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Keynes hat ausgedient

In seiner wirtschaftstheoretischen Schrift  „General Theory“ formuliert  John Maynard Keynes seine klassisch gewordene Auffassung von der antizyklischen Steuerung der Wirtschaft. Aus den falschen Rezepten, die die Industriestaaten nach der Weltwirtschaftskrise zwischen 1929 und 1932 angewandt hatten, zog er die Schlussfolgerung, dass der Zustand der Unterbeschäftigung nur überwunden werden könne, wenn die gesamtwirtschaftliche Nachfrage durch staatliche Konjunkturprogramme stimuliert wird. Weiterlesen

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Na toll, Netanyahu! Na super, Obama! – Wie man der Hamas einen Sieg schenkt

Nun hat die terroristische Hamas schon dreimal Israel gedemütigt. Erstens, als das erklärte Ziel der Operation „Cast Lead“, die Hamas auszuschalten, nicht erreicht wurde. Zweitens, als Israel 1000 Terroristen freiließ, um Gilad Shalit zurückzubekommen. Und nun, da Israel als Ergebnis des Dauerbeschusses der Hamas und anderer radikalislamischer Gruppierungen auf den Süden des Landes und nach einem halbherzigen und offensichtlich wenig effektiven Luftbombardement faktisch die Hamas-Herrschaft in Gaza anerkennt und „Erleichterungen“ verspricht. In Gaza wurde der „Waffenstillstand“ als Sieg gefeiert. Zu Recht. Weiterlesen

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Designatus oder Resignatus?

Peer Steinbrück ist –außer vielleicht wegen seiner Nebeneinkünfte- nun wirklich nicht zu beneiden. Wohl selten hat ein potentieller Kanzlerkandidat einen derartigen Stolperstart hingelegt wie der Hoffnungsträger der Sozialdemokraten für die Bundestagswahl 2013.

Noch ist er „Designatus“, also noch nicht von einem Parteitag nominiert, was eigentlich eine reine Formalität sein sollte. Doch nach dieser Serie von Pleiten, Pech und Pannen könnte er auch noch vorher in die Rolle des „Resignatus“ schlüpfen, frei nach dem Motto eines Sachsenkönigs vergangener Tage: „Macht doch Euren Dreck alleene“.

Noch mehr darf jetzt  nicht  kommen. Weiterlesen

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Party statt Produktion: Wie wir uns verlieren

Vater Unser, das ist doch, sagt unser Gedächtnis an lang vergangene Zeiten, das Gebet, das uns der Religionsstifter gelehrt hat, zuletzt in Kindertagen aufgesagt. Pater Noster ist das Gleiche in Latein. Und ein sagenumwobener Aufzug. Quietschende Körbe bewegen sich in endlosem, vor allem aber ununterbrochenem Reigen; man springt auf und ab. Wem das nicht gelingt, dem drohen im Keller und auf dem Dachboden ungeheuerliche Gefahren. Ein Hinweisschild im Paternoster bestreitet das; aber wer mag das schon glauben, in einem Land, das Kraftwerke durch Windmühlen ersetzt?

Wir fahren in Flemings Deluxe Hotel am Eschersheimer Tor in den fünften Stock; dort oben bietet ein renommiertes Restaurant Aussicht. Weiterlesen

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Nicht Gaza ist das Problem – Damaskus und Teheran sind das Problem

Wahrscheinlich erwarten meine Leser, dass ich die israelische Aktion gegen die Hamas verteidige. Das kann ich nicht. Sie geht nämlich nicht weit genug.

Dass Israel das Recht hat, sich militärisch gegen die ständigen Terrorangriffe aus dem Gaza-Streifen zu wehren, haben die Kanzlerin und der Außenminister mit ausreichender Deutlichkeit festgestellt. Dass Israel die Fähigkeit dazu hat, versteht sich von selbst.

Die Frage ist aber, warum die Hamas gerade in den letzten Wochen ihre Angriffe verstärkt hat und was passieren muss, damit sie dies in Zukunft unterlässt.

Reden wir kurz über Israels Fehler. Weiterlesen

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IKEA-Tand aus dem DDR-Knast: das passt!

Reden wir über den grünen Zeitgeist anhand dessen, was in Berlin Bulette heißt und in Bochum Frikadelle; reden wir über die Ökos im Spiegel von gebratenem Hackfleisch. Wenn das Brät flach ist und in einem Brötchen steckt, nennt es sich Hamburger; es wird dann bei McDoof oder WürgerKing serviert und ist der Untergang der Menschheit. Wegen der Regenwälder und der fettleibigen Kinder. Darum auch die Energiewende, wo wir in der Landwirtschaft durch Verstromung von Mais aus Nahrungsmitteln Bio-Brennstoffe herstellen. Das habe ich verstanden.

Rollt man das Brät zu kleinen Kugeln und legt es zu Preisselbeerkompott an Pommes und Erbsen auf einen Teller, dass sind das Köttbullar. Die gibt es bei IKEA, und sie sind moralisch ziemlich erhaben. Weiterlesen

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Die Türkei in die EU? Lieber nicht!

Bei seinem jüngsten Besuch in der Bundesrepublik hat der türkische Premierminister Erdogan den Wunsch seines Landes bekräftigt, die Verhandlungen über den Beitritt seines Landes in die EU erfolgreich zu Ende führen zu wollen. Er sehe die Perspektive der Türkei in Europa, ja er brüstete sich damit, dass die Türkei wirtschaftlich so stark sei, dass sie für Europa „Lasten übernehmen“ könne.

Wahrscheinlich träumt er davon, den klammen EU-Krisenstaaten mit türkischen Krediten unter die Arme zu greifen. Dieses neuerliche Bekenntnis zu Europa überraschte, zumal Erdogan in den letzten Jahren zu erkennen gegeben hatte, dass sich die Türkei auch von Europa abwenden und stattdessen im Nahen Osten die Rolle einer regionalen Führungsmacht übernehmen könne. Das offensive Verhalten der Türkei in der Syrien-Krise scheint das Streben nach einer Hegemonial-Rolle zu bestätigen. Weiterlesen

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Wie Europa Obama in den Rücken fiel

Wäre es nach den Deutschen gegangen, hätte Barack Obama mit über 90 Prozent der Stimmen gewonnen, nicht mit knapp der Hälfte, wie in Amerika. Um diesen Sachverhalt zu erklären, fehlte es hierzulande nicht an Erklärungen, die größtenteils –wie bei Kommentatoren üblich – mit der Repetiertaste geschrieben wurden.

Konservative Kommentatoren nutzten die Gelegenheit zum Deutschen-Bashing, was – im Wechsel mit Forderungen nach mehr Patriotismus – zu ihren Lieblingsbeschäftigungen gehört. Weiterlesen

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Bochum-Gate: Steinbrück verzichtet auf Kanzlerkandidatur

Frontbericht aus Bochum, der Stadt, in der Steinbrück den Wulff machte. Oder den Micky, wenn man sich noch erinnert, wer Micky Mronz, späterer Ehegatte Westerwelle war. Wir reden über das private Absahnen mittels politischer Reputation oder aus öffentlichen Haushalten, das persönliche Knete-Schinden, wenn das Gemeinwesen schon am Boden liegt. Wir reden über das moralische Watergate des ehemaligen SPD-Kanzler-Kandidaten Peer Steinbrück. Ehemalig?

Peer Steinbrück, so habe ich gerade gehört und kann es noch gar nicht glauben, verzichtet auf die Kanzlerkandidatur für die SPD. Er übernehme für seine Instinktlosigkeiten im Bochumer Stadtwerke-Skandal die politische Verantwortung. Das habe er dem Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel mitgeteilt. Weiterlesen

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It’s the demographics, stupid

Barack Obama hat also überraschend deutlich gewonnen. Und mit ihm die „Regenbogenkoalition“, die zuerst vor einem halben Jahrhundert für John F. Kennedy gestimmt hat. Obama war der Kandidat aller Minderheiten. Mitt Romney, der mindestens die Hälfte der abgegebenen Stimmen erhalten hat, war der Kandidat der weißen Männer und – nicht ganz so deutlich – der weißen Frauen. Man kann auch sagen: Obama war der Kandidat der Zukunft der Vereinigten Staaten, die bunter, weiblicher und jünger wird; Romney war der Kandidat der Vergangenheit. Weiterlesen

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Lehren aus einem Erdbeben

Wenn man beginnt, mit der Repetiertaste zu schreiben, ist es langsam Zeit, entweder mit dem Schreiben aufzuhören oder sich ein paar neue Gedanken zu machen.

Dies ging mir beim Lesen einer Kolumne von Maxeiner und Miersch durch den Kopf,  in der sie sich mit dem Urteil zum Erdbeben von L’Aquila auseinandersetzten (bzw. gerade nicht auseinandersetzten):

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/haftung_fuer_falsche_propheten/

Der Artikel beginnt so:  „Ein italienisches Gericht verurteilte kürzlich sieben Wissenschaftler zu hohen Haftstrafen, weil sie es angeblich versäumt hatten, ein schweres Erdbeben vorherzusagen, das im Jahr 2009 die Abruzzenstadt L’Aquila zerstörte.   Die seismologische Analyse der Experten, sagte der Staatsanwalt, sei fehlerhaft, nutzlos und widersprüchlich gewesen. Eindeutig ein Fehlurteil, denn jedermann weiß, dass es bis heute leider unmöglich ist, Erdbeben vorauszusagen.“

An diesem Abschnitt stimmt fast nichts. Weiterlesen

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