OK, irgendwann muss ich doch ran. Es ist ja DER Stones-Song. Und sicher der Song meiner Generation, mehr als „My Generation“ von The Who oder gar „The Times, They Are A-Changin‘“ von Bob Dylan. Und musikalisch wie textlich so gut wie, wenn nicht besser als, diese beiden Songs.
Beatles
Das Jagger-Richards-Songbuch (11) Sittin‘ On A Fence
Unter den frühen Kompositionen von Mick Jagger und Keith Richards befinden sich auffallend viele melodisch sehr starke Nummern, man denke an „Tell Me“, „As Tears Go By“, „Lady Jane“, „Back Street Girl“, „Out Of Time“ und viele andere. Sicher spielt Richards‘ Verehrung für die Everly Brothers und die Country-Musik (und natürlich die Beatles) hier eine Rolle. „Sittin‘ On A Fence“ ist auch so ein Song, der es schon deshalb verdient hätte, nicht auf dem Kompilationsalbum „Flowers“ versteckt zu werden.
Die unvermeidliche Aktualität von „Sexy Sadie“
Bekanntlich bezieht sich dieser von John Lennon komponierte Song der Beatles auf den Guru Maharishi Mahesh Yogi, der einige seiner Adeptinnen, ähm, sexualisiert belästigt haben soll. Das Geschlecht des Hochstaplers wurde im Lied zu Tarnzwecken – und gemeinerweise – verändert. Denkt man einen „er“, wo bei den Beatles eine „sie“ steht, könnte der Song direkt auf einen prominenten, ähm, Religionsfunktionär unserer Tage passen.
Beatles vs. Stones
Die letzte Ausgabe des „Spiegel“ (22. 5. 2010) war den Beatles gewidmet. Dagegen kann keiner wirklich etwas haben, und es wäre undankbar, darauf hinzuweisen, dass die Überschrift „50 Jahre Beatles“ Blödsinn ist, weil die Gruppe nicht 1960 in Hamburg, sondern 1957 in Liverpool gegründet wurde, oder zu nölen, weil der Untertitel lautet: „Ringo Starr und Paul McCartney über eine unsterbliche Band“, während der Artikel eigentlich heißen müsste: „Philipp Oehmke und Tobias Rapp erzählen Altbekanntes über die Beatles und haben aus Paul und Ringo auch nicht mehr herausbekommen als alle anderen Journalisten vor ihnen“.
Nein, das ist alles ganz hübsch, wenn auch wie gesagt kein bisschen neu, und – kurz und gut – warum nicht? Besser als die periodischen Hitler-Homestories, mit denen das Leitmedium immer wieder Auflage zu machen versucht, ist das allemal. Eins aber hat mich richtig geärgert. Weiterlesen