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Organspende: Darf’s noch etwas mehr sein?

Von Alexander Görlach, Herausgeber und Chefredakteur „The European“:

Organspende muss für alle zur Pflicht werden. Warum? Weil wir alle – ich kann mir kein Argument dagegen denken – erst einmal ein neues Organ ersehnen, wenn uns ein hergebrachtes, eigenes den Dienst versagen sollte. Niemand von uns würde sich mit dem herannahenden Tod abfinden, niemand würde nicht alles für sich, das geliebte Kind, den Ehepartner tun wollen.

Wie organisieren wir diese Pflichtabgabe? Nun, was soll an einem Organ anders sein als an anderen Gebrauchsgegenständen? Wir kaufen neue Autos, neue Waschmaschinen. Die Fertigung dieser Güter ist industriell. Ebenso sollten Organe gehandelt werden. Wenn alle ihre Organe spenden müssen, dann gibt es einen dezidierten und transparenten Prozess der Organbeschaffung, -Entnahme, -Transplantation. Das gibt es heute auch schon – das neue System ist aber an entscheidender Stelle anders: Es kennt keine Engpässe mehr! Wenn es keine Engpässe gibt, dann gibt es auch keinen Missbrauch mehr.

Dann wird der Markt für herbe Diktatoren, die die Organe ihrer politischen Opposition verscherbeln, ebenso verschwinden wie vernarbte Körper von Kindern in Entwicklungsländern, die entführt und einer Niere beraubt werden.

Organspende muss Pflicht werden, weil wir alle eine neue Niere, ein neues Herz wollen, wenn das alte versagt. Das klingt sehr nutzengetrieben. Das ist insofern zulässig, als für alle Glieder einer Gemeinschaft der gleiche Nutzen erzeugt werden kann. Alle haben Nieren, jedem kann die Niere versagen.

Es ist mir schon klar, dass der Staat diese Organspende nicht verordnen kann. Organspende kann nur Bürgerpflicht werden, nicht Gesetzespflicht. Ihre Notwendigkeit, ihre moralische Notwendigkeit muss ins Ethos unserer Gemeinschaft übergehen. Wie bewerkstelligen wir das? Wenn sich junge Menschen mit dem Thema auseinandersetzen müssen, wenn sie den Führerschein machen, dann müssen sie sich mit der Verantwortung für sich und andere auseinandersetzen, die das sich Bewegen im Straßenverkehr mit hundertnochwas Klamotten Geschwindigkeit mit sich bringt. Ein guter Vorschlag also.

Ich selbst habe keinen Organspendeausweis. Warum? Als wir das Thema in der Schule behandelt haben, haben sich in Holland reihenweise alte Menschen einen Ausweis ausstellen lassen: „Ich spende nicht.“ Missbrauchsfälle waren damals ans Licht gekommen: Alten Patienten wurden die Maschinen abgestellt, weil Nieren gebraucht wurden. Das hat sich tief bei mir eingeprägt. Ich habe Freunde, die sich für Organspende engagieren, die Schwester eines Freundes hat vor einigen Jahren eine neue Lunge bekommen. Trotzdem: Bislang konnte ich die Eindrücke, die Prägung, die ich erfahren habe – auch in der Zeit, als ich den Führerschein machte – nicht abschütteln. Auch dass meine Eltern einen Organspendeausweis haben, hat mich nicht überzeugen können.

Der Einzige, dem es so geht, bin ich sicher nicht. Das Thema ist emotional. Umso wichtiger, dass es durch eine Initiative von Volker Kauder, dem Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, auf die Agenda gehoben wurde. Das Thema ist komplex – Stichwort Hirntod. Folgerichtig ist daher Kauders Wunsch, die Abgeordneten mögen sich ohne Anbindung an ihre Fraktionen dem Thema nähern und eine Gewissensentscheidung treffen.

Der medizinische Fortschritt bestimmt den politischen Willensbildungsprozess: PID, Spätabtreibung, Patientenverfügung, Sterbehilfe, Hirntod, Organspende. Diesen Themen müssen wir uns alle stellen, denn wir wollen alle gesunde Kinder, wir wollen alle die Möglichkeit, Empfänger einer Organspende zu werden, wir wollen alle würdig sterben. Der medizinische Fortschritt zwingt uns, es einzusehen: Wir sind uns selbst am nächsten. Das verbindet uns miteinander – und legt den Grundstein für eine neue Gesellschaftsordnung.

Alexander Görlach ist Herausgeber und Chefredakteur des Debatten-Magazins The European.

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13 Gedanken zu “Organspende: Darf’s noch etwas mehr sein?;”

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    Hier einmal meine objektive Zusammenfassung der wichtigsten Argumente gegen eine Organspende.
    Weitere Argumente wie psychologische / spirituelle Folgen für Hinterbliebene und religiöses/emotionales Geplänkel habe ich zugunsten einer stringenten Argumentation vernachlässigt. Bei Bedarf sollte jeder selbst in der Lage sein dies gegebenenfalls zu ergänzen.

    1) Keine einheitliche Definition des endgültigen Todeszeitpunkts:
    Die Definition des Hirntods ist höchst umstritten und bezeichnet genaugenommen den Zustand des Sterbens. Es kann nicht abschließend sichergestellt werden, dass man nach Eintritt des Hirntods wirklich kein Schmerzempfinden mehr besitzt, da das Entstehen von Bewusstsein noch weitgehend unerforscht ist. Neuronale Aktivität findet nicht ausschließlich im Gehirn statt, sondern manifestiert sich darüber hinaus in diversen Reflexen und biochemischen Reaktionen, die in vielen Zellen des Körpers anzutreffen sind, unter anderem im Darmtrakt und Rückenmark. Auch ohne religiöse Argumente ins Feld zu führen, ist Bewusstseins definitiv mehr als reine Hirnaktivität, die sich mit unserem aktuellem Wissensstand nicht endgültig erklären lässt. Eine besondere Rolle spielt diese Tatsache aufgrund der fehlenden Betäubung während der Organentnahme, sodass vermeidbares Leid für Spender nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann. Insekten besitzen beispielsweise ebenfalls keine Schmerzrezeptoren und könnten demnach, vergleichbar mit einem Hirntoten keinen Schmerz empfinden. Zerschneidet man ein Insekt, wird dennoch niemand bestreiten, dass man damit einem lebendem Organismus Leid zufügt. Die Frage danach ab welcher Anzahl an aktiven Körperzellen welchen Typs ein Organismus ein Bewusstsein besitzt wird kein Arzt sicher beantworten können, sodass man grundsätzlich davon ausgehen muss, einen zumindest teilweise lebendigen Organismus zu töten. Abtreibungsgegner bezeichnen bereits Föten in fühsten Zellstadien als Lebewesen, obwohl deren gesamte lebende Zellmasse nicht annähernd die eines Hirntoten erreicht. Daher kann man bei einem Hirntoten definitiv nicht von einem Toten im allgemein anerkannten Sinne reden.

    2) Menschliches Versagen / Unnötiger medizinischer Eingriff / Vermeidbares Risiko:
    Menschen machen Fehler. Jeder medizinische Eingriff der von Menschenhand ausgeführt wird, birgt somit prinzipiell ein gewisses Risiko für Fehler. Die Regelung, dass zwei Ärzte unabhängig voneinander den Hirntod feststellen müssen, soll dieses Risiko zwar minimieren, wird es aber praktisch nicht gänzlich ausschließen können. Die vorgeschriebenen Kriterien sind zu ungenau (Bezug zu 1) um ein sicheres Feststellen des Hirntods zu gewährleisten. Auch technische Geräte (EEG) sind nicht frei von Fehlern und es gibt bereits eine Reihe dokumentierter Fälle für solche Ärtzefehler (exemplarisch z.B. http://www.gesundheitlicheaufk.....aufgewacht). Man beachte, dass die dokumentierten Fälle des Ärzteversagens vermutlich nur die Spitze des Eisberges darstellen, da die explantierten Patienten wohl kaum in der Lage sein sollten die fehlerhafte Behandlung nachträglich zu beanstanden. Das Ausscheiden des Patienten als letzte Kontrollinstanz und die nicht vorhandene Möglichkeit, Einspruch gegen begangene Fehlentscheidungen einlegen zu können führt zu einer besonders schlechten Datenlage, sodass kaum zuverlässig beurteilt werden kann, wie hoch die Fehlerwahrscheinlichkeit tatsächlich ist. Vermutlich wird die Häufigkeit von Fehlern vergleichbar mit der regulärer Operationen sein, eventuell aber auch erheblich größer, da für tot erklärte Personen unter Umständen weniger sorgsam behandelt werden als dies bei lebenden Patienten der Fall ist. Betrachtet man die Fehlerhäufigkeit bei Routineoperationen (http://derstandard.at/13081866.....perationen), erhält man also eine relativ optimistische untere Schranke für die Häufigkeit von Fehleinschätzungen bei der Organtransplantation. Die relativ verhaltene Abschätzung ist bereits mehr als besorgniserregend und der zusätzliche psychologische Aspekt des Ausgeliefertseins sollte vor diesem Hintergrund durchaus nachdenklich stimmen. Eine Organtransplantation kann im schlimmsten Fall ohne Betäubung an einem Patienten durchgeführt werden, der noch bei vollem Bewusstsein ist. Statistisch gesehen ist dies mit großer Wahrscheinlichkeit bereits vorgekommen und die Wahrscheinlichkeit dafür, dass auch in Zukunft solche Fehler begangen werden ist größer als Null. Jeder Organspender geht also ein äußerst geringes aber dennoch vorhandenes Risiko ein, dessen er sich bewusst sein sollte.

    3) Unterdrückung der Wissenschaft
    Stammzellenforschung bietet sinvollere und effizientere Alternativen zur Organspende. Während Spenderorgane das Risiko einer Abstoßung nicht ausschließen und die Empfänger lebenslang medikamentös therapiert werden müssen, können Stammzellen eine Lösung dieser Probleme sein. Das gezielte Klonen eigener Organe erübrigt die kostenintensive Suche nach passenden Spenderorganen und erhöht unmittelbar deren Verfügbarkeit. Auch im Bereich der Krebsforschung (Knochenmark,etc.) kann von der Gentechnik profitiert werden, die in Deutschland seit Jahrzehnten stiefmütterlich behandelt wurde. In Anbetracht der erheblichen Hürden, die der Stammzellenforschung in Deutschland in den Weg gelegt wurden, hinterlässt der politische Einsatz für die Organspende einen paradoxen und überaus bizarren Eindruck. Die vorhandenen Kapazitäten am Forschungsstandort Deutschland sind bei weitem nicht ausgereizt und werden sogar zunehmend abgebaut. Die Bestrebungen bessere Behandlungsmethoden zu unterdrücken gehen vor allem von konservativen Kräften aus Politik und Gesellschaft aus. Gerade unter dieser Prämisse sollten sich dieselben fragen lassen, wie deren Forderung nach Hilfbereitschaft sich mit solchem Gedankengut vereinen lässt. Die Organspende ist eine unzureichende und überholte Therapieform, die sich bereits in naher Zukunft durch Alternativen ersetzen ließe, welche keine der genannten Nachteile aufweisen. Die Verweigerung der Organspende ist damit eine Ausdrucksform des Protests, der dazu anregen sollte antiquierte Therapien durch moderne Medizin zu ersetzen. Eine Verweigerung wissenschaftlichen Fortschritts legt den Schluss nahe, dass Organspende ein billiger Lückenbüßer für kommerzielle Zwecke ist (5), mit dem man sinnvolle Investitionen hinauszuzögern versucht.

    4) Korruption und bewusstes Fehlverhalten
    Menschen neigen zu subjektiven Entscheidungen. Impulsive Kurzschlusshandlungen, Gefühlsausbrüche und Egoismus sind typisch menschliche Charaktereigenschaften, die zweifelsfrei das Verhalten vieler Personen bestimmen. Gerade in Grenzsituationen sind nicht wenige Leute bereit, auch mit unmoralischen Methoden um jeden Preis ihre Ziele zu erkaufen. Die Hintergründe sind in vielen Fällen schwer nachvollziehbar und auch wenn die Motivation nicht zwingend bösartiger Natur ist, ändert dies nichts an der Tatsache, dass subjektive Entscheidungen getroffen werden. Der Glaube Korruption könne durch stärkere Kontrolle vermieden werden ist eine Illusion und es können in allen Lebensbereichen Fälle ausgemacht werden, in denen Kontrollgremien wiederholt versagt haben. Die Gründe für Manipulation und willentliches Fehlverhalten sind vielfältig. Die Organspendeskandale der letzten Zeit (http://www.sueddeutsche.de/ges.....-1.1861321) zeigen deutlich, dass Manipulation ihren Weg findet, sofern ein Wille und Anreiz dazu besteht. Die Motivation zur Korruption reicht von Sympathie über Geld bis hin zu Fanatismus und geistiger Verwirrung. Auch wenn die meisten Menschen ihre Mitmenschen nicht als unkalkulierbare Wesen wahrnehmen wollen, können wir nicht die Augen davor verschließen, dass Moralvorstellungen für unsere Handlungen eine im Gegensatz zum Triebhaften untergeordnete Rolle spielen. Immer wieder kommen Fälle ans Tageslicht, in denen Pflegeper/innen als ‚Todesengel‘ das Leben von Patienten aufgrund eigener Moralvorstellungen beenden. Gerade im Fall der Organspende könnten die Überlebenschancen drastisch sinken, sofern der behandelnde Arzt einen ausgefüllten Organspendeausweis bei einem Patienten vorfindet. Der unbewusste Einfluss und moralische Zwiespalt, der durch die Aussicht auf Spenderorgane ausgeübt wird sollte nicht unterschätzt werden. Menschen neigen zu vorschnellen Schlüssen bzw. werden finanziell dazu motiviert, sodass letztendlich (2) zum Tragen kommt. Die emotionale Distanz und Anonymisierung des Vergabeverfahrens ist ebenfalls kein zuverlässiger Weg Missbrauch zu verhindern, da durch die so geschaffene Institutionalisierung der Macht eine missbräuchliche Nutzung sogar begünstigt wird (vgl. Milgram-Experiment). Die Intransparenz (siehe 6) und Größe der Organisationsstrukturen führt in Folge dessen zu einer Degradierung des Individuums zur lebenden Resource. In ein solches System kann kein Vertrauen gesetzt werden, da dieses höchstens so vertrauensvoll sein kann wie ihr schwächstes Glied.

    5) Kommerzielle Nutzung für die Pharmaindustrie
    Die gespendeten Organe werden nicht ausschließlich für Bedürftige genutzt und dienen neben der Rettung von Leben vornehmlich zur Produktion medizinischer Produkte. Der Spender kann also nicht ausschließen, dass die gespendeten Organe von der Pharmaindustrie zur Entwicklung hochpreisiger Kosmetika eingesetzt werden. Dies kommt letztendlich einem Ausschlachten der Betroffenen zugunsten eines Wirtschaftskonzerns gleich, was dem eigentlichen Prinzip der Organspende widerspricht (http://www.utopia.de/blog/nur-.....ebespenden). Die Aussage ein kommerzieller Handel mit Organen finde nicht statt, stimmt somit nur bedingt. Zwar werden die Organe nicht direkt kommerziell gehandelt, die daraus erzeugten Produkte werden aber dennoch auf dem Markt vertrieben. Bei der gerne präsentierten medienwirksamen Inszenierung des Organspenders als Lebensretter handelt es sich damit leider um ein Ammenmärchen. Sofern bezüglich der Nutzung der gespendeten Organe keine Transparenz geschaffen wird (vgl. 6), kann eine kommerzielle Nutzung nicht völlig ausgeschlossen werden. Gerade im Bereich kommerzieller Nutzung besteht oft ein hohes Missbrauchspotential, welches in vielen Fällen in Korruption gipfelt (siehe 4).

    6) Fehlende Kontrolle / Intransparentes Verfahren
    Das aktuelle Vergabeverfahren (EUROTRANSPLANT) bietet keinerlei Möglichkeit die Vergabe der Organe an Bedingungen zu knüpfen. Nicht jeder Mensch ist bereit einem beliebigen anderen Menschen zu helfen und sich für diesen in gewisser Weise aufzuopfern. Man denke daran einem Menschen das Leben zu retten, der die eigenen Moralvorstellungen nicht teilt. Beispielsweise könnte es sich beim Empfänger des Organs um einen Menschen handeln, der sich anderen gegenüber rücksichtslos verhält (Mörder, Vergewaltiger,…) oder die Spende nicht wertschätzt. Möglicherweise benötigt der Empfänger ein Organ, weil er das eigene durch selbstzerstörerisches Verhalten zugrunde gerichtet hat. Es ist nicht sichergestellt, dass der gespendete Teil des eigenen Körpers würdevoll und im Sinne des Spenders behandelt wird. Insbesondere religiöse Menschen könnten sich deshalb gegen eine Spende entscheiden. Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, das die Nutzung zu Forschungszwecken (Kosmetik) nicht ausgeschlossen werden kann und das gespendete Organ möglicherweise gegen die Interessen des Spenders kommerziell eingesetzt wird (Bezug auf 5).

  2. avatar

    Wenn Politiker neue Entscheidungsfindungen treffen,sollte man schon hellhörig werden.Es steht sofort die Frage im Raum,welche Klientel,soll da schon wieder einmal bedient werden.Jahrelang scharren die Lobbyisten schon mit den Hufen,um Veränderungen am Transplantationsgesetz zu erreichen.Hinter ihrem Alibi-Gefasel von Humanität und Nächstenliebe steht ein Milliardengeschäft,verwaltet durch private Organisationen,mit Sitz im Ausland und nebulösen Verteilunsmechanismen. Bei unserer Zwei- oder schon? Drei-Klassen-Medizin kommen da schon berechtigte Zweifel auf.Zwischen Krankenhaus und Friedhof entsteht unter Umständen ein rechtfreier Raum, der nur schwer zu kontrollieren ist,da bringt eine schriftliche Verweigerung zur Organspende keine Sicherheit.Leider lebt ja in den wenigsten Familien ein tüchtiger Rechtsanwalt.

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    Als Mutter von 4 erwachsenen Kindern stellt sich mir die Frage ; was ist,wenn diese Hilfe benötigen bzw auf ein Fremdorgan angewiesen wären? Für meine Kinder bin ich bereit alles zu geben, dass sie weiter leben können.
    Kann ich allerdings dies von anderen verlangen? Geht eine Solidargemeinschaft soweit, dass wir durch Leben und Sterben eines anderen unser eigenes Leben verlängern? Welcher Preis ( nicht ausschließlich materiell) wird dafür gezahlt?
    Könnte ich über meine Kinder entscheiden, dass sie zur Organspende herhalten sollen?
    Nein, dass kann ich in keinem Fall.
    Es wird immer Krankheiten geben, die nicht heilbar sind und schon eine einfache Lungenenzündung kann den Tod bedeuten – immer noch!
    Wenn ich heute, in meinem Alter, zum Arzt gehe, habe ich kein Recht auf eine Behandlung die umfassend ist, weil mit Abnutzung und altersbedingter Zersetzung vieles erklärt wird,obwohl es Mittel und Wege gibt, diese zu lindern und zu stoppen.

    Leider ist es eine Finanzfrage geworden überhaupt zum Arzt zu gehen,weil es einer bestimmten Anzahl von Menschen nicht möglich ist, Praxis-u. Rezeptgebühr zu zahlen. Sie sterben an staalich sanktionierter, unterlassener Hilfleistung!

    Vielen Menschen entgeht, trotz moderner Medizin und tollen Erkenntnissen, eine umfassende und wirklich helfende Behandlung ihrer vorhandenen Leiden. Ihre Lebensqualität ist dermaßen eingeschränkt, dass es ihnen nicht möglich ist, das Haus zu verlassen.
    Dafür macht sich kein Politiker stark, weil das nicht populär ist.

    So ist es besser, mistrauisch zu bleiben und seinem eigenen, moralischen sowie auch religiösen Gewissen zu folgen. Die Vergangenheit hat mich gelehrt, dass immer das, was marktscheierisch laut angeboten werden muss, was man Zeitgeist nennt, am Ende teuer bezahlt und im Nichts versenkt wird.

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    @Frau Groda

    Ich danke Ihnen für Ihren Zuspruch.
    Mir war durchaus bewusst, dass dies ein sehr persönlicher Kommentar war, es geht jedoch auch um sehr persönliches in diesem Thema. Wer nur aus der Theorie heraus meint, hier urteilen zu können, wer wie Herr Görlach hier einfach Zwangs-Organspende fordert, der sollte sich mit all den Randbereichen und Folgen, die eine solche Forderung haben kann beschäftigen.
    Des Weiteren sehe ich nicht, wieso ich mich für meine Herkunft schämen müsste oder Angst haben sollte, man könnte mich als „Asi“ abstempeln. Ich bin über meine Eltern und Herkunft weit hinausgewachsen und trage nicht Schuld für die biologischen und sozialen Umstände meiner Geburt.
    Aber ich weiß, wie berechtigt Ihre Sorge in dieser Hinsicht ist. Wie Sie sicherlich auch schon mehrfach gelesen haben, steht Deutschland in Sachen Chancengleichheit schlecht da. Wer in armen Verhältnissen großwird hat kaum Chancen auf Verbesserung. Und vor allem trägt er ein Stigma, denn wie Herr Sarrazin schon so schön verbreitet, glaubt gerade die Elite an ihr altes: Wer dumm zur Welt kommt lernt auch nichts dazu. Kultur, Intelligenz und Fähigkeiten halten gerade Bessergestellte oft für Erbgut und Erbrecht. Damit lebe ich, solange ich denken kann. Und „Asis“ im tatsächlichen Sinne, also sozial Unfähige habe ich unter den Armen wie unter den Besserverdienern gesehen. Ich glaube, im Gegensatz zu Ihnen, dass den meisten nicht nur Charakter sondern eben auch Bildung fehlen. Nur halte ich den Begriff Bildung, wie er von Schulen derzeit vermittelt wird, für mehr als unzureichend. Es wird auswendig lernen gelehrt, den eigenen Verstand zu bemühen kommt zu kurz. Von dieser Unfähigkeit sind dann eben auch oft genug Menschen betroffen, die zwar belesen und oberflächlich kultiviert wirken, ihr Wissen damit jedoch denen zu verdanken haben, die ihren eigenen Verstand zu nutzen wussten. Und wie Sie neige ich dazu, grundsätzlich erst einmal alles zu hinterfragen. Gerade Galileo und Darwin bewundere ich sehr, da beide mit offenen Augen und offenem Verstand mehr gesehen haben als deren damalige „intellektuelle Elite“. Gesellschaftlich akzeptiertes Wissen ist immer zu hinterfragen. Um diese Haltung bin ich bemüht. Wer glaubt, mir trotz meiner Erfahrungen, meiner Bildung und meiner Auffassungen meine Herkunft anlasten zu müssen hat seine eigene Engstirnigkeit schon bewiesen.

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    Ich liebe große, schnelle Autos, Motorräder, gutes Essen, viel Alkohol und rauche am Tag 50 Zigaretten.
    Sport find‘ ich doof. Ich möchte meinen Wohlstand, meine Gesundheit nur für mich, werde kurz und heftig leben und werde meine Organe keinesfalls spenden. Nein, das mach‘ ich nicht.

    Was sich beim Lesen dieser Zeilen in wohl jedem von uns regt, ist die größte Gefahr für unsere Freiheit!
    Ich denke, wenn wir nicht in Huxleys „Schönen Neuen Welt“ landen wollen müssen wir wohl lernen, uns damit abzufinden, daß nicht alles gesetzlich oder per Indoktrination geregelt werden darf. Der Fehler, Fehlverhalten, Ungerechtigkeit gehört nun mal zum Leben.
    Um so wichtiger die Aufklärung.

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    Lieber Frau Winter, Ihr letzter Beitrag hat mich nachhaltig beeindruckt. Sie demonstrieren hier eindeutig, daß junge Menschen nicht nur ausschließlich Partizipanten einer Spaßgesellschaft sind, sondern sehr wohl gut in der Lage sind, differenziert zu denken, wie zu fühlen und die Welt aus mehr als eine Perspektive zu sehen. Sie haben hier mit klaren Worten herrschende Zustände umrissen, die das Establishment wohlweislich verdrängt oder totschweigt. Wer selbst in elitären Strukturen lebt, leistet sich den Luxus des Selbstbetrugs, den man sich hier, im wahrsten Sinne des Wortes, ja leisten kann.

    Ihre Biografie erscheint mir getragen von viel reifer Erfahrung und leidvollem Wissen.
    Da ich vermutlich doppelt so viel Jahre auf dem Buckel habe, wie Sie, erlaube ich mir Ihnen für weitere Diskussionen eine Empfehlung mit auf den Weg zu geben, und ich hoffe, Sie sind mir nicht böse darum.

    Es ist o.k., wenn Sie Ihre Argumentation mit Ihrer eigenen Erfahrung untermauern. Sie sollten aber daran denken; Ihre persönlichen Umstände gehen nur Sie etwas an. Im ungünstigsten Fall, wird man Sie, bei entsprechender Erwähnung, als Asi abstempeln, wenn es der Argumentation der Gegenseite in den Kram paßt. Im etwas günstigeren Fall, wird man Ihre ganz persönliche Lebensleistung, als Eigenerfolg für sich vereinnahmen, wie z.B. ein Herr Sarrazin.
    Bildung plus Charakter macht den Menschen. Und dem Deutschen Bürger fehlt es durchschnittlich mehr an zweiterem, sonst müßten wir hier und anderswo nicht über die gleichen Themen jahrzehntelang diskutieren.

    Sie machen das nicht besonders schlecht hier und anderswo. Ich freue mich über Ihre kompetente Wehrhaftigkeit, lassen Sie sich nicht beirren, auch wenn Sie mal irren. Das ist das ausrückliche Recht eines jungen Menschen. In meinem Alter haben Sie noch genug Zeit für Selbstgerechtigkeit.

    Grüße Sie herzlich
    Rita E. Groda

  7. avatar

    @Lieber Frau Winter: Ich danke Ihnen ausdrücklich für Ihre mutigen und offenen Worte?
    Nicht nur auf diesem Forum gibt man sich offen elitär.
    Wer von Moral faselt, wie viele hier, sollte sie tatsächlich auch besitzen.

    Ihre Argumentation ist sehr überzeugen und stichhaltig.
    Ich gehöre zu der Generation die die in diesem Lande grundsätzlich immer alles erst mal in Frage stellt und dies heute noch tut. Bei zwangsverordneter Organspende assoziiere ich das sofort mit den grauen Bussen der Nazis, mit Euthanasie u.ä.

    Es könnte einem so vorkommen, als ob der schrecklich kriminelle, illegale Organhandel, von einem staatlich legitimierten abgelöst werden soll.
    Wie inzwischen beweisbar ist, kann man Banken nicht trauen, Politikern nicht und Ärzten noch weniger. In letzter Zeit standen genug Verurteilungen bei Ärzten wegen Betrug und Bereicherung an.

    Mit welchem Recht also sollten wir hier uns zwangsweise ergeben? Mit welchem Recht sollten wir hier blind vertrauen?
    Nicht nur mein Bauch gehört mir – ebenso meine Organe, darüber möchte auch ich frei bestimmen, in einem hoffentlich noch längere Zeit in einem begrenzt freien Land

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    Man muß sich sehr anstrengen um den Beitarg richtig verstehen zu können.
    Mein beitrag dazu ist,
    wir haben den Glauben verloren und ersetzen diesen Glauben mit Wissenschaftsgläubigkeit!
    Die Wissenschaft kommt weiter und ist die Religion geworden.
    Verhütung war noch harmlos zu verstehen und brachte zuerst (angeblich)nur Vorteile.
    Danach kam die Abtreibung-
    Gleichzeitig kam die künsliche Befruchtung und die PID.
    Familie war nur noch eine Nebenhergesellschaft
    die meist nur lästig war.
    Nun kam eine weiter Fariante dazu,die Oragnspende!
    Es sei ja so human oder sogar christlich.
    Nun treibt man den eigen gewählten Tod voran.
    Tod auf Bestellung.
    Ich glaube,alle Moral wird nicht mehr verstehen,
    wozu der Mensch mit seinem Gehirn noch fähig ist.
    Seine Taten nennt er Fortschritt oder Moderne!
    Nun können wir auch verstehen,
    warum sie die christliche Lehre verachten.
    Sie steht ihnen im Wege.
    Wer Gott vertrauen will und kann,
    glauben kann, dass es ein Leben nach dem Tod gibt,
    der kann diesen Weg der Wissenschaft nicht mitgehen.
    Müßen wir lernen,
    unsere Lieben in Frieden sterben lassen zu können?

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    Ich war immer für Organspende. Und habe gerade erst vor kurzem meine Meinung geändert. Warum? Auch dieses Thema sprechen Sie hier an. PID und InVitroFertilization.
    Ich komme aus furchtbaren Verhältnissen und habe erleben dürfen, dass die Gesellschaft lieber wegsieht und den eigenen Luxus mehrt bevor sie bereit ist in annehmbarem Rahmen zu teilen. Und meine damit nicht unbedingt Geld sondern auch Kraft, Zeit, den Mut hinzusehen. Ich rede da nicht von Selbstaufopferung oder Selbstlosigkeit sondern von einem angemessenen Beitrag von Solidarität wenn es jemandem gutgeht. Dies ist jedoch scheinbar bei den meisten schon zu viel verlangt. Nun wird allerorten langsam aber sicher lieber zwangsweise ein Kind gezeugt, sei es per InVitroverfahren oder Leihmutter (eher Amerika, noch). Per PID wollen nun die Besserverdienenden sicherstellen, dass ihr Nachwuchs nicht nur Besonderes vom Bildungssystem, vom Steuersystem und natürlich im Zweifelsfall dem Bankengeheimnis der Schweiz profitiert, sondern auch von der Medizin (wenn man das sowieso schon bestehende Privat- und gesetzlich Versicherte System eingeht). Die Option der Adoption oder des Einbringens der eigenen Person zugunsten schlechter gestellter Kinder, da ja Kinderliebe als Hauptmotivation genannt wird, wird immer mehr zugunsten dieser neuen Möglichkeiten hinten angestellt. Ist schließlich für Geld zu haben. Und um einiges einfacher als Überwindung des Wohlstandsegos und das Steigen über den kleinen weißen Gartenzaun. Wird man da als Bessergestellter doch tatsächlich mit der Tatsache konfrontiert, dass das Versprechen der Chancengleichheit und der Glaube daran, Elend existiere in diesem unserem Lande nicht, nichts als Augenwischerei ist um eben denen das Gewissen zu erleichtern, die genug Kraft und Zeit und Geld hätten… Hilfe aber nicht mehr für notwendig halten. Schließlich kümmert sich der Staat. Der zieht schließlich genug Steuern ein und kann dann ruhig diese lästige Pflicht für einen tragen. Der ist dann auch Schuld daran, wenn es doch nicht ganz nach Idealvorstellung funktioniert.
    Umdenken setzt erst ein, wenn das eigene Leben oder das des zwangsweise und zu Lasten der Solidargemeinschaft gezeugte Kind von Krankheit betroffen ist. Was schert mich das Leid der anderen? Aber wenn es mir schlecht geht erwarte ich mindestens ein Organ…
    Organspende ist ebenso ein Zeichen von Solidarität wie Adoption, von Beidem ist Leben betroffen. Der Unterschied ist höchstens, dass die Organspende einen Sterbenden betrifft, mangelnde Bereitschaft sich im Zweifelsfall um fremde Kinder zu kümmern anstatt aus reiner (finanzieller) Machbarkeit auf dem eigenen zu beharren betrifft jedoch ein Leben das noch alle Zeit vor sich hat, eines das ohne Hilfe ein Leben führen muss, das sich niemand der Solidaritätsverweigerer je für sich oder seine Kinder wünschen würde. Seitdem ich nun weiß, warum ich aufgewachsen bin, wie ich aufgewachsen bin, warum auch andere Kinder niemals auf Solidarität hoffen können, solange lasse ich mir von Ihnen nicht erzählen, dass ich solchen Leuten im Zweifelsfall zwangsweise zu Leben verhelfen soll. Solidarität für Solidarität. Wer dies nicht beherzigt soll ruhig auf Organspenden warten…und sich ausnahmsweise mal über die Tatsache Gedanken machen, dass wir alle aufeinander angewiesen sind.
    Sollte es eine Möglichkeit geben zu entscheiden, wem im Zweifelsfalle meine Organe zu Gute kommen, ich bin der Erste der jedes davon mit Freuden gibt. Bis also Solidarität auch an anderer Stelle zwangsverordnet wird werde ich auch in Zukunft alleine darüber entscheiden, wem ich meine zukommen lasse.

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    Drumhead schrieb: „Es gibt kein Menschenrecht auf ein Spenderorgan.“

    Dieser Satz scheint mir, zu Ihrer Überraschung vielleicht, nicht schlüssig zu sein. Menschenrechte sind Garantien des Staates, um letztlich sein eigenes Fortbestehen zu sichern. Die Menschenrechte dürften gegenüber dem Staat nur so weit bestand haben, soweit der Staat sich nicht in einer Notstandssituation befindet. Was der Staat als lebensnotwendig erachtet, ist eine politische Frage und abhängig vom Diskurs. Zu dem können die Antworten nicht ewig gültig sein.

    Ein Menschenrecht auf eine ideale medizinische Versorgung gibt es genau so wenig.

    Das Thema Organspende wird daher nicht einfach damit geklärt sein, in dem man sich auf die Menschenrechte bezieht.

    Außerdem meine ich, kann man auch von Bürgerseite aus so nicht denken. Wir brauchen uns und dafür ein möglichst umfassendes Verantwortungsbewusstsein.

    Dazu zählt auch, ob und wie nach moralischen Kriterien Menschen durch Organspenden geholfen werden kann, zu überleben.

    Dafür meine ich einen Weg zu sehen. Um nicht selbst womöglich in die Fänge eines absolutistischen und abgezockten Organhandels zu geraten, könnte es helfen, rechtlich zu sichern, dass jeder Mensch nach dem Ableben obduziert wird. So dass die Obduktion und die Organentnahme von verschiedenen Instituten nur vorgenommen werden kann. Lässt sich vielleicht sogar schon durch einen testamentarisch festgelegten letzten Willen, sicher stellen.

    Das eigentliche Verfahren müsste juristisch unter Berücksichtigung bestimmter medizinischer Faktoren selbstverständlich ausgefeilt sein. Die Sache ist nicht spruchreif, ganz klar. Aber mir scheint, dass wir nicht drum herumkommen, uns diesem Problem in aufgeschlossener Weise zu stellen.

    Ohne eine Chance auf lebensverlängernde Maßnahmen zu sein, halte ich für zu streng gedacht.

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    Drumhied schrieb: „Es gibt kein Menschenrecht auf ein Spenderorgan.“

    Dieser Satz scheint mir, zu Ihrer Überraschung vielleicht, nicht schlüssig zu sein. Menschenrechte sind Garantien des Staates, um letztlich sein eigenes Fortbestehen zu sichern. Die Menschenrechte dürften gegenüber dem Staat nur so weit bestand haben, soweit der Staat sich nicht in einer Notstandssituation befindet. Was der Staat als lebensnotwendig erachtet, ist eine politische Frage und abhängig vom Diskurs. Zu dem können die Antworten nicht ewig gültig sein.

    Ein Menschenrecht auf eine ideale medizinische Versorgung gibt es genau so wenig.

    Das Thema Organspende wird daher nicht einfach damit geklärt sein, in dem man sich auf die Menschenrechte bezieht.

    Außerdem meine ich, kann man auch von Bürgerseite aus so nicht denken. Wir brauchen uns und dafür ein möglichst umfassendes Verantwortungsbewusstsein.

    Dazu zählt auch, ob und wie nach moralischen Kriterien Menschen durch Organspenden geholfen werden kann, zu überleben.

    Dafür meine ich einen Weg zu sehen. Um nicht selbst womöglich in die Fänge eines absolutistischen und abgezockten Organhandels zu geraten, könnte es helfen, rechtlich zu sichern, dass jeder Mensch nach dem Ableben obduziert wird. So dass die Obduktion und die Organentnahme von verschiedenen Instituten nur vorgenommen werden kann. Lässt sich vielleicht sogar schon durch einen testamentarisch festgelegten letzten Willen, sicher stellen.

    Das eigentliche Verfahren müsste juristisch unter Berücksichtigung bestimmter medizinischer Faktoren selbstverständlich ausgefeilt sein. Die Sache ist nicht spruchreif, ganz klar. Aber mir scheint, dass wir nicht drum herumkommen, uns diesem Problem in aufgeschlossener Weise zu stellen.

    Ohne eine Chance auf lebensverlängernde Maßnahmen zu sein, halte ich für zu streng gedacht.

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    Möchte zum Thema einen Roman nachdrücklich empfehlen, dessen Titel auch sehr schön zu „Darf’s noch etwas mehr sein?“ passt: „Alles, was wir geben mussten“ von Kazuo Ishiguro (btb)

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    Ich bin mir noch immer nicht ganz sicher, welche Teile des Textes ernst gemeint sind, und welche „ironisch“. Meint der Autor tatsächlich, wir unsere Gesellschaft nach PID, Klonen und Organspende ausrichten sollen oder werden? Das kann ich eigentlich nicht glauben. Wir ordnen diese Möglichkeiten in unser ethisches und gesellschaftliches Gebäude ein und nicht umgekehrt. Im Übrigen gilt der einfache Satz: Es gibt kein Menschenrecht auf ein Spenderorgan. Und ich finde auch nicht, dass man diese Feststellung irgendwie relativieren sollte.

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