Songs mit Hotels spielen in der Rockmusik eine große Rolle, was nicht verwunderlich ist, weil Rockmusiker notgedrungen viel Zeit in Hotels verbringen. Wenn sie Glück haben. Ich erinnere mich an eine Tournee mit der „Berlin Blues Band“, wo wir – vermutlich aus Versehen – angeheuert wurden, in einem Sylter Puff zu spielen und anschließend in den vakanten Fickkabinen übernachten mussten … andere Geschichte.
Bob Dylan
Aus meinem Songbuch (5): I Don’t Know
Auf der Suche nach einem anderen Song von mir entdeckte ich auf Klaus Kluges YouTube-Kanal diesen Blues, den ich völlig vergessen hatte. Also schiebe ich ihn hier ein, bevor ich wieder vergesse, dass ich ihn geschrieben habe.
https://www.youtube.com/watch?v=ScEnjLUhtKE
Aufgenommen haben wir den Song mit der Band „Blues & Loose“, das muss also um 1999 herum gewesen sein. Der Sänger von „Blues & Loose“, Michael Sellin, hatte aus irgendwelchen Gründen die Band zeitweilig verlassen, und Klaus hatte mich wider alle meine Instinkte überredet, als Ersatz einzuspringen.
Aus meinem Songbuch (4): Routine Check Up
Ich wollte immer schon einen dieser Songs schreiben, die von historischen oder biblischen Anspielungen leben. Der bekannteste ist wohl Bob Dylans “Highway 61 Revisited”, der mit der großartigen und schrecklichen Zeile beginnt: “God said to Abraham, kill me a son”. Abraham kann das gar nicht glauben: Du machst Witze oder? Gott so: Mach, was du willst, Abe, aber wenn ich das nächste Mal hier vorbeikomme, solltest du lieber eine Fliege machen.
Womit der Charakter dieser furchtbaren Gestalt klar wird: Er ist ein Gangster.
Das Jagger-Richards-Songbuch (6): Sympathy For The Devil
Diesen Song würde ich lieben, egal wie der Text wäre, allein wegen Mick Jaggers „Pleeztomeechoo“ und Keith Richards‘ Solo. Wir spielen ihn mit unserer Band, und es ist immer eine Herausforderung – viel Text, den man mit gleichbleibendem Hochdruck rüberbringen muss – und eine Freude. Doch ich liebe „Sympathy For The Devil“ auch, weil der Song ein ganzes Konzeptalbum ist und an seinem eigenen hohen Anspruch scheitert. Und heroisches Scheitern ist auch etwas wert.
Das Jagger-Richards-Songbuch (4): Mother’s Little Helper
Dieser Song ist ein Protestsong. Einer der besseren. Es geht hier um die Doppelmoral des Kleinbürgertums. Als das Album „Aftermath“ herauskam, im Frühjahr 1966, war die Boulevardpresse voll mit Skandalgeschichten über den Drogengebrauch diverser Rock- und Popstars. So war es ein offenes Geheimnis, dass Bob Dylan bei seiner England-Tournee 1964 die Beatles mit Cannabis bekannt gemacht hatte, und dass der Einfluss der Droge im Film „Help!“ und auf dem Album „Rubber Soul“ zu spüren ist. Die Wächter der öffentlichen Moral gaben sich empört; darauf antwortet dieser Song, der die Abhängigkeit vieler „Desperate Housewives“ von verschreibungspflichtigen Beruhigungsmitteln beschreibt und damit auch die Opioid-Krise in den USA vorwegnahm.