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Nach der Krise ist vor der Krise: Wir sind Griechenland

Die Krise wird zum Normalzustand. Kaum beginnen wir uns der Krise der Finanzmärkte zu erholen, folgt die griechische „Tragödie“. Im Kern hat die drohende Staatspleite in Athen beinah identische Ursachen und eine Geisteshaltung: „Leben auf Pump“.

Auch Deutschland marschiert in Richtung Staatspleite, wenn alles so bleibt wie es ist. Hierin liegt das eigentliche kommunikative Desaster: viele, allen voran die Deutschen, tun so, als hätte das griechische Problem nichts mit ihnen gemein. Statt die historische Stunde zu nutzen, laviert Merkel und spielte zu lange auf Zeit. Weiterlesen

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Die Zockerterroristen – Der Euro unter „friendly Fire“ aus New York und London

Die Binse feiert mal wieder Urständ: beim Geld hört die Freundschaft auf. Die europäische Solidarität aber nicht. Oder doch?

Was hat Helmut Kohl einst im schönen Maastricht jubiliert, als die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion aus der Taufe gehoben wurde. Damit werde eine Zone der ökonomischen und fiskalpolitischen Stabilität geschaffen – und zwar irreversibel, triumphierte der damalige Bundeskanzler. Weiterlesen

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Können Burka-Trägerinnen lachen?

von Christian Böhme, Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen:

Vor ein paar Tagen radelte ich durch die Behrenstraße in Berlin-Mitte und wäre fast gegen einen Lkw geprallt, der vor mir korrekterweise an einer Ampel hielt. Schuld an meiner Unachtsamkeit und dem Beinahe-Unfall war eine Frau. Nicht eine leicht bekleidete, sondern eine vollständig verschleierte.

Selbst in der Multi-Kulti-Hauptstadt sieht man nicht jeden Tag eine Burkaträgerin. Und deshalb starrte ich sie ein paar Sekunden lang an. Fremd kam mir die Vollverhüllte vor. Und gleich dachte ich: arme Frau. Obwohl sie offenkundig durch die Straße läuft, ist sie als Individuum unsichtbar. Weiterlesen

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Müssen Christen antimodern sein?

Er fände es „ganz unironisch schade“, wenn es sich erweisen sollte, dass die katholische Kirche infolge des Missbrauchsskandals „irreparabel geschwächt“ sei, schrieb Harald Martenstein am Sonntag im Berliner „Tagesspiegel“.

Und er begründete das folgendermaßen: „Dass die Kirche nicht ‚modern’ sein wollte, war bisher eine Stärke. So, wie jeder Angeklagter einen Pflichtverteidiger braucht, haben auch die Tradition und die alten Werte, egal wie man sie findet, einen Pflichtverteidiger nötig. Jemand muss sagen, dass ‚neu’ nicht automatisch ‚besser’ ist, denn häufig stimmt das. Die Kirche war die letzte Kraft, die so etwas glaubwürdig vertreten konnte.“

Ich muss vorausschicken, dass ich Martenstein mag. Wir sind beide Mitglied bei den „anonymen Bloggern“, wir haben beide einen ähnlichen kulturellen Hintergrund, wir lieben beide Berlin-Kreuzberg. Ich bewundere seine Art zu schreiben. Aber wenn ich dieses schwachsinnige Argument, das dieser Tage landauf, landab wiederholt wird, noch einmal höre, werde ich schreien. Mit solchen Freunden braucht die katholische Kirche jedenfalls keine Feinde. Weiterlesen

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Merkels Wendemanöver – griechische Tragödien in der Vorwahlzeit

Leise und verlässlich sein, den eigenen Vorteil häufiger mal zu Gunsten des großen Ganzen opfern und das eigene Gewicht stets nicht vollends in die Wagschale werfen – die deutsche Europapolitik stand viele Jahre unter der Maxime der Bescheidenheit.

Helmut Kohl hat diese Leitlinien in den 1980er Jahren entscheidend geprägt, wollte so den Nachbarstaaten die Angst vor der deutschen Wiedervereinigung, vor einem neuen wilhelminischen Großreich zwischen Rhein und Oder nehmen. Er hatte Erfolg: Mitterand und Thatcher gaben schließlich, wenn auch mit Bauchschmerzen, dem neuen deutschen Staat ihren Segen. Seitdem sind zwanzig Jahre vergangen, die vereinigte Bundesrepublik ist fest in europäische Strukturen integriert, germanisches Weltmachtstreben ist wohl auch bei kritischster Betrachtung der deutschen Außenpolitik nicht zu konstatieren. Dennoch hat die Kohlsche Leitlinie lange überlebt. Weiterlesen

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Gorleben: Die endgültige Lösung der Endlagerfrage?

In die Endlagerfrage „Wohin mit Deutschlands Atommüll“ kommt neuer Wind. Erstmals befasst sich seit dieser Woche ein Untersuchungsausschuss des Bundestags mit der Frage, ob Gorleben als Ort geeignet ist. Die Opposition vermutet rein politische Gründe für den Standort in Niedersachsen. Alternative Standorte wurden nie erkundet. Für die Bundesregierung hat Gorleben dagegen höchste Priorität.

Zusätzlicher Druck kommt auch aus Brüssel. Der deutsche Energiekommissar Oettinger fordert Fortschritte bei der Endlagersuche in Europa. Weiterlesen

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Der Rücktritt von Bischof Mixa verschafft der katholischen Kirche Luft – aber nur ein wenig

Das war überfällig: Der Augsburger Bischof Mixa hat seinen Rücktritt angeboten. Er ist der bei weitem umstrittenste katholische Geistliche der Republik. Schon mit Bemerkungen wie der „Gebärmaschine“ Frau hat er seiner Kirche keinen Gefallen getan. Mit seinen Vertuschungen im Mißbrauchsskandal hat er ihr enorm geschadet.

Es ist fraglich, ob er das selbst je begriffen hat. Weiterlesen

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Vom Regen in die Traufe – Die monetäre Versuchung staatlicher Verschuldung

Von Prof. Dr. Norbert Berthold, Uni Würzburg:

„By a continuing process of inflation, government can confiscate, secretly and unobserved, an important part of the wealth of their citizens” (John Maynard Keynes)

Ein Gespenst geht um in der entwickelten Welt, das Gespenst der Inflation. Das verwundert, zumindest auf den ersten Blick. An der Preisfront für Güter und Dienste herrscht nirgends inflationärer Alarm. Struktureller Wandel und der Verlust des Arbeitsplatzes sind momentan die größere Gefahr.

Und doch fürchten sich die Menschen vor künftiger Inflation. Was ihnen Angst macht, ist die explodierende staatliche Verschuldung. Ein Blick in die Geschichte zeigt, diese Angst ist begründet. Weiterlesen

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Was Minirock und Burka gemeinsam haben

Was ist es nur mit Frauen und Textilien, die alle Leute so aufregt? Vor einigen Tagen hat an dieser Stelle mein Freund und regelmäßiger Gesprächspartner auf „The European“ Alexander Görlach die gesellschaftliche Ächtung der Burka gefordert. Als ob unser wichtigstes Integrations-Problem darin bestünde, dass alle Deutschen zu freundlich wären zu den zigtausend Burka-Trägerinnen, die unsere Straßen überfluten.

Aber langsam. Noch vor einigen Jahren galt es unter Feministinnen beiderlei Geschlechts als ausgemacht, dass die Würde der Frau von einem ganz anderen Textilstück gefährdet sei. Dem Minirock nämlich. Weiterlesen

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Das Wesen des Casino-Kapitalismus am Beispiel von Lunch und Dinner

Noch eine Koch-Show. Zu berichten ist von einem Essen im Casino-Kapitalismus und der Sehnsucht nach anderen Verhältnissen. Dem Verlangen nach mediterraner Lebensart in einer Welt der Fast-Food-Verpflegung.

Aber der Reihe nach. Die amerikanische Börsenaufsicht nähert sich der Investmentbank Goldman Sachs mit dem Verdacht, dass das Haus sich zur letzten Finanzkrise betrügerisch verhalten haben könnte. Die deutsche Bundesregierung verfolgt die Vorgänge mit einigem Interesse. Der amerikanische Präsident hatte angekündigt, sich die gewaltigen Steuergelder, die er in die Banken gepumpt hat, zurückzuholen. Da will Merkel nicht zurückstehen. Weiterlesen

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Warum die Burka verboten gehört

Von Alexander Görlach, Herausgeber und Chefredakteur „The European“:

Wir verbieten die Burka. Erst in Frankreich, dann in Belgien. Sicher folgen Ungarn, Österreich und die Schweiz. Und was machen wir in Deutschland? Wir werden den islamischen Ganzkörpervorhang, die Wegschließvorrichtung für die spazieren gehende Muslima, nicht verbieten.Warum? Weil die Hysterie darum unangebracht ist, weil sie sich eine kleine Minderheit von muslimischen Männern für ihre Frauen ausgedacht hat, weil sie eine noch kleinere Minderheit von Musliminnen freiwillig als Erfüllung eines religiösen Gelübdes trägt.

Damit ist aber noch längst nicht alles zur Burka gesagt oder zum davon verschiedenen traditionellen islamischen Gewand, das von einer Frau nur die Sehschlitze übrig lässt. Weiterlesen

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