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Vorsicht Werbung – oder: Interessenkonflikt im Blätterwald

Was würden Sie sagen, wenn ein Buchautor Sie an dieser Stelle darüber informierte, dass Sie demnächst live im Internet ein Gespräch mit ihm und einer bekannten Moderatorin zu seinem neuesten Buch verfolgen könnten? Und wenn er Sie dann auch noch aufforderte, sich schon heute Fragen an ihn auszudenken und in eine dafür vorgesehene Maske einzutragen, damit er sie im Laufe des Gesprächs beantworten kann? Sie würden vermutlich „Bääh“ rufen. Sie würden die Nase rümpfen. „Glasklar Werbung. Unverschämtheit!“

Doch ist diese Einstellung wirklich fair? Weiterlesen

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Ein Abschied

Liebe Grüne,

leicht fiel es mir nicht, diesen Brief zu schreiben. Fast kam es mir so vor, als würde ich einer alten Freundin die Freundschaft aufkündigen. Seit ich wählen darf, habe ich die Grünen gewählt. Bei der nächsten Bundestagswahl werde ich es zum ersten Mal nicht mehr tun. Ihr wollt sicher  wissen, weshalb. Weiterlesen

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Ein erinnerungskultureller Schwächeanfall – Die Patriotismus-„Probleme“ des Thomas de Maizière

Der Bundesinnenminister hat in der „BILD am Sonntag“ einen Zehn-Punkte-Katalog zum Thema „Leitkultur“ veröffentlicht. Sein Essay konstruiert deutsche Identität als Gegenentwurf zu plumpen Islam-Klischees. Doch der eigentliche Sündenfall ist seine relativierende Sicht auf die NS-Vergangenheit. 

Er wollte doch nur eine „Debatte“ in Gang bringen. So begründet Thomas de Maizière seine zehn Thesen zur deutschen „Leitkultur“, die er am Sonntag doppelseitig in der BamS ausbreitete. Doch leider erzeugte sein bizarrer Identitäts-Katechismus in erster Linie Spott – und scharfe Kritik, die mit ebenso scharfen Gegenangriffen gekontert wurde: „Nicht, was Thomas de Maizière gesagt hat, ist ein Skandal, sondern, das, was jetzt daraus gemacht wird“, erklärte CDU-Vize Julia Klöckner. Damit könnte der letzte Akt des Dramoletts beginnen: Nochmaliger Aufzug des Chors der Empörten, Finale Furioso, und dann Bühne frei für die nächste Wahlkampf-Posse.

Doch es gibt tatsächlich Diskussionsbedarf. Denn was der Bundesinnenminister vorgelegt hat, ist skandalös.

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