Als die französische Nationalversammlung am 20. 11. 2015 über die Verschärfung der Sicherheitsgesetze und die Verlängerung des Ausnahmezustands abstimmte, gab es dafür eine überwältigende Mehrheit. Bei 551 Ja-Stimmen gab es nur sechs Nein-Stimmen. Eine davon gehörte dem grünen Abgeordneten Noêl Mamère. Bemerkenswert war seine Begründung: „Das Überangebot an Sicherheit passt nicht zur Situation.“ (FAZ vom 21. 11. 2015) – Dem grünen Herrn ist anscheinend entgangen, dass das „Unterangebot“ an Sicherheit in Paris zu 130 ermordeten Menschen geführt hat.
„Dann hätte der Terror gesiegt“
In Deutschland gibt es ähnliche konfuse Stimmen. Bei den Grünen werden schon wieder die alten Reflexe bemüht: Eine Verschärfung der Sicherheitsgesetze sei unnötig, sogar schädlich, weil dies unsere Freiheitsrechte zerstöre. Wenn wir jetzt in diesem Sinne „aufrüsteten“, „hätte der Terror gesiegt“. Viele plappern dieses Wort nach, ohne zu merken, wie töricht es ist. Als ginge es den Terroristen vom Islamischen Staat darum, die europäischen Gesellschaften von Demokratien in autoritäre Staatsformen umzuwandeln. Was die Terroristen von Paris antrieb, war Rache für die französischen Bomben in Syrien und im Irak. Und es war Mordlust, die Lust, wahllos Menschen zu töten, die an einem milden Freitagabend ihren Vergnügungen nachgingen. Die bittere Wahrheit ist: In Paris hat der Terror gesiegt. Er hat 130 junge Menschen in den Tod geschickt. Der Slogan „dann hätte der Terror gesiegt“ ist nicht nur eine Zumutung für die Angehörigen der Opfer. Er lenkt auch in zynischer Weise von der Frage ab, was man hätte tun müssen, um die 130 Leben zu retten; wie der Sicherheitsapparat hätte funktionieren müssen, um die Täter im Vorfeld dingfest zu machen. Wenn eine Frage auf der Agenda steht, dann doch diese: Was kann man h e u t e tun, um solche Verbrechen in Zukunft zu verhindern? Dabei sollte es keine Tabus geben. „Nur ein politischer Traumtänzer kann so tun, als ließe sich die Freiheit ohne Freiheitseinbußen verteidigen.“ Dieser Satz von Christian Geyer aus der FAZ vom 18. 11. 2015 wird die Diskussion der nächsten Monate bestimmen – und er wird die Geister scheiden.
„Was kann denn der Islam dafür, wenn…“
„Was kann denn der Islam dafür, wenn…“ – Dieses Mantra kann man von grüner und linker Seite ständig hören, wenn Islamisten wieder einmal Grausamkeiten verübt haben. Wie in einem Textbaukasten wird dann das aktuelle Ereignis in den Nebensatz eingefügt: „…wenn durchgeknallte Typen in Paris 130 Menschen ermorden“ / „…wenn über dem Sinai eine russische Passagiermaschine gesprengt wird“ / „…wenn wildgewordene Desperados im Irak Geiseln köpfen und mit ihren Köpfen vor der Kamera posieren“. Die Wahrheit ist: All dies hat sehr viel mit dem Islam zu tun, mit einem Islam, der die Moderne verabscheut, die die Trennung von Staat und Kirche hervorgebracht hat und die die Menschenrechte über das religiöse Gesetz – welcher Religion auch immer – stellt. Islamismus ist die Steigerung von Islam. Und wer die Entwicklung dieser Religion bis zu ihrem Ursprung – der Offenbarung des späteren Propheten Mohammed am Berg Hira – zurückverfolgt, wird feststellen, dass militärische Gewalt bereits bei ihrer Geburt Pate gestanden hat. Mohammed vertrieb oder massakrierte drei jüdische Stämme, die im Umkreis von Medina lebten. Mit Waffengewalt zwang er nach und nach alle Stämme Arabiens, sich „seiner“ Religion anzuschließen. Von diesem militanten Bekehrungszwang haben sich viele Muslime bis heute nicht gelöst. Die Auslöschung Ungläubiger (gerne auch von Anhängern der „falschen“ Spielart des Islam) gehört dazu.
Die Ausgrenzung ist schuld
Jakob Augstein hat im SPIEGEL (48/2015) einen anderen verbalen Dauerbrenner wiederbelebt, der den Terrorismus erklären soll: „Wenn diese Menschen Fremde im eigenen Land sind, dann liegt das […] an der Ausgrenzung, die sie erfahren, an ihrer Abschiebung […] in Vorstadtghettos.“ – Wie die vermeintliche Ausgrenzung funktioniert, weiß man inzwischen sehr gut. Am Beispiel Berlin-Neuköllns, über das ich mich kompetenter auslassen kann als über die Pariser Banlieues, kann man es zeigen. In dem Bestseller „Neukölln ist überall“ von Heinz Buschkowsky berichtet der Schulleiter einer Grundschule, dass an seiner Schule (Ausländeranteil ca. 90 %) ab der dritten Klasse nur noch 30% der Schüler regelmäßig zur Schule kommen. Die anderen bleiben mit Gefälligkeitsattesten oder ohne Begründungen zu Hause. Viele treiben sich auch in der Umgebung der Schule oder in Einkaufzentren herum. Zehn Prozent der Schüler gelten als harte Dauerschwänzer, was die Verwaltungssprache mit dem Attribut „schuldistanzgefährdet“ verniedlicht. Oft melden die Klassenleiter die Fehlzeiten an die Schulleitung erst verspätet oder gar nicht, weil sie froh sind, wenn die Schüler, die ohnehin ständig den Unterricht stören, nicht da sind. Die schwänzenden Schüler, die schon bei der Einschulung große, vor allem sprachliche Defizite aufweisen, geraten schon nach dem ersten Grundschuljahr so sehr ins Hintertreffen, dass sie kaum noch zu den anderen Schülern aufschließen können.
Man kann die Zahl der Neuköllner Schulversager auf ganz Deutschland hochrechnen. Die Zahl ist erschreckend: 5,6 % aller Schüler verlassen die Schule ohne Schulabschluss. In Berlin sind es 7,7%. Bei Schülern nichtdeutscher Herkunft sind es 13,9%. Diese Schüler schaffen keine Lehre, können ihr Leben lang nur Handlangerdienste ausüben und werden dauerhaft finanziell benachteiligt und deshalb frustriert sein. Aus den Frustrierten muslimischen Glaubens rekrutieren dann Salafisten, Islamisten und Gotteskrieger jeglicher Art ihr militantes Fußvolk.
Wer ist nun für die Ausgrenzung verantwortlich? Buschkowsky schreibt (in Wiedergabe der Berichte von Lehrern und Schulleitern), dass vor allem arabische Eltern ihre Kinder von der Schule fernhalten (Nicht so wichtig, was Deutsche euch beibringen wollen), dass sie ihre Kinder zu Hause nicht in der Weise fördern, wie das für die Schule wichtig wäre (Bildung ist zweitrangig), dass sie ihre Mädchen immer noch früh an Cousins verheiraten (Pflicht der Frau), dass sie billigen, dass ihre Jungen als Straßengangster durch die Großstadtquartiere streifen (als Mann Stärke zeigen).
Kant spricht in seinem Aufsatz „Was ist Aufklärung?“ von der „selbstverschuldeten Unmündigkeit“. Auch das Schulversagen kann „selbstverschuldet“ sein – und damit die Ausgrenzung. Eine Gesellschaft kann auf Dauer nicht billigen, dass sich ein Teil der Jugend bewusst der Schule entzieht und dabei von den Eltern unterstützt wird. Vor allem dann nicht, wenn daraus ein militantes Gewaltpotential erwächst, das sich gegen unsere Gesellschaft richtet.
Muslime moralisch nicht überwältigen
Die Politik hat lange Zeit über solche Sachverhalte hinweggesehen. Teilweise hat sie auch die weiße Fahne gehisst und vor den Schwierigkeiten kapituliert. Die Berliner Schulverwaltung hat die Handreichung „Islam und Schule“ herausgegeben. Sie ist dafür gedacht, dass Lehrer wissen, welche Probleme in Schulen mit hohem Anteil muslimischer Schüler auf sie zukommen. Darin wird vorgeschlagen, bei der Besprechung des Nahost-Konflikts sensibel vorzugehen: „Dazu sollte auch die Würdigung einer „arabischen Perspektive“ auf den Nahostkonflikt zählen. […] So können Perspektivwechsel Empathie und Verständnis erwecken und einseitige Vorstellungen korrigieren.“ Was hier vorgeschlagen wird, ist in einem guten PW-Unterricht eigentlich selbstverständlich. Wie steht es aber mit dem Existenzrecht Israels? Davon ist in der Handreichung des Senats keine Rede. Soll es der „Sensibilität“ der Lehrkraft zum Opfer fallen?
Bei der Frage der Gleichberechtigung der Geschlechter schlägt der Ratgeber den Lehrern vor, ähnlich sensibel wie bei der Gewaltfrage vorzugehen: „Dabei empfiehlt es sich, Schülerinnen und Schüler aus eher traditionell eingestellten Elternhäusern nicht moralisch zu überwältigen – d. h. sie von der Höherwertigkeit eines „modernen“ Rollen- und Geschlechterverständnisses überzeugen zu wollen.“ Die Gleichberechtigung der Frau als Zumutung? Was der Berliner Senat hier verpönt („Höherwertigkeit“), ist ein Grundrecht unserer Verfassung und ein elementares Menschenrecht.
Befinden wir uns schon auf der abschüssigen Bahn der „Unterwerfung“, die Michel Houellebecq in seinem neuesten Roman beschworen hat?
@Stevanovic, Nachtrag
والله
… Christen schwören nicht. Nun mal Butter bei die Fische, ich habe richtig geraten, Sie sind Mufti oder ähnlich.
Stevanovic: ‚Danke, dass wir ihnen nicht egal sind! Wala, komm lass dich küssen…
… *rofl*, ich bitte Sie. Wirklich, ich steh‘ absolut nicht auf Männer. Beruhigen Sie sich.
@dbh
Sie, lieber blonder Hans, leisten wertvolle Beiträge zur Integration. Das von ihnen verlinkte Video hat weniger Clicks als das Schulfest meiner Tochter und trotzdem ist es ihrem wachsamen Auge nicht entgangen. Wenn ich das nächste Mal einem Vertreter dieser Vereine begegne, weiß ich, worauf ich ihn ansprechen werde. Sie haben etwas transparent gemacht und zwingen die Leute so, sich damit auseinander zu setzen. Damit verschieben sie die Koordinaten der Diskussion und am Ende stehen türkische Jugendliche, die mit Papa nicht mit zu einen solchen Demo gehen, weil es ihnen zu doof ist. Jeder weiß, wie lange Abnabelung vom Elternhaus dauern kann, Integration kann nicht schneller gehen. Kann aber nur gehen, wenn eine Konfrontation und Infragestellung stattfindet, eine Auseinandersetzung, und nicht nur blinde Gleichgültigkeit herrscht. Deswegen noch mal im Namen von uns Migranten, die aus allen Himmelsrichtungen und in Scharen hier her kommen: Machen sie weiter so! Danke, dass wir ihnen nicht egal sind! Wala, komm lass dich küssen…
Herr Wagner: „Zehn Prozent der Schüler gelten als harte Dauerschwänzer, was die Verwaltungssprache mit dem Attribut “schuldistanzgefährdet” verniedlicht. Oft melden die Klassenleiter die Fehlzeiten an die Schulleitung erst verspätet oder gar nicht, weil sie froh sind, wenn die Schüler, die ohnehin ständig den Unterricht stören, nicht da sind. Die schwänzenden Schüler, die schon bei der Einschulung große, vor allem sprachliche Defizite aufweisen, geraten schon nach dem ersten Grundschuljahr so sehr ins Hintertreffen, dass sie kaum noch zu den anderen Schülern aufschließen können.“
Das ist keine Integration, das ist scheißegal sein. Und der einzige Akteur, der da etwas anstoßen kann, ist weder die Familie, noch die Moschee – es ist der Staat in Form von Schule und Polizei. Und dann bringt man Leute hervor, die verstehen, dass das Problem in der eigenen Familie liegt und die verstehen, was eine Chance ist. Und dann erst können wir über Formen der Schuld, Bring oder Holschuld oder Selbstverschuldung, reden. Ausgrenzung ist genauso nichtssagend, Herr Wagner hat das gut beschrieben. Wer nicht mitmacht, kann nicht heulen, er werde ausgegrenzt. Es bleibt aber: Der einzige Akteur, der flächendeckend und stringent Handlungsfähig ist, ist der Staat. Nicht das deutsche Volk, nicht der Islam und auch nicht die Zivilgesellschaft.
@Stevanovic
… Ihre Fragestellung ist falsch, nicht Deutschland, Einwanderung hat Bringschuld.
Wie stellen sie sich einen Integrationsprozess denn vor? Der erste Schritt ist doch, sich gegenseitig überhaupt wahr zu nehmen, das kann dann auch mal eine Anzeige sein. Vor einigen Jahren waren solche Vereine terra icognita. Jetzt nicht mehr. Haben sie ein multikulturelles Straßenfest für den Anfang erwartet?
Stevanovic: ‚Diese türkische Gemeinde aus Melsungen ist nun wirklich im Westen angekommen, …
… nee, nee, netter Versuch, als ob es nur ‚diese türkische Gemeinde aus Melsungen‘ wäre, und von ‚angekommen im Westen‘, kann keine Rede sein, sie haben in dem Lutheraner ein Kumpan, mehr nicht.
@dbh
Genau das meine ich. Vor 20 Jahren hätte kein Hahn danach gekräht. Jetzt wird es übersetzt und die Polizei kommt. Diese türkische Gemeinde aus Melsungen ist nun wirklich im Westen angekommen, 16/17 Jahre nach Ausrufung der Integration. Vielleicht bekommt man jetzt ein Gefühl dafür, wie lange so etwas dauert und das jemand so etwas anzeigt, ist doch prima. Diese Meldung ist doch der Beweis, dass sich sehr wohl etwas bewegt. Ehrlich gesagt, klingt mir das nicht nach Unterwerfung.
Stevanovic: ‚… die türkischen Gastarbeiterkinder haben es nicht geschafft … einen muslimischen Martin Luther hervorzubringen, … ‚
… aber ja doch, das haben sie.
„Befinden wir uns schon auf der abschüssigen Bahn der “Unterwerfung”, die Michel Houellebecq in seinem neuesten Roman beschworen hat?“
Nein, das tun wir natürlich nicht. In den 80ern galt es noch als Errungenschaft, dass die Note des Muttersprachlichen Unterrichts auf dem Zeugnis der deutschen Schule abgedruckt wurde – weil, wenn wir wieder nach Hause gehen, das wir auch einen anerkannten Abschluss haben. Ich habe so etwas Vergleichbares wie einen jugoslawischen Realschulabschluss (nur halt ohne Jugoslawien). Ich kann mich erinnern, wie Stolz alle waren, dass ich für die Zukunft gewappnet wurde. Auch kann ich mich an Mitschüler erinnern, die das kleine 1×1 der Identitätsverwirrung aus dem Bilderbuch vorexerziert haben, inklusive Hilferufen. Hat keiner besonders ernst genommen, ganz im Gegenteil, tja, so isser halt, der Türke. In den 90ern war Integration noch, sein Essen aus der Heimat vorzustellen, das was man so eigentlich ist. Da haben kleine Gastarbeiterkinder, die sich offensichtlich zu 90% von Pommes und Schokoriegel ernähren, Gemüsegerichte auf traditionelle Art vorgestellt. Skurrile Situationen. Erst gegen Ende der Ära Kohl, drangen ein paar Erkenntnisse in das öffentliche Bewusstsein, damit 5! Jahre später es bürgerlicher Konsens ist, das die Integration gescheitert sei. Ich bin 1995 eingebürgert worden – von den Würdelosigkeit dieses „Verwaltungsaktes“ bin ich heute noch erschüttert. Also, wenn wir von Integrationsarbeit sprechen, dann vielleicht erst seit 15-20Jahren.
Und was ist in dieses 20Jahren nicht passiert? Richtig, die türkischen Gastarbeiterkinder haben es nicht geschafft, 1500Jahre islamische Geschichte zu reformieren, einen muslimischen Martin Luther hervorzubringen, eine kritische Koranforschung zu etablieren und die Emanzipation in den Familien zu verankern.
Nirgends und nirgendwo, ist Integration innerhalb von 15-20Jahren gelungen. Davon können wir gerade von den Einwanderungsländern lernen. Die Integration mancher Gruppen in den USA ist nach über 100Jahren noch nicht abgeschlossen. Das sind dicke Bretter, die bohren sind. Und natürlich ist die Unmündigkeit selbstverschuldet – das ist sie doch immer. Auch wenn es von Kant kommt: Der Spruch hat Glückskeks-Qualität eines China-Imbiss.
Das erinnert mich alles an die EM2004. Deutschland scheidet in der Gruppenphase aus und sofort gehen Diskussionen los, ob die WM2006 nicht abgesagt werden soll. Integration ist schwierig und gelingt nicht immer? Na dann muss es sich wohl um Houellebecqs Unterwerfung handeln.
Mann Leute, können wir die Moschee nicht mal im Dorf lassen, statt sofort in kritisch-distanzierter Pose die Apokalypse zu beschwören?
Für den Anfang würde doch einfach mehr Polizei helfen. Ist nicht so billig wie eine islamische Reformation, aber um einiges Effektiver.
PS:
Der Schwulenparagraph 175 existierte bis 1994!
https://de.wikipedia.org/wiki/%C2%A7_175
Vergewaltigung war bis 1997 als „außerehelich“ definiert, Vergewaltigung in der Ehe war somit kein Straftatbestand.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vergewaltigung
Und jetzt noch mal: Warum will das mit dem Euro-Islam in 5 Jahren nicht klappen? Dabei fordern das deutsche Intellektuelle doch schon seit mindestens 10Jahren.
@Rainer Werner: Im Grunde kann ich dem zustimmen. Die Verirrungen müssen sich die Religionen zurechen, die diese Verirrungen veranlasst haben. Aber: Es sind aus Sicht der Friedlich-Religiösen eben Verirrungen, d.h. Sünden, das Gegenteil also von Rechtgläubigkeit. Das ist die Hauptsache.
Freiwilligkeit muss bestehen, ja. Aber muss sie sich zeigen? Wie kann man herausfinden, ob eine Frau ihre Burka freiwillig trägt? – Für mich ist es problematisch insb. für die anderen Teilnehmer des öffentlichen Lebens, die das Gesicht und damit die Gefühlsregungen der verhüllten Frau nicht sehen können und dadurch kommunikativ arg eingeschränkt sind. Hieraus erwächst ein Einwand gegen die Burka, der nichts mit der Emanzipation und ihrer Freiwilligkeit zu tun hat, sondern mit der Frage des sozialen Zusammenlebens. Wir wollen ja nicht mit „Black Boxes“ reden, sondern mit Menschen.
@ Roland Ziegler
Lieber Roland Ziegler,
ich finde ihre Ausführungen zu den „vielen Islams“ keinesfalls töricht. Ich wollte mit meinem Beitrag nur die Haltung kritisieren, die viele Muslime (und ihre nicht-muslimischen Fürsprecher) immer an den Tag legen, wenn islamistische Täter wieder einmal Grausamkeiten begangen haben: Das geht uns nichts an. Das hat mit dem Islam nichts zu tun.
Ich finde, dass sich Religionen auch die Verirrungen zurechnen lassen müssen, die in ihrem Namen begangen werden. Ich war verblüfft, als der Vorsitzende der Grünen, Cem Özdemir,auf dem jüngsten Parteitag genau dasselbe sagte. Recht hat er. Beim Christentum käme kein vernünftiger Mensch auf die Idee, die Inquisition, die Hexenverbrennung und den Genozid in Lateinamerika im 15./16. Jh. als etwas zu bewerten, was mit dieser Religion nichts zu tun hat.
Zu den Rechten der Frau. Ich habe als Lehrer muslimische Mädchen erlebt, die sich in der Toilette der Schule ihres Kopftuchs entledigt haben, weil sie sich geben wollten wie ihre deutschen Freundinnen auch. Solange orthodoxe Männer und Väter auf Mädchen und Frauen Druck ausüben, glaube ich nicht an Freiwilligkeit. Freiwilligkeit kann sich nur zeigen, wenn der Mensch tatsächlich frei ist, so oder anders zu entscheiden. Für diese Freiheit sollten wir einstehen.
R.W.
@ Roland Ziegler
Wieder der übliche Apologismus, daß es „den Islam“ nicht gebe.
Natürlich gibt es „den Islam“, er basiert auf dem Koran, einer Ansammlung von Anleitungen zu Mord und Totschlag.
Er basiert auf dem Leben eines Mannes mit der Neigung zum Massenmord und der Ausnutzung von kindlichen Sexobjekten.
Der Islam selbst ist das Problem !
Das nicht alle Moslems ein Problem sind liegt nur daran, daß viele Moslems eben nicht so strenggläubig sind wie ihre Glaubensbrüder bei IS, Boko Haram oder in Saudi-Arabien.
Sie haben hier ja mehrere Thesen zur Diskussion gestellt. Ich möchte zu zwei Thesen Stellung nehmen.
1.) Zur Frage, was das mit dem Islam zu tun hat, möchte ich entgegnen, das es „den Islam“ – ganz offensichtlich – nicht gibt. Es gibt untershcieldiche Islame oder meinetwegen spielarten des Islam. Islamismus ist nicht islamischer als z.B. Sufismus, sondern einfach anders (aggressiv, totalitär usw.).
Es ist mir schon klar, dass Sie diese Entgegnung kennen und „töricht“ finden. Wenn Sie aber bedenken, wie sich sogar die Hauptströmungen (Schiiten vs. Sunniten) gegenseitig bekämpfen, werden Sie kaum bezweifeln können, dass es nennenswerte Unterschiede in den Formen des Islam gibt, die so wichtig sind, dass sie über Freund und Feind, Tod und Leben entscheiden. Diese Unterschiede ebnen Sie ein. Das Gleiche gilt auch für die Tatsache, dass die Muslime hierzulande und auch die, die vor den Islamisten fliehen, eine gnaz offensichtlich andere Form des Islam praktizieren. Dazu muss man nicht den Koran studieren oder irgendwelche andereren Schriften zu Rate ziehen, sondern sich einfach nur die Welt ansehen. Oder meinen Sie, dass die friedlichen Muslime nur durch unseren Gegendruck an kriegerischen Handlungen gegen uns gehindert werden?
2. Die Rechte, die wir hier zu verteidigen haben, sind unsere Rechte, d.h. nicht unsere Pflichten. Wenn sie zu Pflichten werden, verlieren sie ihren Charakter der Freiheitlichkeit. Man kann sagen: „Gleichberechtigung ist ein Recht, aber ich und meine Frau leben anders, eben nicht gleichberechtigt. Meine Frau entscheidet dies und ich entscheide das“. So ähnlich leben viele Familien. Solange die Frau das ebenfalls so will, ist alles in Ordnung. Und man sollte sich nicht täuschen: viele muslimischen Frauen wollen das so. Sie würden sich schämen, wenn der Mann nicht den starken Macker spielen würde.
Es entsteht allerdings ein Problem, wenn Kinder im Spiel sind; dann gibt es ein Spannungsfeld zwischen den nicht-egalitären, traditionellen Verhältnissen zuhause und den egalitären Verhältnissen in der Schule. Man muss die Kinder ggf. vor den Vorstellungen ihrer Eltern schützen. Das ist nicht so einfach, und wir sollten nicht so tun, als wäre dieses Spannungsfeld eigentlich ganz einfach.
Werter Kollege, ich gebe IHnen ja Recht und zwar argumentiere ich schon so seit dem 9.11.01 und länger,
doch zum einen ist Noel Marmere, soweit ich weiss ein Mann der 68ger Generation und zum zweiten schauen sie doch mal nach was Herr Prantl und Frau Ehmcke und auch
unser werter Herr Posener und andere liberale Jornalisten zum Thema Sicherheit und Freiheit schreiben.Zum Thema SChule und Islam gebe ich Ihnen auch vollkommen Recht, schauen Sie was ich zur Islam und Religionskritik seit 2009 geschrieben habe, wo cih schon das Burkaverbot zusammen mit Frankreich forderte und einen europäischen Islam zusammen mit Bassam Tibi.Also bitte diese Kritik am islamischen Religionsunterricht in der Islamkonferenz artikulieren und in alle Parteien und vor allem auch Medien tragen,wo es ausgerechnet die liberale Lesbe Frau Will war, die die erste Frau in giftgrünem Vollschleier in eine talkshow einlud und ausgerechnet Frau Christiansen die den Salafistenprediger Vogel in Dresden schon kurz nach dem Irakkrieg ausgerechnet talkshow hoffähig machte.Ansosnten bitte weiter mit ihrer Kritik an falscher Toleranz gegenüber einem reaktionören Islam wie an anderen reaktionären Denk und Religionsformen,
Linke und Islamisten sind verbündete Mörder und Terroristen, der alte Kinderreim bewahrheitet sich doch immer wieder.