auch ein typisches Beispiel für besinnungslosen Liberalismus, bar jedes gesunden Menschenverstandes, bzw. rational-paragmatischer Urteilsfähigkeit.
Man kann es auch mit der Kommunikationstheorie ausdrücken: Äußert sich jemand bezüglich Israel erkennbar auf der Sachebene (Kernaussage: „mir gefällt Israels Politik nicht“) oder auf der Beziehungsebene (Kernaussage: „mir gefällt Israel nicht“). Auf der Sachebene kann man diskutieren, auf der Beziehungsebene nicht.
Interessant, Opa Krempel, und das kann man natürlich auch auf die Frage der Religionskritik ausdehnen. Wobei die Unterscheidung abstrakt leicht ist, konkret schwer; denn der Kritiker wird oft behaupten, er mache eine Äußerung af der Sachebene, während es sich in Wirklichkeit um eine Äußerung auf der Beziehungsebene handelt. „Der Islam ist keine Religion, sondern eine politische Weltbeherrschungsideologie“ – Das ist ja eine Sachaussage. Und doch ist sie motiviert durch eine Beziehungsaussage: „Mir ist der Islam unheimlich, ich fühle mich durch ihn bedroht.“
„GUDE, es wird keinen Bürgerkrieg geben. Aber Leute wie Sie tun ihr Bestes, ihn heraufzubeschwören. Das ist unverantwortlich.“
Also, wenn es eh keinen Bürgerkrieg gibt kann jemand wie GUDE ihn auch nicht heraufbeschwören.
Und wenn er doch kommt, dann nicht weil Leute wie GUDE ihn heraufbeschworen haben, sondern weil Politiker und einflußreiche Medienschaffende die Augen verschlossen haben vor der drohenden Gefahr.
Broder: „Es ist völlig irrelevant, wie viele der 1,6 Milliarden Muslime sich in die Luft gesprengt haben. So, wie es irrelevant ist, wie viele Deutsche ein Parteibuch der NSDAP hatten. Oder wie viele als IM der Stasi zugearbeitet haben. Das Einzige, worauf es ankommt, ist, dass so gut wie alle, die sich in die Luft gesprengt haben und dabei andere mitgenommen haben, es mit dem Ruf „Allahu akbar!“ taten.“
Die gleiche Logik haben ungarische Milizen gegenüber den Roma. Es ist nicht wichtig, ob alle kriminell sind, es ist nur wichtig, dass Kriminelle Roma sind. Ähnlich auch der KKK über Schwarze. Und ist es nicht so, dass die Hauptgegner der Autoritären in Osteuropa irgendwie zu Soros gehören, also Demokraten irgendwie für den reichen Juden arbeiten? Da müssen nicht alle Juden reich sein, es reicht, dass die, die gegen die Autoritären sind, reiche Juden sind. Und, ganz ehrlich, es reicht doch, dass fast alle Diebe aus Osteuropa kommen.
„Ich verweigere jede Art von Verständnis für diese Art von Kultur. Ich will sie auch nicht importieren. Ich will keine Debatten führen über Kopftücher im öffentlichen Dienst, über Schwimmunterricht für Mädchen, über Männer, die Frauen keine Hand geben wollen, über Schweinefleisch in Kantinen und „kultursensible Pflege“ in Krankenhäusern. Und auch nicht darüber, wie viel Islam im Islamismus steckt.“
Schachmatt! Internierungslager, `till we know, what`s going on?
@Stevanovic
„Apple style Faschismus“
Der liberalistische Moderne ist doch durch zwei Seiten gefährdet, von ihren ablehnenden Kritikern (Linie Trump, Putin, Erdogan, Le Pen, Wilders, AfD..), aber genauso von ihren besinnungslosen Apologeten:
Wenn Erkenntnis, etwas von allen(!) nachvollziehbares (auch Buddhisten können die Relativitätstheorie verstehen, so zumindest mein Menschenbild), man könnte auch sagen gesunder Menschenverstand durch falsch verstandene Liberalität in ‚Erkenntniswelten‘ aufgeteilt wird, baut man sich ein Kartenhaus, in dem ein Niesverbot herrscht. In dem (z.B.) GUDE vor Bügerkrieg warnt (wenn er seine Vorstellungen nicht gewürdigt sieht) und Alan Posener ihn bezichtigt, genau das zu verursachen, wenn er argumentiert, wie er argumentiert.
Wir haben es mit einer Relativierung zu tun in der sich Wissenschaftswelten auftun, die in sich Gehorsam fordern, aber übergreifend nicht mehr miteinander kommunizieren und ständig neue Abspaltungen gebären: Soziologie spricht nicht mit ‚Gender Studies‘ und Historikern, Klimaforscher nicht mit Geologen, und Erziehungswissenschaftler – aber gucken Sie mal hier:
Die Forderung, auf die fachliche Korrektheit zu achten, scheint logisch, ist aber empirisch bisher nicht belegt. Dort, wo die fachliche Korrektheit anfängt, hört das Verständnis der Schüler oft schon auf. Das heißt, sie haben nur geringe Chancen, selbst zu erleben und zu überprüfen, ob die Informationen und Erklärungen des Lehrers fachlich richtig sind, oder nicht.
(Quelle: Prof. C. v. Aufschnaiter in H. Meyer: Was ist guter Unterricht? Cornelsen 2016, S. 65)
Physikdidaktik vs. Physik!
Als wenn Physiker anders denken würden, als Schüler. Erkenntnis als abgeschlossene Wohlfühl-Erlebniswelt, abgetrennt von der Wirklichkeit. (Meyer ist der Didaktik-Guru in diesem Lande.) Es ist ein Beispiel, bitte.
Allerdings lässt sich eine Gesellschaft, die hier möglicherweise entsteht, wirklich nur noch Heiko-Maas-mäßig regulieren, mit Algorithmen, die die Gedankenentwicklung z.B. im Internet vorhersehen (Hollywood sieht es mal wieder tatsächlich vorher: Minority Report). Der Apple Style Faschismus entsteht hier ganz ohne Scheiterhaufen, auf einem in die Wolken wachsenden Trödelberg leicht entzündlicher Thesen und Weltanschauungen, neben dem sich jeder Raucher per se Schuldig macht, um mal noch ein wenig billig metaphorisch zu sein. Um es klar zu machen, ich bin für präventiven Brandschutz – und der kann nur Entrümpelung bedeuten.
GUDE hat nicht ganz unrecht, die Aufklärung schafft sich ab! Das festzustellen ist keine Brandstiftung, sondern der Versuch von Prävention.
Sie muss aber gleichzeitig verteidigt werden. Das wissen auch ihre Gegner, niemand von ihnen will, wenn sie zu sich selbst ehrlich sind, zurück in eine Ständegesellschaft.
„Israel-Kritik“ als Genre“, na ja lieber Alan Posener,
solche Zuspitzungen (eigentlich Verflachungen – das ist ja das Paradoxe) gehören nicht in eine aufgeklärte, westliche Kultur. Alle Ihre Schimpfwörter können Sie ja nutzen, sie treffen oft zu, dann aber bitte dann konkret und nicht abstrahierend noch mit dem Label „Antisemitismus“ garnieren, denn diese rhetorische Strategie schwächt den Konsens, dass Antisemitismus gar nicht geht. Selbst wenn sich dahinter latent alles mögliche verbergen sollte, ist es ein Fortschritt, dass dieser Konsens in Deutschland stabil ist
Liebe Monika Frommel, wenn ich also sage, dass es eine bestimmte Form der Kritik an Israel gibt, die ich als „Israelkritik'“ bezeichne und die antisemitisch ist – dann störe ICH den „Konsens, dass Antisemitismus gar nicht geht“? Ich sollte mich also dafür entschudligen, das gute Gewissen der Nation gestört zu haben? Vielleicht denken Sie einmal darüber nach, ob meine Definition des Punktes, an dem Kritik an Israel in Antisemitismus umkippt, die Sie als „Verflachung“ abtun, nicht doch des nachdenkens wert wäre. Denn die „drei D’s“ sind ja nicht von mir erfunden worden, sondern bilden die von der EU als „working definition of antisemitism“ übernommenen Kriterien. Es würde Ihnen gut anstehen, und vermutlich auch gut tun, sich damit auseinanderzusetzen und nicht so zu tun, als handele es sich mum „Beschimpfungen“ und „rhetorische Strategien“ meinerseits.
„Es wird keinen Bürgerkrieg geben?“
Ihr Wort in Gottes Ohr, Herr Posener. Ihr Wort in Gottes Ohr 🙁
Wir telefonieren regelmäßig.
Dann ist es ja gut 🙂
o.t.: ‚Islamwissenschaftlerin‘ Eva Marie Kogel ./. HMB: ‚Bis zum 19. Jahrhundert ist übrigens kein Fall von Steinigung belegt – noch mal: kein einziger, und das in der gesamten arabischen Welt. Dass im syrischen Recht ein Mann straffrei bleibt, der im Affekt seinen Nebenbuhler erschlägt (wenn er ihn bei seiner Frau im Bett findet), ist übrigens eine französische Erfindung. Das klassische islamische Recht kennt so was nicht. Indem wir jedenfalls (fälschlicherweise!) betonen, dass der Islam ein System ist, das sich nicht mit Demokratie verträgt, spielt man doch nur den Islamisten in die Hände.
Die Steinigung als Strafmaß zieht ihre Legitimität aus dem Hadith, d.h. den als vorbildlich angesehenen gesprochenen und geschriebenen Aufzeichnungen des Propheten Mohammed. Mohammed hat zu seinen Lebzeiten eine Reihe von Frauen und Männern steinigen lassen. Darunter auch Nichtmuslime, insbesondere Juden.
‚Alyy, Allahs Wohlgefallen auf ihm, – nachdem er am Freitag für eine Frau die Strafe der Steinigung vollzogen hatte – sagte: „Ich habe sie nach der Sunnah des Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, mit der Steinigung bestraft.‘
[Sahih Al-Bucharyy Nr. 6812]
„…..wer die westliche Liberalität kämpferisch gegen ihre Feinde verteidigt“, kann der oder die dennoch „Rassist“ sein? Was ist denn der Kern der Liberalität? Das ist eine Haltung, die plurale Perspektiven nicht nur zulässt, sondern für wesentlich hält. Identitäten sind in dieser Liberalität zu schützen, wenn sie sich nicht zum Selbstzweck machen, sondern akzeptieren, dass es eine Perspektive, eine Gruppenidentität neben anderen ist; denn wir sind nicht einfach nur Teil einer Gruppe, sondern gehören zu vielen Gruppen, die Schnitzenden haben können oder auch nicht. Hautfarbe, Religion, Geschlecht, kulturelle Prägung, religionskritische Einstellung…..das sind die variablem Merkmale einer westlichen Liberalität. Ende des 19. Jh waren die Anfänge des Liberalismus noch stark von Überlegenheitsgefühlen, wenn man so will: von rassistischen Elementen durchsetzt. Mittlerweile gehört dazu die Abneigung gegen zu homogene Identitätspolitiken bzw. die Einsicht, dass Identität subjektiv ist und sogar während des Lebens eines Menschen wechselt.
Langer Rede kurzer Sinn. klar besteht ein Zusammenhang. er wird sehr sehr eng, wenn Exklusion das Ziel ist und Hierarchien gebildet werden. Dann passt auch der Terminus „Rassismus“.
Aber in einem Punkt widerspreche ich: Israel-Kritik ist nicht automatisch antisemitisch. Kritik an autoritären Politikstilen (und das ist in Israel leider zu beobachten) ist immer erlaubt und darf nicht mit solchen Zuschreibungen beantwortet werden, dann nämlich werden Begriffe wie „Antisemitismus“, „Sexismus“ ….. sinnlos und dienen der Exklusion.
Ich selbst kritisiere Religionen, und zwar diejenigen die monotheistisch sind, also einen Alleinvertretungsanspruch haben. Aber ein religiöser Mensch, der seine Spiritualität subjektiv als seine Privatangelegenheit betrachtet, leider sehr selten, haben meine Achtung. Leider werden fast alle missionarisch. Das werden aber auch Wagender, sogar Vegetarier …..
Vielleicht lernen wir, dass die Akzeptanz von Pluralität die „westliche Liberalität“ ist. Kann diese Haltung „kämpferisch“ gegen ihre „Feinde“ „verteidigt“ werden?. Ich habe meine Zweifel. Verteidigen muss man diese Haltung, aber „kämpferisch“? Das wird schnell eine neue Identitätspolitik und diese lehne ich eher ab, insbesondere starre Identitätspolitiken („links“, „rechts“ als Zugehörigkeitsmerkmal z.B. auch). Herr Meuthen passt mir nicht, weil er mit einer vorgeschobenen Ablehnung von „Antisemitismus“ spielt und glaubt, konservative Badener und Schwaben damit zu gewinnen. Sonst hätte er seine Strategie vorher abgestimmt (es war eine Intrigante Volte und primär der Konkurrenz mit anderen Bundesvorsitzenden gewidmet).
Als variables Etikett ist die Zuschreiben eben problematisch.
Liebe Monika Frommel, sie schreiben: „Aber in einem Punkt widerspreche ich: Israel-Kritik ist nicht automatisch antisemitisch.“ Doch. Kritik an Israels Politik ist selbstverständlich nicht automatisch antisemitisch. Aber „Israel-Kritik“ als Genre ist eine Form des Antisemitismus. Sie bedient sich der drei „D“s: Dämonisierung („Gefahr für den Weltfrieden“, etwa im Gedicht von Günter Grass ), der Diffamierung („Apartheidstaat“) und der Doppelmoral (etwa wenn an Israel strengere Maßstäbe angelegt werden als an andere Staaten in einer vergleichbaren Lage, z.B. in Sachen atomarer Abschreckung). Ihnen unterstelle ich das nicht: aber es gehört zur Taktik der Israel-Kritiker zu behaupten, jede Kritik an Israel werde als Antisemitismus diffamiert, um sich als Opfer jener jüdischen Diffamierung und ihrer politisch korrekten Vertreter hinzustellen. Ich habe früher Stunde um Stunde damit zugebracht, Artikel zu schreiben, in denen ich erklärt habe, was man alles an Israel kritisieren dürfe, aber mittlerweile erklenne ich, dass ich damit nur das Spiel jener betreibe, die sagen: „Selbst die Freunde Israels geben zu, dass …“ Ich halte den Antisemitismus nämlich für nicht heilbar, wie Neurodermitis. Am meisten hilft Ruhigstellung.
Des Menschen Falle ist nmM > der Gehorsam.
„Abrahams Gehorsam“ ist für mich feige und hinterhältig,
mir unverständlich, dass 3 Weltreligionen darauf bauen.
Wie können sich unterwerfende Väter ihren Söhnen eine aufrechte Zukunft aufzeigen?
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Rufen nicht die Ghettokids: Du Opfer! > Des 1.Opfers Name war: Isaak!
Genetisch hinken wir der fortschreitenden Technik hinterher.
Die Religion (Kultur) ebenso, dass man von einem Versagen sprechen kann.
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Ist Religionskritik und Rassismus unterscheidbar? Manchmal ja, manchmal nein.
Immer geht es doch um Macht + Unterdrückung.
Distinktionsgebaren ist immer der (kleine) Anfang!
Andere nicht beschämen.Sich nicht beschämen lassen.
Nehmt die Kinder ernst.
Schmerzlichst vermiss(t)e ich aufrechte Väterlichkeit.
Liebe Gabriele, bekanntlich geht die Geschichte mit Isaak weiter, erstens; und zweitens war Abraham durchaus in der Lage; Gott zu widersprechen, wie die Geschichte mit Sodom und Gomorrha zeigt.
„Nicht mein Wille geschehe, Vater, sondern Deiner“ – diese totale Unterwerfung des Sohns ist bekanntlich nicht aus dem „Alten“, sondern aus dem „Neuen“ Testament.
Vorsicht…die deutsche Mobilmachung 1914 sollte man aus der Zeit heraus interpretieren. Für mich ist sehr fraglich, wie der 1. WK nun ausbrach. Die derzeitigen beamteten Historiker stehen eh auf seiten der Westmächte und sind daher nicht zuverlässig. Solange die Akten zur Vorgeschichte des Konfliktes in London und Paris verschlossen sind, wird man nichts Genaues wissen – oh, Moment, die französischen Akten zum Staatsbesuch Poincarés in Petersburg im Juli 1914 sind ja offiziell verschollen…
Aber in der sog. Geschichtsforschung gilt: wenn irgendeine ausländische Nation etwas Böses tut, dann hatte diese Tat eine Vorgeschichte, wenn Deutschland etwas Böses tut, ist dies völlig isoliert vom historischen Kontext zu betrachten 🙂 Ja, so sind sie , die Brillenbarthistoriker…
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Dann aber bitte möglichst bald mehr Kontrast in die Schrift. Das jetzige Grau auf Grau ist eine Mühsal.
Grüße
WK
Westlicher Liberalismus ist ein anstrengendes Ding. Ständig relativiert man, kann sich nicht einigen, kennt keinen idealen Weltzustand, immer ist einer dagegen. Ständig muss man differenzieren, genau hinschauen, man darf es sich nicht einfach machen. Eine nie endende Leistung. Und was bekommt man dafür zurück: Stress, laute Nachbarn und undankbare Kinder. Dafür hat man keine Gruppenerlebnisse, kein Feuer, an dem sich die einsame Seele wärmen kann, keinen Lehne, auf die man sich stützen kann. Und immer diese Wiedersprüche, die man ständig aushalten muss. Als die Idee eines Lebens ist der westliche Liberalismus so richtig Scheiße. Es ist eben keine Heilslehre.
Wenn es da nicht den Kampf um die Idee der Freiheit gäbe. Und deren Gegner. Und Seiten und Parteien. Und unterdrückende Weltanschauungen. Da gibt es dann eine Flamme, die die einsame Seele wärmen kann und einem die Mühen der Differenzierung, des Hinschauens und Relativierens abnehmen kann. Endlich ein Teil eines Großen.
Und ehe man sich versieht, wird diese wärmende Flamme, zumeist in Form des gerechten Zorns, zum Scheiterhaufen, auf dem der westliche Liberalismus in Rauch aufgeht. Seine Asche ist ein Applestyle-Faschismus, der alles und jeden durchdringen soll und so Total wird. Und weil die anderen ja offensichtlich hässlich, dumm und zurückgeblieben sind und offensichtlich nichts anderes sein wollen, fühlt er sich auch noch gut an.
So isses, Stevanovic.
Gen. Stevanovic, … solange Sie ‚westlichen Liberalismus‘ nicht definieren und auch dafür einstehen, jammern Sie auf der Ebene des ‚Zentralrates der Muslime‘ u.a.. Langweilig.
Ja, was für ein Staunen der Westliche Liberalismus doch auslösen müßte. Die vergewaltigte Frau ist dagegen. Der totgeschlagene Mann auch. Nur einer will relativieren und differenzieren.
Naiv greift hier nicht mehr. Eine solche Realitätsverweigerung wird bösartig, wenn ein Standpunkt durchgezogen werden muß. Dann stand der Scheiterhaufen schon von Anfang an auf der Matte. Und wer brennen soll.
Ein bißchen technologischer Fortschritt, und schon flippen die Liberalisten aus. Eine solche Selbsteingenommenheit wird Europa bezahlen.
Als der Islam zum Islamismus wurde, war die Kriegserklärung des Liberalismus nicht mehr zu übersehen. Es geht nicht gegen Muslime. Das Spiel der Medien kann analysiert werden. Wer auf der Abschußliste steht, es ist so klar wie das Amen in der Krche.
Darunter sind dann die Verwirrten angesiedelt. Aus deren Perspektive Kritik das falsche Spiel legitimieren soll. Und es gibt natürlich ein paar Trottel, die das Spiel einfach nicht verstehen wollen. Weil sie nicht dürfen (der Gipfel der Unverschämtheit).
Lieber Stevanovic, ich denke, so isses nicht ganz. Auch der „westliche Liberalismus“ hat seine Flamme: „Markt und Wachstum“. Nur vermag diese Flamme anscheinend immer weniger Menschen zu wärmen.
Die gesamte westliche Aufklärung ist tot. Damit können noch ein paar Soziologieseminare totgeschlagen werden, ernstnehmen werden sie nur noch die Propagandisten. Das Ziel: die bürgerliche Welt aus ihrem liberalen Koma ins Leben zurückfinden lassen. Dieser Patient wird so oder so ersetzt. Islamkritik, Rassismus, welche Logik auch immer, dieser Patient ist erledigt.
Aber die Rechtfertigung, mit der sein Tod geschmückt werden soll, läßt dann doch zu wünschen übrig. Nicht so sehr aus moralischen Gründen, hier wäre Hopfen und Malz verloren, sondern aus ästhetischen. Der Selbsthaß findet in der Verachtung sein Spiegelbild; eine (selbst)mörderische Logik, die den Traum vom einheitlichen Gutmenschen jedweder Couleur für immer ad absurdum führt.
Wer definiert den Rassismusbegriff? Gegen wen und zu welchem Zweck? Und natürlich geht es in dieser Beziehung nicht um irgendwelche Humanismen, sondern schlicht und einfach um Macht. Der Euro soll rollen. Eine Zeitfrage also. Die größte Dummheit der Geschichte; schon jetzt im Nichtfunktionieren absehbar.
Ein Klassetraum, aber in der Konsequenz ein Minderheitentraum. Meine Realitätsanthropologie fand diesen Beitrag trotzdem interessant.
Der Euro die „größte Dummheit der Geschichte“, GUDE? Vor Napoleons Russlandfeldzug, der Einführung von Kaninchen in Australien, der deutschen Mobilmachung 1914, Japans Angriff auf Pearl Harbor, dem übereilten Aufbau der Kernenergie … um nur ein paar Dummheiten zu nennen, die m.E. eher zu nennen wären.
Die ökonomische Weltsicht wirkt sich fatal aus. Daraus ableitbar eine Einwanderung in den nicht zu verhindernden Bürgerkrieg. (Davor: Steuererhöhungen; Slums etc.) Die Zukunft könnte schön werden; denn auch hier kommt es auf die Überdosierungen an, und zwar in jedem Bereich.
In der deutschen Wirklichkeit findet mehr Antigermanismus statt, als alle anderen Ismen zusammen, aber diskutiert wird gegen die Mehrheit. Dabei hat die Mehrheit sich nicht zu rechtfertigen, jedenfalls nicht im eigenen Land.
Dieser Axtschwinger aus Würzburg (noch keine Welthauptstadt, oder?) hatte auch ein Anliegen, und aus seiner Perspektive bestimmt ein legitimes. Nur halt im falschen Land. Oder doch nicht? Draußen scheint die Sonne schön, und plötzlich kommt einer mit der Axt.
GUDE, es wird keinen Bürgerkrieg geben. Aber Leute wie Sie tun ihr Bestes, ihn heraufzubeschwören. Das ist unverantwortlich.
APo: ‚Nun kann man einwenden: Selbst an dieser Maßnahme erkenne man den Unterschied zwischen Islamgegnerschaft und Rassismus; denn Trumps Verdacht gegen Latinos ist an dessen Ethnie gebunden, wofür sie nichts können: das ist Rassismus. Sein Verdacht gegen Muslime ist jedoch rassenübergreifend, richtet sich gegen Türken wie Araber, Afghanen wie Pakistani, und richtet sich gegen deren Überzeugungen, für die sie etwas können.‘
… ich meine Trump geht es nicht um ‚Latinos‘, es geht ihm um illegale Einreisen, illegale Einwanderung. Dagegen bin ich auch.
Und wenn Trump die Grenzen dicht macht, dann eben nicht wegen Türken, Araber, Afghanen oder Pakistani, sondern des islamischen Terror – weltweit – wegen. Solange bis klar sei, ‚was vor sich geht‘. Dafür bin ich auch. Das ist kein Rassismus. Das ist Rechtsstaatlichkeit. Dazu gehören sichere Staatsgrenzen.
Gut, Rechtsstaatlichkeit wird in der ‚BRD‘ und der EU mit Füßen getreten. Nicht nur bei der illegalen Zuwanderung. Ich denke da insbesondere auch an die Politik der Ex-FDJ-Sekretärin für die Finanzindustrie – gegen das Volk. Trump und ich 😉 sind da ganz bei Netanjahu, der Merkel widerspricht: ‘Wir werden nicht zulassen, dass Israel von einer Welle illegaler Migranten und von Terrorismus überschwemmt wird.’
Sie kommen nicht d’rum herum, werter APo, wenn Sie
Rassismus‚gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit‘ wirksam ‚bekämpfen‘ wollen, bei der entsprechenden Ideologie anzufangen. Und natürlich kann ein Mohammedaner was für seine Überzeugung. Auch in Verantwortung gegenüber seinen Kindern. Wer denn sonst?http://www.bild.de/politik/aus......bild.html
Islam ist Ideologie (wie der Marxismus-Leninismus) – er muss kritisiert und dekonstruiert werden.
Islam ist politische Bewegung (wie der Faschismus) – wir werden uns darauf einstellen müssen, ihn zu bekämpfen.
Treten wir dafür ein, dass sich die Muslime hier von dieser totalitären Ideologie lossagen können. Schaffen wir Hilfswerke, die die Apostaten der Religion, die Unterwerfung heißt, fördert.
Apostaten müssen vor allem geschützt werden, ja. Aber das Problem liegt tiefer, nämlich bei Unbildung. Apostaten sind meistens gebildete Menschen. Nun wissen alle Kirchen, dass Bildung und vor allem Wohlstand sie mehr oder weniger überflüssig machen. Dieses Wissen teilen sie mit etlichen NGO’s. „It’s the economy, stupid“, der alte Spruch ist hier laufend zu besichtigen. Der säkulare Staat wäre daher besser dran, müsste sich aber auch mal die Arbeit machen, bei NGO’s genau hinzuschauen.
Wie ich sagte, bin ich nicht grundsätzlich gegen Religion und meine, dass doch zwischen dem Medina- und dem Mekkateil der zur Zeit unter Generalverdacht stehenden Religion unterschieden werden sollte. Das sollte mit der Ausweisung fundamentalistischer Prediger beginnen, ein mühevoller, von Prozessen begleiteter Vorgang, den man hierzulande scheut. Vielleicht würde allein das genügen. Insgesamt hat sich nie jemand um Lichtung des Dickichts bemüht, was auch einer großen Menge von Muslimen heute schadet. Und die Aufgeklärteren unter ihnen sind sich darüber im Klaren, dass die Politik seit Jahren die Hände faltet, sich von Lobbyisten aus den Ölländern und der Türkei schubsen lässt und schier nichts tut.
Außerdem sollte man die Burka verbieten. Wenn ich Frauen bei 30 Grad in diesem Kleidungsstück sehe – und im Sommer sieht man davon in München nicht zu wenig – fällt mir ein Lieblingsausdruck der Grünen ein: Menschenfeindlich. Frauenfeindlich. Viel zu wenig künmmert man sich auf diesem Sektor um Frauenrechte. Das wäre also das zweite Wichtige: Die Frau stärken. Abgesehen davon bekommen Burkaträgerinnen so gut wie keinen Kontakt.
Aber da ist schon lange Passivität. Natürlich, wenn diese sich dann nicht nach der Decke strecken würden, müssten ein paar Luxusgeschäfte vielleicht schließen, aber es gibt genug davon, zu viele sogar – überall die gleichen, auch in Riad. Also so what.
Dass der Junge 17 ist, glaubt auch nur, wer an den Weihnachtsmann glaubt. Guckt dem niemand ins Gesicht? Ich hoffe, sie messen bei der Obduktion alle Epiphysenfugen. Wann der mal siebzehn war, weiß nur IS. Wenn das ein Siebzehnjähriger ist, werde ich morgen fünf Jahre. Es erzeugt einen Groll, wie sich manche hier verschaukeln lassen. Einen Afghanen, der so aussieht, habe ich auch nocht nicht gesehen, aber das hat gar nichts zu bedeuten. Allerdings sieht der am ehesten aus wie ein Ägypter.
Lieber Oleander,
ich bin ja nicht apodiktisch, vielleicht müsste ich mich doch mehr an APO´s Diktum orientieren:
„Der Islam ist keine Religion, sondern eine politische Weltbeherrschungsideologie“ – Das ist ja eine Sachaussage. Und doch ist sie motiviert durch eine Beziehungsaussage: „Mir ist der Islam unheimlich, ich fühle mich durch ihn bedroht.“
Nu ja, Posener legt das Huhn, bevor er das Ei gebrütet hat. Aber so kann man heute ohne Zweifel denken (Posener liegt ja mehr die „Verwendung des Dativs in jeder Apposition“ https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10208749070898191&set=a.10200380241282681.1073741826.1054801295&type=3&theater im Magen). Also gut, ich gebe nach (wobei ich gestehen muß, dass ich das nicht durchdacht habe): Der Islam ist eine Religion, die Religion des Friedens, und keine politische Weltherrschaftsideologie. Nachdem ich das gerafft habe, ist mir der Islam nicht mehr unheimlich, nein er gehört zu Deutschland, ist hier heimisch, und bedroht fühle ich mich gar nicht (wäre ja neurotisch oder rechtspopulistisch). Die Religion des Friedens passt wie die Faust auf Auge zur Religion der Toleranz, und sei es einer mürrischen Toleranz.
Halten wir APOs Apodiktum fest „Es wird keinen Bürgerkrieg geben.“ Das wird ja überprüfbar sein; der Erdogan-Apologet Posener weiß, wie ein „Putsch“ durch Kontraputsch erstickt werden kann. Rauchzeichen von Schwelbränden, z.B.
http://blogs.faz.net/stuetzen/.....-tun-6616/
https://www.youtube.com/watch?v=ZG6YU_1wmLw&feature=youtu.be
Was meine Anregung, den „Flüchtlingen“, die aus dem Dar-al-Islam (Haus de Friedens) zu uns in den Dar-al-Harb (Haus des Kriegs) kommen wollen, die Möglichkeit der Apostasie anzubierten und ihnen dabei Schutz anzubieten, angeht, sie ist zwar vernünftig, aber zur Umsetzung fehlt es in unserer besten aller Welten an Mumm. Also wird man, wie von Houellebecq beschrieben, gegen Rechts kämpfen und in der Soumission landen. Der „Liberale“ A.P. wird neben Käsmann, Göring-Eckardt, Roth, Künast einer der Protagonisten für tutti quanti dieser Nicht-Identitären sein.
Pakistan passt auch gut. Zwischen 22 9nd 30 Jahre, schätze ich.
Was dazu führen sollte, dass die meisten „Jugendlichen“ überprüft genau werden. Würde auch einen Batzen Geld sparen. Das Problem ist schon länger bekannt und auch hier Apathie.
Der gesunde Menschenverstand fehlt. Es gibt nicht viele Eltern, die Fünfzehnjährige auf eine gefährliche Reise schicken. Rassismus liegt darin, zu unterstellen, dort würde man so mit seinen Kindern umgehen. Abgesehen davon hat IS mindestens eine männliche Schulklasse in Syrien entführt.
Es ist eben ein Schock für vielen, wenn sie erkennen müssen, dass der Mensch auch eine Natur hat und dass nicht alles konstruiert ist und auch nicht konstruiert werden kann – das trifft vor allem auch auf die Gesellschaft zu.
Lieber Alan Posener, wenn Sie den Evolotionsbiologen E. O. Wilson mit der These anführen, daß das ‚rassistische Überlegenheitsgefühl‘ in der Evolution vorteilhaft gewesen sei (sonst gäbe es das nicht), dann kann jeder Anti-Rassist nur eine sehr starke kulturelle Überprägung des rein biologischen (atheistischen) Menschenbildes fordern um so etwas wie Zivilisation zu ermöglichen.
Sie befürworten also auch Religion? (Ich ja, als Agnostiker, aber das haben Sie wahrscheinlich ja schon bemerkt.) Wenn aber nicht die ‚alten‘ Religionen, welche dann?
Nun zur vergleichenden Religionskritik: Ist es nicht so, daß für das Christentum eine anti-judaistische Komponente letztlich konstituierend war (und bei einigen Fundamentalisten noch immer ist) wie für den Islam die Abwertung der ‚Kuffar‘ als Menschen 2.Klasse?
(Eins der übrigens ersten Suchergebnisse zu ‚Kuffar’im Netz hier:
https://www.youtube.com/watch?v=NWszxA95piA )
Während sich nun die Katholiken seit Vaticanum II, ja grob gesagt, von alleinseligmachenden Ansprüchen verabschieden, was von den katholischen Fundamentalisten durchaus stark kritisiert wird und Juden i.d.R. nicht missionieren, werben aber gerade Muslime um jene, die den einzigen, richtigen Weg reklamieren wollen.
Sicher tun das auch andere, Evangelikale, die lieben Piusbrüder etc., aber es ist doch wahrnehmbar daß alle Attentate der letzten Zeit etwas mit dem ‚IS‘, also auch dem Islam zu tun haben. Und genau das hat schon, wie Oleander bemerkte, mit Machtanspruch zu tun: Attentäter, egal welcher Provinienz, wollen ihr Ableben nutzen, um vorher nochmal so richtig Macht auszuüben.
Ich versuche, es so auszudrücken: Der Islam steht in keinem guten Licht, was diese Attentäter mitgeschafft haben. Und nicht nur, weil ich Rassismus für ein Manipulationswerkzeug halte, fände ich es mehr als bedauerlich, wenn sie es auch noch schaffen würden, einen Keil zwischen Menschen zu treiben, die nun überhaupt nichts damit zu tun haben.
Und ich finde es auch nicht einfach, gegenüber den (ich nenne sie so) Vulgäratheisten einen Standpunkt zu halten, der auf die zivilisatorische Kraft der Religionen hinweist.
Ich weiß, daß in der Katholischen Kirche viel darüber (die Verfehlungen der Mitglieder und Funktionsträger in der Vergangenheit) nachgedacht wurde und die Kurie macht sich selber allein duch ihre hierarchische Existenz dafür haftbar. Platt gesagt kann sie sich dadurch von Idioten, die Attentate begehen, erkennbar distanzieren. Solches kann ‚der Islam‘ nicht, weil die internationale Hierarchie und das Lehramt fehlen. Verantwortlich zu machen sind da eher Staaten (oder ‚Staaten‘) mit ihren Führern, aber eben nicht ein Islam in seiner Gesamtheit, bei aller Kritik und schon gar nicht Muslime oder die, die so aussehen könnten.
So gesehen steht die Katholische Kirche eigentlich sehr gut da.
Man sollte – um mal etwas Konstruktives zu bringen – sich die Denkfigur von Trump (u. Co.) etwas genauer ansehen. Trump sagt:
1. Mexikanische/afrikanische/muslimische Immigranten sind gefährlicher – d.h. häufiger oder qualitativ übler (Terror/Drogen) straffällig – als andere Einwohner oder Immigranten.
Dies ist eine statistische Aussage, die zutreffen kann oder auch nicht.
2. Deshalb sollten wir zum Selbstschutz Personen mit diesen Eigenschaften nicht länger ins Land lassen.
Trump weiß vermutlich selber, dass eine solche Regelung ungerecht ist gegenüber der überwiegenden Mehrheit, die harmlos und normal ist, aber er meint, dass man diese Ungerechtigkeit in Kauf nehmen muss, um die Gefahrenquelle auszuschalten.
Und dies ist eben die Frage. Muss man die Ungerechtigkeit in Kauf nehmen? Oder: Ab wann – wenn welche Bedingungen zutreffen – müsste man sie in Kauf nehmen? Nie? Ist eine solche Pauschalbehandlung, die als solche abwertend=rassistisch ist, etwas, das wir im Westen generell nicht akzeptieren dürfen?
„Ist eine solche Pauschalbehandlung, die als solche abwertend=rassistisch ist, etwas, das wir im Westen generell nicht akzeptieren dürfen?“ – Es hängt sehr davon ab, welche Ansprüche man an sich und seine Gesellschaft stellt: Wer den demokratischen Rechtsstaat ernst nimmt, kommt nicht umhin, auf Sippenhaft zu verzichten und stattdessen die mühselige Einzelfallprüfung durchzuführen.
Ja. Nur kann es passieren, dass auch der demokratische Rechtsstaat an seine Grenzen gerät, d.h. wenn die Bedrohungen so groß werden, dass er sich nicht anders zu helfen weiß. Dann würde er die mühselige Einzelfallprüfung über Bord werfen. So ungefähr sehen das auch Trump/AfD u. Co – hier im Blog z.B. GUDE unten. Die glauben, wir stünden vor einem Bürgerkrieg. Und das wäre dann tatsächlich das Ende eines Rechtsstaats.
Glücklicherweise stimmt der Befund aber nicht.
…die statistische Aussage müsste man eigentlich ergänzen mit der Einschränkung, dass sie auf Männer sagen wir: zwischen 15 und 45 Jahren eingeschränkt werden müsste. Denn nur von diesen Personen kann eine erhöhte Gefahr ausgehen; Frauen, Kinder und Alte sind noch nicht aufgefallen. Seltsamerweise schweint Trump diese Einschränkung nicht zu machen, obwohl er dadurch das Gerechtigkeitsproblem und damit den rassistischen Charakter seiner Aussagen zumindest reduzieren könnte. (Oder tut er das doch? Ich verfolge nicht, was er alles sagt) Das will er wohl gar nicht. Ungerechte Forderungen kommen an, wirken viril u. tatkräftig. Er will die komplette Gruppe markieren.
…nur zur Erklärung (ich will da jetzt gar nicht insitieren): Sie haben in Ihrem Artikel gefragt: „Sind Religionskritik und Rassismus immer klar voneinander zu unterscheiden?“ und: „Sind Islamgegner Rassisten?“ Diese Fragen haben Sie nach meiner bescheidenen Meinung nicht befriedigend/verständlich beantwortet, so dass ich versucht habe, sie anders zu beantworten (und bin dann etwas abgeschweift). Ihre dritte Frage: „was ist eine Rasse?“ habe ich nicht beantwortet und sollte das wohl auch gar nicht erst versuchen, zumal ich nicht weiß, was das ist. Mir fällt dazu immer nur ein: „Wenn es mal regnete und es begegnete ihnen eine neue Rasse, eine schwarze oder blasse, dann machten sie daraus ihr Beefsteak Tartar“.
achso, die Fragen sind inzwischen umformuliert worden (ich hatte mich eben schon gewundert, dass meine Kommentare noch unpassender sind als es mir anfangs schien; das liegt aber an der Umformulierung.)
Ja, Roland Ziegler, „Soldaten wohnen / auf den Kanonen …“ Bertolt Brecht hat den großen Rudyard Kipling bewundert und doch nie begriffen, weil er das Empire nicht begriffen hat. Lange Geschichte. Aber auch an der Verbindung von Christentum und Imperialismus kann man natürlich sehen, dass Rasse und Religion zusammenhängen. Kipling spricht in „The White Man’s Burden“ von „lesser breeds without the law“ – also von niederen Rassen außerhalb des Gesetzes; gemeint ist das Gesetz des Moses, der Bund mit dem Herrn, der vom Volk Israel auf die Christenheit, vor allem auf das auserwählte Volk, die verlorenen Stämme Israels, die Briten übergegangen ist. Übrigens fällt es Muslimen wegen solchen Geschichten nicht so ganz leicht, unsere Sicht der Dinge zu akzeptieren, der zufolge wir die Nesthocker sind, die jedoch die ganze Welt unterwerfen wollen.
Ich kenne das Verhältnis Brecht-Kipling nicht gut. Die ästhetische Wirkung von Kipling auf Brecht scheint im Kanonensong und allgemein (angesichts typischer Exotismen und Stilismen in Brechts Werk) klar – er hat Kipling gern gelesen – , aber sonst? Hat Brecht Kiplings Empire wirklich nicht verstanden oder nur eine andere Einstellung? Zur zivilisatorischen Mission, die bei Brecht ja immer eher was mit dem Fressen („Beefsteak Tartar“) als mit der Moral (an die er im Grunde nicht glaubt) zu tun hat? Ich weiß das nicht.
Ja, Roland Ziegler, dann müssen Sie eben Kipling lesen: „The White Man’s Burden“ zum Einstieg, „Recessional“ dann und schließlich die Gedichte aus dem Afghanistan-Krieg. Kipling hatte ein tragisches Verhältnis zum Empire, das Brecht nie verstand und das in Deutschland allgemein nie verstanden wurde und wird. Ich habe gelegentlich darüber geschrieben. Zum Beispiel hier:
http://www.welt.de/print-welt/.....annes.html
Gutes tun, die Welt verbessern, aber nur Undankbarkeit und Aufstände ernten – das hat Brecht bestimmt verstanden, das kenne alle aus der Familie. Oder geht es bei der Tragik um etwas anderes?
Brecht hält das im Fall eines Empires, glaube ich, für vorgeschoben. So ungefähr wie wenn man bestimmte autoritäre Erziehungsbemühungen der Eltern mit ihren Machtinteressen erklären würde, um im Beispiel zu bleiben. Bei Eltern würde das vielleicht auf Unverständnis beruhen, ist unfair angesichts des komplizierten Mikrokosmos einer Familie – aber in der viel raumgreifenderen Politik ist es anders, da ist es ein anderer Standpunkt.
Ja, Roland Ziegler, Brecht hielt die tragische Sicht aufs Empire für vorgeschoben. Ich habe sie in Gestalt meines Vaters erlebt.
@ Alle: ich habe die Einstiegsfragen anders formuliert, weil die ursprüngliche Formulierung offensichtlich manche LeserInnen zu voreiligen Antworten provoziert hat. Mir geht es nicht darum, durch eine eingängige Formulierung zu provozieren, sondern anhand von Beispielen zu zeigen, wie und wo Religionskritik und Rassismus ineinander übergehen oder wo – Stichpunkt Trumps Einreiseverbot, Stichpunkt Srebrenica – die Stigmatisierung als „Muslim“ die gleiche Funktion erfüllt wie die Stigmatisierung als Angehöriger einer „Rasse“. Insgesamt geht es mir darum, nicht über Begriffe zu reden, sondern über Phänomene, also Dinge in der realen Welt, die nicht besser werden, wenn man sie umbenennt.
Wahrscheinlich haben Sie recht. Wenn die Flüchtlingskrise irgendetwas Positives an sich hat, dann die Erkenntnis, was einen selbst und was andere antreibt. Wenn man das Wort Rassismus durch den meines Erachtens besser passenden Begriff Xenophobie ersetzt, dann gebe ich hiermit zu, bis zu einem gewissen Punkt xenophob zu sein. Früher war mir das wahrscheinlich nicht einmal bewusst – es geht mir also im Grunde so, wie Sie es beschrieben haben. Den Islam habe ich in dem Moment unter der Kategorie „Feind“ einsortiert, als mir irgendwann nach 9/11 bei der Lektüre einschlägiger Fachliteratur bewusst wurde, worauf dieser letzten Endes in fast allen Formen und Varianten abzielt: die Unterwerfung meiner eigenen Gruppe. „Mir wurde der Befehl erteilt, dass ich die Menschen solange bekämpfe, bis sie die Worte sprechen: la ilaha illa-llah (= kein Gott ist da außer Allah). “ ([Sahih Al-Bucharyy Nr. 1399]). Nun kann man natürlich darüber diskutieren, ob das wirklich so gemeint ist, aber das ist eine andere Diskussion. Ich gehe davon aus und könnte dies auch begründen.
Letztlich liegt der tiefere Grund für fast alles, was unter dem Oberbegriff der „Integration“ diskutiert wird, in der Freund-Feind-Unterscheidung, die dem Islam konstitutiv zugrunde liegt, wobei das „Freund“-Lager auf Expansion angelegt ist: ein gläubiger Muslim soll nach traditioneller Auffassung keine Freundschaften mit Nichtmuslimen unterhalten; ein männlicher Muslim darf eine Nichtmuslima heiraten (natürlich nur, wenn die Kinder zu Muslimen erzogen werden), jedoch niemals anders herum; es ist unglaublich leicht, Moslem zu werden, jedoch droht im umgekehrten Fall der Tod (die zu differenzierenden Meinungsunterschiede der islamischen Gelehrten beschränken sich dabei im Wesentlichen auf die Fragen, ob auch Frauen zu töten oder nur lebenslang zu inhaftieren sind, und ob es beispielsweise verpflichtend, wünschenswert oder aber gar völlig überflüssig sei, dem Apostaten den Widerruf zu ermöglichen); wer die Normen der Gemeinschaft verletzt, dem droht der Tod (Ehrenmord als informelle Variante); wer den Propheten oder den Islam beleidigt, dem droht der Tod (Mohamed selbst lies mehrfach diejenigen töten, die ihn beleidigt haben). Diese Scharianormen finden sich in manchen Ländern als Gesetze, darüberhinaus sind sie als Tabus (natürlich in individuell unterschiedlichem Ausmaß) auch bei der hiesigen muslimischen Bevölkerung verankert.
Dass der Islam liberale Wertvorstellungen verletzt, wenn beispielsweise die Aussage einer Frau vor Gericht die Hälfte eines Mannes wert ist (etc.), interessiert mich demgegenüber in der Tat nur sekundär, und wahrscheinlich haben Sie recht, dass Derartiges für viele Islamgegner primär als Waffe im Kampf um die Deutungshoheit von Interesse ist.
Langer Rede kurzer Sinn, ich sehe hier eine Gruppe von Fremden, die in verschiedenen Formen darauf abzielt, meine eigene Gruppe zu zerstören, und ich möchte meine eigene Gruppe verteidigen. Dass vielleicht lediglich zehn Prozent der fremden Gruppe daran aktiv beteiligt sind (wenn es um Anschläge geht, wahrscheinlich wesentlich weniger), ist zumindest so lange nicht wirklich von Bedeutung, wie der Rest der Gruppe „Muslime“ sich nicht aktiv auf unsere Seite stellt. Sicherheitshalber sei noch angefügt, dass begründetes Misstrauen gegen eine Gruppe keine irgendwie gearteten Übergriffe rechtfertigen – ich möchte lediglich nicht noch mehr von denen in meinem Land.
Die Frage ist natürlich, wie man mit Ihrem letzten Absatz umgeht. Wenn das Gruppendenken tief im Menschen steckt (wie ich das hiermit für mich zugebe), dann ist die Frage, wie man damit umgehen soll. Man kann natürlich die Schlussfolgerung eines begrenzten Ethnopluralismus ziehen und Zuwanderung begrenzen. Mann kann diese Tatsache vielleicht auch verdammen und, wie viele Anhänger der „Willkommenskultur“, auf eine Besserung des Menschen hoffen. Die Überwindung des Nationalismus in seiner Form aus dem 19. Jahrhundert war ja sicherlich eine gute Sache. Und vielleicht entsteht ja tatsächlich irgendwann ein europäischer Islam, der eher durch die Lebenswelt als durch stringente Auslegung religiöser Schriften definiert wird (wie das beim modernen Christentum der Fall ist, wo ja Hölle, Verachtung der Juden, alttestamentarische Gemetzel etc. auch einfach mehr oder weniger ignoriert werden). In diesem Fall müsste ich dann beschämt zugeben, auf der falschen Seite der Geschichte gestanden zu haben, aber ich bin da skeptisch. Man kann sich auch, wie ich das aktuell tue, fragen, ob man sich wirklich mit einer Gruppe identifizieren soll, die in wesentlichen Grundfragen viel heterogener ist, als ich jemals angenommen hätte.
Absolut auf den Punkt gebracht Herr Posener!
APo: ‚Religionskritik und Rassismus zwei völlig verschiedene Dinge? Ich glaube nicht.‘
… ich stimme Ihnen zu. John Lennon auch. Jetzt müssen Sie nur noch ‚herausfinden‘ wo, in/mit welcher Ideologie, eine ‚gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit‘, wie auch immer, begründet wird.
… ich geb‘ schon mal ein‘ Tipp.
Es ist ja nicht so, dass ich felsenfest behaupten würde, es gäbe keinen Gott, im Gegenteil es gibt Dinge im Leben, die sich nur durch Gott erklären lassen. Wenn es Gott ist, gibt es auch einen Teufel. Im NT wird er gern mal als Besessenheit bezeichnet. Darum geht es nicht.
Es geht darum, dass Gott kein Politikum sein darf. Die ganze Torah wie die Bibel ist voll von persönlichen Beziehungen zu Gott. Das sind alles Schilderungen von außergewöhnlichen Begebenheiten bis hin zum Paulus. Und so wurde es weitergeführt mit Heiligsprechungen nach genauer Prüfung, und es sollen schon Kranke in Lourdes geheilt worden sein.
Aber das Zwängen von Gott, auch unter anderen Namensgebungen, in ein politisches Korsett ist verkehrt. Regeln, die Menschen aufgestellt haben, oft aus ganz pragmatischen Gründen, als göttlich zu verbrämen, ist zu kritisieren. Und wenn diese Regeln nicht mehr pragmatisch sind und an der Entwicklung in einer Gesellschaft hindern, muss es gestattet sein, diese zu kritisieren. Und es muss verstanden werden, dass eine obstinente Rückständigkeit aufgrund solcher Regeln Unwohlsein erzeugt, vor allem, wenn sie dann anderen aufgedrängt werden – ich erinnere an die Diskussion um Kantinen. Und wo heute eine Anspruchshaltung in Kantinen, so in 50 Jahren vielleicht der Anspruch, dass jedes Kind beschnitten wird, unabhängig vom Geschlecht.
Letztere Grausamkeit hat nichts it Gott zu tun. Im Übrigen habe ich mich schon reichlich mit Muslimen unterhalten, die das ähnlich betrachten. Der andere Kram ist Industrie, um Leuten Geld aus der Tasche zu ziehen, in Deutschland auch Regierungen. Säkularität wäre angebrachter.
Das Hauptproblem ist die Gruppe. Rassismus ist daran doch erkennbar, dass die Gruppe verkürzt wird auf z.B. „Der Jude“, „Der Jugo“, der Türke etc.
Die Gruppe, die hier (was haben wir damit zu tun?) für Erdogan demonstriert, ist mir unsympathisch, mit Aleviten habe ich kein Problem. Es sind gewisse Dinge, die nicht klar benannt werden, so dass Kritik oft unklar ist; es z.B. schwierig ist zur Zeit, bes. nach Böhmermann, etwas gegen Herrn RTE zu sagen.
Religionskritik, gar Phobie vor Religion als Rassismus zu verkaufen ist perfide. Sie, Herr Posener, unterstellen damit, dass Religionskritik als Vorwand benutzt wird, um den Menschen dahinter zu ächten. Und das glaube ich nicht. Wenn sie plötzlich alle, nicht nur einzelne, schleier- und bartfrei lachend durch die Straßen liefen und selbst ihre Religion kritisierten, wären viele Vorbehalte wie weggeblasen. Das Lerndefizit bräuchte vermutlich zehn Jahre.
Ich habe das Ganze gelesen, der Ziegler vermutlich ebfs. Man kritisiert eben manchmal nur einen Absatz. Dass ich Ihre Arroganz vielleicht verdiene, mag sein – ich werde öfter arrogant behandelt und habe mich so daran gewöhnt, dass ich frühzeitig gelernt habe, nach oben zu treten. Aber der Ziegler?
@Herr Ziegler: offensichtliche Unterlegenheit des Rassisten?
Es ist doch nun Fakt, daß der sog. Antirassismus nur eine andere Spielart all dessen ist, was alle linken Gedanken und Bewegungen in der Geschichte postuliert haben: die Umkehrung der natürlichen (und m. A. nach auch gottgewollten) kosmischen Ordnung, dergemäß die ethisch/geistig Höherwertigen überlegen sind und sein sollen.
Linke Theorien befürworten die Umstoßung dieser Ordnung, die Herrschaft der geistig/ethisch Minderwertigeren, die zwangsläufig über die Ochlokratie zur Kakistokratie führt, führen muß. Letztlich wird durch linke Bestrebungen eine gute durch eine schlechte Herrschaft abgelöst. Im Marxismus ist das sog. Proletariat die Herrenklasse, im Feminismus die Frauen das „Herren“geschlecht, und im Multikulturalismus sind es die Fremdstämmigen bzw. Nichtweißen und ihre Ermöglicher. Das Grund-Muster aller dieser Bewegungen ist immer das gleiche.
Im Hinduismus nennt man die kosmische Ordnung den Dharma, und die bösen Dämonen, die Asuras, sind diejenigen Wesen, die zum Umsturz des Dharma aufrufen bzw. die Menschen dazu verführen.
WO bleibt denn in ihrem Kommentar die Religioniskritik, Alan Posener,
es kann doch nicht sein, dass sie Islamgegner mit Islamkritik verwechseln, so wenig
wie Christentumskritik gleichzusetzen ist mit Christengegnern oder? SChliesslich gehört
zu den ehrenwerten Traditionen jeder einigermassen seriösen Religion, nicht bei jeder Sekte,
nicht bei jedem Fundamentalismus oder Wahn,die Text interpretation, die Frage, wie die alten
Texte in der gegenwärtigen Zeit und in ihrer Zeitgebundenheit zu verstehen oder zu kritisieren
udn weiterzu entwickeln sind.Religionskritik von innen wie von aussen gehört zu den Tugenden Europas wie der multireligiösen Zivilisationen in der muslimischen,asiatischen und afrikanischen , lateinamerikanschen Welt.Wenn Religionskritik wie bei ihnen mit Rassismus gleichgesetzt wird, die Art der Kritik gar keine Relevanz mehr zu haben scheint,verstärken sie
die dogmatischen und gruppenegozentrischen Denk und Verhaltensstrukturen in den Religionen,Das kann doch nicht ihr Interesse sein und entspricht doch auch nicht ihrer scharfen
Kritik an der katholischen Kirche, KRitik und Hass muss doch gerade jetzt unterschieden werden!
Liebe Eva Quistorp, ich schreibe einen ganzen Beitrag, um klar zu machen, wo „Religionskritik“ Rassismus wird, und dann dieser Kommentar. Der lässt mich etwas sprachlos. Haben Sie diese Passage nicht gelesen: „Ich würde nie alle „Islamgegner“ in einen Topf werfen. Ich bin ja selbst als Atheist einer. Und dass ich mich nie gegen Menschen gestellt habe, die den Islam (oder das Judentum, das Christentum, den Hinduismus oder sonst eine Religion) „bekämpfen, weil sie sich der Aufklärung und den bürgerlichen Werten verpflichtet fühlen“, kann ich, glaube ich, mit gutem Gewissen behaupten.“
Der Dalai Lama hat irgendwann sinngemäß gesagt, dass in jeder Weltgegend eine bestimmte Religion gängig sei, und diese sei dann für die Leute dort das beste. Unterm Strich könnten alle Religionen dieselbe Aufgabe erfüllen, und es sei eigentlich egal, welche Religion man konkret hat. Man müsse also durchaus nicht Buddhist werden, sagt das Oberhaupt der Buddhisten, und kann das gleiche mit seiner Hausreligion erreichen. Und es ginge auch ganz ohne.
Ich finde das eine ebenso pragmatische wie vernünftige generelle Einstellung. Und nun kann sowohl ein Religiöser als auch ein Atheist sozusagen über seine Stränge schlagen, indem er anderen – auch z.B. Familienangehörigen! – seinen Murks aufzwingt. Hier kommt die Religionskritik ins Spiel.
Nun zur Frage des Artiukels von Herrn Posener, ob Religionskritik und Rassismus zwei völlig verschiedene Dinge sind. Was heißt schon „verschiedene Dinge“! Ein Tisch und ein Stuhl sind auch zwei verschiedene Dinge, die aber miteinander in Beziehung stehen.
Religionskritik ist mindestens das Ausloten der Grenzen der Religionsfreiheit i.A. oder der Grenzen einer bestimmten Religion.
Rassismus ist zu sagen, dass jemand weniger wert ist (Opa Krempel nach Meggle) bzw. dass Weiße – manchmal auch Schwarze („umgekehrter Rassismus“), Arier oder wer auch immer – anderen überlegen sind. Das sind ja zwei Seiten derselben Medaille: auf der Vorderseite sind die anderen weniger wert, auf der Rückseite die eigenen – man selber – mehr wert.
Wenn man sich diese beiden Bedeutungen vergleichend vor Augen führt, ist sofort klar, dass das tatsächlich zwei sehr verschiedene Dinge sind: Religionskritik und Rassismus.
Sind also Islamgegner Rassisten? Die einen ja, die anderen nein, und wieder andere teils teils.
Lieber Roland Ziegler, es wäre mir Recht, wenn Sie den Artikel auch lesen würden, bevor Sie kommentieren. Wenn Sie nur den ersten Satz kommentieren und auf kein einiges meiner Argumente eingehen, verliere ich meinerseits die Lust, auf Ihre Kommentare einzugehen.
Ich habe angenommen, dass es Ihnen in erstler Linie um die Beantwortung Ihrer Fragen geht. Oder waren diese Fragen rhetorisch und sollen gar nicht beantwortet werden (zumindest nicht von Kommentatoren)? Auf welches Ihrer Argumente hätten Sie denn am liebsten einen Kommentar?
Lieber Roland Ziegler, jetzt haben Sie mich verloren. Sorry. Welche Fragen?
… ooops? Korrektur
APo: ‚Sind Religionskritik und Rassismus zwei völlig verschiedene Dinge? Ich glaube nicht.‘
… ich stimme Ihnen zu. John Lennon auch. Jetzt müssen Sie nur noch ‚herausfinden‘ wo, in/mit welcher Ideologie, eine ‚gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit‘, wie auch immer, begründet wird.
Das Problem mit den Maoisten ist, daß sie es lieber mit dem chinesischen Massenmörder als mit Marx halten. Der hatte das Wesen des Islam schon erkannt zu einer Zeit, als europäische Intellektuelle – angefangen bei Goethe – noch eine gewisse schwärmerische Bewunderung für den Islam hegten:
„Der Koran und die auf ihm fußende muselmanische Gesetzgebung der Sharia reduzieren Geographie und Ethnographie der verschiedenen Völker auf die einfache und bequeme Zweiteilung in Gläubige und Ungläubige. Der Ungläubige ist ‘harby’, d.h. der Feind. Der Islam ächtet die Nation der Ungläubigen und schafft einen Zustand permanenter Feindschaft zwischen Muselmanen und Ungläubigen.“
Karl Marx, Die Kriegserklärung – Zur Geschichte der orientalischen Frage, Marx-Engels-Werke, Band 10, S.170
Man muß kein Rassist sein, um den Islam in all seinen Ausprägungen abzulehnen. Wie auch immer man Rasse definieren mag, jüdische „Semiten“ verüben deutlich weniger Selbstmordattentate islamische „Semiten“. Und zum Islam konvertierte „Kaukasier“ verhalten sich auch irgendwie anders als Leute, die zum Buddhismus, Hinduismus etc. konvertiert sind.
Ach, Don Geraldo, Sie sind manchmal so dumm. In Ihrem Hass auf Muslime zitieren Sie aus einer Schrift, in der Marx die Kriegserklärung Großbritanniens gegen Russland, das heißt das Bündnis mit der muslimischen Türkei, begrüßt. Die von Ihnen zitierte Passage (und das wüssten Sie, wenn es Ihnen um Erkenntnis ginge und nicht ums billige Punktemachen um jeden Preis) begründet die – für damalige Europäer – merkwürdige Tatsache, dass es im Osmanischen Reich große christliche Gemeinden gab, die sich in allen zivilen Sachen selbst verwalteten; eine Tatsache, die der Christenhasser Marx gar nicht gut fand, auch deshalb, weil er einen Teil der Christen für eine fünfte Kolonne Russlands hielt. (Bekanntlich führte dieser Verdacht einige Jahrzehnte später zum Massaker an den christlichen Armeniern, was man als „Völkermord“ bezeichnet, als ginge es um die Volkszugehörigkeit, während es vielmehr um die Träger einer bestimmten Religion ging. Noch ein Beispiel für meine These.)
Die entsprechende Passage lautet bei Marx:
„Da Konstantinopel sich durch Kapitulation ergab, wie überhaupt der größte Teil der Europäischen Türkei, so genießen die Christen daselbst das Privileg, als Rajahs unter der türkischen Regierung zu leben (…) so dass ihr kirchliches Oberhaupt, der Patriarch von Konstantinopel, gleichzeitig ihr politischer Vertreter und ihr höchster Gerichtsherr ist. Wo wir auch im Ottomanischen Reich eine Ansammlung griechisch-orthodoxer Rajahs fänden, sind die Erzbischöfe und Bischöfe gesetzlich auch Mitglieder der Munizipalräte und regeln unter der Leitung des Patriarchen die Verteilung der Steuern, die den Griechisch-Orthodoxen auferlegt werden. Der Patriarch ist der Pforte für das Betragen seiner Glaubensgenossen verantwortlich. Er hat das Recht, über die Rajahs seiner Kirche zu richten, und überträgt dieses Recht den Metropoliten und Bischöfen innerhalb ihrer Diözesen; deren Rechtsprüche müssen von den Exekutivbeamten der Pforte, den Kadis etc., ausgeführt werden. (…)
Aus diesem Exposé ist klar ersichtlich, daß Dreh- und Angelpunkt des Systems der Priesterherrschaft über die griechisch-orthodoxen Christen in der Türkei und der gesamten Struktur der türkischen Gesellschaft die Unterwerfung der Rajahs unter den Koran ist, der seinerseits, indem er diese als Ungläubige behandelt – das heißt als eine Nation nur im religiösen Sinne -, die vereinigte geistliche und weltliche Macht ihrer Priester sanktioniert. Schafft man also ihre Unterwerfung unter den Koran durch eine zivile Emanzipation ab, so hebt man gleichzeitig ihre Unterwerfung unter die Geistlichkeit auf und ruft eine Revolution in ihren sozialen, politischen und religiösen Verhältnissen hervor, die sie zunächst unvermeidlich an Russland ausliefern muss.“
Das lehnt Marx entschieden ab. Er schlussfolgert:
„Wer den Koran durch einen code civil ersetzt, der muss die ganze Struktur der byzantinischen Gesellschaft nach abendländischem Muster verändern.“
Das hat Kemal Atatürk getan.
Lieber Herr Posener,
eine – wie ich finde – recht gute Definition von Rassismus (speziell Antisemitismus) hat der Philosoph Georg Meggle auf Telepolis veröffentlicht (http://www.heise.de/tp/artikel/29/29237/1.html). Er bezieht sich zwar auf den Antisemitismus, macht aber gleichzeitig deutlich, daß diese Definition analog auf alle andere gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ausdehnen läßt. Er definiert:
1. „Antisemitisch ist eine Einstellung genau dann, wenn ihr zufolge ein Jude schon allein deswegen weniger wert sein soll, weil er Jude ist.“
2. „Ein Verhalten ist antisemitisch genau dann, wenn sich in ihm eine antisemitische Einstellung manifestiert.“
Die Religionsfreiheit ist eine Freiheit für erwachsene Menschen. Sie sollen sich für, aber auch gegen eine Religion entscheiden können, ohne zusätzliche Probleme durch den Staat zu bekommen. Probleme gibt es nämlich schon genug durch eine solche Entscheidung. Religionsfreiheit kommt schnell in Konflikt mit anderen Freiheiten, z.B. der Gleichrangigkeit von Mann und Frau. Hier besteht ein Spannungsverhältnis, die Religion ist eben normativ und will normalerweise andere Freiheiten einschränken, und es ist keineswegs klar, wie weit sie dabei gehen darf. Dass man nicht aus religiösen Motiven töten darf, ist sicherlich den meisten Staatsbürgern klar (auch wenn in den religiösen Büchern was anderes steht), aber ob man z.B. eine Frau, die sich nicht wehrt, zuhause oder in eine Burka einsperren darf, ist nicht so klar. Zumal sie sich ja oft vorauseilend selber einsperrt. oder zumindest billigend (wie es so schön heißt) einsperren lässt. Deshalb muss man sich überlegen, wenn man die Religionsfreiheit verteidigen will, wo die Grenze der Religionsfreiheit liegt. Klar: irgendwo bei der Freiheit des anderen. Aber wo genau ist diese Freiheit z.B. innerhalb einer Familie? Gilt hier das Motto: „Kein Kläger – kein Richter“? Ich weiß es nicht. Es gibt jedenfalls nirgendwo im menschlichen Zusammenleben unbegrenzte Freiheit, und man muss die Grenzen der Freiheit kennenlernen, wenn man die Freiheit kennen will.
Was Rassismus ist, dazu kann man sich den Kommentar von Herrn Lange im jüngsten Artikel von Herrn Werner ansehen, der von „offensichtlichen Fakten, wie die geistig/moralische Überlegenheit der Weißen über Nichtweiße“ schreibt. Das ist etwas Borniertes: die Proklamation einer „offensichtlichen Überlegenheit“, meist im absurden Kontrast zur offensichtlichen Unterlegenheit des Rassisten.
Klasse!
„Unsere „Rasse“, unsere Religion, unseren Geburtsort und unseren sozialen Status suchen wir nicht aus, sie werden uns vom Zufall zugeteilt. Das nicht anzuerkennen und Menschen, denen der Zufall anderen Gruppen zugeteilt hat, als irgendwie minderwertig zu betrachten – das ist Rassismus und riecht unter jedem anderen Namen genauso ekelhaft.“
Dem kann ich nicht zustimmen. Den Sozialstatus kann man heute durch Lernen und Arbeit verändern, die Religion kann verlassen werden, man kann auch konvertieren.
Was Gauland – wie auch Trump – wohl zum Ausdruck bringen wollte, ist doch etwas ganz Gängiges: Die Oberschicht, vor allem die finanzielle, hat eigene Regeln. Eigentlich ist das banal.
Wenn Leute sich mit Ungebildeten, die zudem kulturell ganz verschieden sind, nicht in dieser großen Zahl arrangieren möchten oder aufgrund mangelnder Ebene können, ist das noch kein Rassismus, sondern eine Abwehrhaltung, die sehr normal ist. Man will sich nicht ‚runterziehen lassen. Das betrifft ja durchaus auch reisende Roma oder solche, die den Müll in den Hof werfen oder die Kinder nicht beschulen. In keiner Weise will man den Gesamtstatus, der hart erarbeitet wurde, nach unten setzen, weder durch zu große Klassen mit einem Viertel/Drittel oder selbst zehn Prozent mit Lernschwächen, noch möchte man die sexuellen Freiheiten und Moden aufgeben oder gar die freie Rede. Das ist kein Rassismus, sondern Vorsicht oder Vernunft („eine Armlänge Abstand“) und Bewahrung des auch von Ihnen Erarbeiteten. Außerdem Illusionslosigkeit durch jahrelange Negativerfahrungen mit, ja, mit was wohl?
Was nun Gauland betrifft, ist das extrem ungeschickt formuliert. Ein Boateng schmälert nicht den Wert des Hauses in Grünwald, ein Asylantenheim schon. Ein Boateng folgt keinem Mädel auf dem Schulweg, ein Asylsuchender unter sagen wir 100 vielleicht doch oder, und das macht mehr Sorge, ein Pulk von drei/vier/fünf. Gerade heute beobachtet: Zwei Asylsuchende (mutmaßlich) mit Rad unterhalten sich. Ich sehe von weitem eine junge Dame mit flatterndem Blondhaar kommen. Sie machen die an. Sie bellt und geht weiter. Das war tagsüber. Nachts sieht das anders aus.
Die haben oft jahrelang von Predigern und Eltern gehört, Unverschleierte wären Nutten (sort of). Ist das Rassismus?
Man kann nicht Sorgen als Rassismus bezeichnen, Sorgen, die auf Erfahrungen beruhen und zwar sehr häufig auf Negativerfahrungen mit Afghanen, Nordafrikanern, Somali und Kosovaren, gelegentlich Syrern. Alle Islam – Sie können dagegen anschreiben, wie Sie wollen. Diese Religion hat eine Gewürzdose, aus der man sich bedienen kann: Undifferenzierter Geltungdrang heißt das Gewürz. Nur tut man Gewürze normalerweise auf eine Grundlage. Die haben eben Boateng oder genannter Bürgermeister, wobei die diesen spezifischen Geltungsdrang eben nicht mehr haben. Herzlich – besser kann ich’s jetzt nicht versuchen, auszudrücken.
Lieber Oleander, Sie haben es in Ihrem Geltungs- und Mitteilungsdrang leider versäumt, meinen Text genau zu lesen. Nirgends werden „Sorgen“ als Rassismus abgetan. Dann aber schreiben Sie: „Man kann nicht Sorgen als Rassismus bezeichnen, Sorgen, die auf Erfahrungen beruhen und zwar sehr häufig auf Negativerfahrungen mit Afghanen, Nordafrikanern, Somali und Kosovaren, gelegentlich Syrern. Alle Islam – Sie können dagegen anschreiben, wie Sie wollen. Diese Religion hat eine Gewürzdose, aus der man sich bedienen kann: Undifferenzierter Geltungdrang heißt das Gewürz.“ DAS ist allerdings Rassismus.
Ach, und noch was, lieber Oleander:
Sie kritisieren folgende Aussage: „Unsere „Rasse“, unsere Religion, unseren Geburtsort und unseren sozialen Status suchen wir nicht aus, sie werden uns vom Zufall zugeteilt. Das nicht anzuerkennen und Menschen, denen der Zufall anderen Gruppen zugeteilt hat, als irgendwie minderwertig zu betrachten – das ist Rassismus und riecht unter jedem anderen Namen genauso ekelhaft.“
Sie schreiben:
„Dem kann ich nicht zustimmen. Den Sozialstatus kann man heute durch Lernen und Arbeit verändern, die Religion kann verlassen werden, man kann auch konvertieren.“
Gewiss doch. Aber 90 Prozent und mehr ändern ihren Sozialstatus nicht. Weil sie alle dumm sind? Das möchten uns diejenigen einreden, die oben sind. Und natürlich sind Sie (wie ich) dagegen, dass alle Afrikaner ihren Sozialstatus ändern, indem sie nach Europa ziehen. Schön da bleiben und Kakao anbauen, liebe Neger!
Was die Religion angeht, so ist Ihre Aussage geradezu menschenfeindlich. Kinder werden frühzeitig religiös indoktriniert. Deshalb zeugen Christen zuverlässig Christen, Juden Juden, Muslime Muslime, so wie Schwarze Schwarze und Weiße Weiße zeugen. Erst seit 100 Jahren ist in einigen wenigen Teilen der Welt (große Teile der USA gehören ebenso wenig dazu wie große Teile Süd- und Osteuropas) diese Gesetzmäßigkeit durchbrochen. Apostasie und / oder Konversion ist in allen Religionen wegen der frühkindlichen Indoktrination eine große Seltenheit. Hinzu kommt bei traditionellen Gesellschaften der Bruch mit der Familie, der Sippe, usw. Ich selbst musste meiner Schwiegermutter anno 1972 klarmachen, dass ich nicht bereit war, nach katholischem Ritus zu heiraten. Sie behauptete, ich würde dann an ihrem Tod schuldig sein. Ich nahm das in Kauf. Wer heute in der katholischen Kirche sich scheiden lässt und wieder heiratet, wird vom Abendmahl ausgeschlossen und in machen Gemeinden kommt das (auch da habe ich Menschen vor Augen, denen ich nahe stehe) dem Ausschluss aus der Gemeinschaft gleich. Wenn das bei uns möglich ist – wie können Sie leichthin sagen, man könne ja „die Religion verlassen“? Sie mögen religiös unmusikalisch sein, wie Habermas, aber das ist auch soziologischer Unsinn.