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Können Burka-Trägerinnen lachen?

von Christian Böhme, Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen:

Vor ein paar Tagen radelte ich durch die Behrenstraße in Berlin-Mitte und wäre fast gegen einen Lkw geprallt, der vor mir korrekterweise an einer Ampel hielt. Schuld an meiner Unachtsamkeit und dem Beinahe-Unfall war eine Frau. Nicht eine leicht bekleidete, sondern eine vollständig verschleierte.

Selbst in der Multi-Kulti-Hauptstadt sieht man nicht jeden Tag eine Burkaträgerin. Und deshalb starrte ich sie ein paar Sekunden lang an. Fremd kam mir die Vollverhüllte vor. Und gleich dachte ich: arme Frau. Obwohl sie offenkundig durch die Straße läuft, ist sie als Individuum unsichtbar. Weiterlesen

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Müssen Christen antimodern sein?

Er fände es „ganz unironisch schade“, wenn es sich erweisen sollte, dass die katholische Kirche infolge des Missbrauchsskandals „irreparabel geschwächt“ sei, schrieb Harald Martenstein am Sonntag im Berliner „Tagesspiegel“.

Und er begründete das folgendermaßen: „Dass die Kirche nicht ‚modern’ sein wollte, war bisher eine Stärke. So, wie jeder Angeklagter einen Pflichtverteidiger braucht, haben auch die Tradition und die alten Werte, egal wie man sie findet, einen Pflichtverteidiger nötig. Jemand muss sagen, dass ‚neu’ nicht automatisch ‚besser’ ist, denn häufig stimmt das. Die Kirche war die letzte Kraft, die so etwas glaubwürdig vertreten konnte.“

Ich muss vorausschicken, dass ich Martenstein mag. Wir sind beide Mitglied bei den „anonymen Bloggern“, wir haben beide einen ähnlichen kulturellen Hintergrund, wir lieben beide Berlin-Kreuzberg. Ich bewundere seine Art zu schreiben. Aber wenn ich dieses schwachsinnige Argument, das dieser Tage landauf, landab wiederholt wird, noch einmal höre, werde ich schreien. Mit solchen Freunden braucht die katholische Kirche jedenfalls keine Feinde. Weiterlesen

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Vom Regen in die Traufe – Die monetäre Versuchung staatlicher Verschuldung

Von Prof. Dr. Norbert Berthold, Uni Würzburg:

„By a continuing process of inflation, government can confiscate, secretly and unobserved, an important part of the wealth of their citizens” (John Maynard Keynes)

Ein Gespenst geht um in der entwickelten Welt, das Gespenst der Inflation. Das verwundert, zumindest auf den ersten Blick. An der Preisfront für Güter und Dienste herrscht nirgends inflationärer Alarm. Struktureller Wandel und der Verlust des Arbeitsplatzes sind momentan die größere Gefahr.

Und doch fürchten sich die Menschen vor künftiger Inflation. Was ihnen Angst macht, ist die explodierende staatliche Verschuldung. Ein Blick in die Geschichte zeigt, diese Angst ist begründet. Weiterlesen

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Was Minirock und Burka gemeinsam haben

Was ist es nur mit Frauen und Textilien, die alle Leute so aufregt? Vor einigen Tagen hat an dieser Stelle mein Freund und regelmäßiger Gesprächspartner auf „The European“ Alexander Görlach die gesellschaftliche Ächtung der Burka gefordert. Als ob unser wichtigstes Integrations-Problem darin bestünde, dass alle Deutschen zu freundlich wären zu den zigtausend Burka-Trägerinnen, die unsere Straßen überfluten.

Aber langsam. Noch vor einigen Jahren galt es unter Feministinnen beiderlei Geschlechts als ausgemacht, dass die Würde der Frau von einem ganz anderen Textilstück gefährdet sei. Dem Minirock nämlich. Weiterlesen

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Warum die Burka verboten gehört

Von Alexander Görlach, Herausgeber und Chefredakteur „The European“:

Wir verbieten die Burka. Erst in Frankreich, dann in Belgien. Sicher folgen Ungarn, Österreich und die Schweiz. Und was machen wir in Deutschland? Wir werden den islamischen Ganzkörpervorhang, die Wegschließvorrichtung für die spazieren gehende Muslima, nicht verbieten.Warum? Weil die Hysterie darum unangebracht ist, weil sie sich eine kleine Minderheit von muslimischen Männern für ihre Frauen ausgedacht hat, weil sie eine noch kleinere Minderheit von Musliminnen freiwillig als Erfüllung eines religiösen Gelübdes trägt.

Damit ist aber noch längst nicht alles zur Burka gesagt oder zum davon verschiedenen traditionellen islamischen Gewand, das von einer Frau nur die Sehschlitze übrig lässt. Weiterlesen

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Etwas mehr Klimahysterie könnte nicht schaden

Einer neuen Umfrage zufolge halten 40 Prozent der US-Bürger den Klimawandel erstens für „übertrieben“ und zweitens nicht für ein von Menschen gemachtes – also, so darf man annehmen, nicht für ein von Menschen zu bewältigendes Problem.

Das ist beunruhigend. Weiterlesen

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Leiden an der Kirche

Von Alexander Görlach, Herausgeber und Chefredakteur „The European“:

Oh ja, wir Katholiken leiden an der Kirche. Das liegt daran, dass wir uns nicht als unterdrückte Masse einer entrückten purpurgewandeten Hierarchie verstehen, sondern uns als Teil dieser Kirche erleben. Ich kenne keinen – ausnahmslos keinen – Katholiken, der sich im Moment nicht die Frage stellt, was in unserer Kirche los ist.

In der öffentlichen Diskussion zu den Missbrauchsfällen läuft einiges durcheinander. Weiterlesen

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Was tun gegen Kindesmissbrauch?

Es müsste sich inzwischen herumgesprochen haben, dass der sexuelle Missbrauch weder ein rein katholisches noch ein reformpädagogisches Problem ist. (Darauf habe ich am 9. März an dieser Stelle hingewiesen, man kann es nachlesen.)

Dem ist aber nicht so. Weiterlesen

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