134 alte weiße Purpur-Männer wollen ab Mittwoch einen neuen Chef des Weltvereins katholische Kirche namens Papst auszugucken. Mit auch weltlichem Machtanspruch, aber ohne Legitimation, da Frauen ausgeschlossen sind. Und auch sonst erstmal viel Schreckliches in der Kirchengeschichte aufzuräumen wäre. Zur Ablenkung ein Musiktipp.
„Jedes Ding hat 3 Seiten; eine positive, eine negative und eine komische.“ (Karl Valentin).
Konklave ist, aus meiner ganz und gar unmaßgeblichen Sicht
des zugestanden Außenstehenden..
Schwierig.
Fangen wir mit dem Positiven, dem …räusper…Generationswechsel an. Man soll ja auch kein Miesepeter sein.
Wählen dürfen nämlich lediglich Kardinäle, deren Geburtsdatum sich zumindest nach Erbauung des Petersdoms verortet.
Sehr komisch, Gentlemen.
Leider nicht freiwillig.
Und sonst?
Wo bleibt die Frage nach weiterer Legitimation?
für
„Wow, wir Erhabenen suchen den Stellvertreter Gottes auf Erden!‘
2 mögliche Antworten:
Im Innenverhältnis sagen Kardinäle wie gläubige Katholiken womöglich:
„Braucht es nicht, liebe Zaungäste. Ist quasi ein dem Vereine immannter spiritueller Vorgang. Ihr habt auch keine Lust auf Einmischung in eure (un) spirituelle Einstellung. Keine Einbahnstraße! R e s p e c t…“
Klingt legitim.
Gleiche Toleranz für alle,
gar Akzeptanz,
und Maßstäbe, hach….
Kann ja auch jeder Ketzer ungestört Cthulhu anbeten, schon klar.
OK….
Dem stehen im Außenverhältnis Kritiker, die Freunde nagender Delegitimation gegenüber.
Einerseits Ungläubige.
Andererseits gläubige Katholiken, die mit der unstrittigen Rückwärtsgewandtheit hadern.
Beide einander gegenüber
Wie Eis & Feuer
Wer mag Recht haben?
Orientieren kann man sich daran, welche Position schutzwürdiger ist.
Das Innenverhältnis Konklave plus deren Jünger kann sich ethischerweise doch nur auf ‚love it or leave it‘ zurück ziehen, wenn dabei nicht ‚gettin‘ away with Murder‘ heraus kommt.
Kommt es gleichwohl.
Denn wenn schon Innenverhältnis, dann bitte keine Rosinenpickerei durch Ausblendung genozidaler, rassistischer, feminizider, sexistischer, exploitativer etc Baustellen und sonst wie nächstenliebender Freundlichkeiten plus deren napfsülziger Nichtaufarbeitung in Dekaden (dann sind wir ehrlich: verglichen mit diesem Versagen auf allen Ebenen ist Edgar Allan Poes „Fall of the House of Usher“ eine echte Erfolgsstory.),
Sowie
der Blinden Nichtbrechung des eigenen Thrones,
nicht wahr?
Hier also auch keine selbstreferentielle Einbahnstraße, liebe Kardinäle und Jünger.
Wie also, werte Wahlberechtigte, muss man drauf sein,
in Ansehung von
Hexenhammer und Pyromanie des Grauens
keine Frauen in maskulin geweihte Ämter zu lassen?
Echt jetzt?
Dabei:
Man schuldet seitens Vatikan wie privaten Pilgern mithin erst einmal jenen Respekt analog der BRD den NS-Zwangsarbeitern.
Alles andere ist Tüdelkram.
Denn eingemischt in die weltlichen Geschicke der Menschen und deren Nachkommen haben sich die Katholiken samt ihrer Kirche aus Machtgier, fukkin‘ Machtgier.
N i c h t umgekehrt, eh?
Hier liegt die Ursache dieser Einmischung somit conditio sind qua non für die Wirkung der obig abgesprochenen Legitimation.
Mit Berechtigung folgerichtig.
Denn es ist nur die Spiegelung der bis heute mannigfaltigen Anerkennungsverweigerung.
Denn großer Macht wohnt große Verantwortung inne. Wußte schon Spiderman.
Hier fehlt die Einheit zwischen Anspruch, Wort und Tat.
Ist das nicht unfassbar mittelmäßig?
das Gegenteil der für sich selbst eingeforderten Spiritualität
sowie
sinistre Heuchelei gar?
Äh, ja.
Wie kann so etwas derart Spaltendes nicht verachten?
Und jetzt noch Rücksicht auf deren religiöse Gefühle?
Ich sagte es zu Beginn: Schwierig.
Unterfüttern wir das schwierige Thema mit passender Musik zum Abreagieren.
Als Kronzeuge fungiert der wundervolle John Cale.
Der von Cale mit aller Berechtigung bewunderte Leonard Cohen mit der besten „Hallelujah“-Interpretation überhaupt.
Jeff Buckleys berühmtere Variante orientiert sich späterhin in Stimmung und Tonfall bewusst an dieser Fassung. Er kaufte extra eine CD mit der Piano-Version, um sich von Cale inspirieren zu lassen.
So gut Buckley dies auch nachahmt: An die Intensität von Cales zerquältem Sarkasmus kommt er nicht entfernt heran.
Cohen selbst bezeichnete diese Variation seines Originals einst als die intensivste.
Sie bricht den Thron.
„She tied you to a kitchen chair
She broke your throne, she cut your hair
And from your lips she drew the hallelujah“
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Artikelfoto: „Why so Serious?“ by Zizino 2025