Als in Irkutsk 30 Japaner einsteigen und der Matrose Juri mit ihnen bekannt wird, möchte er nicht, dass sie von seiner Tätigkeit erfahren. Er ist Matrose … sagen wir mal … auf einem Fischereifahrzeug. Weiterlesen
Nach vier Wochen endete die Grundausbildung – eine wichtige Zäsur. Das erste, das härteste Achtzehntel, war abgedient. Für die EK’s, die Entlassungskandidaten aus dem dritten Diensthalbjahr, war das natürlich ein Nichts. Soeben hatten sie mit viel Tamtam und Schnaps den Anschnitt ihres zuvor sorgfältig präparierten und bemalten, 150 Zentimeter langen Schneiderbandmaßes zelebriert. Von nun an würden sie Tag für Tag einen Ein-Zentimeter-Schnipsel entfernen und sich an der immer deutlicher abnehmenden Länge erfreuen. Unter all den Ritualen des Armistenalltags war dies das zentrale. Weiterlesen
Die Schaffnerin hat mir eine Tabelle gegeben, auf der ich ersehen kann, wann der Zug wo ist. Hier, in der übernächsten Station kann ich in das achte Abteil. Moment mal, werden wir wirklich schon am 10. März in Moskau sein ? Die Schaffnerin nickt.
Ich mache mich auf den Weg durch die Waggons. Finde ich jemanden, der in Birobidshan aussteigt ? Weiterlesen
Wer „Einigkeit und Recht und Freiheit“ im Wappen führt, muss sich damit auseinandersetzen können, dass diese Begriffe auch vom politischen Gegner okkupiert oder von der Regierung umgedeutet werden können.
Der Schaffner ist ein Schlitzohr, das mich schon beim Einsteigen fragt, ob ich ein Geschenk für ihn habe. Aber ich kann auf einmal ganz schlecht russisch und ihn überhaupt nicht verstehen. Weiterlesen
Zu sagen, Juden hätten den Rock’n’Roll erfunden, wäre vielleicht etwas übertrieben. Aber ohne den jüdischen Beitrag wäre die populäre Musik erheblich ärmer. Die Welt ohne Beatles, die der Film „Yesterday“ schildert, wäre ohne Brian Epstein Wirklichkeit. Und das ist nur der Anfang.
„Können wir in die Stadt fahren ?“ frage ich einen Taxifahrer.
„Können wir,“ sagt er, „wohin ?“ – „Dorthin, wo man etwas sehen kann.“ Abgemacht. Im Taxi plaudern wir und er ist auch erfreut über „die Fuhre“ die er jetzt macht.
Chabarowsk ist, wie schon einmal gesagt, eine junge Stadt. Weiterlesen
Alle vier Wochen fand an zwei aufeinander folgenden Tagen Politunterricht statt – verächtlich »Märchenstunde« genannt. Die gesamte Mannschaft saß im Schulungsraum und erhielt »Rotlichtbestrahlung«. So angenehm es einerseits war, an diesen Tagen mal nicht die übliche Einsatzausbildung zu haben, so unendlich dröge zog sich andererseits die ideologische Berieselung hin. Offiziere leierten irgendwelche Phrasen herunter, die nicht einmal sie selbst für voll nahmen, und versuchten vergeblich, die ganz trägen, widerwilligen Soldaten in Diskussionen zu verwickeln. Weiterlesen
In Chabarowsk komme ich in meinem Zug aus dem Süden am nächsten Morgen an. Erst wird gefrühstückt, dann macht auch das Intourlst-Büro auf. Fahrkarte für den heutigen Zug nach Moskau ? Kein Problem. Nach einer halben Stunde habe ich sie in der Hand.
Auf der Post gebe ich die Michel – Jackson – Platte an Aschot nach Wladiwostok auf.
Einkaufen. Bis Moskau wird es wieder eine lange Reise werden und in der sowjetischen Eisenbahn ist es einfach üblich, eine Tasche mit Essen dabei zu haben.
WORAN ZERBRACH DAS SOWJETIMPERIUM ?
Im Lebensmittelgeschäft gibt es Brot, Zwiebeln, eingemachte Tomaten und Paprika, aber Fleisch ? Weiterlesen
Beim Einchecken im Hotel wird man direkt darauf hingewiesen: Rauchen ist auf den Zimmern nicht erlaubt. „Auch wenn Sie einen Balkon haben – es darf nirgends geraucht werden, nicht mal auf dem Balkon.“ Dann kommt: „Bei Luftalarm versuchen Sie gar nicht erst, bis zum Bunker zu kommen. Das schaffen Sie sowieso nicht. Gehen Sie einfach auf den Korridor.“
Kherson: Erst war die Stadt russisch besetzt, dann wurde sie von der ukrainischen Armee befreit. Danach haben die Russen den Damm des Flusses, an dem die Stadt liegt, zerstört, und es kam zu einer Flutkatastrophe. Menschen, die sich auf die Dächer ihrer Häuser geflüchtet hatten, haben die Russen beschossen. Auch die Flutkatastrophe hat die Stadt und die umliegende Region ansatzweise bewältigt. Geblieben ist: die russische Armee auf der anderen Flussseite. Die Stadt liegt also quasi an der Front. Auf den Uferstraßen ist die schusssichere Weste unabdingbar. Es gibt keine Straße, in der nicht ein Gebäude von Raketen oder Drohnen getroffen wurde.
Eine der vielen Vorteile unseres demokratischen Landes ist die vollständige Transparenz, wenn man sie denn sucht. Die Quelle dazu ist das statistische Bundesamt. Dort erscheinen in regelmäßigen Abständen die Zahlen des Ausländer-Zentralregisters (AZR). Dies beinhaltet auch die genauen Bevölkerungszahlen unseres Landes zum jeweiligen Stichtag, in meinem Beitrag der 31.12.2023.
25 Prozent der Deutschen haben eine Einwanderungsgeschichte
Die Einwohnerzahl Deutschlands lag am 31.12.23 bei 83,875 Millionen Menschen. Davon hatten 21,176 Mio. eine Einwanderungsgeschichte. Von diesen waren 16,173 Millionen direkt eingewandert. 5 Mio. waren deren Nachkommen. Weitere 4 Mio. Menschen hatten eine einseitige Einwanderungsgeschichte. In unserem Land leben foglich 58,686 Millionen Menschen ohne Einwanderungsgeschichte. Weiterlesen