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Die Homo-Ehe ist ein Sieg des Christentums

Per Volksabstimmung hat sich die Bevölkerung der Republik Irland für die Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Ehe ausgesprochen. In einer ersten Reaktion sagte der Papst-Vertraute und Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, das Referendum bedeute nicht nur eine „Niederlage der christlichen Prinzipien“, sondern eine „Niederlage für die Menschheit“. Die Reaktion ist verständlich, aber falsch. Das Gegenteil ist der Fall. Die Homo-Ehe ist ein Sieg christlicher Vorstellungen. Das wird irgendwann auch die katholische Kirche begreifen.

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Der PR-Papst, eine echte Marke

Darf man den Stellvertreter Christi mit einem Konsumgut vergleichen, einer banalen Marke? Kann es das geben, Public Relations (PR) im Vatikan? Darf man den Unfehlbaren mit einem Pop-Sänger wie Bob Dylan in einen Topf werfen, indem man ihm dessen Lied von den Zeiten, die sich ändern, als Motto zuschreibt?

Ein Schwefelgeruch umweht diese Fragen. Sie riechen nach Blasphemie. Nun, andere Religionen mögen Bild- und Denkverbote durchsetzen wollen, dieser Papst wirkt so ganz anders als ein engstirniger Inquisitor, der Ungläubige auf’s Schafott schleppen will. Vielleicht wirkt er nicht mal katholisch, jedenfalls nicht so, wie es der einstige Vorsitzende der Glaubenskongregation, genannt Bücherratz, in den roten Schuhen darstellte. Martin Luther hätte ihn gemocht, diesen populistischen Italiener aus Südamerika, der da in Rom wieder Füße wäscht. Er schaut dem Volk auf’s Maul. Weiterlesen

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Wirtschafts­-Papst Franziskus: Thema gut gewählt, aber zu kurz gesprungen

Von Günter Morsbach, Herausgeber „Reitender Bote“:

Es muss einfach mal an dieser Stelle laut gesagt werden, dieser Papst ist absolut bewundernswert. Die Abkehr von Prunk und Protz der Kirche, sein Selbstverständnis als bescheidener Diener, sein Rollenverständnis als Schutzherr der Mitmenschen, die sich selbst nicht helfen können und vor allen Dingen als Mentor derer, die glauben, dass die Katholische Kirche ­ wie die evangelische
auch – sich neu erfinden muss.

Nun veröffentlichte Franziskus sein erstes apostolisches Schreiben  „Evangelii Gaudium“. Was für den Nichtlateiner erst mal lustig klingt heißt übersetzt „Freude des Evangeliums“. Er stößt die Tür weit auf für eine grundlegende Reform der Katholischen Kirche. Weiterlesen

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Der Papst-Rücktritt oder die sieben Todsünden. Erstens: Der Stolz

Aus irgendeinem Grund sprachen Maria und ich über die sieben Todsünden. Ich meinte, die von der Kirche des Mittelalters genannten Sünden würde auch ein Atheist als Sünden – nicht gegen Gott, aber gegen den Menschen – anerkennen. Es sind die Sünden Stolz, Faulheit, Habgier, Neid, Völlerei, Wollust und Zorn.

Nun weiß ich – das setze ich in Parenthese – wohl, dass die Definition einer Todsünde durch die Kirche etwas komplizierter ist. Weiterlesen

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50 Jahre Vatikanum Zwei

Ein halbes Jahrhundert ist es nun her, dass sich die Katholische Kirche mit dem Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils auf das Wagnis des „Aggiornamento“ einließ. Ein Wagnis, vor dem viele in der Kirche gleich wieder zurückgeschreckt sind.

Der prominenteste Renegat ist der gegenwärtige Papst Benedikt XVI, der als Theologe Joseph Ratzinger zusammen mit Karl Rahner und Hans Küng zu den jungen Wilden des Konzils zählte, der aber seit seiner Flucht aus Tübingen im Revolutionsjahr 1968 mit der ganzen Emphase des Renegaten die von ihm selbst mitformulierten Beschlüsse des Konzils rückgängig machen will. Weiterlesen

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Vatileaks: Neues aus dem Intrigantenstadl

Was sagt uns der neueste (nun auch nicht mehr ganz neue) Skandal aus dem Vatikan? Ich habe bislang nicht dazu Stellung nehmen wollen, weil mich weniger der römische Intrigantenstadl interessiert als vielmehr die reaktionäre Ideologie des Papstes. „Um Ideen geht es in diesem Buch“, schreib ich im Vorwort zur Taschenbuchausgabe meiner Polemik gegen Benedikt XVI., „nicht um Enthüllungen neuer Sexskandale, die Machenschaften der Vatikanbank oder das Privatleben des Papstes.“
Andererseits hängen Intrigen und Ideologie vielleicht doch miteinander zusammen. Weiterlesen
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Darkroom Beichtstuhl – Roma im Koma

Es wäre wohl auch zu schön, um wahr zu sein. Man stelle sich vor: Der Stellvertreter Gottes auf Erden, der Papst „verteufelt“ die Sünder seiner Kirche.

Ostern wäre eine einmalige Chance gewesen: Zum Segen für Stadt und Welt zusätzlich von oben ein „mea culpa“ für die unsäglichen Schweinereien vor allem in der katholischen Kirche und ihr zugeordneten Einrichtungen von Amtsbrüdern gegen die ihnen Schutzbefohlenen. Weiterlesen

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