Gastkommentar von Willi Jasper:
Mit Richard von Weizsäcker haben die Deutschen zweifellos eine große politische Persönlichkeit verloren. Die Nachrufe sind einhellig. Mit seinem Intellekt, mit seinen Reden und Anstößen habe er das Bild und das Bewußtsein der Republik geformt. Obwohl (oder weil) das Präsidentenamt nicht mit exekutiver Macht ausgestattet ist, habe er allein mit der Entwicklung von Gedanken Einfluß genommen. Das klingt wie bei allen Nachrufen etwas nach Überhöhung, doch vergleicht man Weizsäcker mit Vorgängern und Nachfolgern im Amt, dann nimmt man das hin. Vor allem heute, wo wir die unerträgliche Ahnungslosigkeit, Heuchelei und selbstgefällige Eitelkeit eines Herrn Gauck ertragen müssen, erinnern wir uns wehmütig an die Würde und Vernunft des Verstorbenen. Weiterlesen