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Wer ist das Volk? Was ist ein Volk? Und überhaupt Palästina

Zu den rührigsten Vertretern der arabischen Sache im Nahen Osten gehört eine Dr. Gabi Weber aus Freiburg, von deren „Café Palestine“ auch ich als Medienvertreter immer wieder Erklärungen und Ankündigungen erhalte. So auch am Freitag letzter Woche. Weiterlesen

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Neulich in Kreuzberg

Wie die meisten Großstadtbewohner kenne ich meine Stadt nicht wirklich. Mein alltägliches Leben spielt sich ab zwischen meinem Wohnquartier im gutbürgerlichen Südwesten der Stadt, meinem Arbeitsplatz an der Grenze Kreuzberg und Mitte, der Wohnung meiner Tochter in der Nähe des Kottbusser Tors in Kreuzberg, und den diversen Kinos, Museen, Galerien, Cafés und Restaurants, hauptsächlich in Charlottenburg, Mitte und Kreuzberg, in denen ich einen Teil meiner Freizeit verbringe. (Und natürlich dem Gartencenter um die Ecke.)

Selten verirre ich mich in Neubau-Bezirke wie Marzahn oder Hellersdorf im Osten; in die Gropiusstadt oder das Märkische Viertel im Westen. Weiterlesen

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Alles auf Anfang: Wie die SPD den Umschwung noch schaffen kann

Nein, es wird nichts mehr werden mit der Kanzlerschaft des Peer Steinbrück.  Zu fremd sind sich Wahlvolk und Kandidat seit Steinbrücks  Ausrufung  zum Kandidaten der SPD geblieben. Viel hat der Kandidat  seither falsch gemacht.

Vor allem hat ihm seine lose Zunge  manchen Streich gespielt: vom Pinot Grigio – Dünkel  über  das zu niedrige Kanzlergehalt  bis zur Geschlechtertrennung beim Schulsport. Stets hat er den richtigen Ton vermissen lassen oder  Debatten losgetreten, die ihm in seiner  Kanzlerambition eher schaden als nützen.  Die SPD-Führung hat ihren Kandidaten zusätzlich geschwächt, indem sie ihm den Slogan „Das Wir entscheidet“ aufs Auge gedrückt hat.  Weiterlesen

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Die Sozialdemokraten und Europa

Die SPD hat  nun ihr Regierungsprogramm für die Jahre 2013 bis 2017 vorgelegt. Man könnte darüber mit einem Achselzucken vorübergehen, da es nach der Bundestagswahl im Herbst vermutlich eine Große Koalition unter Angela Merkels Führung geben wird, in der die SPD als Juniorpartner brav die Merkel’sche Politik des Stocherns im Nebel – „Fahren auf Sicht“ nennt sie es – mitträgt.

Andererseits zeigt das Programm, wie jedes Parteiprogramm, wes Geistes Kind diejenigen sind, die es verabschiedet haben. Und in so fern verdient es Beachtung. Weiterlesen

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Obamas Sexismus

Ja, es gibt wichtigere Dinge: Nordkorea, der Iran, die Desintegration Europas, der islamische Radikalismus und meinetwegen die Frage, ob ausgerechnet Journalisten aus einem Land, in dem die Pressefreiheit nur dem Namen nach existiert, so einen Tanz aufführen sollten, weil sie nicht einer vermutlich auf weite Strecken langweiligen Gerichtsverhandlung beiwohnen dürfen.

Trotzdem.

US-Präsident Barack Obama hat in Amerika einen Mini-Shitstorm geerntet, weil er über die Justizministerin von Kalifornien gesagt hat, sie sei „the best-looking attorney general in the country“. (Man kann das schwer übersetzen, weil die Amtsbezeichnung „attorney general“ im Englischen geschlechtsneutral ist. Auf Deutsch klingt das noch sexistischer als im Original.) Weiterlesen

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Der Euro: Wunsch und Wirklichkeit

Die Einführung des Euro als Zahlungsmittel in 17 europäischen Ländern im Jahre 2002 war ein politischer Akt. Helmut Kohl löste  durch die Zustimmung zum Euro ein Versprechen ein, das er im Jahre 1990 dem damaligen französischen Präsidenten Francois Mitterand gegeben hatte.

Dieser hatte seine Zustimmung zur Wiedervereinigung Deutschlands davon abhängig gemacht, dass in der EU eine „Vertiefung der Wirtschafts- und Währungsunion“ stattfindet. Durch den Vertrag von Maastricht wurde sie  1992 in Angriff genommen. Frankreich erhoffte sich durch die gemeinsame Währung, die wirtschaftliche Stärke des wiedervereinigten Deutschland  bändigen zu  können, indem es in den Entscheidungsprozess der 17 Euro-Länder eingebunden wird. Bei Helmut Kohl  schwang das Gefühl mit, Deutschlands historische Schuld, die es durch die  monströsen Verbrechen der Nazis auf sich geladen hatte, durch das Aufgehen in der Währungsgemeinschaft teilweise wieder gut machen zu  können. Beide Erwägungen waren ehrenwert und vom nationalen Standpunkt aus legitim. Sie waren jedoch rein politisch motiviert und hatten mit wirtschaftlichem Sachverstand wenig zu tun.  Weiterlesen

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Keine Angst vor dem Mainstream!

Das Verbieten von Wörtern halte ich für albern. Aber es gibt Wörter, die man meiden sollte. Dazu gehören meines Erachtens „Querdenker“ und „Mainstream“. Auf der Linken ist der Querdenker einer, der genau so denkt wie ich, einschließlich der Einbildung, originell zu sein. Auf der Rechten ist der Mainstream alles, was nicht so originell denkt wie ich.

So weit, so simpel. Jetzt wird es kompliziert: Der Querdenker meint, die Bild-Zeitung verkörpere den Mainstream. Der Rechte weiß, dass der Mainstream links und von der „Süddeutschen“ verkörpert wird. Weiterlesen

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