Auch 6200 Stimmen Vorsprung können aus einem Verlierer keinen Sieger machen.
Dieser Ministerpräsident persönlich wie auch die schwarz-gelbe Koalition, die er führt, sind deutlich und brutal abgewählt worden. Zu Recht! Der misstrauische, sich überschätzende Rüttgers, der auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen wollte, jede Rolle überstülpte, von der er hoffte, dass sie Stimmen bringt, sich gegen seine eigenen Entscheidungen als mutiger Kämpfer darstellte, sich einerseits mit und andererseits gegen Merkel positionierte, wurde von seinen eigenen CDU-Leuten gemobbt, die ihm die Maske vom Gesicht rissen.
Aber nicht nur er, sondern auch die Bundesregierung tragen die Verantwortung für dieses Wahldebakel. Irgendwann muss auch Angela Merkel begreifen, was gerade und erst recht in Zeiten der Unsicherheit, der Krise und der Angst, Regierungschefin zu sein bedeutet – Führung und Entscheidung statt Taktieren und Moderieren. Übrigens: Sie kann regieren. Sie kann analysieren. Es wird Zeit, dass sie Mut zu ihren eigenen Fähigkeiten entwickelt.
Und da ist auch noch diese fürchterliche, furchterregende entleerte FDP. Eine Partei ohne Führung. Guido Westerwelle konnte es eigentlich nie. Verantwortung übernehmen, verantwortlich handeln, über sich und Parteiinteressen hinaus handeln. Der Überflieger der Opposition wird zum Bettvorleger der Regierung. Seine Minsterriege ist so mittelmäßig, dass man sich kaum über sie aufregen möche. Die Brüderles und Co. tun Deutschland am ehesten einen Gefallen, wenn sie nichts tun.
Nordrhein-Westfalen ist eine deutliche Warnung an Berlin. Noch kann alles korrigiert werden. Noch sind über drei Jahren Zeit zu beweisen, dass man es kann. Noch hoffen die Bürger, bei der Bundestagswahl richtig entschieden zu haben. Noch ist aber nur noch eine kurze Zeit.
P.S.: Die Linke ist endgültig in Deutschland angekommen. Das Fünf-Parteien-System ist etabliert.
Liebe Rita E. Groda,
mißverständliche Äußerungen haben num mal die Angewohnheit, auch mißverstanden zu werden.
Auch wenn ich immer noch nicht ganz verstanden habe, was bzw. wen Sie damit meinten nehme ich zur Kenntnis, daß es nicht die Heimatvertriebenen waren.
Aber stellen Sie sich mal vor, jemand würde einen heutigen Flüchtling oder Asylbewerber als „aus der Heimat entsorgt“ bezeichnen.
Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie dann die Empörungsmaschinerie anlaufen würde mit dem Tenor, daß normalerweise nur Müll entsorgt wird und dementsprechend hier Menschen als Müll bezeichnet wurden.
Lieber Geraldus: Daß ich nicht den Begriff Heimatvertrieben verwendete, war vollste Absicht. Gerade die Heimatvertriebenen sind nicht die, die revanchistische Standpunkte vertreten. Es sind die, die meinen aus der begreiflichen Sehnsucht der vetriebenen Menschen nach ihren ursprünglichen Wurzel, einen politischen Gewinn ziehen zu könen – das war mit meiner böswartigen Formulierung gemeint .
Wie heißt es so schön – gut, daß wir darüber gesprochen haben.
@ Rita E. Groda
Auch wenn ich oft andere Meinungen vertrete als sie konnte ich Ihren Ausführungen hier ein gewisses intellektuelles Niveau nicht absprechen.
Eine Äußerung wie „aus der Heimat Entsorgte“ ist jedoch ein sowohl intellektueller als auch moralischer Tiefpunkt, der jeden weiteren Diskurs als sinnlos erscheinen läßt.
Das wäre mal die Einschätzung der „Süddeutschen“, was nur mal die Straftäter der rechten Szene betrifft.
http://www.sueddeutsche.de/pol.....7935/text/
Der Verfassungsschutz kann mit detaillierteren Daten dienen. Im Internet sind die rechten Damen und Herren unter den verschiedensten Kategorien zu finden, auch geschickt getarnt, z.B. Kameradenverbunde, merkwürdige Verbunde von aus der Heimat Entsorgten u.a.
Da sollten Sie aber selber nachschauen, ich mache mir nicht einmal mehr die Maus, bzw. den Cursor schmutzig, um auf diese Seiten zu gehen,sehr geehrter Herr Geraldus.
Sowohl Sie, als auch unsere Politiker, sind sträflich lässig und ignorant, diesem Thema gegenüber. Wir haben eine Entwicklung im Europäischen Ausland, die leicht übergreifen kann. In GB gibt es bereits eine überaus erfolgreiche neue nationalistische Partei, die mit Ausländer raus und GB den Briten wirbt. Unsere Nazis wandern regelmäßig aus nach Tschechien, weil dort keine solchen Repressalien zu befürchten sind, wie bei uns.Dort können Sie, zumindest bis jetzt, die Sau raus lassen. Auch in Tschechien gibt es eine neue nationalistische Partei.
Nur, weil Sie nicht so informiert sind, heißt das lange noch nicht, daß Sie Recht haben. Leider! Ich wünschte, Sie hätten Recht.
@ Rita E. Groda
Die sogenannte LINKE steht in NRW vor der Regierungsbeteiligung. Sie schreckt das nicht, möglicherweise haben Sie sich noch nicht näher mit den dortigen Vertretern dieser Partei befaßt.
Stattdessen warnen Sie vor der RECHTEN.
Auch wenn Sie es noch nicht mitgekriegt haben, die RECHTE gibt es gar nicht. In NRW haben 3 (in Worten: drei) Parteien rechts der Merkel-CDU zusammen 2,4 Prozent der Stimmen geholt.
Ach ja, da gibt es ja noch die NPD, die ja immerhin in zwei Landtage Abgeordnete entsendet.
Nun, Politik, Medien und Geheimdienste haben in einer konzertierten Aktion seit Mitte der Neunziger die moderaten, bestenfalls rechtspopulistischen REPUBLIKANER zerschlagen.
Was man nicht zerschlagen konnte war das Wählerpotential dieser Partei, in Bayern bei der Europawahl 1989 immerhin stärker als die SPD.
Ein kleiner Teil dieses Potentials hat sich mittlerweile, zumindest in einigen der neuen Bundesländern, bei der sehr viel radikaleren NPD eingefunden.
Angesichts der Leistungen der ach so demokratischen Parteien in den vergangenen Jahren, das Desaster um den Euro ist hier ja exemplarisch, ist hier noch einiges zu erwarten.
Wenn die etablierten Parteien die Wahl haben, potentielle Rechtswähler durch gute Politik oder durch VS-Aktionen und Medienhetze zu „überzeugen“, was wurde in der Vergangenheit gewählt ?
„P.S.: Die Linke ist endgültig in Deutschland angekommen. Das Fünf-Parteien-System ist etabliert.“
Das ist wohl die bitterste Erfahrung, die viele Deutsche mit dieser Wahl in NRW machen müssen! 🙁
@ Jokus
Arbeite als Buchhalter und nebenbei besuche ich dieses interessantes Forum, da ich mich sonst mit Zahlen langweile (Soll an Haben den ganzen Tag). Wenig Zeit und wenig publizistisch begabt, um selbst Kommentare zu verfassen, ich nehme einfach das Beste aus aller Kommentare (Copy & past macht’s möglich). Eine Art Synthese.
Große Klasse @ Jakob, ich muss -wider Willen – gestehen, die Antwort gefällt mir. Also bitte, wenns denn mal pressiert, meine Texte seien so frei…schließlich geht es, wie die Schulmeister gelegentlich sagen, ja nicht um uns, sondern um die „Sache“…und wenn meine Worte sogar vielfältig zu verwenden seien, nur zu!
Lieber Herr Friedmann,
in Ihrem P.S. ließen Sie deutlich erkennen, daß Sie tatsächlich nicht wenig von Politik verstehen.
Daß das Mehrparteine-System in unserem Lande angekommen ist, ist nämlich eine hervorragende Leistung, und wir könnten damit ein Vorbild sein, für andere Länder, wie z.B. GB, die meinen die Demokratie gepachtet zu haben.
Es ist noch ein Glück, würde meine Großmutter sagen, daß das fünfte Zünglein an der Waage eine halbwegs moderate Linke ist, allerdings noch stark kontaminiert durch entsprechendes Personal. Die Briten z.B., für die eine Mehrparteien-Koalition schlicht nicht denkbar ist, werden jetzt eventuell nochmals wählen müssen für ihr Unterhaus. Wir sind da schon ein wenig weiter.
Obwohl ich mich eigentlich zu den „gefühlten Guten“ in diesem Lande zähle, also zu den verläßlichen Demokraten, sehe ich es weder als illegitim noch als gefährlich an, in NRW mit einer Linken zu regieren. Stabile Regierungen benötigen stabile Mehrheiten, das ist eine alte Binse.
Für gefährlich würde ich es ansehen, wenn die 5. Partei eine extreme Rechte wäre. Könnten Sie sich das vorstellen – ich nur als Horrorgemälde.
Da wir gerade bei den Rechten sind. Man hat im Lande den Eindruck, es gäbe sie nicht mehr und ist beruhigt. Mich hat die Ruhe eher beunruhigt, besonders seit der Finanzkrise in 2008. Sie formiert sich nämlich, von den Meisten tatsächlich unbemerkt, tatsächlich wieder.
So geschickte Verleumdungsbestrebungen, wie z.B. die von „CDU“, oben, zeigen das ganz deutlich.
Das jemand so eine Vermutung híer äußern darf, ohne dies in irgendeiner Weise belegen zu können, zeigt die weite Auslegung von Demokratie auf diesem blog.
Daß hier viele sich gegen „Saunagerüchte“ über Herrn Mixa wehren, während anscheinend nur eine, nämlich ich, und nicht einmal ein Fan von Frau Merkel, sich über solch geschickten Mutmaßungen und Verleumdungen aufregt – ja, was kann uns das wohl sagen?
Mir sagt das viel!
@ Jokus
Aber bitte.
Warum das Rad neu erfinden, wenn andere es besser ausrüsten können!
Jakob der Lügner
@GERALDUS:
Antwort: Feigheit!
Solche Bedenken hätte Obiger anbringen können, als Frau Merkel Kanzlerin wurde.
Warum erst heute so öffentlich? Die Antwort finden Sie in meinem obigen Beitrag.
Solche Denkstrukturen fanden sich auch im Denunziantentum der Blogwartsphäre. Trotzdem Frau Merkel nicht gerade meine ungeteilte Zustimmung findet – dieses Kleine-Leute-Gedenke, dieses hinterfotzige und dann plötzliche hervortretende Denunziantentum das erst dann sich hervorwagt, wenn ein evtl. Gegner etwas instabil ist – das kotzt den Demokraten aufrichtig an.
Kleine Leute halt, mit kleinen Gedanken. Hatten wir schon mal in dieser Republik.
Mit Verlaub @ Jakob, schreiben Sie auch mal selbst…oder immer nur anderer Leute Texte (siehe den meinen aus „Welt-online“ zu Thomas Schmid – nun Ihrerseits so nett auf Friedman gemünzt?) Ich fühle mich u. a. durchaus geschmeichelt, zumal Sie meinen Text geringfügig (ein Wort oder etwa zwei?) sogar korrigiert, also verbessert haben.
Mit bestem Dank
Ihr Jokus!
@ Rita E. Groda
Was haben Sie dem Teilnehmer „CDU“ eigentlich vorzuwerfen ?
Merkel war in der FDJ, sogar als Funktionärin. Sie war in Moskau, was auch nicht alle durften.
Selbst Stasi-Akten sind bisher nicht aufgetaucht. Das ist schon seltsam, denn Mitglieder von staatlichen Organisationen (wie z.B. der FDJ) wurden normalerweise durchleuchtet bevor sie Funktionen übernehmen oder gar reisen durften.
Daß eine solche „Opferakte“ bisher nicht aufgetaucht ist läßt tief blicken.
Auch der Vergleich der heutigen CDU mit der früheren SPD ist nicht ganz falsch, vergleichen Sie nur mal Äußerungen zur Einwanderung früherer SPD-Politiker wie Farthmann oder Schmidt mit denen heutiger CDU-Politiker wie Laschet.
Sehr geehrter Herr Friedman,
Sie stellen sich an dieser Stelle ja nicht das erste Mal schützend vor Frau Dr. Merkel.
„Sie kann regieren. Sie kann analysieren.“
Ich bin mir sicher, dass unsere amtierende Bundeskanzlerin durchaus einen analytischen Verstand besitzt.
Die Fähigkeit zu regieren, zu führen und Ziele zu vermitteln kann man ihr nach den letzten Jahren jedoch getrost absprechen.
Erstmals gewählt gerade aufgrund geschickten Wahlkampfes, mit Versprechen von unbedingtem Reformwillen und unbedingter Medienunabhängigkeit, hat sie gleich nach Amtsantritt vor allem gelernt, sich ihre Wähler medienwirksam warmzuhalten.
Ihr größter Vorwurf an Schröder, inmitten des damaligen Wahlkampfes, war sein Wirken als Medienkanzler.
Ihre ersten Amtshandlungen bestanden dann jedoch aus medienwirksamem Händeschütteln, diversen Eu- und Klimagipfeln und Präsenz überall dort, wo Aufmerksamkeit der Presse garantiert war.
Innenpolitisches Handeln blieb völlig auf der Strecke.
Von großen Reformen, die unser Land dringend nötig hätte, hat sie sich gleich mit Beginn ihrer Kanzlerschaft verabschiedet.
Die kleinen „Reförmchen“ sind kaum erwähnenswert.
Sie hatte das große Glück während der ersten Amtszeit Konjunktur und Fußball-WM vor der Tür zu haben.
Ein für deutsche Verhältnisse ungewöhnlich hohes Maß an Zufriedenheit hatte damals das Land im Griff.
Dennoch hat sie es nicht geschafft zu handeln, aktiv die nötigen Reformen im Bildungs-, Sozial- und Pflegesystem herbeizuführen oder wenigstens anzustoßen.
Wie soll eine Kanzlerin, die es in Zeiten positiver Stimmung und Wirtschaftsaufschwungs nicht schafft Reformen und Einschnitte zu vermitteln, dies in Zeiten der Krise und immer höherer Verschuldung seitens des Staates meistern?
Sie hat den Punkt verpasst, an dem sie dem Wähler glaubwürdig hätte vermitteln können wie Weg und Ziel in einer Regierung Merkel aussehen könnten.
Vielleicht haben Sie Frau Dr. Merkel persönlich getroffen und Sie hat Ihnen ihre Ziele klargemacht, Sie begeistert.
Vergessen Sie dabei aber nicht, dass die Bundeskanzlerin dem gesamten Volke verantwortlich ist, nicht nur einem kleinen Kreis von Eingeweihten.
Auch der Wähler hat ein Recht darauf zu erfahren, welche Richtung unser Land nehmen soll und wird.
Es geht mir an dieser Stelle auch nicht um lautes Getöse à la Westerwelle sondern darum, dass eingehalten wird was versprochen wurde:
„Ich möchte dem deutschen Volke dienen“.
Ich würde mir die versprochene Medienunabhängigkeit wünschen, mit der Frau Dr. Merkel sich anfänglich angepriesen hat.
Etwas weniger Angst vor schlechter Presse und etwas mehr Vertrauen in die Bürger, mit der Bürde notwendiger Reformen angemessen umgehen zu können, wären wünschenswert.
Trotz guten Willens meinerseits scheint mir jedoch keine klare Linie erkennbar, abgesehen von unbedingtem Regierungswillen.
Führungskraft zu sein bedeutet eben nicht nur, Visionen und Ziele zu haben, sondern auch, diese glaubwürdig und leidenschaftlich zu vermitteln und andere dafür zu begeistern.
@CDU: Interessant ist für mich, daß Ihnen und anderen diese Frage erst jetzt einfällt!! Nachdem Frau Merkel etwas angeschlagen ist. Als Helmuts Mädle und Scherbenkitterin der zerstrittenen Union war Sie doch der Rettungsengel der Nation. Ich hatte da immer wieder meine unausgesprochenen Fragen. Allerdings mit absolut anderen Schlußfolgerungen, als Sie.
Ihre Erkenntnis, die CDU stehe heute an der Position der Linken in der SPD von damals – das ist schlichtweg eine Beleidigung der SPD-Linken von damals.
Was Sie hier über Frau Merkel andeuten ist strafrechtlich nicht ganz unpikant. Obschon mir Frau Merkels Führungsstil überhaupt nicht konveniert und ich auch viele Ihrer Entscheidungen nicht goutiere, würde ich mich tatsächlich nicht auf das momentane Zeitgeistniveau herabbegeben und jemand, der sowieso gerade besonders angeschlagen ist, noch einen weiteren Fußtritt verpassen.
Das überlasse ich solchen, wie Ihnen, die erst dann mutig werden, wenn der Gegener nicht mehr so gefährlich ist.
Diese Frage sollte man sich wirklich mal stellen. Sie hat in der DDR Karriere gemacht und sich damit zum Handlanger eines totalitären Systems gemacht. Sie studierte in Moskau, was wohl nur Linientreuen vorbehalten war. Stasi-Akten sind nie aufgetaucht, wahrscheinlich sind sie verschwunden worden, den Merkel wurde in meinen Augen von gewissen Kreisen systematisch aufgebaut. Der „Erfolg“ von Merkel? Die CDU von heute steht an der Position der Linken in der SPD von damals. Es gibt heute in Deutschland keine konservative Partei mehr.
Mit Verlaub, bester Michel Friedman: über die CDU-Niederlage – Rüttgers her oder hin zu schreiben, ohne hinreichend die Rolle eines Herrn Westerwelle zu „würdigen“, scheint mir sträflich.
Nein, wenn sowohl der „Arbeiterführer Rüttgers“, der doch grad im Arbeiterland NRW nicht die schlechteste Wahl einst war und diesmal schien, wenn gleichzeitig der vergleichsweise eher „linken“ Kanzlerin, wenn also beiden nichts gelang, sollte man verstärkt über die FDP nachdenken!
Wer, wenn nicht Herr Westerwelle hat den desaströsen Großsprecher, den Anti-Arbeiterfreund. der „Berliner Koalition dargestellt. Die Quittung für seine „Arbeit“ haben nun auch Merkel und Rüttgers auszulöffeln. Dass die Kanzlerin den Herrn W. nicht rechtzeitig hat bremsen können oder wollen, das war ihr großer Fehler und nun ihr Abgrund.
Der Genosse der Bossen Schröder konnte noch Milliarden an seine BDI-Genossen verschenken, ohne dass sich jemand aufregt, da war die Krise noch nicht da. Merkel hat es schwerer, es gibt kaum zum verschenken außer Schulden-Erlass. Später wird sie als Ossi sagen dürfen: „Wir hatten ja nix!“.
So einfach wie hier Michel Friedmann für Frau Merkel denkt, ist es gewiss nicht. Es sei denn, die FDP selbst ist Manns genug, sich ihres begrenzt fähigen Vorsitzenden zu entledigen. Doch da mag noch viel
künftiges Wahl-Desaster geschehen, bevor dergleichen geschieht. Es ist eben – aus meiner Sicht – nicht Frau Merkel, sondern zuallerst der sich amateurhaft benehmende Koalitionspartner, der im Arbeiterland NRW so wenig angekommen ist. Sprich auch Frau Merkel die Siegeschancen vermasselt hat.
Welche Fähigkeiten hat Frau Merkel bisher gezeigt ?
Milliarden verschenken ist ja keine Kunst, das hätte Schröder auch hingekriegt.
Auserdem geht es hier nicht um 6200 Stimmen, sondern um 88 Prozent der Stimmen, die an die Parteien gingen, die am Freitag Milliarden an Griechenland verschenkten, angeblich um unsere ach so stabile Währung zu retten.
2 Tage später ist das schon Makulatur, es werden ganz andere Summen aufgerufen.
Die 750 Milliarden Euro-Entscheidung vom Abend wäre nicht so gefallen, wenn NPD und LINKE sich ein Kopf an Kopf-Rennen um die absolute Mehrheit geliefert hätten und die neoliberalen Marktparteien an der 5%-Hürde gescheitert wären.
Irgendwann werden das die Menschen merken und auch so wählen.