Die Frage ist so alt wie aktuell: Ist die gezielte Tötung eines Tyrannen bzw. Terroristen gerechtfertigt? Der jüngste Fall: die Tötung des Al Kaida-Kopfes bin Laden.
Der erste Tyrannenmord geschah knapp 500 Jahre vor Christi Geburt und galt als Geburtsstunde der Demokratie in Athen. Auch unter den Widerständlern gegen den Nationalsozialismus ist das Attentat auf Hitler lange diskutiert worden. Erst die Militärs Henning von Treschkow und Claus Schenk Graf von Stauffenberg konnten sich zu einer konsequenten Bejahung durchringen.
Das deutsche Grundgesetz schließt den Tyrannenmord nicht aus und hat in Artikel 20 ein Widerstandsrecht definiert. Diese Bestimmung muss auch für globale Terroristen gelten. Wer rein formaljuristisch argumentiert und die Tötung bin Ladens durch die USA gar als völkerrechtswidrig brandmarkt, betreibt das Spiel der Tyrannen und Terroristen. Ihrem Rechtspositivismus halten diese ein: „Ihr liebt die Gesetze, wir lieben die Gewalt“ entgegen.
Als ultima ratio muss die gezielte Tötung erlaubt sein, ethisch wie rechtlich. Demokratien und Demokraten müssen sich wehren können, mit allen Mitteln.
Hier hat sich doch der „Demokrat“ auf einfachste Weise einen Feind aus dem Weg geräumt…typisch für unsere Gesellschaft voller Heuchler. Wer sich gegen „das System“ stellt, ist Terrorist und wird ermordet.
Also ist es doch bloß eine logische Konsequenz, wenn „der Demokratie“ mal gezeigt wird, dass sie sich nicht alles erlauben kann…
@Rita E. Groda: Ich habe jetzt mehrere Witzel-Texte gelesen. Vielleicht darf man diese nicht so geballt lesen, sind einfach deprimierend. Der Text
Das Robinson-Regime
hat mir gut gefallen. Mit der Politiker-, der Medien- und Besserwisser-Schelte kann ich ja noch leben, sonst eher nicht mein Humor. Er hat viele gute Einfälle, trotzdem finde ich die Darstellung sehr einseitig. Will eben provozieren, wie er selbst schreibt. Aber wen? Ich bin vielleicht nicht naiv genug gewesen zum Zeitpunkt der Deutschen Einheit, da ich immer familiäre Westkontakte hatte. Das war in DDR auch nicht immer leicht.
Viele Grüße Kerstin
@Rita E. Groda: Humor ist wenn man trotzdem lacht!
LG Kerstin
@Rita E. Groda: Liebe Rita E. Groda! Die Deutsche Einheit
Oh ja, an die Lampenherstellung erinnere ich mich noch. Wir mussten ganz vorsichtig arbeiten, weil es für den Westen war, deshalb auch ein besonderes Privileg. Wir waren stolz, wenn am Ende die Qualitätskontrolle erfolgreich durchlaufen war. Dann gab es auch gute Noten und wir waren nützlich. Die Lampen montierten wir im Rahmen der Unterrichtfaches Produktionsarbeit. Kinderarbeit?! Darüber habe ich nicht nachgedacht. So ist es, wenn solche Fragen nicht gestellt werden. Hat das irgendjemanden interessiert? Interessiert heute die Masse der Konsumenten wer die Güter herstellt und wie?
„muss nur halbwegs in ihr Weltbild passen“, damit habe ich die größten Probleme. Was ich zu sagen habe, passt ja nicht in das Weltbild des normalen Westdeutschen. Viele denken heute noch, dass sie sich das Wirtschaftswunder ausschließlich selbst erarbeitet haben und die Ostdeutschen einfach nur zu faul waren (DDR-DNA). Marshallplan: Was ist das? Die Deutschen waren schon fleißig nach dem Krieg.
Indem gleich nach der Deutschen Einheit die Bürgerinitiativen ausgeschaltet wurden, war das Verhältnis Ost-West geklärt. Eigeninitiative unerwünscht. Der Sieger des Wettbewerbes der Systeme stand fest, das Ganze auch noch mit dem Versprechen der Blühenden Landschaften. Da lässt man sich doch gern besiegen. Ich hatte leider auch keine besseren Ideen, war vor allem über die Naivität und die Wendefähigkeiten der Kollegen entsetzt.
Was aber dem Sieger blüht, fand ich hier: Shimon Tzabar: Das Prinzip der weißen Fahne
„Der Sieger muss sich gleichermaßen um sein eigenes Land kümmern wie um das seines Widersachers. Da die Bürde, ein Land zu beherrschen, allein schon schwer ist, dass daran Regierungen zerbrechen, fällt es leicht, sich vorzustellen, wie mühevoll es ist, zwei Länder zu regieren, von denen das eine nach einer Niederlage auch noch am Boden liegt. Der Sieger muss sich um die wirtschaftliche Situation seines Gegners kümmern, um dessen Polizei, Armee, Industrie, Ausbildung, Außenpolitik, Verkehrssystem, eben um alles. Nie kann ein Sieger sagen: „Tut mir leid, aber ich habe selbst genug Ärger am Hals.“… Dies eröffnet dem Besiegten ein breites Spektrum an Möglichkeiten.
Horaz: „Das unterworfene Griechenland unterwarf sich seinen wilden Besieger (Die Römer) und führte seine Künste in das bäuerliche Latium ein.“
Zitatende
Was haben wir Neues eingeführt? Frau Merkel.
Viele Grüße Kerstin
@Liebe Kerstin: Freut mich sehr, daß auch Sie nicht den politischen Alzheimer haben. Findet man leider ungewöhnlich selten.
Der „bösartige“ Holger Witzel bekam letzte Woche den Nanne-Preis;völlig zurecht und er mußte den nicht einmal zurückgeben, so wie der Junior, mit der Eisenbahn-Reportage.
Witzel, mit seiner bösartigen“West-Ost-Schreibe“ verkörpert für ich manchmal die“Deutsche Einheit“.
Kennen Sie den:“ Von Aldi Enten und Kinderarbeit?
http://www.stern.de/politik/de.....20575.html
Wenn ich besonders an der“Deutschen Krankheit(gesamt)“ arbeite, muß ich Witzel lesen. Dann verstehe ich „uns“ wieder.
Ebenfalls herzliche Grüße
@Rita E. Groda: Ach ja, das Schweigen macht Diktaturen auch möglich. Habe ich bei meiner Aufzählung für gesellschaftliche Voraussetzungen von Fehlverhalten bei Menschen vergessen.
Schweigen und Faulheit
Ist ja beides bei Ihnen offensichtlich nicht vorhanden, ich arbeite an mir.
Noch mal LG Kerstin
@Rita E. Groda: Liebe Rita E. Groda! Irgendwie fehlte jetzt was im Text, es wurden wahrscheinlich Sonderzeichen falsch interpretiert, deshalb der vollständige Text noch einmal:
Alles in einen Sack!
„Auf einem Postamt in der Dorotheenstraße zu Berlin sieht ein Freund eines Tages mit Erstaunen …, wie ein Postbeamter mit einem Sack an den Briefkasten herantritt, auf dem mit großen Lettern geschrieben steht:
Sendung nur für Berlin und Umgebung,
die Briefe aus diesem Kasten darein leert und dann sich dem anderen Kasten zuwendet, der verkündet, dass in ihn nur
Sendungen nach auswärts
geworfen werden sollen. Den Inhalt dieses Kastens füllt er in denselben Sack, schüttelt ihn tüchtig,
…. Wozu sind denn da die Inschriften angebracht, wenn alles in einen Sack kommt? ….
Die Aufschriften sind nur fürs Publikum da. Das soll zur Ordnung erzogen werden.“
Gekürzt.
Noch eine Quelle zur Ausgangslage der alten BRD:
Der Fluch der bösen Tat
http://www.spiegel.de/spiegel/.....62916.html
Es ist schon beachtlich, dass Westdeutschland es aus diesem Sumpf geschafft hat, während es in der DDR zunehmend restriktiver wurde. Ich habe gerade die Aktivitäten gegen die Volkszählung in den 80-iger Jahren gelesen, wäre bei uns nicht möglich gewesen.
Die Stauffenberg-Inszenierung geht mir sehr auf die Nerven. Solange es Siege der Wehrmacht gab, hatten die keine Probleme mit Hitler. Gut, ein geglückter Tyrannenmord hätte wahrscheinlich vielen Menschen das Leben gerettet. Zum Thema Tyrannenmord wurde ja hier schon viel gesagt, ich schweige hier mit Blick auf den Nahen Osten lieber.
Johann Georg Elser kommt wenigstens in meiner Chronik des 20. Jahrhunderts vor. Natürlich konnte die DDR keinen „Attentäter“ loben, man bekam ja schon Schwierigkeiten bei der Gestaltung von Wandzeitungen, Faschingsreden usw. Als Kommunisten waren ja auch nicht alle erwünscht, wer sich nicht an die Staatsräson hielt, wurde genauso bekämpft.
In den GULAGs starben ja auch viele aufrichtige Kommunisten, das wird heute gern vergessen.
Soviel erst mal von meiner Seite zur Vergangenheits-aufarbeitung. Jetzt ist Zukunft dran.
LG Kerstin
Liebe Kerstin: Das mit der „Mind control“, Sophie Scholl betreffend mag manche erstaunen, mich nicht besonders.
Im Zusammenhang Osama mußte mal wieder Der Held Stauffenberg, als Argument, für Tyrannenmord herhalten.
Ein Militär und Aristokrat – schon glamorös. Ein Handwerker und Kommunist hat es nicht getan.
„Es war Elser, ein Schwabe, Kommunist und einfacher Handwerker.“, der das erste Attentat auf Hitler ausführte. Er war ein erklärter Kriegsgegner. Der einfache Mensch sah voraus, welche kriegerischen Entwicklungen auf unser Land zukommen würden.
„Die von mir angestellten Betrachtungen zeitigten das Ergebnis, dass die Verhältnisse in Deutschland nur durch eine Beseitigung der augenblicklichen Führung geändert werden könnten. Unter der Führung verstand ich die ‚Obersten‘, ich meine damit Hitler, Göring und Goebbels. Durch meine Überlegungen kam ich zu der Überzeugung, dass durch die Beseitigung dieser 3 Männer andere Männer an die Regierung kommen, die an das Ausland keine untragbaren Forderungen stellen, ‚die kein fremdes Land einbeziehen wollen‘ und die für eine Verbesserung der sozialen Verhältnisse der Arbeiterschaft Sorge tragen werden.“
– Gestapo-Protokoll vom November 1939
Die aristokratische Militär-Elite hatte dem“Führer“ den Treueeid geleistet, und erst als, der Krieg nicht mehr zu gewinnen war, den Tyrannenmord legitimiert.
Der Arbeiter und Kommunist hat sich solche Gewissensbisse nicht geleistet.
Weder hinter „Ihrer“ noch „meiner“ Mauerseite fand er jemals Anerkennung und Würdigung. Im Gegenteil, er wird verschämt verschwiegen!!!!!
Hitler würdigte ihn wenigstens als“Sonderhäftling“, Elser saß ungewöhlich lange als Häftling ein.
Nur Hochhuth würdigte die Verlogenheit unserer Geschichte:
„Nach drei Jahrzehnten nennt sein Heimatdorf
nach Johann Georg Elser eine Straße
– doch keine deutsche Stadt, nicht eine.“
– Rolf Hochhuth: Johann Georg Elser
@Rita E. Groda : Als „Vaterlandsverräter“ bezeichnet zu werden, ist kein Problem für mich, da ich mich hier in guter familiärer Gesellschaft weiß. Natürlich schreibe ich hier auch nicht unter vollständigen Namen, vor allem aus Rücksicht auf meinen Mann, das macht es auf jeden Fall leichter. Allerdings glaube ich, dass wir inzwischen viel weiter sind, als damals bei dem Kniefall von Willi Brandt in Warschau. Heute gibt es viele neue Erkenntnisse und zwei neue Generationen, die Antworten suchen, sind herangewachsen.
Für mich ist es wichtig die Opferrolle abzulegen, in die ich durch Geburt und mit der Deutschen Einheit gedrängt wurde, indem man die DDR-Bürger zu Tätern erklärte (Mitläufer, Denunzianten, Stasi-Mitarbeiter). War das eine nachgeholte Abrechnung mit den eigenen Vorfahren oder ein wirklich neues Bewusstsein? (rhetorische Frage) Ich habe selbst nicht für die Stasi gearbeitet, weiß aber um die Schwierigkeiten solcher Anwerbegespräche, vor allem wenn man politisch motiviert (oder manipuliert) ist und ständig nach der Gesinnung befragt wird: Bist du für den Weltfrieden?
Die Freiheit ist ein hohes Gut.
Viel wichtiger ist es, die gesellschaftlichen Voraussetzungen für solches Verhalten zu ergründen, z. B Angst, Unfreiheit, Drohung, Vorteilsnahme, Manipulation.
LG Kerstin
@Don Camillo: Danke für die Quelle über Hammerstein, es ist immer wieder wichtig auch solche Beispiele zu lesen. Außerdem müssen wir uns auch vom Heldenmythos verabschieden, gab und gibt es eher selten. Sophie Scholl bewundere ich noch immer. Ich habe auch mal ein Buch von Roloff, Stefan:“ Die rote Kapelle“ gelesen, war mir einiges ganz unbekannt. Die Geschichtschreibung unterlag eben auch den Interessen der beiden deutschen Nachkriegsstaaten und vieles muss nochmal auf den Prüfstand.
@derblondehans: Danke für die Quelle: …. scheinheilige Demokratie …Also ich mache mir überhaupt keine Illusionen in Bezug auf die Arbeit von Geheimdiensten. Naja, und Rüstungsaufträge …
@Lieber Kerstin:Es erscheint mir, als ob wir 2 einen Konsens gefunden haben, über die Mauern von Ost/West und Christ/Jude/Muslim hinweg.
Die Vergangenheitsbewältigung – die alte und neuere – habe ich bewußt in meinem „Referat“ ausgeklammert. Das wäre das interessanteste Kapitel – für uns beide – gewesen.
Ich bin mir aber sehr sicher, daß wir uns dann beide hätten „Vaterlandsverräter“ nennen lassen müssen, in gleichem Unverstand der „starken Meinungen“, wie einst Willy Brandt bei seinem Kniefall in Warschau.
Ich habe Sie sehr gut verstanden und Ihre Anmerkungen keineswegs als Kritik ausgelegt.
LG Ihre Rita E.
@Rita E. Groda: Es ging mir nicht um die Broder Safari sondern um seine Teilnahme an den Sarrazinveranstaltungen. Wie soll Kritik am Adressaten ankommen, wenn der erst beleidigt wird.
Mein Verhältnis zu Deutschland ist heute nicht schlecht, dazu musste ich mich aber erst mal in der Welt umsehen. Allerdings hat mich das Heraus kramen von Eugenik und Religionskritik in Deutschland doch erschreckt. Für mich war das nicht hilfreich (Mutter-Wort), scheint jetzt aber abgewehrt.
@Rita E. Groda: Liebe Frau Groda! Auch ich fühle mich nicht zum Moralapostel der USA betreffend berufen. Wenn ich solch Anmerkungen mache, dann eher im dialektischen Sinn. Die Beantwortung der Frage von Schuld ist für mich eher zweitrangig. Viele Erscheinungen und ja auch noch Kriege, Diktaturen usw. sind Altlasten des 20. Jahrhunderts vor allem Folgen der beiden Weltkriege und des Kalten Krieges.
Ich bin in der DDR aufgewachsen und hatte zunächst keine Probleme mit meinem Dasein dort. Natürlich sind auch mir die Umweltverschmutzung, die Unmündigkeit und die mangelnde Reisefreiheit nicht entgangen. Andererseits wurde den Menschen auch viel abgenommen. Dies ist ein wenig vergleichbar mit religiösen Vorschriften, macht das Leben, solange man sich nicht daran stößt, übersichtlicher. Später habe ich immer auf die Entspannung gehofft. Nun hoffe ich wieder auf eine Entspannung, sonst dreht sich die Gewaltspirale weiter.
Ich habe den Artikel von Alan Posener gelesen. Auch für mich war der 11. September 2001 eine Zäsur. Vorher habe ich den Islam ausschließlich als Religion und friedlich empfunden. Das hat sich in der Folge dieser Anschläge in New York geändert.
Selbst den Konflikt Israel und Palästina habe ich immer als einen Konflikt um ein Land wahrgenommen, nicht als religiösen Konflikt. Palästinenser sind Muslime und Christen. Allerdings spielen die Religionen jetzt doch wieder eine große Rolle.
Trotzdem die Islamkritik hatte Formen angenommen, die für mich auch Züge des Antisemitismus hatten, auch wenn Herr Broder das verneint. Ich war lange auf der Suche nach den Gründen für den Holocaust.
Bei der Islamkritik wurde vieles (Religion, vorislamisch oder islamische Traditionen, Charaktereigenschaften, Gewohnheiten usw.) vermischt. Jeder fühlte sich berufen, mitzureden, auch hier im Blog: derblondehans sagt:
(Anmerkung: Ich habe keine Lust ihn zu zitieren.)
In anderen Blog´s ging es noch viel heftiger zu.
Natürlich bin ich kein Wissenschaftler. In unserer Medienwelt gilt leider: Wer am lautesten schreit hat Recht. Dabei kommt allerdings eine wirkliche Diskussion, um Risiken, Fehlentwicklungen, Verhältnis Religion und Staat, zu kurz.
@Kerstin: Ich versuche mal das von Ihnen vorgegebene Pensum abzuarbeiten.
Zur Islamkritik des Modesten Henryk: Ich hatte die Broder Safari so verstanden, daß es da bei ihm doch eine vernünftige Annäherung gibt. Herkunftsbedingt dürfte er nicht weniger kritisch sein, als noch kürzlich ein Großteil der Deutschen. Vernünftige Kritik – mit Schwerpunkt wirklich auf vernünftig – ist auch sicherlich angebracht. Wir (West vorwiegend) wurden von den Meinungsmachern (womöglich sogar vorsätzlich) nur negativ prädisponiert, mit mantramäßigen Beispielen von Sozialmißbrach, Ehrenmord, Diskriminierung der Frau usw.
Hätten wir nicht in unseren verschiedenen Arbeitsstellen Ali, Yasemin, Feret, Görkan usw. als kompetente und zuverläßige Kollegen und Nachbarn täglich erlebt, wäre die überwiegende mehrheit unseres Volkes dieser Meldung voll aufgesessen.
Die Angst vor fremdem Kulturen, vor fremdem Sprachgut und Sitten ist in allen Völkern vorhanden. In Deutschland hatte diese Unsitte früher eher eine mehr antisemitische Dimension.
„Die 1815 gegründete Berlinische Gesellschaft für deutsche Sprache widmete sich der „Erforschung und Reinhaltung des Deutschen“ und dem Kampf gegen Gallizismen. Bei Mitgliedern wie Friedrich Ludwig Jahn war dies mit einer nationalistischen Franzosenfeindschaft gepaart..“
Quelle: Wikipedia
Nachdem wir inzwischen bei einer Anzahl von ca. 4.000.000 Muslimen in Deutschland sind, erscheint vielen die „Überfremdung“ dramatisch. Die positive Migration ist uns überhaupt nicht aufgefallen, weil Jakub bereits mit uns die Schule besuchte, gut Schwäbisch spricht, eine tolle Ausbildung hingelegt hat und auch äußerlich nicht vom Einheimischen zu unterscheiden ist.
Und wenn die Sekretärin uns im Vorzimmer des Oberbürgermeisters nett anschwäbelt, ist man total erstaunt, wenn man ihr mal zufällig vor der Moschee begegnet.
Richtige „Angst“ ist z.B. dann wieder aufgeflammt, als während des letzten Gaza-Konfliktes in meiner Stadt 20.000 Deutsche Muslime das Stadtinnere besetzten, aus falschverstandener muslimischer Solidarität mit der hamas.
Ich bekam wirklich Angst, wenn ich mir einen solchen Kommentar anhören mußte:“Seid bloß ruhig ihr Deutschen, wir übernehmen sowieso bald euer Land und dann habt ihr nichts mehr zu sagen“.
So ein paar Tage hatte auch ich Angst, bis auch bei mir wieder die Vernunft einzog.
M.E. ist Prophylaxe, wenn wir die „Fremden“ normal behandeln. Nicht mit falscher Rücksichtnahme, oder politischer Überkorrektheit, sondern gleichgestellt, daß heißt, gleiches Recht für alle, und bei Zuwiderhandlung gleiche Strafen, und zwar ohne Ausnahmen, wie z.B. der Berücksichtigung der Sharia.
Islamophobie ist dem Antisemitismus nicht gleichzusetzen, da irrt Broder nicht. M.E. ist Antisemitismus in Deutschland nicht mehr „salonfähig“, und die Islamophobie füllt einen Teil der Lücke. Die Deutsche Begeisterung für die Demokratisierungsbemühungen in Nordafrika drängt diesen Trand wieder zurück; erneuter islamaisch-fundamentalistischer Terror, als Reaktion auf die Liquidation von Bin Laden, könnte da wieder einen großen Rückschlag bewirken.
Die USA betreffend, fühle ich mich tatsächlich nicht zum Moralapostel berufen.
Der Nabel der Welt, Born der Freiheit und Quelle der Demokratie ist mir zu „freiheitlich“. Ich bin ein typischer „Kontinentaler“, der seine Freiheit in vernünftigen Grenzen braucht. Ich vertraue immer noch auf den Bausparvertrag, die (noch) halbwegs erschwingliche Altersabsicherung, einer Grundabsicherung bei Krankheit und Kirchen, gegen die man sich auflehnen kann. Die Machtstrukturen sind mir suspekt und zu unüberschaubar. Mir ist Deutschland eher ein“Land der unbegrenzten Möglichkeiten“, wo ein Turnschuhtragender Metzgerssohn ohne Abi Außenminister werden kann und der Sohn einer Zugehfrau Kanzler. In Amerika unmöglich, da eine Präsidentschaftskanditatur ohne entsprechende finanzielle Ausstattung unmöglich ist.
Großmächte sind alle aggressiv, damit sichern sie sich ihr Existenzrecht. Amerika ist und war nicht weniger aggressiv, als die ehemalige UdSSR. Vermutlich hat uns dieser Aggressions Wettbewerb lange den Frieden in Europa,(West) gesichert. Die Despoten wurden von allen Seiten unterstützt, nicht nur von der USA.
Heckler und Koch, 150.000 Arbeitsplätze in der Rüstungsindustrie, haben auch Deutschland eine gewisse Aggressivität verliehen. Damit haben wir Hoheiten, wie Mubarak, am Leben und an der Macht erhalten. Da kann man die Hand nicht umdrehen. Wir sind nicht viel besser, als die USA. Nur weitaus kleiner und unbedeutender. Und jetzt wollen wir einfach unseren eigenen kleinenWeg gehenohne weitere Rügen unseres Lehrmeisters.
Das Deutsche Gemüt schätze ich weit harmloser ein, als Sie.Wir sind gerade auf einem neuen Selbsterfahrungstrip, und man kann nur sagen – dem Himmel sei Dank.
Sie, auf Ihrer Seite der Mauer, mußten lange genug den Basta-Führungsstil Ihrer Führer ertragen. Bei uns fing das gravierend beim Sozi Schröder an und Mutter Merkel hat das perfektioniert.
Das hat auch prima funktioniert. Die“Männer“ in der Fraktion waren derart verblüfft, über diese nassforsche Lady, die jeden „Widersprecher“, besonders männlich, kurzerhand liquidierte(politisch), schneller, als die schauen konnten.
Langsam habe sich alle – auch wir das Volk – wieder erholt,und wir kommen wieder zum Denken.
Wenn Frau Merkel etwas zur Chefsache erklärt, wird die Sache ein Flopp. Die Bösen – zu denen ich mich zähle – warten schon sehnsüchtig auf die nächste Chefsache. Dann können wir weiter üben, in Sachen – wie war das bei Broder – passivem ,aggressivem Widerstand.
Bloß keine Angst vor dem Deutschen Gemüt. Mein Großvater, Zollinspektir bei den Schwarzbrennern, meinte schon früher treffend:“Mit Deutschen kann man keinen Misthaufen stürmen“.
Wir hatten nur einie einzige Deutsche Revolution, vor 1989. Und die nächste wird auch womöglich nach dem Motto des Deutschen Kaisers beendet, der die damalige derart kommentierte:“Gegen Demokraten, helfen nur Soldaten.“
Zur selbstquälerischen deutschen Dauerneurose:
„Was trägt nun das Diktum “Verbrechervolk” zur Wahrheitsfindung bei?“
Daß diejenigen, die sowas Dummes (im Blick auf sich selbst) behaupten, unter Autoaggression leiden, die ihnen von interessierter Seite induziert worden ist. Und daß ihnen eine Art Abwehrmechanismus fehlt, der ihnen sagt: Was für’n Quatsch, Mr Goldhagen. Sie sollten wirklich wissen, daß „Schuld“ immer individuell ist, niemals kollektiv. Period! Punkt. Ende der Durchsage.
Bitte erläutern Sie mir doch, welcher Kategorie dies angehört, einer politischen, psychologischen, soziologischen, religiösen oder metaphysischen?“
Nicht doch: einer verleumderischen. Und einer selbstquälerisch-neurotischen. Je nachdem.
@Alt 68-er: Schade, daß Sie so “ herumpludern, wie ein Gockel in der Mauser“, würde meine verehrte Großmutter sagen.
Mir fehlt die Lust, bzw. die Freude, meine ganze Kreativität, sowie meine triefenden Ironie, zumindest gelegentlich, bei SM zu verschleudern.
Meine Anwort, auf Ihre letzte Frage, war bereits zu lesen:
“ In eine Rechtsstaat wird”einem resozialisierten Straftäter” Strafnachlaß gewährt. Der Erfolg der Resozialisierung wird also “belohnt”.
Wir, die Deutschen sollen jetzt genau dafür “bestraft” werden. Die “Einsicht” wird uns zum Verhängnis.
Das hat selbst der brillante H.M. Broder übersehen. Wie schade.“
Schade, daß Ihnen“die reinkarnierte Jüdische Lady Macbeth nicht auffiel.
Die gesellschaftliche Entwicklung in unserem Lande, die erfreut mich inzwischen genau so, wie sie unsere Kanzlerin traumatisiert!
Erst kürzlich besuchten wir eine kleine Feier, Teilnehmer, sagen wir mal gut ausgebildete Oberschicht.
Den Kindern wurde es bald langweilig. Sie wollten das angeblich neue Lieblingsspiel der nicht bildungsfernen Schicht spielen. „Nachbarschaftsstreit“. Das hat mich doch geplättet.
Ja, ein mieses Thema, das die Deutsche Gerichtsbarkeit unnötig überstrapaziert und die Gerichte überlastet.
Daß Kinder, die nicht in engen Immobilien aufwachsen, die Platz und Gelegenheit zum Spielen haben, sich dieses Thema als Spiel aussuchen – das ist doch höchst interessant und verblüffend.
Daß Kinder nicht Räuber und Gendarm, Ritterschlacht, Verstecken oder“Doktorles“ heute spielen wollen, sondern „Nachbarschaftsstreit“ interessant finden, ist bezeichnend.
Womöglich entdecken die Kids nur instinktiv das neue „Auseinandersetzungsbedürfnis“ihrer Serviceleister.
Ich bin nicht Freud – könnte aber doch sein?
Vielleicht üben die Streitkultur auf kindlich. Wäre doch ein weiterer Grund zum „Freuen“.
@ Rita E. Groda
Nichts trifft mich so tief wie der Vorwurf, dass mir betreffs Broder Humor fehlen würde. Broder ist keineswegs mein Osama. Auf meinem Blog versuche ich den Belcanto Broders mit Pauken und Trompeten, dem einen oder anderen Trommelschlag zu begleiten. Was meinen Sie zu dieser Würdigung anläßlich Broders Rechtsexpertise zum „finalen Rettungsschuss“ (http://von-den-einzigwahren-fr.....nalen.html)?
Bei Poseners Ausführungen habe ich not at all einen Herzkasper bekommen, ich stimme Roland Ziegler zu; nicht zuletzt habe ich jetzt auch eine Ahnung bekommen, was er meint, wenn er von der „lebens- und liebenwürdigsten Gesellschaft“ seit Menschengedenken spricht. Ich vermute, der noch lebende größte Bundeskanzler aller Zeiten hätte bei diesen Definitionen von einem „Freizeitpark“ gesprochen.
Dass der Vergleich von männlicher Einfalt mit weiblicher Vielfalt zu Ihren Gunsten ausfällt, das habe ich gewollt. Ich gehöre zu den Herrschaften, die – Emanzipation hin, Emanzipation her – noch gerne holden Frauen die Türe aufhalten und in den Mantel helfen, sofern sie kein Tattoo, Nasenpiercing haben und nicht im Freizeitlook auftreten oder nicht anders unangenehm auffallen.
Nach diesen Präludien jedoch zur Sache:
Sie schreiben „Ihre Bemerkung:
“Emanzipieren wir uns doch mal von Adolf, recodieren wir ihn nicht als eine raison für oder gegen etwas…..”
heißt für mich: Emanzipieren wir uns doch mal von der Verantwortung.“
Ganz im Gegenteil. Das heißt nicht, sich von der Verantwortung zu emanzipieren, sondern zu einem klaren Unterscheidungsvermögen und zu Verantwortung für seine Einsichten und Haltungen. Soweit ich sehe, lässt die Berufung auf den Holocaust als Richtschnur für Moral und sittliches Verhalten oft Maß und das Gefühl von Proportion vermissen. Von Adolf und dem Holocaust kann man ja sehr unterschiedliches und auch fragwürdiges lernen; Phyllis Chessler begründet damit eine Politik der „targeted assassinations“, Broder damit den „finalen Rettungschuss“, um Ermittlungen zu straffen, der Hamburger Richter zieht daraus die Folgerung, Angela Merkel vor den Kadi schleppen zu wollen.
Sie schreiben „Ich stelle mal eine ganz andere Forderung an Sie, womöglich eine neue.
“Vergeben Sie doch endlich mal den Opfern, daß Sie gelegentlich an die Täter erinnern.”
Sagen Sie, ist Broder etwa ein Opfer, der Mann, der zu jeder Zeit und Unzeit an die „Täter erinnert“, der Mann der von sich schreibt
„Wenn Sie sagen, Sie sind ein gewöhnlicher Deutscher aus dem Sauerland und essen gerne Königsberger Klopse – mit dieser Biographie können Sie doch nichts werden. …Für die autochthonen Deutschen ist das Deutschsein mit Leiden und Schwermut verbunden, mit diesem ganzen schweren Gepäck im [sic!] Rücken. Ich habe das alles nicht. Ich reise mit leichtem Gepäck. … Wenn du dich scheisse benimmst und keiner nimmt es dir übel, dann bist du integriert.“
Sie schreiben, dass das Diktum, dass wir „Nachkommen eines Verbrechervolkes“ sind, zu Ihrer unverzichtbaren Kernüberzeugung gehört. Das Nazi-Regime in Deutschland war ein verbrecherisches Regime, es ist auch eine Tatsache, dass viel zu viele Deutsche mitgemacht haben und viel zu wenige Widerstand geleistet. Das ist Empirie. Was trägt nun das Diktum „Verbrechervolk“ zur Wahrheitsfindung bei? Bitte erläutern Sie mir doch, welcher Kategorie dies angehört, einer politischen, psychologischen, soziologischen, religiösen oder metaphysischen? Was wird anders und besser, wenn man als Deutscher dieses Stigma übernimmt? Und sind wir das Einzigartige Verbrechervolk, die Negativ-Auswahl unter den Völkern? Wenn ja, was können wir daraus lernen?
@Rita E. Groda: Sie dürfen! Ich habe viele Jahre gelesen und auch nicht immer Recht. Gebe mir Mühe meine Ansätze zu hinterfragen. Man kann eben jedes Buch, jeden Artikel sehr unterschiedlich interpretieren, je nach persönlicher Ausgangslage.
Broder macht in seinem Weltartikel einen gewaltigen Wind. Im Zentrum, im „Auge“ dieses moralischen Hurricanes ist leider gar nix, reinste Stille, keine Antwort auf die in Rede stehende Frage, ob man Bin Laden und ähnliche „Gerominos“ ohne zu fackeln töten darf oder nicht. (Der Hinweis, das es dadurch verfahrenstechnisch einfacher wird, führt an der Frage vorbei.) Doch drum herum herrscht das reinste „Tollhaus“, eine moralische Empörung, die gewaltiger ist als die sämtlicher Kritiker Obamas zusammengenommen. Da wird nicht einmal vor kollektivem Ressentiment zurückgeschreckt. Dieser Ton ist jedenfalls nicht dazu in der Lage, dem angeblichen moralistischen „Tollhaus“ der anderen etwas aus anderer Art entgegenzusetzen.
Der neueste Artikel von Posener dagegen hat mir sehr gefallen. Endlich wieder ein nachdenklicher, persönlicher Ton, weit davon entfernt, Postulate und Vorschriften zu machen. Vielleicht hat Posener ja sein eigener Furor inzwischen etwas leid getan.
Ein Tyrannenmord ist grundsätzlich nicht opportun, wenn man den Tyrannen auch gefangennehmen kann. Dann kann man ihm nämlich Informationen entlocken, um die Verbrechen seiner Tyrannei aufzuklären. Leider hat dies im Fall Bin Laden nicht geklappt.
Genau. Und alle männlichen Pädophilen – besser: alle Männer – gleich mal kastrieren. Wenn damit nur ein Kindesmissbrauch verhindert werden kann, hat es sich doch schon gelohnt!
Wir leben nicht umsonst in einem Rechtsstaat bzw. tun so; insbesondere die Amerikaner werden nicht müde, ihr Modell an die Welt zu „exportieren“. Wenn man dann sieht, dass einfach Menschen abgeknallt werden – egal, wie gut oder schlecht – dann fragt man sich, ob der amerikanische Einsatz für die Demokratie überhaupt unterstützenswert ist. Zumal ein gewisser ermordeter „Tyrann“ bis zuletzt behauptet hat, nichts mit den Anschlägen zu tun zu haben und selbst vom FBI nicht deshalb gesucht wurde (mangels Beweisen; und das ist offiziell, keine Verschwörungstheorie oder sonst was). Schon alleine deshalb wäre ein rechtstaatliches Verfahren – ein ordentliches Gerichtsverfahren mit Anhören aller Beteiligten etc. – wünschenswert und notwendig gewesen.
@Alt 68-er: By the way. Ihre Bemerkung:
„Emanzipieren wir uns doch mal von Adolf, recodieren wir ihn nicht als eine raison für oder gegen etwas…..“
heißt für mich: Emanzipieren wir uns doch mal von der Verantwortung.
Das wird langsam zur Tradition in unserem Land. Das macht mich ein wenig wütend.
Ich stelle mal eine ganz andere Forderung an Sie, womöglich eine neue.
„Vergeben Sie doch endlich mal den Opfern, daß Sie gelegentlich an die Täter erinnern.“
Das wäre in jedem Fall christlich barmherzig und moralisch einwandfrei!!!!
@Kerstin: Sie haben da ein riesiges Fass aufgemacht. Ihre Fragen zu beantworten benötigt ein wenig Zeit, und ist auch nicht ganz einfach, da ich diese aus meiner alten West-perspektive sehe, und versuchen muß die notwenige Sorgfalt bei der Betrachtung Ihrer zwingend etwas anderen Perspektive walten zu lassen. Was nicht heißt, daß ich Ihre Überzeugungen nicht partiell teile, sondern eher, daß bei Ihnen noch viel mehr Multi-Kulti vorhanden ist, als bei mir.
Darf ich Sie auf später vertrösten und Ihnen zwischenzeitlich den neuesten Beitrag von Herrn Posener anbieten?
http://www.welt.de/kultur/arti.....g-ist.html
Der beinhaltet auch so manchen Erklärung und ich finde ihn schon bemerkenswert.
Mal sehen ob Alt-68 da auch den Herzkasper bekommt. Ich hoffe nicht.
@Alt 68-er: Tun Sie mir bitte den Gefallen und lesen Sie einmal genau – und atmen Sie tief durch, bevor Sie sich , total unnötig so echauffieren, über mich.
Dann weiterhin; zitieren Sie mich vollständig nicht nur partiell: Ich habe z.B. nicht nur postuliert den Apell von Herrn Broder zu beherzigen, sondern auch die passende Alternative dazu.
Bei Ihrer Verurteilung meiner Behauptung, daß wir Nachkommen eines Verbrechervolkes sind, sollten Sie einigermaßen vorsichtig sein; ich gehöre zu den Betroffenen.That`s my point of no return.
Den Unterschied zwischen dem Singular der Einfalt und dem Plural der Vielfalt haben Sie eindeutig klar gemacht;allerdings nicht zu meinen Ungunsten.
Nicht nur Sie schwafeln seit tagen über für mich absolut marginale Details von Obama, seiner Rede, der Ausführung usw.
Habe ich tatsächlich niemals getan, deshalb werde ich darauf, da mich das nicht betrifft, auch nicht eingehen. Ich habe, in verschiedenen Beiträgen, zu den verschiedensten Betrachtungsweisen Stellung genommen;der christlichen Betrachtungsweise, der moralischen und der Rechtsstaatlichen.
Trotz Ihrer Rechthaberei und männlichen Überlegenheitsbewältigung, wird mir weder der Humor vergehen – der Ihnen offensichtlich beim Thema Broder abgeht – noch werde ich meine Überzeugung wechseln.
Gewogen bleibe ich Ihnen sowieso, denn ich sehe da noch großes Entwicklungpotenzial, in punkto Emanzipation und ………
@Rita E. Groda: „Antiamerikanismus inklusive“ war die Unterschrift unter
Wollte nicht weiter darauf eingehen. Nun doch.
Gegen wen sollen wir eigentlich in den Krieg ziehen? Den Islam? Seit Monaten gibt er den Islamkritiker. Alles nur Satire? Sicher nicht, festes Kalkül für meine Begriffe.
Ja, ich finde die Außenpolitik Amerikas aggressiv. Über Jahre hat Amerika immer Verbündete gesucht, aufgebaut zu neuen Kriegsteilnehmern (Saddam Hussein: Irak, Osama bin Laden: Afghanistan) und anschließend mussten diese liquidiert werden.
Sie sagten bereits, wir haben auch Soldaten in Afghanistan, die riskieren ihr Leben jeden Tag. Die Berichterstattung im Irak-Krieg war schrecklich. Jeder Treffer (Panzer, Brücken usw.) wurde gefeiert, genauso wie jetzt. Reality-Show pur.
Da habe ich noch eine Quelle zu einem Buch „Die vierte Moschee“.
Thema „Nazis, CIA und der islamistische Fundamentalismus“
http://www.heise.de/tp/artikel/34/34257/1.html
Die Entnazifizierung, ich meine Bestrafung, wurde nicht durchgeführt. Warum wohl? Jetzt die Kinder und Enkel dafür verantwortlich zu machen, ist unlauter.
Unsere Großeltern waren feige, weil sie die Juden nicht gerettet haben. Stimmt! Hat Amerika Juden gerettet? Wenige, es gab seit 1924 ein Einwanderungsgesetz. Soll nicht relativieren. Ich habe mein Deutschsein verachtet, mich so geschämt. http://starke-meinungen.de/blo.....mment-7132
Hatte in den letzten zwei Jahren eine sehr schreckliche Zeit, die Vergangenheit mit Bildern hatte mich eingeholt.
Ja, wir Deutschen haben es gut, leben Mitten in einem friedlichen Europa. Dagegen Israel ist gerade umringt von sehr instabilen Staaten. Ich kann die Sorgen verstehen.
„Vielleicht ist das Ganze aber auch viel einfacher. Tradition, Folklore und Osmose. So wie es eine „russische Seele“ gibt, die alle Revolutionen überlebt hat, gibt es auch ein „deutsches Gemüt“, das wie ein Vulkan funktioniert: Es grummelt vor sich hin, lockt Touristen, Naturfreunde und Tiefenforscher an.
Und eines Tages, wenn alle meinen, der Vulkan sei längst erloschen, fängt der Berg an, Lava zu spucken. Obama hin, Osama her – der nächste Ausbruch kommt bestimmt.http://www.welt.de/debatte/hen.....essiv.html „
Osmose? Wohin? Was unterstellt er uns?
Korrekturen, muß natürlich heißen
@ Fatih Ersoy
statt „von von Groda“ „von Frau Groda“
@ Rita E. Groda
statt „dass Obama den „finalen Rettungschuss“ bekam“ „dass Osama …“
@ liebe Rita E. Groda,
bitte fordern Sie von mir nicht, dass ich Sie „todernst“ nehme, bitte befreien Sie mich davon, dass ich sie als „lupenreine Demokratin“ betrachten muss. Das hätte ein mir unangenehmes Gschmäckle. Ich glaube, die einzige Haltung, die unsere Welt nicht noch schlechter macht als sie eh ist, ist Ernsthaftigkeit, gewürzt mit einer Prise Humor. Es gelingt mir nicht immer, ich bemühe mich.
Einerseits haben Sie postuliert, dass man according Henryk M. Broder doch gefälligst gegenüber Obama, den jubelnden Amerikanern und insbesondere gegenüber den Juden und Israel die Klappe halten sollte, andererseits haben Sie dem Hamburger Richter applaudiert, der Angela Merkel, weil sie sich über den Tod Osamas freute, vor den Kadi schleppen will. Ich habe die Welt nicht ganz verstanden, habe mich wie der alte Freud gefühlt, der nach einem Leben der Psychoanalyse zum Schluß seine berühmteste Frage stellen mußte „Was will das Weib?“
Nach der Lektüre ihrer letzten Posts dämmert mir, dass ich als Mann vielleicht zu einfältig denke, dass Sie als Frau vielleicht zweifältiger oder noch vielfältiger denken können. Ich versuche, Ihre Argumentation zu verstehen, bitte korrigieren Sie mich, wenn ich danebenliege.
Mit dem „größten“ „Satiriker“, der sich der deutschen Sprache bedient, teilen Sie die Prämisse, dass wir – Sie radikalisieren noch – „Nachkommen eines Verbrechervolkes“ sind – und in der Wolle gefärbt. Nun, darauf ist Broder bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit geritten, da brauchte er jetzt nur in seinen Zettelkasten, zu seinen Textbausteinen zu greifen; für ihn ist der Schoß fruchtbar noch, der Vulkan nur latent, die Deutschen profund verdächtig, alsbald wieder auszubrechen und Lava zu spucken. Wenn Sie das übernehmen, von einem „Verbrechervolk“ sprechen, würde ich jedoch zu gerne wissen, was das für eine Kategorie ist, eine juristische, eine psychologische, eine politische, eine religiöse, eine metaphysische? – Mir persönlich geht diese Recodierung auf Adolf Auschwitz gründlich auf den Sack, wenn ich Frau wäre, würde ich sagen, auf die Eier (Sie sehen hier den Unterschied zwischen eime Singular der Einfalt und einem Plural der Vielfalt).
Im Unterschied zu Broder, der „deutsche“ Kritik an Obama und den Amerikanern als Symptom des ewigen deutschen Wesens und seiner profunden, nahezu genetischen Gegnerschaft gegen den „Westen“ und die Demokratie entlarvt, postulieren Sie offenbar, dass die Tatsache, dass sich die Deutschen in ihrer gewaltigen Mehrheit im Gegensatz zu Angie „nicht freuen“, so etwas wie eine List der Geschichte ist. Zum Entsetzen der demokratischen Frankensteins hat sich der deutsche Golem über ihre Erwartungen „emanzipiert“. Gerade das „nicht freuen“ ist dann das definitive Zeichen, dass wir uns definitiv von Adolf losgesagt haben und endgültig Muster-Demokraten sind; wir übertreffen unsere Schöpfer; wir sind jetzt besser als sie. Nun, wie Meister Broder das interpretieren würde, wissen Sie.
Mir dünkt, in Broders, aber auch in Ihrem Universum sind wir immer angeschissen. Hier stimmt das Diktum Churchills, das Broder zitiert „Entweder sind uns die Deutschen an der Gurgel oder lecken die Füße“. Vielleicht können wir darin übereinstimmen:
1. die Rede Obamas war gemessen, nicht triumphalistisch,
2. emotionale Reaktionen sollten wir nicht verrechtlichen, bestimmen wollen, welche emotionalen Reaktionen Recht und Unrecht sind,
3. emotionale Reaktionen (oder gar Voten, wieviele dafür oder dagegen stimmen, sich zu freuen, dass Obama den „finalen Rettungschuß“ bekam) sind aber auch nicht der Weisheit letzter Schluß. Hier darf erörtert werden, welche Raison für die „kill mission“ spricht und was dagegen. Phyllis Chesler hat auf einer Tagung des Center of the Study of Antisemitism darauf hingewiesen, dass „targeted assassination“ inzwischen ein legitimes Mittel in dem asymmetischen Krieg zwischen Israel im besondern, dem Westen im allgemeinen, und den Kräften des Bösen in der islamischen Welt seien (http://cifwatch.com/2010/10/06.....t-in-time/).
4. sonst bleiben wir einem magischen Politikverständnis verhaftet: Der Teufel ist in die Hölle gefahren, die Welt ist jetzt besser.
5. Emanzipieren wir uns doch mal von Adolf, recodieren wir ihn nicht als eine raison für oder gegen etwas, auch wenn das ein Graus für Henryk M. Broder, vielleicht auch für Alan Posener, Michel Friedman, Christian Böhme wäre.
Bei aller Kritik, ich bleibe Ihnen verbunden.
… scheinheilge Demokratie … da gruselt es mir wirklich, wenn ich so etwas lese …
@fatih ersoy
Ich freue mich über jeden klaren Kopf. Sie sind einer.
Zur „ultima ratio“. Witzig finde ich, dass Henryk M. Broder in dem von von Groda verlinkten Artikel den „finalen Rettungsschuss“ so erklärt, dass er „die Ermittlungsarbeit verkürzt und die Strafzumessung erleichtert.“ Das wäre doch verallgemeinert ein Quantensprung in der Effizienz unseres Rechtssystems.
Liebe Kerstin, die „erfreulichsten“ Versprecher der Deutschen Geschichte umreißen die ganze und unfreiwillige Komik der ganzen Deutschen Situation Situation:
Der Versprecher von Herrn Seibert“Obama bin Laden“ und der Versprecher unseres Altkanzlers zur Wiedervereinigung“ wir sollten pfleglich miteinander „untergehen“, anstatt umgehehn.
Ich freue mich gerade über unsere grandiose Technik, die es einem erlaubt, sich auf der Terrasse am“ Schleppi“, in Polen liebevoller genannt“Lappele“, wie ich hörte, zu erfreuen, bzw. zu empören.
Liebe Grüße Ihre Rita E.
@Lesen Sie bitte H.M. Broder ganz genau. Der Anti-Ton ist lediglich seine einzige Konzession an seine Herunft und ein Zeichen von einer gewissen Loyalität, die ich anerkenne.
Lassen Sie mal das Anti weg und konzentrieren Sie sich auf die Aussage. Ich bediene mich grundsätzlich genau seiner Argumentation. Meine Konsequenz daraus ist lediglich anders.
Er legt den Finger auf die Wunde, allerdings ohne die Absicht der „Nichtfreuer“ total zu durchschauen, oder dies ,bösartigerweise, nicht zu wollen.
Eines ist nämlich hochinteressant.
In eine Rechtsstaat wird“einem resozialisierten Straftäter“ Strafnachlaß gewährt. Der Erfolg der Resozialisierung wird also „belohnt“.
Wir, die Deutschen sollen jetzt genau dafür „bestraft“ werden. Die „Einsicht“ wird uns zum Verhängnis.
Das hat selbst der brillante H.M. Broder übersehen. Wie schade.
Man kann eben nicht alles haben, als Deutscher.
Firlefanz was HMB schreibt.
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Die WELT schreibt: ‚Eine Festnahme sei nicht das Ziel gewesen.‘ Genau das ist das ‚Problem‘, respektive, das ist kritikwürdig. Nicht die Aktion an sich. Ich finde es zudem merkwürdig eine ‚Hauptquelle‘ des mohammedanischen Terrors zu liquidieren ohne sie ‚abschöpfen‘ zu wollen. Das kann nur unbeschreiblich doof oder hintergründig sein. Abgesehen von den ständigen Änderungen des Aktionsablaufes von offizieller Seite. Im Nachhinein – sowieso.
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Nun ist Obama Osama.
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‚Rechtsstaatlichkeit‘ sollte unteilbar sein. Oder für was steht ‚amerikanische, respektive westliche Demokratie‘? Firlefanz – oder?
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Resümee: Die Mohammedaner freuen sich wenn Amerikaner getötet werden – die Amerikaner freuen sich wenn Mohammedaner getötet werden.
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Und die Deutschen sind (offenkundig) schuldig. O Gott, o Gott.
@Rita E. Groda: Schon wieder der Anti-Ton Broders.
Wo bleibt eigentlich die von Herr Broder viel gepriesene Meinungsfreiheit? War diese nicht sein Schlachtruf in den letzten Monaten und unbedingt zu schützen?
Ist es nicht gerade der Reality-Effekt, der zu diesen Verwirrungen führt?
„Wir haben ihn.“ in Echtzeit und das Ganze ohne Innehalten und Reflexionen.
Egal, ob man im Flieger sitzt, im Biergarten oder Seminar.
Ein Thema beschäftigt die Nation.
Nein – nicht die Liquidierung von Osama durch Obama; das neue Deutsche Selbstbewußtsein beschäftigt die Gemüter.
Broder nennt die Deutschen aggressiv-passiv.
Tatsächlich sind wir weitaus „böser“; wir sind einfach nur historisch „niederträchtig“.
Während es Broder – und zwar völlig zu Recht – für nötig hält, die Deutschen immer wieder an ihre Geschichte zu erinnern, gibt sich der Rest der“Meinungsbildner“, nicht nur der Jüdischen, dermaßen herablassend „nachsichtig“,dem Tätervolk gegenüber, daß alleine schon das Grund zur Agressivität bietet.
Wir sind tatsächlich eine Gefahr für Europa, die personifizierte Friedfertigkeit und Rechtsstaatlichkeit.
Tatsächlich sind wir nicht(nur) das Produkt von Zivilisation und Aufklärung. Wir sind auch der“Erfolg“ der Demokratisierungsbemühungen der USA. Ein voller Erfolg, könnte man sagen.
Demokrativerständnis wurde gesät und jetzt ernten Dieselben unsere hintergründige“Niderträchtigkeit“.
Wenn man einigen Generationen das nationale Selbstverständnis radikal austreibt, wie z.B. bei meiner Generation geschehen, daß jedes Volkslied suspekt war, wegen des Mißbrauches der Nazis des gesamten Kulturgutes, wenn viele die Deutsche Flagge erst bei der Deutschen Fußball-WM – zuerst ganz heimlich und dann auch einmal total normal, wie andere Völker auch, präsentieren konnten, daß man schon den 3. Weltkrieg kommen sah, oder Schlimmeres, als man im TV, zu Zeiten von Alkanzler Kohl, bei Programmschluß die Nationalhymne hörte, was bei den Briten schon immer Normalität war;
das zeigt den enormen Erfolg von amerikanischer Demokratisierung.
Leider haben wir jetzt endlich unsere Lektion gelernt!!
Die Schüler bemühen sich die Lehrer zu übertreffen.
Erneuter VerEndlich habe auch ich mich einmal gefreut, als ich den letzten Beitrag von H.M. Broder bei der Welt las.
http://www.welt.de/debatte/hen.....essiv.html
Dieser Satz gefiel mir am meisten:“Aber die Moral, die sie produzieren, ist das reine Gewissen resozialisierter Gewalttäter, die ihre Strafe verbüßt, „die Lehren aus der Geschichte gelernt“ haben und nun einer „Friedfertigkeit“ verfallen sind, die sie in Form unterlassener Hilfeleistung pflegen.“
Interessant ist, daß sich Herr Broder der gleichen Argumentation bedient, wie ich Nichtfreuer. Auf ihn kann man sich immer verlassen – im Gegensatz zu den anderen Journalisten – in einem Punkt. Da ist er höchst zuverläßig.
In seinen letzten Beiträgen – unser Thema betreffend – stelle er doch – zwischen den Zeilen – kontinuierlich die Frage, ob die Nachkommen eines Verbrechervolkes die moralische Berechtigung haben, sich hier über Obama zu empören, bzw. nicht zu empören über die Liquidierung von Osama bin Laden, angesichts der Tatsache von Auschwitz, Sobibor, Treblinka, Sobibor usw.
Und die ebenso zwischen den Zeilen zu lesende Antwort lautete nein, wie auch meine Antwort.
Die Deutsche Konsequenz aber bemängelt H. Broder. Leider sind wir so, wie Churchill meint:“Man hat die Deutschen entweder an der Gurgel oder zu Füßen.“
Der brillante Satiriker hat die ernsthafteste aller Journalisten Analysen abgeliefert.
Er reinkarniert zur Jüdischen Lady Macbeth:
„Doch fürcht`ich Dein Gemüt.
Es ist zu voll der Milch der Menschenliebe,
das nächste zu erfassen. Groß möcht`st Du sein,
bist ohne Ehrgeiz nicht;doch fehlt die Bosheit,
die ihn begleiten muß. Was recht Du möchtest, das möcht`st Du rechtlich;möchtest falsch nicht spielen,
und unrecht doch gewinnen…….
Mit der Feigheit ist es so eine Sache, H. Broder.
Früher hieß es mal“lieber rot als tot.“
heute sind wir lieber feige, als unmoralisch?
Na hoffentlich!
Oje! So frei, wie Sie den Begriff „Tyrann“ auslegen, kann damit auch jemand gemeint sein, der als Boss einer kriminellen Bande verdächtigt wird – nichts anderes war Osama bin Laden ja. Und Sie halten es für „ethisch gerechtfertigt“ jeden, den Sie als Bandenboss verdächtigen, ohne ein Gerichtsverfahren umzubringen (so wie hier geschehen)? Und jeder Einwand gegen einen solchen Mord wäre „rein formaljuristisch“, weil man sich als Demokrat „mit allen Mitteln wehren“ muss? Hui, da kann einem doch ein wenig übel werden, wenn man das liest. Kein Wunder, dass eines Ihrer Bücher „Minima Moralia“ heißt: Kleiner kann man Moral wirklich nicht mehr zerstückeln.
„… Ist die gezielte Tötung eines Tyrannen bzw. Terroristen gerechtfertigt?…“
Genau! Und demnächst auf diesem Kanal: warum „Tyrann“ synonym für „Terrorist“ zu sein hat.
„…Als ultima ratio muss die gezielte Tötung erlaubt sein, ethisch wie rechtlich. Demokratien und Demokraten müssen sich wehren können, mit allen Mitteln….“
Vollkommen korrekt! Wer allerdings in diesem Fall die „ultima ratio“ erblickt, möge sich melden.
Btw. und nur um Missverständnisse zu vermeiden: ich habe keine Einwände gegen die Tötung Bin Ladens, will mich aber auch nicht mit scheinheiligen und hochtrabenden Rechtfertigungskonstrukten auseinandersetzen müssen. Weder passt hier der historische Rekurs auf den Tyrannenmord, noch die an anderer Stelle von Posener vertretene kriegsrechtliche Interpretation vom Kombattantenstatus Bin Ladens. Man bricht sich keinen Zacken aus der Krone, wenn man offen eingesteht, dass auch westliche Staaten immer mal wieder vor Konstellationen stehen, in denen sie Utilitarismus der Rechtstreue vorziehen. Ärgerlich wirds erst, wenn diese selbstbetrügerischen Rechtfertigungsdiskurse zur Wahrung der eigenen Unschuld und Reinheit einsetzen.
… werter Herr Dettling. Nun wissen wir warum geschrieben ist: Anno Domini Nostri Iesu Christi ….
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… und auch 500 Jahre zuvor Heraklit von Ephesos:
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‚Durch Ihre Unglaubhaftgkeit entzieht sich die Wahrheit dem Erkanntwerden.‘
Wenn Tyrannenmord ethisch erlaubt sein soll, bedarf es erstmal einer Begriffs-Bestimmung.
Wie definiert sich der Begriff Tyrann?
Ist es ein Massenmörder, der mit physischer Gewalt und Terror Menschen bedroht und liquidiert?
Ist ein Unternehmensführer, der wissentlich im fernen Ausland seine Produkte unter menschenunwürdigen Umständen fertigen lässt und dabei ganz massiv mit giftigen Abfällen die Umwelt belastet und damit Menschenleben zerstört auch ein Tyrann?
Sind führende Politiker, die das eigene Volk bis auf die Knochen ausrauben und damit bewußt in eine verzweifelte, aussichtslose Armut schicken auch Tyrannen?
Bin sehr gespannt, ob und wie sich eine mögliche Debatte zu diesem Thema gestaltet.
Daniel Dettling locutus, causa finita.
Sie haben einen Kanonenschlag geworfen – ein Frosch ist explodiert.