Weg ist er. Dieter Althaus ist zurückgetreten. Endlich. Eigentlich viel zu spät. Damit ist nicht der Zeitpunkt des Skiunfalls gemeint, der nur oberflächlich als der Wendepunkt seiner Berufskarriere angesehen wird. Der Unfall war und ist eine persönliche Tragödie. Ein zusätzlicher Mosaikstein, der ihm im Wahlkampf völlig entglitten ist, aber nur eine Teilursache seines schlechten Wahlergebnisses darstellt.
Dieter Althaus war schon davor politisch unsensibel und autistisch aufgetreten. Seine Politik wurde von vielen nicht mehr verstanden, seine Umfragewerte sanken bereits im letzten Jahr. Um so angreifbarer hat er seinen Wahlkampf gestaltet, in dem er seine persönliche Lebenstragödie als doppelten Schutzmantel auch zur Verdeckung seiner schlechten Politikwerte mißbrauchte.
Deswegen hat die CDU und Dieter Althaus zu Recht eine Quittung bekommen. Angela Merkel verliert damit ihren wichtigsten Minsterpräsidentenfreund, einen Souffleur der weichen Töne, wenn es um die Kanzlerin ging. Im Gegensatz zu den Wulffs, Rüttgers und Kochs war er immer loyal und wollte nicht auf ihre Kosten Karriere machen. Für die CDU in Thüringen ist sein Rücktritt die einzige Chance, doch noch den Regierungschef zu stellen – wenn auch mit einer SPD, die größenwahnsinnig geworden ist.
Was soll man Dieter Althaus wünschen? Dass er erkennt, dass er nicht Opfer der Politik wurde, sonst selbst verantwortet und selbst verantwortlich die Höhen und Tiefen dieses kalten Geschäfts erlebt hat. Sollte in Thüringen keine große Koalition, sondern ein links-links-grünes Bündnis entsehen, wird für Angela Merkel ein weiteres Land im Bundesrat zum Gegenspieler.
Für eine mögliche CDU-FDP-Koalition wird dieses Thema zu einem immer größeren Problem. Allein deswegen wird Angela Merkel alles tun, damit die CDU den Ministerpräsidenten stellt.
Treffende Anlayse! Der Skiunfall erscheint retrospektiv fast wie die Folge einer Entwicklung, die Dieter Althaus immer weiter von der Wirklichkeit entrückt hat. Althaus ist wenn überhaupt Opfer seiner Selbstüberschätzung geworden. Auf allen Ebenen, auch politisch.