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„Aufgearbeitet“: (4) 1998, der Wiederaufstieg der SED/PDS/LINKE und die Gründung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

„There is much talk today in Germany about the AUFARBEITUNG (literally, the >>working over<<) of its recent history – a very German word that is usually translated as >>coming to terms with the past<< (on whose terms?) but that also evokes Freudian connotations …, and that, in a more mundane and domestic meaning, also can be used to describe the remodeling of an old garment (>>ein Kleidungsstück aufarbeiten<<) to make it look as good as new.“

Inga Markovits, 2001, Selective Memory: How the Law Affects What We Remember and Forget about the Past: The Case of East Germany

Bild oben: Am Morgen des 3. Oktober 1990

Alle gegen die SED/PDS/LINKE

Die bereits totgesagte DDR-Staatspartei, beobachtet vom Verfassungsschutz, erlebte schon zu den Landtagswahlen 1994 und 1995 ihren Wiederaufstieg im Osten. Weiterlesen

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Merz‘ Absage an Israel: Wenn Prinzipienlosigkeit regiert

Kanzler auf Irrwegen: Friedrich Merz

Merkel verriet in 16 Jahren als Kanzlerin diverse Grundwerte der CDU. Merz schafft das in 100 Tagen. Für seine weitere Regierungszeit lässt das Schlimmes befürchten.

„Früher konnte man CDU-Mitglieder nachts anrufen und fragen, warum die CDU regieren soll“, äzte Merz 2018 auf einer Regionalkonferenz, als er sich zum ersten Mal vergebens für den CDU-Vorsitz bewarb, „sie hätten im Schlaf geantwortet: ‚Damit es der Wirtschaft gut geht, die Steuer niedrig sind und die Russen nicht kommen‘.“ Seit Merkel die Partei und das Land geführt habe, wüssten sie nicht mehr, wofür sie noch Wahlkampf machen und Plakate kleben sollten.

Nun regiert er selbst, sein Lebenstraum. Und muss seine eigenen Worte fressen. Weiterlesen

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„Aufgearbeitet“: (3) Gegangene und Gebliebene – zwei DDR-Bilder

„There is much talk today in Germany about the AUFARBEITUNG (literally, the >>working over<<) of its recent history – a very German word that is usually translated as >>coming to terms with the past<< (on whose terms?) but that also evokes Freudian connotations of working out the personal impact and significance of events hitherto repressed, and that, in a more mundane and domestic meaning, also can be used to describe the remodeling of an old garment (>>ein Kleidungsstück aufarbeiten<<) to make it look as good as new.“

Inga Markovits, 2001, Selective Memory: How the Law Affects What We Remember and Forget about the Past: The Case of East Germany

Bild oben: Am Morgen des 3. Oktober 1990

Es gibt eine sehr verschiedene DDR-Erinnerung

– zum einen derer, die in der DDR beim Ministerium für Statssicherheit einsaßen, zu Haftstrafen verurteilt und abgeschoben wurden und

– zum anderen der 1989er in der DDR präsenten Dissidenten.

Dies unterscheidet die DDR-Dissidenz von der Polens oder der Tschechoslowakei.

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Ende der Solidarität

Mit der geplanten Annektion von Gaza verstößt Netanjahu die letzten Unterstützer Israels

Seit dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 führt Israels rechtsextrem-nationalistische Regierung einen völkerrechtlich legitimen, aber ziellosen Krieg gegen die Terroristen, die den jüdischen Staat und die Juden vernichten wollen. Gegen eine wachsende Mehrheit der eigenen Bevölkerung und die Weltöffentlichkeit.

Weil die Militäroperation unter riesigen Opfern auf beiden Seiten bislang nicht vom erhofften Sieg gekrönt war und die Hamas immer noch nicht gänzlich zerschlagten ist, will Premier Benjamin Netanjahu nun den Gaza-Streifen völlig besetzen und wieder okkupieren. Obwohl Armeechef Samir dringend davon abrät, wofür er in der Regierung heftig kritisiert wird.

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„Aufgearbeitet“: (2) Das „Gaucken“ als Läusekamm

„There is much talk today in Germany about the AUFARBEITUNG (literally, the >>working over<<) of its recent history – a very German word that is usually translated as >>coming to terms with the past<< (on whose terms?) but that also evokes Freudian connotations … in a more mundane and domestic meaning, also can be used to describe the remodeling of an old garment (>>ein Kleidungsstück aufarbeiten<<) to make it look as good as new.“

Inga Markovits, 2001, Selective Memory: How the Law Affects What We Remember and Forget about the Past: The Case of East Germany

Bild oben: Am Morgen des 3. Oktober 1990

Der Einigungsvertrag

Als die DDR mit Wirkung zum 3. Oktober 1990 der Bonner Republik angeschlossen wurde, war dazu Gewaltiges zu regeln. Meine Taschenbuchausgabe des Einigungsvertrages vom 31. August 1990 umfasst 648 Seiten (!). Weiterlesen

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Ozzy: „No more Tears!“ – Phönix aus der Flasche  

Foto: Official Promo-Picture

Ozzy, der König ist tot. Es lebe der König. Ulf Kubanke mit einer ebenso persönlichen wie verstândigen Einordnung des Black Sabbath Sängers.

Hamburg den 22. Juli 2025.

Nun sitze ich da heute Nacht, Tränen laufen mir über das Gesicht. Es kommt mir so surreal vor, was gerade geschehen ist. Und doch ist es real, bar süren Ebene.

Der „motherfuckin‘ Prince of Darkness“ hat die Lichtung am Ende seines Pfades erreicht.

Ich vermute, es ist ohnehin immer etwas anderes, für die meisten von uns, die sich in einem Alter befinden, in welchem Ozzy immer da war, ein bisschen wie die Queen oder Mick, Keith, Ringo oder Pete. Weiterlesen

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„Aufgearbeitet“: (1) Das DDR-Bild der Bonner Republik

Das Datum der Bildaufnahme unten ist leicht zu bestimmen. Mein Haftkamerad Hubert und ich schipperten an diesem Tag von Kiel nach Bergen in Norwegen. Unsere Fahrräder standen unten bei den PKW der anderen Reisenden. Solche Ausflüge hatten wir uns versprochen, damals in der DDR-Haftanstalt in Cottbus in der Zelle.

Feierlich schnitten wir an diesem Morgen um 6 Uhr aus den beiden Fähnlein das in der Mitte befindliche Symbol heraus. Wir nannten es „den Druckfehler“. Von der norwegischen Mannschaft der Fähre kam einer nach dem anderen an unserem Tisch vorbei, um uns zu unserem Glück zu gratulieren.

Genau, es war der 3. Oktober des Jahres 1990, der Tag, an dem die DDR ihr Ende fand.

Welches Bild hatte die Bonner Republik gehabt über die DDR?

Die Republik, in der wir nun schon fünf Jahre gelebt hatten? Weiterlesen

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Der Krieg ist nach Russland gekommen

Kriegszerstörung durch ukrainische Drohne in Russland. Copyright Ukrainian Emergency Service via AP

Fast jede Nacht schlägt die Ukraine nun mit Drohnen zurück. Die Angst wächst, während sich die wirtschaftliche und soziale Lage verschlechtert. Doch die meisten Russen sind zu abgestumpft um aufzubegehren. Eindrücke von einem Besuch in der alten Heimat.

Erstmals seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine war meine Frau mit ihrer erwachsenen Tochter wieder in ihrer russischen Heimatstadt, um ihre alte kranke Mutter und ihren Bruder zu besuchen. Was sie sahen und erlebten, erschütterte sie zutiefst. Denn es ist fern von dem Propagandabild, das das Putin-Regime erzeugen möchte und seine Unterstützer auch hierzulande verbreiten. Noch mehr schockte es die Tochter, die seit sieben Jahren nicht mehr dort war. Weiterlesen

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Hansland und seine Kulturschaffenden – Ein offener Brief

Kolleginnen und Kollegen!

Ich weiß, dass offene Briefe eigentlich lächerlich sind und der Hinweis Ludwig Grevens, (https://starke-meinungen.de/blog/2025/08/01/wer-offene-briefe-schreibt-ist-nicht-ganz-dicht/#more-14356) dass, wer solche Briefe schreibt, nicht ganz dicht ist und sie daher einfach zu ignorieren sind, nicht einer gewissen Berechtigung entbehrt. Aber in eurem Fall kann ich einfach nicht schweigen. Denn es betrifft mich zweifach, als Künstler und als Jude in Deutschland. Weiterlesen

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Wer offene Briefe schreibt, ist nicht ganz dicht

Seine Stimme gegen den Krieg hatte großes Gewicht: Thomas Mann. Foto: Nobel Foundation – https://www.nobelprize.org/images/mann-12963-portrait-mini-2x.jpg

Warum man solche Pamphlete, ob aktuell gegen Israel, für die Kapitulation der Ukraine, den Weltfrieden oder was auch immer, getrost ignorieren sollte.

Ich habe Achtung für Menschen, die sich irgendwo anketten, eine Straße blockieren oder in den Hungerstreik treten, selbst wenn ich ihre Anliegen nicht teile. Sie riskieren immerhin etwas: ein Bußgeld, Haft, ihr Leben. Für Leute, die ihre Unterschrift unter einen offenen Brief setzen, der in der Regel weder offen noch ein Brief ist, sondern eine von Tamtam begleitete Forderungsliste mehr oder minder Unbedeutender, auch wenn sie sich „Promis“, Künstler, Schauspieler, Schriftsteller oder Experten nennen, hege ich nicht einmal Verachtung. Es geht mir schlicht wie wahrscheinlich den meisten am Hintern vorbei. Warum aber steigen Medien dennoch oft groß darauf ein wie jetzt bei den 150 Showspielenden im Fall Gaza?

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