Nerven wie Drahtseile hat er nicht. Kanzlermaterial ist er auch nicht. Das wissen wir jetzt. Zwar war der Rücktritt von Karl-Theodor zu Guttenberg aus vielerlei Gründen überfällig. Auch hat er beim Management seiner Plagiats-Affäre so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann.
Doch natürlich hätte er sein Copy-and-Paste-Desaster auch aussitzen können, wenn ihm die Nerven nicht gerissen wären. Aus der von ihm – zu Unrecht – so verfluchten Medien-Perspektive war die Affäre gerade wieder am Abklingen. So wichtig und moralisch nötig der Protest der 50 000 Doktoranden auch war, große weitere Schlagzeilen waren damit nicht mehr zu machen. Seine Professoren hatten ihn bereits alle verdammt, der Neuigkeitswert weiterer wäre eher zu vernachlässigen. Dass es früher oder später Kritik aus der CDU geben würde, war klar. Dass der Frust irgendwie abgeleitet werden musste, auch. Dies haben die Wortmeldungen von Bundestagspräsident Norbert Lammert und Bildungsministerin Annette Schavan erreicht. Auch hier waren keine weiteren Steigerungen zu erwarten.
So wären die Schlagzeilen der Print-Presse mit jedem weiteren Tag kleiner geworden. Im Internet ist genau das Gegenteil geschehen: Mit jedem Tag haben sich mehr Bürger in die Debatte um zu Guttenberg eingemischt. Die Fleißarbeit der GuttenPlag-Mitarbeiter hat – weitaus mehr als alles, was in der etablierten Presse geschrieben wurde – transparent gemacht, in welchem Ausmaß der Minister bei seiner Doktorarbeit abgeschrieben hatte. Deshalb ist dieser überfällige Rücktritt vor allem auch ein Erfolg der vielen, die sich im Netz eine Stimme – und Gehör – verschafft haben.
Für das politische Berlin ist das eine komplett neue, noch nie dagewesene Situation. Natürlich werden alle Insassen des Raumschiffs Berlin versuchen, sich an gewohnte Reaktionsmustern festzuhalten. Die Opposition verdammt, die Regierung wird versuchen, die Dämme zu halten.
Sollte es CSU-Chef Horst Seehofer gelingen, in kurzer Zeit einen akzpetablen Ersatz für zu Guttenberg im Verteidungsministerium zu präsentieren, wird Angela Merkel das querzeichnen und so schnell wie möglich versuchen, zur Tagesordnung überzugegen. Dann wird die Affäre kurzzeitig Stimmen kosten, die anstehenden Landtagswahlen Ende März aber nicht entscheidend beeinflussen.
Schwieriger wird es, wenn Seehofer keinen Ersatzkandidaten findet und so möglicherweise ein richtiges Minister-Karussell in Gang kommt. Wechseln gleich mehrere Personen ihre Ämter, ist der Schaden für die schwarz-gelbe Regierung deutlich größer. Insofern wäre eine große Kabinettsreform sicher das letzte, was Angela Merkel anstreben dürfte.
@Lieber 68er: Ich denke, wir können es uns nicht so einfach machen, wie unsere Kanzlerin.
Den Chauffeur(Dr.) vom Minister trennen!!
Nämlich die von mir geschätzten Herren Posener, Broder und Friedmann von ihrem Hintergrund trennen. Diese Journalisten stehen mit ihrer Meinung für genau das, was sie sind. Und sollten auch ernsthaft so wahrgenommen werden – aben auch als Interessenvertretung der Juden, was total legitim ist, in einem freiheitlichen System.
Keinem Katholiken oder Protestanten in diesem Land würde solche Loyalität übel genommen. Warum einem Juden?
Die Jüdisch-Deutsche Leitkultur scheint noch nicht überall in unserem Lande angekommen zu sein – da irrte unser Schaf im Wullf-Pelz.
@ lieber decamerone
Sie haben recht, die WELT-Gruppe hat unseren Freund als „hemmungslosen Freiheitskämpfer“ begrüßt (Gier ist gut, hemmungslose Gier besser? Kinderliebe ist gut, hemmungslose Kinderliebe besser? Freiheitskampf ist gut, hemmungsloser Freiheitskampf?)
Ich schlage Ihnen ein Gedankenexperiment vor: abstrahieren Sie für einen Moment, dass unser Freund Jude ist, nehmen Sie an, dass er natural born German ist oder einen anderen x-beliebigen Migrationshintergrund hat. Bleiben wir auch beim Thema, der Causa Guttenberg. Unser Freund hat nichts anderes gesagt als F.J. Wagner und andere Guttenberg-Fans, Scheiß auf den Doktortitel bzw. „nichtigster Anlass, der sich denken läßt“. Während wir das Wagner und seinesgleichen nicht durchgehen lassen, ist unser Freund jetzt das närrische Genie, das die Maßstäbe zurechtrückt?
Ich glaube, dass wir gerade auch in Bezug auf die von Ihnen zu Recht postulierte besondere Sensibilität gegenüber Antisemitismus weiter wären, wenn wir den Faktor Jude bei den Worten und Taten Broder, Poseners (der sich ja eher zu den Anglikanern zählt) und Friedmans weder positiv noch negativ in Rechnung stellen könnten; diese werden nicht mehr oder weniger gelobt oder abgeseift als der Rest der Welt. Gerade unser Freund parfümiert jedoch seine närrischen Weisheiten, ich will nicht sagen, immer, sondern sehr häufig mit diesem Faktor – und beutet diese besondere Sensibilität aus.
Heutzutage hoffe ich, dass wir alle ungestraft die Meinung sagen können; Hofkasper können wir doch alle sein?
Mit der Kategorie „Vergebung“ in der Politik bin ich generell noch nicht genügend kognitiv.
@Lieber Alt 68er:Wie viele meiner Generation, im Gegensatz zu der Ihren und ebenso der Tätergeneration, trage ich an der schweren Hypothek der besonderen Sensibilität den Antisemitismus betreffend. Daher reagiere ich nicht wenig gereizt auf partiell unangemessene Kritik gegenüber jüdischen Journalisten. Egal ob Herr Broder, Herr Posener, Herr Friedmann u.a..
Ich fand es hochinteressant, daß Sie im Falle der Causa Guttenberg, über Vergebung in der politischen Ebene nachdenken, während Sie im Falle unseres Jüdischen Freundes da präcognitiv bleiben. Hätte er nicht ebensolche Nachsicht verdient?
Die „kapriziöse Liebe“, wie Sie es amüsierend titulierten, die mich mit Herrn Broder nicht verbindet, hat andere Ursachen, als vermutlich Ihre beharrliche Abneigung. Mich irritiert er, wenn er zum Chauvi mutiert, menschlich unerwartet „abartet“ oder seinen Zynismus an den Falschen aufhängt.
Seine Brillanz andererorten kann und will ich aber auch nicht bestreiten. Da geht es mir, wie weiland unserer Kanzlerin. Für mich bleibt er weiterhin der maulkorbfreie“Betriebskasper“ der Berliner Hofhaltung. Und bei der WELT wurde er sicher nicht eingestellt, als Moderator der Kolumne „Anstand, Sitte und Moral“.
War es nicht früher das alleinige Anrecht der „Hofkasper“ dem Herrscher ungestraft die Meinung zu sagen?
@ lieber decamerone,
ich will Sie (und andere) nicht agitieren (ich überschätze nicht die Kraft des Wortes und der Vernunft, im Ironiemodus lesen) und die kapriziöse Liebe zu dem Freund vermasseln. Zu seinen Gunsten lässt sich ja viel sagen, dass er Hundefreund ist und dass jede Diskussion, an der er sich beteiligt, durch sein Haut Gout verfeinert wird.
Ich gestehe, dass ich nicht auf die gesamte Milchstrasse der trüben Tassen blicke, um ausgewogen zu sein, wenn ich mein Fernglas auf einen ganz besonderen Stern (es gibt ja inzwischen einen Asteroiden seines Namens) richte.
Herzlich bedanke ich mich für die Anregung, die Sie mir weiter oben gegeben haben. Es braucht jedoch Zeit, um mich damit intensiver zu beschäftigen und mich aus meinem jetzigen noch mutenden präkognitiven Zustand herauszuarbeiten.
In der Zwischenzeit viel Vergnügen während der närrischen Tage.
@Alt 68 er: Es ist ja Karneval, alle sind in entsprechenden Aggregatzuständen – bzw. viele – und so nehme ich auch Ihre „Freundesschelte“ gutmütig zur Kenntnis.
Ich bin Herrn Broder gelegentlich in gegenseitiger Abneigung herzlich verbunden, aber, wie gesagt, nicht ausschließlich.
Bitte freundlichst in Ihre Betrachtungen einzubeziehen.
Er Broder hat seinen show-down erst kürzlich in London erlebt, die Publikationen sind bei geneigten Lesern hinreichend bekannt. Dann „satirikt“ er neuerlich für die Welt, die nicht gerade als „Klassenkämpferblatt“ bekannt ist. Ebenfalls sind auch Ihnen offensichtlich die pikantesten Pointen nicht aufgegangen.
Wenn zum Beispiel ein Ultralinker von den bisherigen Tugenden des Adels spricht, das ist ja …….. da fällt einem eigentlich nichts mehr zu ein, oder? Das zeigt auch die Verblödung unseres Parlaments! Die Sozialisten mahnen also bei einer „Klasse“ die sie abgeschafft haben und nicht mehr wollen die Tugenden, an die diese angeblich nicht haben. Superklasse!!
Wenn er die“Wendefähigkeit! nicht nur von Widmann anprangert, dann ist er absolut im Recht. Tun wir das nicht alle, nicht nur am Stammtisch. Warum redet ganz Deutschland nur von Guttenberg und nicht von Gaddafi?
Weil alle, seit Mubarak, vorsichtig geworden sind. Die Regierungen von halb Europa müßte man zum Teufel schicken, angesichts des gutmütigen Umgangs mit Despoten.
Frankreich hat ja bereits angefangen, mit seiner Kabinettsumbildung.
Herrn Broders „Volkswertung“ die Volksmoral betreffend ist ebenfalls nicht unrichtig. Sie drückt doch keine Verachtung der Wissenschaft, explizit, aus. Eher die Ambivalenz einer verdummten Nation zur Normalität, die ich als natürliches Verhältnis zum menschlichen Anstand bezeichnen würde.
Herr Broders Verriss war so lahm und gemäßigt, hätte er die Wissenschaft attackieren wollen, hätte das ganz sicherlich aggressiver ausgesehen.
Er hat in ungewöhnlich versöhnlicher Art versucht die richtigen Proportionen herzustellen, das ist alles.
„Ich bin ja auch nicht in einem Schloß geboren ……..“
Einer blieb sich selber treu, beim „Hof-Skandal“ in Berlin. Sein Schweigen war „beredt“, was die Bewertung des Konkurrenten in der Publikumsgunst betrifft.
Man kann ihn mögen oder nicht, unseren Außenminister Westerwelle. Auf jeden Fall hat er sich den Schneid noch nicht abkaufen lassen. Er hat sich seine Blessuren schon geholt und erscheint wirklich lernfähig.
Ein Satz von ihm fällt mir öfters ein.
„Wenn Leistung und Bildung als Körperverletzung eingeschätzt wird in unserem Land………“, oder so ähnlich.
Trifft des Pudels Gutten-Kern genau.
@ KJN
Unser Freund hat mal aufgelesen, dass wissenschaftliche Untersuchungsergebnisse nach 5 Jahren überholt sind. Nun, unser Freund, extrapoliert das auf die Arbeitsweise der Wissenschaft. Wie man zu Ergebnissen, die eh nix wert sind, kommt, durch Abschreiben oder eigenen Schweiss ist unserem Freund pipegal. Wenn alle (bzw. die meisten, ich will vorsichtig sein) Schneider so schlechte Hosen basteln, dass sie nach 5 Jahren auseinanderfallen, kommt unser Schneiderkritiker und posaunt, dass Schneidern eh absurd und abstrus ist. Hauptsache, dass er sich nicht kümmern muß, was er gestern geschwätzt hat, dass alles, in der jeweiligen Situation, in der er palaverte, richtig war, hü gestern, hott heute. Einverstanden mit dem Vergleich?
Ich bitte Sie nur darum, dass Sie nicht bei jedem Altbier an mich denken, auch wenn das schwerfällt (und jetzt denken Sie nicht an einen Elefanten!). Und grüssen Sie die Närrinnen und Narrhallesen, die knusprigen Knechte und Mägde, die Rheinmatrosen und was da sonst noch kreucht und fleucht.
@Lieber alt 68er
„Wenn die Brodersche Postmoderne, nach der Wissenschaft absurd und abstrus sei und nach 5 Jahren sowieso überholt, dann können wir alle Hoffnung fahren lassen. Broder hat nichts dagegen, dass zu Guttenberg “abgeschrieben” hat, weil das seine Meinung über Wissenschaft bestätigt.“
Ich glaube EJ hat völlig recht mit Ihnen: Ihre Reaktion auf Broder ist so heftig, daß sie wirklich obsessiv zu sein scheint:
Hey – schnipp – aufwachen!
1) Wissenschaft ist nach z.B. 5 Jahren überholt, das liegt in der Natur der Sache (manches hält was länger, z.B. die Relativitätstheorie). Deswegen ist sie ja auch keine Religion (was so manche heutzutage verwechseln, auch übrigens die kath. Kirche..)
2) ..und daß sich viele Wissenschftler als Gurus aufspielen und innerhalb einer Arbeitsgruppe (oft, ich bin vorsichtig) sowieso nur das geschrieben wird, was der Prof. denkt oder was die Doktoranden denken, was er denken könnte, ist auch richtig.
3) Mit der „Broderschen Postmoderne“ tun Sie ihm wirklich zu viel Ehre an, ich habe noch nie – auch nicht ansatzweise – ein Gesellschaftsmodell bei ihm entdecken können eigentlich vorwiegend unterhaltsame Stänkerei und hin und wieder einen Tipp zum Umgang mit Religionen (auf einer DVD privat in einer Kabine genießen..)
So jetzt ziehe ich mal den weißen Kittel wieder aus, gele mir die Haare zurück, schreibe „Ich finde mich Gutt“ auf meinen Rücken und versuche in der Kölner Altstadt in Gedenken an Sie ein Alt zu bekommen und wer mich anspricht, dem sage ich Düsseldorf Alaaf. (Hab‘ mir solches Verhalten beim Broder abgeguckt)
@Alt 68 er: Nur als Gedankenanstoß allgemeiner Art:
http://www.foroellacuria.org/J.....exto47.pdf
@ KJN
Ich habe ja in einem Kommentar weiter oben darauf hingewiesen, wieviel Gewicht die Agenda Guttenberg gegenüber anderen Themen auf diesem Blog seit zwei Wochen hat, ich habe dies vorsichtig als „provinziell“ gerügt. On the other hand: Broder ist ein Meister des hinkenden Vergleichs. Ich will mal was ähnliches mit Ihnen versuchen. Sie kritisieren die Ausbildungsbedingungen Ihrer Kinder, zeigen schwerwiegende Systemfehler auf. Jetzt komme ich und sage Ihnen, dass Ihr Diskurs eine Petitesse, nichtig gegenüber der Bedrohung durch youth bulges (Gunnar Heinsohn) in der arabischen Welt und in Afrika sei. Ist Ihr Anliegen ein „Anlass, der kaum nichtiger sein dürfte“? – Ich denke auch, dass in einem Kampf gegen Fanatismen, Dogmata, Wahrheiten es von entscheidender Bedeutung ist, ob man eine Methode hat, mittels der man Thesen, Wahrheiten etc. überprüfen und gegebenfalls falsifizieren kann. Wenn die Brodersche Postmoderne, nach der Wissenschaft absurd und abstrus sei und nach 5 Jahren sowieso überholt, dann können wir alle Hoffnung fahren lassen. Broder hat nichts dagegen, dass zu Guttenberg „abgeschrieben“ hat, weil das seine Meinung über Wissenschaft bestätigt.
@ decamerone
nein, nein, Sie sind kein Idiot. Ich habe mit meiner Frage, ob die Begriffe von Gnade und Vergebung in politische Begrifflichkeit übersetzt werden können, auf die Erbitterung in der Diskussion reagiert. Ich habe diese Frage selbst noch nicht richtig durchdacht. Manchmal kommt es mir so vor, dass das Privatissimum der Beichte und des Bußrituals menschenfreundlicher war als all die Prozesse, die heute in der Öffentlichkeit laufen. Ich habe den Eindruck, in dieser Öffentlichkeit wird vertuscht und vergessen, aber nicht vergeben. Es gibt keine Instanz der Vergebung. – Ich weiß, dass dies noch nicht mal ein Entwurf, vielleicht eine Ahnung ist. Vielleicht auch gänzlich falsch.
**Es geht dabei darum, dass möglichst wenig Leute zur Wahl gehen – aber von der gegnerischen Seite noch weniger. Man saugt der Politik das Leben aus, und sie bleibt schlaff und tot und leer am Boden liegen. Aber man hat gewonnen. Das ist der reine Zynismus, der Kältepunkt der Politik.
Die Demokratie erfriert dabei. Die Liebe, die so viele Menschen Guttenberg entgegengebracht haben – man muss das tatsächlich so nennen – ist ein Zeichen für die Sehnsucht dieser Öffentlichkeit, in der politischen Sphäre geborgen zu sein.**
Zitat aus dem verlinkten Artikel:
http://www.spiegel.de/politik/.....82,00.html
@Jan Volens
“99% der Deutschen sind sich nicht klar warum fast 70,000 USA und britische Soldaten in rund 100 souveraenen in der BRD liegen!“
Deutschland ist eine reife Demokratie – oder so scheint es von der westlichen Atlantikküste gesehen. Wenn – nach ihrer Schätzung – keine Steuerzähler Einfluss auf den politischen Prozess haben, und keiner ihren Abgeordneten suggeriert wie er/sie im Bundestag/Bundesrat abstimmen soll, dann ist es eine riesige Panne der Regierungsführung. Die Präsenz der U.S.-Truppen auf Deutschem Boden liegt von den souveränen Deutschen Wähler – und nicht Amerikaner – ab.
Ich denke anders: die Deutschen fühlen sich völlig bequem mit dem Militärschirm der U.S.-Macht. Sie finden einfach keine Lust ihre eigene Abwehr genügend zu finanzieren. Dass die U.S.-Steuerzahler diese Lücke auffüllen, kommt den Deutschen gelegentlich.
@alt 68er
Ja, aber er hat doch auch recht!
Ich empfinde hierzulande vor lauter hart erarbeiteter Rechtschaffenheit und moralischer Keimfreiheit mittlerweile Atemnot.
Und „draußen“ toben Lepra & Pest..
Obiges Zitat stammt von Arthur Schopenhauer
Ende (m)einer Obsession:
Da unser größtes Vergnügen darin besteht, bewundert zu werden, die Bewunderer aber, selbst wo alle Ursache wäre, sich ungern dazu herbeizulassen, so ist der Glücklichste der, welcher, gleichviel wie, es dahin gebracht hat, sich selbst aufrichtig zu bewundern. Nur müssen die andern ihn nicht irre machen.
Etwas lustiges zur „Nation Guttenberg“ von dem „hemmungslosen Freiheitskämpfer“ der Welt-Gruppe
http://www.achgut.com/dadgdx/i.....uttenberg/
und hier meine unmaßgebliche Meinung dazu
http://von-den-einzigwahren-fr.....e-and.html
@jan z. volens
.
… die ‚BRD‘ ist ein Deutschland oktroyiertes Regime, ein Konstrukt der Siegermächte des 2. Weltkrieges.
.
Der Ex-Angehörige des Reichsluftfahrtministeriums des NS-Regimes Oberleutnant Helmut Schmidt, SPD-Mitglied und Ex-Bundeskanzler der ‚BRD‘, das ist übrigens die Funktion die nun von einer Ex-FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda der verflossenen kommunistischen ‚DDR‘ ausgeübt wird, meint dazu:
.
‚Ich meine die Psychologie von Völkern und ihrer öffentlichen und veröffentlichten Meinung. Wegen der Nazizeit und dem Zweiten Weltkrieg wird Deutschland für lange Zeit in der Pflicht stehen – für das ganze 21. Jahrhundert, vielleicht sogar noch für das 22. Jahrhundert.‚
.
Daher.
Der Versuch einiger Kommentatoren hier unser freiheitliches System jegliche Legitimierung abzusprechen und auf vom Volk gewählten Politiker einzudreschen, ist nicht sehr hilfreich. Weimarer Zustände. Dabei unterscheiden sie sich kaum von Links- und Rechtsradikalen, die unser System grundsätzlich in Frage stellen.
Aber so viel Meinungsfreiheit muss unser System vertragen, oder wie Churchill sagte: „Die Freiheit der Rede hat den Nachteil, dass immer wieder Dummes, Hässliches und Bösartiges gesagt wird. Wenn wir aber alles in allem nehmen, sind wir doch eher bereit, uns damit abzufinden, als sie abzuschaffen.“
Die Zahl von 50% Nicht-Wähler, die ein Leser sich hier als Argument ausdenkt, ist nirgendwo eingetreten (vielleicht bei Europa-Wahlen). Bei der Bundestagswahl 2009 lag die Wahlbeteiligung bei ca. 70% (Nichtwähler um die 29%).
Das Kassandra-Jammern über niedrige Wahlbeteiligung hört man seit Jahrzehnte, sogar seit es freien Wahlen gibt; es ist ein Leitmotiv für Schlagzeilen der Boulevardpresse bei jeder Wahl geworden. Die Wahlbeteiligung ist jedoch kein Indikator für Politikverdrossenheit, eher ein Kriterium wie freiheitlich ein politisches System ist. Wahlen sind bei uns im Westen eine Option, die man wahrnehmen kann oder auch nicht. Es ist einfach die Freiheit, nicht wählen zu gehen.
Bei unfreien Wahlen wie etwa in der DDR, im NS-Regime oder in arabischen, asiatischen oder lateinamerikanischen Diktaturen war/ist die Wahlbeteiligung ziemlich hoch (fast 100%).
Bei freien Wahlen ist die Wahlbeteiligung naturgemäß niedriger, weil Rechtsstaatlichkeit und persönliche Freiheit ohnehin befestigt sind. Je polarisierend die Debatte vor der Wahl, desto höher die Wahlbeteiligung, deshalb sind starke Meinungen in der Politik wünschenswert.
Fazit: das Ganze ist reine Panikmache von „Wutbürgern“, die mit ihrer persönlichen Situation nicht fertig werden und einen Sündenbock suchen. Die parlamentarische bzw. repräsentative Demokratie – das beste und stabilste politische System der Welt – wird aber dabei nicht untergehen.
Lord Ralf Dahrendorf hatte es wie folgt formuliert: „Die vielbeklagte Politikverdrossenheit gibt es übrigens nicht generell, sondern nur in Bezug auf bestimmte Parteien. Das sieht man am Einzug der Freien Wähler in den Bayrischen Landtag: Die Wähler finden im herkömmlichen Angebot nicht das, was sie suchen. Generell glaube ich schon, dass die Konfliktfeindschaft nicht mehr so ausgeprägt ist wie in den sechziger Jahren.“
http://lesesaal.faz.net/wehler.....txtid=dahr
Daher weht der Wind – an die Adresse der mittlerweile statistisch erfassten Analphabeten.
http://www.handelsblatt.com/po.....03468.html
Der 29-jährige Medienunternehmer Huch, Mitglied der Jungliberalen, ist der Initiator dieser Initiative. Er tut das ganz bestimmt ohne Hintergedanken und ohne Eigeninteresse!
Zwischenzeitlich wünsche ich mir sehnlichst, die Guttenberg-Fans bekämen Ihren Star zurück. Dann würde nicht nur die ganze Welt über uns lachen und Frau Merkel zur komischen Figur – die verbleibenden Nichtverblödeten in dieser Republik könnten dann in aller Ruhe und unbemerkt im Netz daran arbeiten, diesen „Running Gag“ von Regierung endlich zum Teufel zu schicken – nach arabischem Muster.
Ach Jesses, mein Beitrag hat einen Haken, die Analphabeten können den ja gar nicht lesen.
Vielleicht findet sich ein Dr. der ihnen vorliest.
Wenn ich es nicht selbst gelesen hätte, hätte ich an eine Wahrnehmungsstörung meinerseits geglaubt ……
http://www.welt.de/debatte/kom.....igen.html#
Nicht nur Herr zu Guttenberg war nicht mehr tragbar für unsere Republik, die WELT ist es auch nicht mehr.
Man könnte jetzt sehr vermessene Spekulationen anstellen.
Stecken da finanzkräftige Anzeigenkunden dahinter, oder ist der Chefredaktion der Verstand abhanden gekommen?
@K.Bledowski: Der Zweite Weltkrieg endete 1945 und der Kalte Krieg endete 1989. Erklaere mal den 500 Millionen in Lateinamerika und den Millarden in Asien und Afrika, WARUM immer noch 56,000 U.S. Soldaten (fuer ewig!) und 12,000 britische Soldaten (bis 2035!) in rund 100 souveraenen Militaerbasen die BRD „besetzen“ ! Good luck! – In USA sind sich auch 99% nicht bewusst dass noch 56,000 U.S. Truppen in Deutschland sitzen: Man nimmt an dass da nur einige Logistikbasen und „ready-to-go“ Einheiten in ein halbes Dutzend „camps“ liegen. Auch 99% der Deutschen sind sich nicht klar warum fast 70,000 USA und britische Soldaten in rund 100 souveraenen in der BRD liegen! Als ob die BRD nicht selbst fast 300,000 Soldaten im eigenen Land sitzen hat. Was machen die 400,000 Militaers in der BRD im Jahre 2011? Das versteht keiner, noch nicht einmal in Deutschland: Das verstehen nur die „Winner“ des „military-industrial-complex“ – in USA, Britanien und BRD. Den anderen Europaern ist das aber angenehm und beruhigend. Jedoch im neutralen Uebersee wird es klar gesehen: Deutschland ist besetzt von 70,000 fremden Soldaten – 66 Jahre nach dem Weltkrieg und 22 Jahre nach dem Kalten Krieg. Und es besteht ueberhaupt keine Plaene dass die U.S. Truppen jemals von BRD abgezogen werden, und die Briten sollen bis 2035 bleiben. Das versteht niemand auserhalb der USA und auch in USA nur einige Geostrategen und der „military-inustrial-complex“.
@Alt 68 er: jetzt begebe ich mich in Gefahr als Idiot zu wirken. Weil ich Ihre Frage nicht ganz verstehe.
Gnade und Vergebung sind religiöse Begriffe. Voraussetzungen für Gnade und Vergebung sind Verfehlungen, Fehler usw. als „religionstechnisch“ Sünden.
Werden politisch Sünden begangen, so gibt es politische Reglementierungen dafür. Sind die Verfehlungen klein, droht eine Zeit des „Liebesentzugs“ der Wähler. Sind die Verfehlungen groß, droht Amtsentzug, Rücktritt, oder Abwahl, oder bei entsprechender Relevanz der Rechtsstaat. Sind das keine politischen Begrifflichkeiten?
Also, sollte ich doch ein Idiot sein, dürfen Sie mir das gefahrlos mitteilen.
@Don Camillo: Nach meiner Betrachtung müßen es aber sehr viel mehr sein.
Andererseits, welch ein Unglück für die Politik, wäre die Bevölkerung gebildeter und könnte mehr als ein Kreuzchen auf dem Wahlzettel machen. Es könnte schnell so ausarten, wie in den arabischen Staaten.
Seit einem halben Monat zähle ich jetzt 7 Posts mit 206 Kommentaren zur Causa Guttenberg und 3 Posts mit 30 Kommentaren zu anderen Themen (Berliner Fluzonen, arabische Revolution und Hamburger Wahl). Das ist sicherlich den Themen Glaubwürdigkeit, der Person mit ihrem ikarischen Sturz, Verbrechen und Strafe oder Schuld und Sühne, dem Volk bzw. Pöbel, dem Beitrag des Inter-Nets und einigen anderen wichtigen Aspekten geschuldet. Andererseits zeigt dies unsere kleine Provinz des Menschen, das Provinzielle.
Es ist und wird Freiherrn zu Guttenberg Recht und Gerechtigkeit geschehen. Und das ist gut so. Die Auseinandersetzung ist mit einer hohen Dosis an Erbitterung geführt worden. Sehen Sie eine Chance für Gnade und Vergebung? Mit dem Risiko, ein Idiot zu sein, frage ich, ob die Säkularisierung erst dann abgeschlossen sein wird, wenn diese theologischen bzw. religösen Begriffe in eine Begrifflichkeit der Politik übersetzt sind.
moralische(r) Populismus … oi, oi, oi – das sind die Geräusche eines Seeadlers an der Küste wenn er zur Landung ansetzt und dabei mit seinen E….n aufschlägt. 😉
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Gutti hin, Gutti her – neben der Sache. ‚Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Konservativismus‘ …. es wurde Zeit und es ist auch besser so.
@Jan Volens
“ … U.S. Militärbasen in der BRD … [als] Besatzungsarmee“
Dass die Deutschen die U.S. Army in Deutschland als Besatzungsarmee betrachten würde für viele Amerikaner eine Überraschung sein. Nun mit den Aufständen in Nordafrika höchstens ansteckend, soll man erwarten dass bald auch die U.S.-Soldaten aus Deutschland hinausgejagt werden?
Die nichtwählenden Bürger lassen sich auch mit guten Argumenten „nicht totschlagen“. Sie sind einfach da und werden stets mehr. – das ist nur eine Beobachtung. Wer dies als ´antirepublikanisches Lied` deklariert, hat einen Grund, dies so zu sehen.
Immerhin, – bei fünf gültig abgegebenen Stimmen, sind drei davon die absolute Mehrheit… gewählt ist gewählt….aber nur, solange Menschen daran glauben. Dieses „Vertrauens“-Prinzip hat eine Deutsche Demokratische Republik zum Einsturz gebracht und gilt anscheinend künftig sogar in Afrika.
@ decamerone
Ein Siebtel der erwerbsfähigen Bevölkerung kann laut einer Studie kaum lesen und schreiben – doppelt so viel wie bisher gedacht.
http://www.zeit.de/gesellschaf.....mus-studie
@EJ: Der rechte Rand hat bereits, vom Medienvolk unbemerkt, den liberalen Konservatismus unterwandert.
Man untersuche ernsthaft, was noch echt, was Mimikry.
Übrigens, und zu meiner vorherigen Ausführung. Der mitläuferische Pöbel im Tausendjährigen hatte zumindest die Ausrede von hoher Arbeitslosigkeit und den Folgen von Versailles , dem Spaßvolk heute bleibt nur Dummheit, als Erklärung.
@Don Camillo: Wenn KTG als“ Einer von uns“ wahrgenommen wurde, dann demonstriert „uns“ das deutlichst, wie dumm wir sind. Wie man bei den Boten in den letzten Tagen machlesen konnte, sollen sich die Aktiva von KTG auf ca. 1/2 Milliarde belaufen. Also „einer von denen“ die als Hartz-Empfänger zukünftig 5 Euro monatlich mehr beziehen werden?
Wie unsinnig und dumm es ist sich weiterhin für soziale Gerechtigkeit einzusetzen, zeigt mir diese KTG-Diskussion. Ich werde dies künftig vermeiden und es wie KTG machen, mich ausschließlich der eigenen Person widmen. Meine Erfahrung in der KTG Diskussion ist nämlich diese, daß gerade genannte Gruppe besonders zur
„Identifizierung“ von Lichtgestalten neigt.
Zu blöd sich um die eigenen Belange zu kümmern, da ist es doch besser, sich auf die Seite von glamourösen Scheinheiligen zu stellen.
Die Nicht-Wähler sind selber schuld. Wer mit der Politik unzufrieden ist, kann sich politisch engagieren anstatt zu meckern. Das alte antirepublikanische Lied von „die da oben“ bzw. „Politiker sind an allem Schuld“ kann ich nicht mehr hören.
Damals die Radfahrer, heute die Politiker…
„Solche Ansichten haben Tradition: Sie lassen sich bereits bei Carl Schmitt nachlesen. Er diskreditierte so das parlamentarische System der Weimarer Republik und wurde mit genau denselben Argumenten, die auch heute wieder Konjunktur haben, zu einem der intellektuellen Wegbereiter des Nationalsozialismus. Da Parlamentsschelte so beliebt wie gefährlich ist, ist es an der Zeit, sich die Vorzüge des parlamentarischen Systems vor Augen zu führen“
http://www.tagesspiegel.de/mei.....14156.html
Der KTG wurde als „Einer von uns“ wahrgenommen. Regierung und Verwaltungsapparate hingegen als Teil des ´Regimes`. Daß Teile der Bevölkerung sich davon distanzieren, zeigt die Zahl der Nichtwähler, die bei ca. 50 % liegt und damit die Mehrheit bildet. Sie fühlt sich im bestehenden System nicht mehr repräsentiert.
Allein die Medien verantwortlich zu machen, greift zu kurz. Dies würde bedeuten, daß man den Überbringer der Nachricht für die Taten verantwortlich macht.
@ EJ
Nein, es war Telenovela-Populismus sprich heile Welt für den Stammtisch. Dies zeigt wiederrum, dass die Menschen sich nach Monarchie sehnen. Selbst Oliver Cromwell, der zu Recht den König köpfen ließ, musste dies bedauern.
Merkel ist mir lieber, sie regiert alleine wie einst Helmut Kohl und will gar nicht beliebt werden. Everybody’s Darling, everybody’s Depp…
jan z. volens Man blinzelt immer um zu erspaehen ob da doch nicht irgenwie, da hinten, hinter dem “hip” Berlin, doch noch der “Gott der Eisen wachsen lies” waltet.
Der moralische Populismus – sic!: der moralische Populismus! – Guttenbergs und seine daraus resultierende (enorme) Popularität ist tatsächlich besorgniserregend. Für die Kanzlerin, die ähnliche Ansätze zeigt, gilt das ebenfalls, wenn auch in geringerem Maße. – Wie nah auch noch dem „liberalen“ Konservatismus der rechte Rand ist!
Ja Guttenberg machte Fehler.
Aber wie die Journalisten ihren Erfolg feiern ist kaum auszuhalten.
Niemand fragt mal nach, wie sich Journalisten verhalten.
Sie kommen zu dem Schluß, dass sich alle Zeitungen einig gewesen seien.
Die sind sich immer einig.
Die Medien laufen in allem linienförmig im Gleichschritt.
Ich haben keine Presse gefunden,die einen anderen Weg gegangen ist.
Niemand hinterfragte, wie die Desertation ins Internet kam.
Keiner hinterfragte,warum es einen großem Markt für Desertationen gibt.
Man lobt die Wissenschaft als heilige Kuh,die schon lange nicht mehr heilig ist.
Alle wissen wir ,wer viel Geld hat kauft sich diskret seinen Doktor.
London hat nun mit Gaddafis Sohn so einen Fall.
Bei uns ist da man ganz diskret.
man will nicht seine Unis an den Pranger stellen.
@ 68er: Starke Meinung (Kanzlermaterial)
Die Bundeskanzlerin sollte ihr eigenes Amt jezt nicht weiter beschädigen, in dem sie öffentlich gute Zeit schlechter Zeit hinterherwirft. Hoffentlich ist der Bundestagspräsident nicht genötigt, noch einmal das Wort zu ergreifen um an ihrer Stelle die Contenance wieder herzustellen.
Frau Merkel hat spekuliert und auf Zahl gesetzt. Vielleicht hat sie sich dazu verleiten lassen. Mitleid bedarf es daher dafür nicht. Das in ihr von öffentlicher Seit aus gesetzte Vertrauen ist jetzt nicht weg. Das haben, auf Zeit zumindest, andere. Die Oppositon hat gewiss einen Anteil daran. 😉
Angela Merkel ist fast besser als die Meister der Politik Jacques Chirac und Nicolas Sarkozy zusammen:
ANGELA MERKEL ODER DIE 7 WEGE DER SAMURAI
Siegen ohne zu kämpfen
Who’s next?
http://www.youtube.com/watch?v=hU3qf_yh_4Y
[Bewunderungs- und Satire-Modus an]
Rückgrat muss es natürlich heißen…
Für mich ist nicht am Schlimmsten, dass dieser Mann auch noch den Märtyrer gibt um selbst seinen Abgang noch „chic“ zu konstruieren…das Schlimme ist, dass so viele Menschen es fressen (Tut mir leid, aber ein eleganteres Wort fällt mir dafür nun wirklich nicht ein).
Auch rätsel ich noch über Merkel. Hatte ich mich gerade an ihren Dauerschlingerkurs und ihr klares Jein an allen Stellen gewöhnt (Von der „Alternativlosigkeit“ ihres stets „historischen“ Handelns ganz zu schweigen) wird nun klar und geradeheraus der Täter zum Opfer stilisiert. Erhofft sie sich, die KT-Sympathisanten auf ihre Seite zu ziehen wenn sie ihm trotz des Betruges den Rücken stärkt? Dann hat die gute Frau noch viel weniger Rückrat, als ich befürchtet hatte. Ich liebe Demokratie, habe immer die Ausweitung der demokratischen Grundrechte des Bürgers in Form von B+rgerentscheiden und direkterer Teilhabe am Politikgeschehen für notwendig gehalten. Wenn ich jedoch sehe, dass ein wenig geschickte Propaganda und ein paar hübsche Fotos ausreichen um die Leute zu verführen, dann zweifle ich an der Richtigkeit von Demokratie insgesamt. Ein Trauerspiel.
http://www.facebook.com/pages/.....1514614892
Eine gesunde Entwicklung: Deutschland bleibt fuer die Mehrzahl der Menschen im Ausland und Uebersee ein etwas unheimliches Land. Man blinzelt immer um zu erspaehen ob da doch nicht irgenwie, da hinten, hinter dem „hip“ Berlin, doch noch der „Gott der Eisen wachsen lies“ waltet. Auch die, welche den Ami nicht lieb haben, – sind mit der ewigen Besatzungsarmee und den vielen U.S. Militaerbasen in der BRD einverstanden. Wahrscheinlich sogar die Russen, sicherlich die Briten und Franzosen, Niederlaender, Schweizer. Der adelige Guttenberg repraesentiert zu deutlich den „strammen, starken‘ deutschen „Uebermann“. Deutsche wollen solches nicht hoeren – aber wer mit den „anderen“ (allen!) ueber die Deutschen spricht – und sich als Luxembourger, oder Schweizer ausgiebt – der hoert fast immer die selbe Meinung: Die Deutschen als Volk soll man weiter mit Vorsicht beobachten! Deshalb ist der Abgang des Ministers eigentlich ein positives Element fuer das kosmetische Bild der Deutschen, da „drausen“: Vielleicht sind die Deutschen doch auch wie „alle andere ?“…
Ein Unternehmer manipuliert die Demokratie:
http://www.welt.de/politik/deu.....ueck.html#
So, wie es sich mir inzwischen darstellt, spielt ein Teil des Volkes“Deutschland sucht den Superstar“, nicht mehr Demokratie. Daher wäre es auch sinnvoll – und das meine ich todernst – Herrn Bohlen zum Kanzler zu machen.
In derartigen Aktionen zeigt sich grass und deutlich, wie die „Volksverdummungsindustrie“ im TV“ auf eine bestimmte Bevölkerungsschicht „wirkt“. Das sind gesteuerte „Wahrnehmungsstörungen“, die für eine Demokratie verheerend sein können. Das wird auch Frau Merkel und ihr Marionettenkabinett jetzt zur Kenntnis nehmen müßen. Meinung wird inzwischen im Netz gemacht, Wahlen aber woanders gewonnen.
Wem nützt so etwas, ist die gerechtfertigte Frage? Dem Narzissmus von Herrn zu Guttenberg? bestimmt! Frau Merkel? Diese dürfte es eher wieder verunsichern, ob sie nicht doch falsch gehandelt hat. Und der Demokratie?
Diese hat eine womöglich ireparable Macke abbekommen.
Sollten wir so weiter spielen, ist die Carte rouge in Sicht.
Ich bemerke mit Beängstigung, wie leicht die bildungsfernen Schichten zu lenken sind.
Auch ein Teil der Presse müßte gleich zurücktreten.
Wenn bescheuert in Berlin, dann gleich richtig!
http://www.morgenpost.de/polit.....ck-an.html
Die CDU wird jetzt versuchen, soviel Profit wie möglich aus dieser Notoperation am schlagenden Herzen zu ziehen, mit allen Mitteln. Zu diesem Zweck wird die Wahrheit wieder flexibel gehandhabt. Die politische Niederlage wird zum Sieg, der Täter zum Opfer umdefiniert. „So viel Scheinheiligkeit und Verlogenheit war selten in Deutschland“, sagte Merkel heute zum Auftakt in Baden-Württemberg. Womit sie recht hat. Allerdings ist es ihr Guttenberg, auf den diesen Satz so perfekt passt wie sein eigener Maßanzug. Oder an welcher Stelle hätte der politische Gegner sich eine Falschaussage vorzuwerfen?
KTG: „Wenn die öffentliche und mediale Betrachtung fast ausschließlich auf die Person Guttenberg und seine Dissertation statt beispielsweise auf den Tod und die Verwundung von 13 Soldaten abzielt, so findet eine dramatische Verschiebung der Aufmerksamkeit zulasten der mir Anvertrauten statt.“
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… wen mein Hamster so etwas hört und liest – bekommt es Brechreiz.
Liebe Frau Heckel, alle müßen umdenken, nicht nur die Politiker.
Das Interesse wäre nicht abgeflaut, auch wenn die Printmedien sich schnell zurückgezogen hätten.
Alle haben eine neue, recht revolutionäre Lehre gemacht.
Mit Bunkerreflexen und Aussitzen kann man in einer Kommunikationsgesellschaft keine Erfolge mehr erzielen.
Das Internet macht künftig die Welt ungeheuer transparent. Wenn die Politik, aus reinem Überlebensreflex, keine besonderen Grenzen setzt, wird es in Zukunft schwieriger „gottesallmächtig“ zu regieren.
@derblondehans: Danke, das hätte ich recht ungern versäumt.
Liebe Frau Heckel,
1. Kanzlermaterial ist kein schönes Wort für einen Menschen.
2. Er hätte die Sache schwerlich aussitzen können.
Nach den Auftritten von Prof. Lepsius, Prof. Biedenkopf, Norbert Lammert und Frau Schavan dämmerte immer mehr Menschen, dass der Verteidigungsminister eine Fehlbesetzung war.
Damit war ein Damm gebrochen und ich habe schon auf die Kommentare von Geißler, von Weizsäcker und Co. gewartet.
Offenbar war auch die Staatsanwaltschaft kurz davor beim Bundestag zu beantragen, seine Immunität aufheben zu lassen.
Durch seine Arrogante Haltung gegenüber den Medienvertretern hatte er auch dort seinen Kredit verspielt. Die Aktion mit den zeitgleichen Pressekonferenzen spricht Bände. Er hatte auch fast die gesamte bürgerliche Presse gegen sich, von FAZ über SZ, FTD, Handelsblatt, Spiegel, Stern und ein wenig sogar die Zeit. Selbst in der WELT waren zumindest die Online-Leser zu ca. 80 Prozent für einen Rücktritt.
Wie hätte er das durchhalten sollen?
Die Bundeswehrreform wäre ein Spießrutenlauf geworden.
Wenn er weiter gemacht hätte, wäre er in relativ kurzer Zeit zusammengebrochen. Er sah schon gestern ziemlich angeschlagen aus.
3. Eine Kabinettsreform bietet immer auch Chancen für Erneuerung. Die CSU wird sicherlich einen weniger fordernden Minister nominieren, und bei einer Rochade könnte sie vielleicht auch einen FDP-Hoffnungsträger einbinden und die Fehlbesetzungen Niebel oder Brüderle loswerden.
Mir wäre es zwar lieber, sie fährt die Koalition an die Wand, aber leider ist sie dafür zu schlau.
Mit besten Grüßen
Ihr 68er
Interessante Programmänderung zum Thema.