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Warum Merkel die große Ideologieschlacht nicht will

Angriff! Attacke! Los jetzt! Kein Kommentar kommt derzeit ohne die große Anfeuerung aus, die große Ideologieschlacht endlich zu beginnen. Doch so laut SPD-Kandidat Frank-Walter Steinmeier und die kleinen, in den Wahlen von Sonntag so gestärkten Parteien auch rufen, Kanzlerin Angela Merkel wird nicht reagieren.

Natürlich kennt auch sie die Sehnsucht der Medien nach der finalen Auseinandersetzung, dem Show-down, an dessen Ende ein strahlender Sieger vom Feld geht und der geschlagene Verlierer sich davonschleicht. Doch abgesehen davon, dass sie keinerlei Sinn für derartige Inszenierungen hat: Ihre Analyse – und die ihrer engsten Berater – ergibt ein ganz anderes Bild. Und zwar das von Millionen Wählern und Wählerinnen, die schon genug damit zu tun haben, täglich über die Runden zu kommen. Diese Wähler wollen kein Drama, sie wollen Ruhe, Stabilität und Kompetenz.

Darauf hat Merkel ihren Wahlkampf schon vor Monaten ausgerichtet. Bislang ist er voll aufgegangen. Auch die Wahl am Sonntag ist so ausgegangen, dass sie Querschüsse aus ihrer eigenen Partei bislang verhindern konnte – und damit die wichtigste Störquelle der Wahlkämpfe 2005 und 2002 vermieden hat. Der nächste wirklich wichtige Termin ist jetzt das Fernseh-Duell mit Frank-Walter Steinmeier am 13. September.  Dann erst geht der Wahlkampf in die heiße Phase, in die entscheidenden letzten zwei Wochen.

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Ein Gedanke zu “Warum Merkel die große Ideologieschlacht nicht will

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    Wieder sind es CDU Ministerpräsidenten, die Angela Merkels Wahlkampfstrategie kritisieren. Nur mit umgekehrten Vorzeichen! Damals war die Vorsitzende zu marktliberal, bzw. ihr Kandidat für das Finanzressort, Professor Paul Kirchhof. Seine Steuerpläne verschreckten nicht nur die SPD, worauf das Wahlvolk vorbereitet war, sondern auch die Herren Wulff, Koch und Rüttgers, die sich beeilten, den eigenen Kandidaten (offiziell natürlich nur diesen Teil seines Programms) in Frage zu stellen – und damit die SPD-Polemik gegen “den Professor aus Heidelberg” erst zu ermöglichen. Der Rest ist bekannt.
    Mehr: http://ow.ly/ntu7

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