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Gesicht zeigen in der Demokratie- Argumente für ein Burkaverbot

In einer weltoffenen, modernen Demokratie, wie Europa und Deutschland sie sich in Jahrhunderte erkämpft haben auf der Grundlage der Ideen von Gleichheit und Freiheit der Individuen, des ungeteilten Respekts gegenüber der Würde des Menschen und der Geschlechter voreinander, darf es keine Sonderrechte für konservative Religionsauslegungen und keine besonderen Kleidungszwänge für muslimische Frauen geben, die in der Öffentlichkeit weder ihr Haar noch ihr Gesicht, noch ihre Körperformen zeigen dürfen.
So, wie überall nackt herumzulaufen in Deutschland und Europa verboten ist, weil es unserem Sittengesetz widerspricht, sollten auch die eher tribalistisch denn religiös herleitbare Burka und der Niqab in Deutschland, ähnlich wie in Frankreich, Belgien oder im schweizerischen Tessin, verboten werden. Für ein solches Verbot sprechen sich die UnterzeichnerInnen aus unterschiedlichen religiösen, politischen und ethnischen Herkünften gemeinschaftlich in dieser Erklärung aus.
Das Zusammenleben verschiedener Religionen in Deutschland und Europa kann nur gelingen unter den dominanten säkularen Regeln der Demokratie und der Frauengleichberechtigung sowie der Handlungsfreiheit des Individuums einschließlich jener, die Religion zu wechseln, ohne Religion zu leben und der Freiheit, die grundlegenden religiösen Schriften frauen- und demokratiefreundlich auszulegen. Islamische Verbände, die diese Grundlagen des Zusammenlebens der Religionen in Deutschland nicht aktiv und verbindlich unterstützen, können keine Gleichstellung mit jenen Religionen beanspruchen, die sich den Erfordernissen einer freiheitlichen und säkularen Grundordnung untergeordnet haben.
Unser Grundgesetz wollte nie Fundamentalismus, Engstirnigkeit und Rückwärtsgewandtheit in den Religionen fördern, im Gegenteil. Was den Umgang der Geschlechter und die Kleidungssitten betrifft, so darf die Bekenntnisfreiheit nicht für den Zwang missbraucht werden, wie im 7. Jahrhundert leben, denken und sich kleiden zu müssen, zugleich aber und im Widerspruch dazu die einer aufgeklärt-rationalen Denkweise geschuldeten Technologien des Internet und des Smart Phones, des Flugzeuges, der modernen Medizin ganz selbstverständlich für sich beanspruchen. Die Propagierung einer vormodernen, patriarchalen, frauen- und sozialfeindlich-separatistischen Ideologie, für die die weibliche Vollverschleierung steht, darf überdies nicht durch die Errungenschaften des modernen Sozialstaats großzügig belohnt und gefördert werden. Es darf aber auch nicht vergessen werden: Der Druck zur Vollverschleierung geht vielfach nicht nur von Männern, sondern auch von davon überzeugten Frauen aus. Die Vollverschleierung greift letztlich alle Frauen der Gesellschaft in ihrer Würde an und wirbt für einen extremen, frauenfeindlichen Islam. Sie ist der „Kampfanzug des Islamismus“ (Saïda Keller-Messahli, Schweizer „Forum für einen fortschrittlichen Islam“).
Solange Millionen Frauen mit brutaler Gewalt unter die Verschleierung gezwungen werden in Asien, im Nahen Osten und in Afrika, stellt das „freiwillige“ Tragen der Burka in Europa ausserdem eine Ent-Solidarsierung mit den Opfern des Islamismus-Islam und eine Unterstützung seiner gewalttätigen Vertreter dar, die angesichts der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 inakzeptabel ist.
Die liberalen, friedfertigen, demokratiefreundlichen Musliminnen und Muslime, die sich in Deutschland integrieren wollen, aber auch die moderne Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft mit ihrem Sozialstaat fordern wir auf, Kleider-, Sex-, Familien- und Stammesregeln nicht am Wahabismus oder an ihren Herkunftsländern zu orientieren und zu tolerieren, sondern entschlossen zurückzuweisen und hier im Europa des 21. Jahrhunderts mit seiner unaufgebbaren, unverhandelbaren Demokratie- und Frauengleichberechtigungsgeschichte anzukommen und ihr treu zu bleiben.
http://life-info.de/inh1./Gesicht_zeigen.html

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5 Gedanken zu “Gesicht zeigen in der Demokratie- Argumente für ein Burkaverbot;”

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    Vollverschleierung paßt nicht zu Deutschland. Werden wir gezwungen. uns daran zu gewöhnen? Das geht über mein Toleranzverständnis.

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    Um es klar zu sagen: Mir ist dieser Mohammedanismus von hier Lebenden, Einwanderern und Flüchtlingen, der Männer vor dem sexuellen Reiz einer nackten Ferse schützen soll, der Hunde (und Menschen, die Hunde halten) als ‚unrein‘ bewertet, der anderen vorschreiben will, wie sie essen, leben sollen, die Blut und Boden in ‚Palestina‘ predigen, der überhaupt nichts anderes zu tun hat als nach ihren vorzivilisatorischen Maßstäben mit erhobenem Zeigefinger Unbeteiligte zu bewerten, ein Brechmittel.
    Ja, dieser Mohammedanismus ist ein Brechmittel, aber – bitte – nicht die Oma unter der Burka, die jetzt mit deutschem Ordnungsrecht und deutscher Gründlichkeit jetzt – stellvertretend – und darum geht es – für diese islamistischen Vollidioten haftbar gemacht werden sollen. Der typische westliche Fehler: Durch Sanktionierung von Falschparkern Autobahndrängler erziehen wollen..

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    Liebe Eva Quiistorp,
    bitte hören Sie auf „von er Würde aller Frauen“ zu reden. Das war schon in den 1980er Jahren ein unangemessener Kollektivismus („die männliche und die weibliche Moral…“), aber bei den reichen Burka-Trägerinnen aus Saudi-Arabien wird es völlig absurd, und sie sind die Burka-Trägerinnen. Gehen Sie einmal in ein Flüchtlingsheim.
    Diese saturierten Damen, in deren Schlepptau die weniger militant verschleierten Kindermädchen unterwürfig gehen, haben nichts, aber auch nichts mit den armen Flüchtlingsfragen zu tun, die wir nun persönlich kennen lernen können. Meine Würde als Mensch wird verletzt durch das Elend, durch die Not der Kriege und ich fühle mich zur Aktivität aufgerufen durch Bilder wie das von Omans Leid, dem Video eines Fünfjährigen, der aus den Trümmern der umkämpften, syrischen Stadt Aleppo gerettet wurde, aber nur für einige Stunden. Er hat mit den verzogenen Jungs der Saudi-Familien, die man in reichen Einkaufsgegenden und auf Flughäfen beobachten kann, nichts, aber auch gar nichts zu tun. Extreme Armut, extreme Not sollte uns stumm, aber aktiv machen.

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