Die „Alternative für Deutschland“ hat sich nicht nur innenpolitisch, sondern auch außenpolitisch stetig radikalisiert. Von einer prowestlichen, aber eurokritischen Partei hat sie sich in wenigen Jahren gewandelt zu einer Partei, die, wie die ihr in vielen außenpolitischen Positionen geistig verwandte Linkspartei, antiwestliche Positionen einnimmt.
Im Wahlprogramm von 2013 hatte die AfD keinen eigenen Abschnitt über die Außenpolitik. Unter „Europapolitik“ standen neben der Abschaffung des Euro folgende Positionsbestimmungen:
„Wir bejahen ein Europa souveräner Staaten mit einem gemeinsamen Binnenmarkt. Wir wollen in Freundschaft und guter Nachbarschaft zusammenleben. Wir bestehen auf dem uneingeschränkten Budgetrecht der nationalen Parlamente. Eine Transferunion oder gar einen zentralisierten Europastaat lehnen wir entschieden ab. Wir werden dafür sorgen, dass Gesetzgebungskompetenzen zurück zu den nationalen Parlamenten verlagert werden. Wir werden uns für eine Reform der EU stark machen, um die Brüsseler Bürokratie abzubauen und Transparenz und Bürgernähe zu fördern. Das europäische Parlament hat bei der Kontrolle Brüssels versagt. Wir unterstützen nachdrücklich die Positionen David Camerons, die EU durch mehr Wettbewerb und Eigenverantwortung zu verschlanken.“
Viele dieser Positionen finden sich denn auch im Cameron-Tusk-Papier wieder, das von Kommission und Rat gebilligt, aber mit dem Referendum in Großbritannien leider hinfällig wurde. Die Tatsache, dass der „Finalität“ eines föderalen Staats, also eines „zentralisierten Europastaats“, im Cameron-Tusk-Papier eine eindeutige Absage erteilt wurde, hinderte die AfD nicht daran, ihren Ton gegen die Europäische Union zu verschärfen. Ja, auch außenpolitisch funktioniert die AfD so, dass jedes Entgegenkommen der etablierten Parteien oder der demokratischen Institutionen beantwortet wird mit einer weiteren Radikalisierung.
Im Leitantrag der Programmkommission und des Bundesvorstands für das Grundsatzprogramm der AfD vom Sommer 2016 wird die EU schlicht als „undemokratisches Konstrukt“ bezeichnet. Obwohl keine deutsche Partei außer der FDP die Forderung nach einem europäischen Bundesstaat im Programm hat, betont die AfD: „Wir sind dagegen, die EU in einen zentralistischen Bundesstaat umzuwandeln. Stattdessen treten wir dafür ein, die EU zurückzuführen zu einer Wirtschafts‐und Interessengemeinschaft souveräner, lose verbundener Einzelstaaten in ihrem ursprünglichen Sinne.“
Die lose Verbindung souveräner Staaten als „ursprünglichen Sinn“ der EU auszugeben, ist eine bezeichnende Geschichtsfälschung. Denn von Anfang an ging es bei der europäischen Einigung darum, die Souveränität der einzelnen Mitglieder einzuschränken. Die Keimzelle europäischer Einigung war ja nicht zufällig die Montanunion. Die Verschmelzung der Schlüsselindustrien Kohle, Eisen und Stahl sollte es den ehemaligen Rivalen Deutschland und Frankreich (in Wirklichkeit natürlich nur Deutschland) unmöglich machen, eine selbstständige Rüstungsindustrie aufzubauen.
Genau dies fordert aber die AfD, nämlich „unverzichtbare nationale wehrtechnische Kernfähigkeiten zu erhalten und zu fördern, um in Schlüsselbereichen von Technik und Technologie national unabhängig zu bleiben“. Zu bleiben? Wann war denn Deutschland in der Nachkriegszeit je „wehrtechnisch“ unabhängig? Wann baute es selbstständig Atombomben oder Interkontinentalraketen, Flugzeugträger, Truppentransporter oder auch nur Abfangjäger? Wozu wäre die Erlangung solcher Fähigkeiten nützlich? Gegen wen?
Die AfD, so sehr sie, wenn es gegen Muslime geht, die „abendländische“ Kultur beschwört, will in der Außen-und Sicherheitspolitik von abendländischen Gemeinsamkeiten nichts wissen. Eine „formelle gemeinsame europäische Außen- und Sicherheitspolitik lehnen wir ab“, heißt es im Leitantrag. Stattdessen befürwortet die AfD eine national ausgerichtete Außenpolitik. Ohne jeden Beweis wird behauptet, „dass zunehmend andere Staaten und Institutionen die deutsche Außen– und Sicherheitspolitik beeinflussen und steuern.“ Wer diese anderen Staaten sein sollen, wird zunächst nicht erläutert, doch wenig später heißt es: „Sicherheitspolitische Entscheidungs‐und Handlungsfähigkeit in Deutschland und Europa sind erodiert. Deswegen ist Deutschland zunehmend auf den Schutz und die Unterstützung von Bündnispartnern, besonders der USA, angewiesen und kann eigene Interessen nicht angemessen vertreten.“
Nun, das ist natürlich Unsinn. Deutschlands Außen- und Sicherheitspolitik wird ganz bestimmt nicht „zunehmend“ von anderen Mächten „gesteuert“. Die Zeit, da der eine Teil Deutschlands Vasall der Sowjetunion war und der andere Teil notgedrungen eingebunden in die Abwehrstrategie der der Nato, das Deutschland also in den Planungen beider Supermächte als atomares Schlachtfeld vorkam, ist längst vorbei. Deutschland nahm sich die Freiheit, an den Expeditionen im Irak, Libyen und Syrien nicht teilzunehmen. Das kann man begrüßen oder beklagen, es beweist jedenfalls ein gehöriges Maß an Unabhängigkeit.
Im Übrigen spricht es kaum für gedankliche Konsistenz, wenn man einerseits eine gemeinsame europäische Außen- und Sicherheitspolitik ablehnt, andererseits das angebliche Erodieren außen- und sicherheitspolitischer Handlungsfähigkeit „in Europa“ beklagt. Aber um Konsistenz geht es ja nicht, sondern um die antiwestliche Positionierung der Partei.
Die Mitgliedschaft in der Nato zum Beispiel, die eine Marine LePen für Frankreich schlichtweg ablehnt, wird zwar von der AfD – noch – bejaht. aber nur, soweit sie „den außen‐ und sicherheitspolitischen Interessen Deutschlands“ entspricht, und das heißt, „soweit sich die Nato auf ihre Aufgabe als Verteidigungsbündnis beschränkt.“ Implizit wird unterstellt, jene ominösen „anderen Staaten“, die unsere Außen- und Sicherheitspolitik „steuern“, wollten die Nato zu einem Angriffsbündnis umfunktionieren. Eine Position, die in Deutschland bisher vor allem von der Linkspartei vertreten wurde.
Dass Nato und EU sich über ein halbes Jahrhundert hinweg als Freiheits- und Wertegemeinschaften bewährt haben, ist für die AfD uninteressant. Die AfD „vertritt eine Außenpolitik, die verpflichtet ist, die außen‐ und sicherheitspolitischen, die wirtschaftlichen und kulturellen Interessen Deutschlands zu wahren“. Und zwar sie allein. Von übergeordneten westlichen Interessen will die Partei, deren Vorsitzende mittlerweile offen von „völkischer“ Politik spricht, so wenig wissen wie von einer gemeinsamen europäischen oder gar westlichen Außenpolitik.
Was sind aber die „kulturellen Interessen“, die außenpolitisch „gewahrt“ werden sollen? Der Begriff könnte alles bedeuten, von der Unterstützung der Goethe-Institute über die Förderung deutscher Filme bis zur Abwehr islamischer Einwanderung und angelsächsischer Einflüsse. Der neue starke Mann der AfD Björn Höcke ließ wohl die Katze aus dem Sack, als er sagte, „der materielle Liberalismus“ – Codewort in der neuen Rechten für den Einfluss der USA – habe zu einer „kulturellen Gleichschaltung dieses Landes geführt“.
Echauffieren wir uns gar nicht erst über die Benutzung einer Goebbels’schen Vokabel zur Beschreibung der Wandlung Deutschlands von einer von der Nazi-Ideologie verseuchten kulturellen Wüste zu einer modernen pluralistischen Demokratie, oder zur Kennzeichnung der 1989ff. nachgeholten Enttotalisierung Ostdeutschlands. Fragen wir uns, was das konkret bedeutet. Die Abwehr dieser „Gleichschaltung“ erfordert nach Ansicht der AfD außenpolitisch die Annäherung an Russland: „Das Verhältnis zu Russland ist für Deutschland, Europa und die Nato von maßgeblicher Bedeutung“, heißt es denn auch im Leitantrag, „denn Sicherheit in und für Europa kann ohne Russlands Einbindung nicht gelingen.“ Das klingt wie eine Binsenwahrheit. In der Praxis bedeutet aber die Forderung nach der „Einbindung“ Russlands in Europa die Einbindung der AfD in Russlands Pläne für Europa.
So hieß es in einer AfD-Resolution nach der Annexion der Krim durch Russland: „In dieser instabilen Lage ist es von größter Bedeutung, keine Sanktionen zu verhängen, und keine weiteren Maßnahmen der Eingliederung der Ukraine oder Teilen davon in die EU oder in die Russische Föderation zu betreiben. (…) Die AfD spricht sich gegen jede weitere Erweiterung der NATO nach Osten aus.“ Auf geradezu perfide Art wird die souveräne Entscheidung einer demokratisch gewählten Regierung, sich um Mitgliedschaft in der EU und der Nato zu bewerben, als „Eingliederung“ gleichgesetzt mit der Annexion oder Besetzung von Teilen dieses Landes durch Russland. Am Ende fordert die AfD das, was Putin fordert: die Ukraine soll sich nicht aus dem russischen Einflussbereich befreien dürfen.
Die bereits erfolgte Rechts- und Ostdrift der AfD ist bemerkenswert. Wenn man sich fragt, wohin sie noch treiben wird, sollte man sich die Parteien der Alternativen Rechten in Osteuropa ansehen. Der Nationalismus und Rassismus von Parteien wie Jobbik in Ungarn oder Ataka in Bulgarien sind nur rabiater als in den Reihen der AfD. Gleichzeitig sind Ataka und Jobbik offen antisemitisch; eine Haltung, die sich in Osteuropa, anders als in Westeuropa, nicht als „Israelkritik“ oder Kritik des „materiellen Liberalismus“ tarnen muss, um salonfähig zu sein.
Bindeglied zwischen den radikalen ost- und den sich noch um einen bürgerlichen Habitus bemühenden westeuropäischen Bewegungen ist die Ablehnung der USA und der EU und die Bewunderung für Wladimir Putin. Am deutlichsten ist das bei Marine LePen. Die EU ist für sie ein „undemokratisches Monstrum“, Putin hingegen ein „Verteidiger des christlichen Erbes europäischer Zivilisation“. Wie die AfD fordert LePen die „Wiederherstellung der diplomatischen und militärischen Unabhängigkeit“ ihres Landes, was in ihren Worten den Rückzug nicht nur aus der EU, sondern auch aus der Nato und „ein militärisches Bündnis mit Russland“ bedeutet.
Im Deutschland der frühen Weimarer Republik einte der Traum eines Bündnisses mit einem vom Bolschewismus befreiten Russland gegen die Entente-Mächte die gesamte antirepublikanische Rechte einschließlich Adolf Hitlers. Im 21. Jahrhundert wurde er von „Geopolitikern“ wie Aymeric Chauprade, der als Abgeordneter des Front National ins Europaparlament einzog, wiederbelebt. Chauprade befürwortet eine Achse Paris – Berlin – Moskau zum Kampf gegen den „neuen Totalitarismus“, den er – Björn Höcke lässt grüßen – im amerikanischen „Materialismus“ erblickt.
„Es kann kein Projekt einer Großmacht Europa geben ohne ein starkes und unabhängiges Deutschland“, schrieb Chauprade 2012 in „Le Bohémien“. Deutschland sei jedoch „seit 1945 weitgehend unter amerikanischem Einfluss“, der gebrochen werden müsse. Es könne aber „kein weltweites Gleichgewicht gegenüber dem amerikanischen Globalismus geben ohne ein starkes Russland.“
Originell sind diese Gedanken nicht. Wladimir Putin schrieb im November 2010 in der „Süddeutschen Zeitung“: „Auch Europa braucht eigene Zukunftsvisionen. Und so schlagen wir vor, diese Zukunft durch die Partnerschaft zwischen Russland und der EU gemeinsam zu gestalten. Damit könnten wir unser Anrecht auf Erfolg (… ) in der modernen Welt gemeinsam geltend machen“.
Mit der EU gegen Amerika; und wenn das nicht geht, dann mit Europas Populisten von links und rechts gegen die EU und die Nato; so könnte man das Programm Putins umschreiben, das er mit bemerkenswerter Zielstrebigkeit verfolgt. Für eine völkische „Großmacht Europa“ gegen das multikulturelle, liberale Amerika; und als Voraussetzung dafür die Zerschlagung von EU und Nato – so sehen die gar nicht so heimlichen Träume der europäischen Populisten aus.
Nun, da sich die Möglichkeit einer Präsidentschaft Donald Trumps als Möglichkeit abzeichnet, wird die Lage noch brisanter. Denn Trump ist bei allem gelegentlichen Säbelrasseln ein in der Wolle gefärbter Isolationist, für den Amerikas Bündnisverpflichtungen lediglich als Kostenfaktoren eine Rolle spielen. Ein sich abwendendes Amerika; ein Europa, das weder Wachstum noch Wohlstand generiert und nach dem Brexit von Zerfall bedroht ist; und eine Phalanx rechter und linker Parteien, die Putins Programm einer Abkoppelung Europas vom Westen und seiner Desintegration bewusst oder als nützliche Idioten vorantreiben: Selten war die demokratische Mitte Europas vor eine größere Herausforderung gestellt.
Eine verbreitete Illusion über die Neue Rechte oder – wie sich deren radikaler Flügel in den USA nennt – Alternative Rechte sieht in ihnen lediglich einen Ausdruck der Versäumnisse konservativer Volksparteien. Hätte etwa Angela Merkel in der Flüchtlingskrise anders gehandelt, die „Alternative für Deutschland“ wäre nie so groß geworden. Hätte die Merkel-Union nicht versucht, der SPD die linke Mitte abspenstig zu machen, hätte sich am rechten Rand keine Lücke aufgetan. Und so weiter. Jedoch ist die Neue Rechte erstens kein bloß deutsches Phänomen und zweitens nicht einfach die Wiedergängerin der rechten Mitte von einst. Sie bietet eine internationale Alternative: etwas Neues – und zugleich Altes. Die Populisten wissen es vielleicht nicht einmal selbst, aber ihre Politik bedeutet über kurz oder lang wieder Krieg in Europa.
Gern würde ich verstehen, was da in abgedroschenen permanet ge(main)streamten Narrativen verglichen werden soll:
Es gibt keine „westlichen Positionen“, folglich auch keine „antiwestlichen“, es sei denn, der Autor kann darlegen, was er darunter verstanden wissen will, wohlgemerkt: Er, nicht Frau Merkel&co. etc. etc.
Einhergehend dürfte auch zu benennen sein, WER denn „westliche“ Sichten vertritt (wo), oder ob damit wieder nur ein imaginärer mainstream gemeint ist.
Zugleich wäre interessant zu erfahren, ist z.B. japanische Sicht „westlich“ – oder …?
Ist Ghandis Sicht „Westlich“ – oder …?
Ist Hillary Clintons Mega-Flüchtlingsproduktion, ihr Missgriff in Lybien, „westlich“ oder …?
Sind die USA-Überfälle auf Afghanistan, Irak (und die anderen 36 weiteren seit Ende WKII ) „westlich“?
Ist der Rassismus (speziell gegen Afroamerikaner) unter den USA-Bürgern „westlich“?
Sind die russischen Oligarchen „westlich“??
Sie sehen, Herr Posener, als (sehr) kluger Mensch, als den ich Sie sehe, sind Sie da wohl voll in eine typisch westliche „antiwestliche“ mainstream-Falle getappt, die Ihre weiteren noch so „gut“ gemeinten Ausführungen bei aufmerksamer Betrachtung unverständlich, ja sogar missverständlich werden lassen, auch wenn Ihnen das so noch nicht auffiel.
Darüber hinaus ist es interessant, dass Sie zwar Parallelen zwischen der Linkspartei und der AfD unterstellen , jedoch offensichtlich völlig unverständliche – obwohl es in der Tat auch Gemeinsamkeiten“ gibt, die ich Ihnen gern zu anderer Gelegenheit benenne.
(ich gehöre keiner von beiden an, da mich Demokratie mehr interessiert, ich jedoch aus dieser meiner Sicht sehr wohl ALLE demokratischen Funktionen und Wirkungen zu schätzen weiss, ohne dass ich mir dazu auch „meine Demokratie“ basteln muss))
Verwunderlich dagegen ist, dass unerwähnt bleibt, welche auf dem Tisch liegenden Gemeinsamkeiten zwischen Achmadinedschads Totalitarismen und denen der EU-Populisten bestehen, die beiderseits mit Brachialkraft ihre eigen Sicht durchsetzen wollen – jeweils an über 80 % der Bevölkerung vorbei und / oder deren Forderungen entgegen.
Die derzeit schwadronierenden und in blogs populisierten und gepuschten Vorstellungen von „EINEM“ Europa gehen derart weit auseinander, dass es schon fast ein Staatsverbrechen ist, nur eines davon allen unterstellen zu wollen, wie das die gegenwärtig kommissarisch sich EU-Macht erschleichenden EU-Populisten tun, indem Sie Einheitsvolk, Einheitspolitik, Einheitskultur, Einheitsarmut und Einheitsrüstung, Einheitaarmee und Einheitskapitalisierung als zu erstreben basteln wollen – alles ohne Demokratie, bzw. mit dieser nur als Regenmantel, durch den niemand erkennen kann, wer was warum regiert.
So, und nun gern noch mal Ihre Analysen zu den EU-Versionen irgendwelcher Parteien in D (auch gern anderswo), aber bitte aller, und ebenso scharfsinnig, wie das von Ihnen gewohnt ist, damit wir wissen, was denn das in Ihren Gedankengängen ist:
„westlich“ oder „antiwestlich“ –
oder schwelgen Sie nun auch nur noch in den schwarz-weiss / gut-bösen narrativen Girlanden des bashenden mainstreams, als Teil eben dieser „Lückenpresse“ (U. Teusch), wo schon manch ein einst aufrechter Irregator der Publizistik seine Rente bezieht?
Das wäre sehr bedauerlich, haben Sie doch bereits in Ihrem Leben viel Zeit und Kraft in das Gegenteil investiert …
Also, was ist das: „westlich“,
und vor allem warum hat es „westlich“ zu sein, das brauch doch niemand so für eine gesunde Welt, diese Gesellschaftsspalterei mit verstärktem Kriegspotential.
Warum ist diese Frage zu erörtern:
Nie wird es in einem Land gedeihliche Entwicklung geben, wenn bis zu einem Viertel der (vorhandenen) Bevölkerung als „kaltherzig“ (Merkel) nicht integriert sind, Ihnen Teilhabe zu verwehren ist.
Das gilt ebenso für eine „Europäische Union“ wie z.B. für grosse Nationen wie USA oder Russland usw., oder für das Gedeihen der Welt insgesamt – wie wir nun bedauernd oder genüsslich anhand der einzelnen und gesamteuropäischen Schlamassel alle deutlich sehen können.
Die Zeit der Auslegung von Demokratie als „Mehrheitsmacht“ ist endgültig vorbei, die alten Griechen hatten sie bekanntlich zum AUSGLEICH zwischen allen Bevölkerungsteilen erschaffen und damit auch ihr Gegner und Sklaven integriert.
Wer nicht in der Lage ist, im eigenen Stall für erfolgreiche derartige Integration zu sorgen, sollte tunlichst die Finger davon lassen, das von anderen zu fordern oder selbstherrlich gleich selber dort seine Bomben zu schmeissen oder feige weil hinterhältig ohne nachgewiesene Schuld antidemokratisch Drohnen gegen Menschen zu verwenden, vor allem sollte er das nicht als erstrebenswerte „Demokratie des Westens“ versuchen zu kaschieren.
Alles, was geht, geht immer nur MIT Menschen – da findet sich politische Kunst, nicht in der Spaltung „westlich“ – antiwestlich“.
Ich nehme für mich ein, das als „Westliches“ VorgeGaukelte nicht als solches (an)zu erkennen, und das angeblich „Antiwestliche“ immer öfter als Wendung gegen nur Antidemokratisches festzustellen und versuche dabei, mich in jede Richtung von Pauschalisierungen, wie ich Sie bei Ihnen lese, fern zu halten.
@ APO wann jenes „Einbinden“ möglich war, und wie der Westen das versäumt hat
Obwohl Sie Ihre Frage weiter unten gestellt haben, gebe ich sie „hier“, um nicht einen unübersichtlich langen „Riemen“ zu erzeugen.
Anders als vielfach behauptet, waren es nicht die NATO-Erweiterungen, die Putin nach freundlichen Jahren angeblich allmählich in die Enge getrieben und schließlich haben „verrückt spielen“ lassen. Eskaliert sind die postsowjetischen Ost-west-Beziehungen, als es um die vertragliche Bindung der Ukraine an die EU ging. Zweifellos ist die „Einkreisung“ Russlands durch die NATO für Putin im Laufe der Jahre zum Problem geworden. Aber erst der Versuch, die völlig korrupte und desolate und angeblich doch nach nichts so sehr als nach Demokratie dürstende Ukraine an den Westen zu binden, machte Putin und wohl auch einer Mehrzahl der Bürger Russlands auf tief beschämende Weise und vor aller Welt klar, dass jenseits aller Realpolitik Russlands Paria-Status unabänderlich sei.
Als Putin am 25. September 2001, nur zwei Wochen nach den Anschlägen auf das World Trade Center, Putin selbst war seit erst seit knapp eineinhalb Jahren im Amt, seine überaus freundliche und werbende Rede vor dem Deutschen Bundestag hielt, waren Polen, Ungarn und Tschechien längst NATO-Mitglieder. Und zum Zeitpunkt seiner Rede war bereits klar, dass nicht nur weitere ehemalige Ostblockstaaten, sondern auch Lettland, Estland und Litauen früher oder später der NATO beitreten würden. Damit also auch Staaten der NATO betreten würden, die bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion unmittelbar deren Territorium angehörten. Putin bezweifelte in seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag dennoch nur die „Zweckmäßigkeit“ der NATO-Osterweiterung, und das auch nur eher beiläufig. Die NATO-Osterweiterung war nicht Putins vorrangiges Problem.
Zwar beklagte Putin sich in seiner Rede damals über mangelndes Vertrauen der NATO in Russland und über die mangelnde Zusammenarbeit der NATO mit Russland. Von einer Einkreisung und Bedrohung Russlands durch die NATO war vor dem Deutschen Bundestag aber mit keinem Wort die Rede. Anders als man es inzwischen von Putin gewöhnt ist, war seine Rede vor dem Bundestag in keiner Weise eine Abrechnung mit der NATO oder sogar mit dem Westen insgesamt. Und tatsächlich kam es im Mai 2002 zur Gründung des NATO-Russland-Rats, in dem beide Seiten ihre Zusammenarbeit, die sie schon in den 90er Jahren begonnenen hatten, zunächst noch enger fortsetzten. Die NATO-Osterweiterung war in Putins Augen damals schlicht deswegen unzweckmäßig, weil er sich selbst und Russland nicht als Konkurrenten, Gegner oder gar Feinde der NATO und des Westens sah.
Nicht Kritik, sondern das Lob und die Beschwörung Europas und der europäischen Gemeinsamkeiten standen 2001 im Vordergrund der Rede Putins vor dem Deutschen Bundestag. Das zentrale Thema Putins Rede war nicht die Erweiterung der NATO, sondern eine Erweiterung ganz anderer Art: Die Ideen der Demokratie und der Freiheit, von denen die russischen Bürger ergriffen worden seien, hätten die Mauer zwischen Ost und West zu Fall gebracht und dadurch, so Putin, die Grenzen des europäischen Humanismus erweitert. Um diese Erweiterung und nicht um die NATO-Erweiterung ging es Putin damals. Putin warb 2001 in seiner Rede vor Deutschen Bundestag ebenso emphatisch wie in geradezu beschämend unterwürfiger Weise um die Zugehörigkeit Russlands zu Europa und zum Westen.
Obwohl von westlicher Seite darauf nichts, aber auch gar nichts (um nicht zu sagen: eher das Gegenteil) folgte, blieben es dennoch keineswegs leere Worte, mit denen Putin um den Westen warb. Nachdem die NATO nach den Anschlägen vom 11. September den Bündnisfall ausgerufen und mit Unterstützung zahlreicher weiterer Staaten nach Afghanistan einmarschiert war, stellte Putin nicht nur Nachschubwege und Geheimdienstinformationen zur Verfügung. Er ließ beispielweise auch seine alten Verbindungen zur afghanischen Nordallianz zugunsten der Interventionsmächte spielen. Sie wissen das alles sehr viel besser als ich, APO. Russland unterstützte den Westen anhaltend und in vielfältiger Weise. Selbst als die USA den Präventivkrieg in ihre „Neue Nationale Sicherheitsstrategie“ schrieben und sie kurz darauf (unter Bruch des Artikels 2 der UN-Charta) im Krieg gegen den Irak auch anwandten, blieb es bei der sicherheitstechnischen Zusammenarbeit Russlands mit dem Westen, über die ohnedies zunehmende wirtschaftliche Kooperation zwischen dem Westen und Russland noch hinaus.
Dennoch, so darf man annehmen, haben sowohl die (etwa mit der Präventivkriegs-Doktrin) theoretisch beanspruchte als auch die mit dem Beginn des Irak-Kriegs praktisch demonstrierte weltpolitische amerikanische Dominanz Putin zweifellos verletzt und gekränkt. Aber auch wenn ihm in Erinnerung an den einstigen Groß- und Weltmachtstatus Russlands und der Sowjetunion der Status-Verlust Russlands mehr als schmerzhaft erscheinen musste, wusste Putin doch auch, dass Russland und die Sowjetunion ihren Status vor allem selbst und allein verspielt hatten. Weitaus verletzender und kränkender war es für Putin, dass Russland – trotz all seiner Bemühungen um den Westen und trotz all seiner Kooperationsbereitschaft mit dem Westen – vom Westen geradezu fraglos in die Nachfolge der kläglich untergegangenen Sowjetunion und des verkommen-feudalen Russlands gestellt und Russland nicht unter die möglichen Partner, sondern unter die zu disziplinierenden Objekte der amerikanisch geführten westlichen Dominanz gerechnet wurde.
Entscheidend für das jetzt katastrophale Verhältnis zwischen Russland und dem Westen war also weniger die Dominanz des Westens (die Putin mit seinem Werben um den Westen ja durchaus anerkannt hatte) als vielmehr die nicht nur andauernde, sondern sich permanent steigernde doppelzüngige Ignoranz des Westens. Alle westlichen Erweiterungen und Erweiterungspläne, ob der NATO oder der EU, hat diese Doppelzüngigkeit mehr oder weniger deutlich begleitet. Überall schaute man durch die Finger, hielt zugute, hatte Verständnis – und gab Vertrauensvorschuss. Um vor Gefahren zu schützen (die man selbst zu einem Gutteil mit heraufbeschworen hatte). Vor allem aber auch, um die Gelegenheit zu nutzen und einzuheimsen. Russland blieb dabei nicht nur außenvor. Es hatte von Anfang an (längst bevor Putin war, der er heute ist) die Rolle der bösen dunklen Macht zu spielen, vor der vorgeblich in Sicherheit zu bringen und zu schützen sei.
Ein Schlüsselmoment für den Rückblick auf den Verlauf auf ein knappes Vierteljahrhundert des – inzwischen völlig abgewirtschafteten – Verhältnisses des Westens zu Russland ist ein kleiner, naiver, geradezu treudoofer Ausrutscher Putins auf der – ansonsten, und wie inzwischen üblich, durchaus putinesken – Pressekonferenz Putins unmittelbar nach der Annexion der Krim: Warum, fragte er – ich gebe aus dem Gedächtnis wieder – warum will der Westen die Ukraine haben. Ausgerechnet die Ukraine? Die ist doch noch viel schlimmer als wir.
Vergessen: Sowohl die Rede Putins vor dem Bundestag als auch seine Presskonferenz nach der Krimannexion sind leicht im Netz zu finden.
Der Westen hat eine natürliche Anziehungskraft, da muß man gar niemand bestechen oder verführen. Die DDR hatte deshalb eine Mauer gebaut, und alle Nicht-Russen oder Nicht-Putinisten zieht es zum American Lifestyle und zur Zigarette im Sonnenuntergang, nach dem Slogan: Test the West.
@EJ, 14.9.16, „‚Wir‘ als ‚Mittelpunkt‘ der Welt.“
Lieber EJ, Sie schreiben „wir“ denken, „wir“ meinen usw.. Wer ist „wir“? Frau Merkel, Herr Seehofer, Herr Grillo (nicht der Clown aus Italien, sondern der Wirtschaftsfunktionärsdarsteller, der kürzlich bessere Zugangsmöglichkeiten für die „deutsche Wirtschaft“ auf dem chinesischen Markt forderte), der Hartz IV – Knecht, der prekär Beschäftigte, der Angestellte? Die „Neurechten“ spiegeln ein imaginiertes „Wir“, das es so nie gab und besetzen den Begriff zugleich neu; Stichwort „Volksgemeinschaft“. „Wir schaffen das!“ liegt auf der gleichen Ebene, der Verweis auf „Europa“ scheint da hilflos konstruiert.
Nur so ein Gedanke…
@ Stefan Trute
Ja, ich kenne die Aufregung um das Wir. Und sie ist berechtigt. Trotzdem – wenn „wir“ über Dinge sprechen, die „Sie“ und „mich“ angehen, sprechen „wir“ über „unsere“ Angelegenheiten, worum es dabei auch immer gehen mag. Der Unterschied zwischen dem einen und dem anderen Wir liegt darin, wie es sich konstituiert/ hat: Konstituiert es sich im Reden? Oder hat es sich schon immer konstituiert und ist schon immer vorher „da“?
Die Diskussion mit den Rechten bzw. über die Rechten sollte „uns“ nicht dazu verführen zu glauben, dass „wir“ nur mit dem einen Wir auskämen. (Auch) „Wir“ sprechen fröhlich von beiden Wir. (Wie ja auch die Rechten schon dadurch widerlegt sind, dass sie – reden: das Wir erst schaffen müssen, von dem sie behaupten, dass es (schon immer/ apriori) „da“ sei. (Klar, um den Widerspruch aufzulösen, reden die dann irgendwann nicht mehr, sondern holen den Knüppel raus.))
… werter EJ, die Ex versteht Sie!
Lieber blonde Hans:
ich fürchte, das Wort „Kultur“ ist bei der neuen Rechten (weltweit) und insb. der AfD zu hoch gegriffen: über alle ideologischen Differenzen hinweg, sind stalinistische Kommunsten, Islamisten, Faschisten, Nazis und die Neuen Rechten ungefähr gleich (ausgrenzend, Denken im Freund.Feind-Schema). Sie haben kein Bild vom Menschen, keine universalistische Moral, sondern kennen nur die partikularen Interessen oder Sprüche ihrer Gruppe.
… werte Fr. Pr. Dr. M.F., können wir uns darauf einigen, es ist die Ideologie, die sich der Kultur bedient, um auszugrenzen; und das das Gejammer ideologisierter Gutmenschen*) – letztendlich – positiver Rassismus ist?
Konkret, ich zitiere einen ‚Mann ohne Namen‘, keinen Heiligen, zur AfD: ‚Es geht nicht darum, was die AfD sagt, tut oder schreibt, sondern was sie verschweigt.‘ … und was die AfD verschweigt, bestimmen andere. Sie, werte Fr. Pr. Dr. M.F., zum Beispiel. Wäre ja noch schöner. Oder?
*) ein Gutmensch ist das Feigenblatt menschenfeindlicher Ideologie/Politik
Positiven Rasismus kann es nicht geben. Umkehrrassismus ist nichts anderes als Rassismus, egal wie man es dreht und wendet.
Frau Monika Frommel, Sie haben die Atheisten vergessen in Ihrer Aufzählung.
Dem stellvertretenden CDU-Vorsitzenden, Herrn Strobel, ist das in einer Talk-Show gerade nicht passiert, der hat kundgetan, warum die AfD so gefährlich ist:
Weil sie eine atheistische Bewegung ist, ja, der hat geglaubt, sich diesen Vopas leisten zu dürfen und hernach sigesgewiss den AfD-Gast angeseiert, dumm nur, dass der von ihm beschimpfte Gesprächspartner gerade ein Direktmandat als Christ in seinem Wahlkreis in MeckPom geholt hatte und ihn mit der artigsten leisen Antwort der allgemeinen Lächerlichkeit preisgab – allerdings ohne Schaum vorm Mund wie fast beim Strobel …
Wie es aussieht, bietet diese AfD allerhand Stoff zum Schwadronieren – ohne dass Gegner überhaupt richtig hinsehen, auf die Breite.
Ich merke schon, ich werde hier durch Äusserungen Anderer unfreiwillig zu einer Art AfD-Versteher.
Gut wenigstens einer, der verstehen will, was da passiert.
@ derblondehans 15. September 2016 at 07:29 Antworten
„Konkret, ich zitiere einen ‚Mann ohne Namen‘, keinen Heiligen, zur AfD: ‚Es geht nicht darum, was die AfD sagt, tut oder schreibt, sondern was sie verschweigt.‘ “
Nun, wenn es darum gehen soll, dann aber auch um das, was uns Mutti Merkel verschweigt, wenn Sie bei Erdogan Knickse macht und Poroschenko vergisst zu fragen, wann er sein Firmenimperium wie versprochen endlich verkauft und sich von seinen Nazis löst, um nicht Präsident seiner Schokoladenfabriken und TV-Sender zu sein, was Gabriel uns verschweigt, wenn er geheime CETA- und TTIP-Verhandlungen begrüsst und was die Arbeits- und Sozialministerin sowie der Herr Schäuble uns verschweigen zur Kinderarmut in Deutschland, allein in Berlin muss noch immer ein Drittel aller Kinder vorwiegend aufgrund Hartz4 und Alleinerziehung in direkter Armut leben, meist ausgeschlossen von der allgemeinen Teilhabe im Schulbetrieb, sofern Geld eine Rolle spielt.
Nee nee, es ist das Recht, verschwiegen zu handeln, nur eben nicht für Politik, die regiert, die eine offene tolerante Gesellschaft predigt und ständig die Menschen anödet mit „das Schaffen wir“, ohne zu erklären, wer denn das alles sein soll, das WIR, und WAS WIE zu schaffen ist, vor allem WAS diese Erklärer selber dabei schaffen wollen – oder ob sie nach diesem Spruch sich anderen Obliegenheiten zuwenden, Solidarität mit Hilfsbedürftigen einfordernd, ohne Gleiches im eigenen Zuständigkeitsbereit zu veranlassen …
Lieber Herr Posener, teilweise sehr interessante Aspekte.
Aber an eine neue Supermacht Euro-Asien mit der Achse Paris-Berlin-Moskau glaube ich dann doch nicht (wäre weltgeschichtlich auch eine Premiere, alle drei gemeinsam). Unvermeidlich würde Putin hier die Musik bestimmen und für Paris und Berlin bliebe die Rolle Juniorpartner. Das wäre den FN- resp. AfD-Anhängern kaum zu vermitteln. Putin der Hitler und die beiden Horty, bestenfalls Mussolini? Möchte ich königbergsch antworten: Gloobich nich. Dafür sind die beiden rechten Parteien dann doch zu selbstbezogen. Früher oder später bekämen sie sich ins Prügeln.
Einfach mal weiter spintisiert: Gegener wäre zunächst „Angelsachsen“ (also USA + England, das passt natürlich zu LePens Jeanne d´Arc-Besoffenheit), und das passt auch zu den „kulturellen Vorbehalten“. Außerdem sind die europäischen Rechten an einem Ausbau der Festung Europa interessiert und freuen sich, dass Putin zumindest die Ostgrenzen dicht hält. Weiterhin möchte Putin im Baltikum und am Schwarzen Meer wildern. Hat er erst sich auch Richtung Nahen Osten etabliert, könnte er auch die dortigen Grenzen in Europas Sinn kontrollieren. Das wäre ebenfalls im Sinn der europäischen Rechten.
Eine Karte aber ist noch nicht im Spiel: China! Wie geht der Weg dort weiter? An eine dauerhafte Annäherung der beiden asiatischen Rivalen glaube ich nicht (aktuell zwar ein wenig besser die Beziehung aber auf Dauer?). Jedenfalls sollten die USA dort Fuß fassen und einen russisch-chinesischen Bund verhindern.
Nur gilt auf Europa bezogen: Wenn noch eine Supermacht hinzukommt, sich die Achse um Peking erweitert, dann sind die europäischen Nationen endgültig nur noch Kolonialgebiete. Und das wissen sie auch. Bleibe dabei: Damit geben sich unsere „front-Frauen“ nicht zufrieden. und es steht auch nicht in der völkisch-konservativen Tradition der beiden Länder frankreich und Deutschland: Juniorpartner zu sein.
Sollte China zu den USA wechseln, wäre es wieder eine Zweifrontenkonstellation. Das wü+rde ebenfalls niemand wollen.
Ein Krieg in Europa ist dennoch möglich. Er ginge aber nicht primär von Berlin oder Paris aus, sondern von Moskau von Russland selbst, dem Land, dass an einer narzisstischen Kränkung leidet. Und narzisstisch gekränkte Gesellschaften sind immer gefährlich.
So, genug rumgeklügelt…
Lieber Herwig Finkeldey, ich habe auch nicht gesagt, dass ein Krieg in Europa von Berlin oder Paris ausgehen würde. Krieg wird in Europa bereits geführt, und zwar von Moskau gegen die Ukraine. Und vom terroristischen Islam gegen den Westen. Was ich meine, ist: die Einbindung Deutschlands in Europa und Europas in den Westen ist unsere Rückversicherung gegen den Krieg. Wer diese Bindung lockern oder kappen will, wie die Linke und die AfD, beschwört den Krieg hinauf.
und lässt sich einbinden in Putins antidemokratisches roll back, ergänze ich mal.
In der Tat stelle immer mehr fest, dass ich „alter Linker“ zum fast kritiklosen Befürworter der USA mutiere. Das liegt aber v.a. an der grenzenlosen Naivität so mancher alter „Genossen“. Da herrscht gegenüber dem Islamismus sowie dem Despotismus putinscher Prägung teilweise dieselbe Sprachlosigkeit wie vor 25 und mehr Jahren gegenüber dem real existierenden Sozialismus.
Ich habe ein wenig den Eindruck, dass man sich nur engagiert, wenn es gegen den „richtigen“ Feind geht. Z.B. gegen den bösen Kapitalismus.
Und auch wenn das nächste mal die „klerikofaschistische“ RK-Kirche auf dem Speiseplan steht, sind alle wieder zu Tisch. Während die Friedensnaivität der Frau K. allzeit Beifall erhält.
Naja…
@ Alan Posener
„Krieg wird in Europa bereits geführt“ – ja, in der Tat:
In den einschlägigen US-Journalen können Sie seit Jahren das Szenario nachlesen, worum es geht:
Die Ukraine muss als mögliches Bindglied zwischen der EU (besser Deutschland) und der Allrussischen Föderation herausgebrochen werden – als originärstes geostrategisches US-Interesse – Henry Kissinger hat seine gegenwärtige Regierung davor gewarnt, und nicht nur der, eine ganze Riege reifer Politiker in der Grösse mehrerer Fussballmannschaften warnen ebenfalls davor und zählen die Gründe auf.
Die NATO hat ihre Existenzberechtigung verloren – das sind sehr viele Arbeitsplätze in vielen Ländern und zugleich Wirtschaftsfaktoren, nicht zuletzt in der Rüstungsindustrie, sie benötigt ein Daseins-Upgrade, das lässt sich bestens verschaffen mit dem Phantom (dem Narrativ) eines grossen gefährlichen („möglichen“) aber schon zum Sprung ansetzenden Gegners, man müsste diesen nur bewegen, mal diesbezüglich aktiv zu werden, wenn nicht, oder zu gering, dann wird einfach ein wenig inszeniert oder kaschiert, um Ängste zu erzeugen – Bestandteil der Geostrategie „des Westens“ (hier der USA und der kanadischen ukrainischen Altexilanten).
Was ukrainische Bürger nit so recht bringen, machen Solisten und Leihbatallione aus Übersee, wenn es sein muss auch als „Maidan“ oder zur Provokation der Russen im Lande, sie bringen „ihre“ Waffen mit, eine Waffenlieferung in die Ukraine ist so zwar gewünscht, aber nicht unbedingt erforderlich.
Westliche (nicht deutsche) Tv-Sender haben das zur Genüge dokumentiert – aber Merkel, NATO und EU interessiert das nicht, man kuschelt lieber mit solchen Elementen und: versucht das nie nie nie zu erwähnen oder zur Sprache kommen zu lassen, noch …
Die Privat-Batailione der Oligarchen machen ihren eigenen Krieg mit „den Russen“ im Lande, ohne dass die Regierung Einfluss auf sie hat (das sind stets die, die mal fixx den Waffenstillstand brechen, damit da nix vorankommt in MInsk).
Es sind seltsame „Freiheitskämpfer“ in der Ukraine: etliche Oligarchen-Privat-Armeen, die faschistischen Freikorps und Bandera-Apologeten (das war zur Erinnerung der, der beim „Russlandfeldzug Barbarossa“ 1941 noch vor Ankunft der Deutschen in der Ukraine Tausende Juden mit seiner Miliz selber erschoss und der in ukrainischen Schulen heute mit Liedern, Gedichten und Ikonenhaften Bildern als Freiheitskämpfer verehrt wird, jeden Morgen zum Schulbeginn), sowie der Krimtatare und bekennende ehemalige IS-Offizier und jetzige IS-Ausbilder bei Odessa und seinen offen als IS-Kämpfer tätigen Truppen (Störaktion Richtung Krim) unter den Augen des ehemaligen geschassten georgischen Präsidenten, der nun Gouverneur in Odessa ist.
Bitte Herr Posener, gegen wen führt doch gleich mal Putin nun Krieg in der Ukraine, wie Sie (und das grosse „westliche“ Narrativ) da meinen?
Wie sieht das aus? Abgesehen davon, dass er wohl einen grossen Teil der ukrainischen Bevölkerung versorgt, Renten etc. zahlt und vor der Vernichtung hilft zu bewahren (Sie erinnern sich an Srebnitza usw.?) – was turt er da noch Schändliches?
Setzt er (wie die Nato überall) Uran-Munition ein gegen Ukrainer – Sie kennen das Problem der extremen langanhaltenden Verseuchung und Gefährdung der Uran236-Nanopartilkel, die die Blut-Hirnschranke überwinden und reichlich Nato-Soldaten die Gesundheit dauerhaft gekostet hat – tut der das, der Putin?
Nun mal Butter bei die Fische: Wer führt in der Ukraine gegen wen Krieg?
Soweit das erkennbar nachvollziehbar ist, sind das Ukrainer gegen russische Ukrainer, so wurde zuerst geschossen, und nicht nur das.
Es ist schon ein Kreuz mit Ihnen, Sie werden doch nicht jedes gerade mal beim Bäcker bestelltes Narrativ bedienen?
@Stevanovic 15. September 2016 at 18:59 Antworten
„Unvermeidlich würde Putin hier die Musik bestimmen und für Paris und Berlin bliebe die Rolle Juniorpartner. Das wäre den FN- resp. AfD-Anhängern kaum zu vermitteln.“
Momentan beherrscht die Lust am dummen Zeug reden“
Genau da gebe ich Ihnen recht. Ist nur die Frage, was für Zeug und welche Dummheiten, vor allem : Wo kommt das her, das „dumme Zeug“?
Literaturempfehlung (dort ist das exakt erklärt)
„LÜCKENPRESSE“ / Das Ende des Journalismus, wie wir ihn kannten / U. Teusch / Westendverlag
Da ich nicht weiss, ob Sie den Hinweis hier an anderer Stelle schon fanden, hier nochmal gegeben, da mir das zu Ihnen sehr gut zu passen scheint.
„Unvermeidlich würde Putin hier die Musik bestimmen und für Paris und Berlin bliebe die Rolle Juniorpartner. Das wäre den FN- resp. AfD-Anhängern kaum zu vermitteln.“
Momentan beherrscht die Lust am dummen Zeug reden den außenpolitischen Diskurs auf der Rechten, Hauptsache gegen das Establishment und den Mainstream. Die meisten Positionen haben die Tiefe eines Punkrock Songs aus den 80ern. Eine außenpolitische Vision auf der Rechten wird noch erarbeitet werden müssen, bis jetzt dient das Ganze nur als Bürgerschreck. Wenn es ernst wird, wird die Kreml-Rechte ihren Einfluss verlieren. Momentan fasziniert die Provokation, das wird nicht lange halten, so wie die Sowjets ihre Anziehung schnell verloren hatten. Die eurasische Karte, mal genauer betrachtet, wird sich weder in Deutschland noch Frankreich auf der Rechten durchsetzen.
„Jedoch ist die Neue Rechte erstens kein bloß deutsches Phänomen und zweitens nicht einfach die Wiedergängerin der rechten Mitte von einst. „
Deswegen ist es ja auch die Strategie der AfD, keine Rechten auszugrenzen. Denn wenn man in die Details gehen würde, der Frage ob Deutschland der europäische Arm eines russischen Imperiums werden sollte, ein Ständestaat, dessen Elite sich an russischer Kultur und Mentalität orientiert, dann würde man schnell feststellen, dass der dritte Weg überhaupt kein dritter Weg ist und dass die Mehrheit der Rechten, diesen Weg auch nicht gehen will. Der dritte Weg ist ein Trojaner des Kremls, das Bündnissystem Deutschlands in Europa aufzulösen, Deutschland soll eben nicht mehr saturiert sein, sondern Hunger bekommen. Um das zu verschleiern, wird auch ständig Bismarck geschändet – der würde kotzen: Deutschland hat sichere Grenzen, ist eine Handelsnation und Exportweltmeister und seine Verehrer wollen das alles in seinem Namen niederreisen, um Putin zu beeindrucken. Traurig, wird aber nicht ewig halten.
Man kann gerne über die Rolle und Form der Nato streiten, machen alle Länder der Nato. Nur, let´s face it, darum geht es den Kreml-Rechten in der AfD eben nicht.
@Stevanovic 14. September 2016 at 05:34 Antworten
„Jedoch ist die Neue Rechte erstens kein bloß deutsches Phänomen und zweitens nicht einfach die Wiedergängerin der rechten Mitte von einst. „
Ja, das Phänomen schwappte nun voll aus dem brodelnden nordamerikanischen Bereich nach Europa, wickelte etliche hiesige sich „freiheitlich links“ wähnende Lemminge ein, die sich in der Tat als Wiedergänger ihrer selbst aufführen, völlig ungeachtet der gleichzeitigen Etablierug von Ku-Klux-Klan-Strukturen in deutschen Amtsstuben, was sich zusammen nun für die neue Mitte in D hält.
Was heben Sie also, als DEmokrat, gegen die „Mitte§ und gegen „rechts“, ja gegen „rechte Mitte“ – das sind Bestandteile einer funktionierenden Demokratie und wer das unterbindet, will Demokratie totalitarisieren ( im eigenen Sinne).
Und ja,:
„Deswegen ist es ja auch die Strategie der AfD, keine Rechten auszugrenzen.“ –
wie die Adenauer-CDU mit Globke und Filbinger voran und wie die CSU heute, was seltsamerweise die Totalitarismus-Gefahr aus solchen Ecken wohl Jahrzehnte in Schach hielt, nicht durch Beseitigung sondern durch (steuerbare) Teilhabe solcher Andersdenkender.
Ob das auch das Rezept des gesamten „Westens“ ist – oder wieso gibt es in USA so bedenklich viele offene Rechtsradikale und Rassisten?
Und:
“ Denn wenn man in die Details gehen würde, der Frage ob Deutschland der europäische Arm eines russischen Imperiums werden sollte, ein Ständestaat, dessen Elite sich an russischer Kultur und Mentalität orientiert, …“ – Was ist das denn?
Sie haben Sorge, dass Sie ihren politischen wie wirtschaftlichen antidemokratischen Kolonialstatus der USA, als „Arm des Westens gegen alles Andersdenkende in Europa“ (CETA, TTIP & Co noch nicht mal einbezogen) gegen einen „russischen Arm“ eintauschen müssen, wo doch dieser „russische Arm“ dabei hoppla zum Kopf werden könnte?
Woher haben Sie nur Ihre Erzählungen, Ihre Narrative, die derart der Einfalt nahe Bilder erzeugen?
Das sogenannte „zweierlei Mass“ hat bisher in der Konsequenz jedem geschadet, der es doktrinär betreiben wollte, wie wir am US-Wahlkampf wie am eigenen in D soeben plastisch drastisch erleben.
Demokratie „(re)präsentiert“ man nicht, singt man nicht nur, sondern zieht man durch, wenn das ernst sein soll, und das MIT den Gegnern, da sonst eben KEINE Demokratie.
Die unnötige Produktion von Gegnern in der Demokratie hebelt den zu erzielenden AUSGLEICH, den Sinn der Demokratie, aus und schafft unüberbrückbare Konflikte, am heftigsten in der Aussenpolitik – oder was denken Sie, wieso Frau Kanzlerin mit dem Neu-faschistoiden Erdogan und den Retro-Faschisten in der Ukraine so lange eng und unaufhaltsam kuschelt?
Vergleichbares unter ihren Landsleuten bringt sie als Vasall „des Westens“ dagegen nicht zustande ….
APo.: Was sind aber die „kulturellen Interessen“, die außenpolitisch „gewahrt“ werden sollen?‘
… ich glaub‘ die ‚Alternative für Deutschland‘, hat eine andere Auffassung von Kultur, als die Ex-Staatsministerin bei der Ex-FDJ-Sekretärin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Maria Böhmer, es hat: – ‚Diese Menschen mit ihrer vielfältigen Kultur, ihrer Herzlichkeit und ihrer Lebensfreude – sind eine Bereicherung für uns alle.‘
Ich übrigens auch!
Lieber Blondehans, wenn es ums Abschlachten geht, sind Nazis, Kommunisten und Islamisten über kulturelle Grenzen hinweg einander erstaunlich ähnlich. Warum können sie das nicht sehen?
…. lieeeeber Alan Posener, das schreibe ich seit anno Schnee, dass Sozialismus – ‚Brüüüder hört die Signale, auf zum letzten Gefecht, die Internationahahale erkämpft das Menschenrecht‘ – und Mohammedanismus sich ähnlich sind.
@Alan Posener, dbh: Was das Abschlachten angeht, sind auch andere nicht von schlechten Eltern. Eigentlich besteht immer die Gefahr eines Massakers, wenn jemand genügend Leute findet, die er davon überzeugen kann, dies für die gute Sache zu tun, oder wenn die Aussicht lockt, nicht dafür bestraft zu werden. Der Kreuzzug gegen die Katharer wie auch Völkermord in Ruanda 1994 sind nur zwei Beispiele.
… Opa, bleibt die Frage, warum ich eine ‚Kultur‘ des Abschlachtens, in meiner Heimat willkommen heißen soll? Haben Sie eine Antwort?
>> wenn es ums Abschlachten geht, sind Nazis, Kommunisten und Islamisten über kulturelle Grenzen hinweg einander erstaunlich ähnlich <> so sehr sie, wenn es gegen Muslime geht, die „abendländische“ Kultur beschwört … <<
Mal abgesehen davon, dass es nicht DIE abendländische Kultur gibt, könnte ich Ihren Satz ein wenig umstellen: "So sehr sie (die reaktionären Muslime), wenn es gegen Kritik an ihrer Apartheid-Uniformierung und ihrer z.T. schon ganz offen ausagierten verfassungsfeindlichen Gesinnung geht, die "Religions"freiheit beschwören…"
Die Wahlerfolge der AfD sind eben nicht nur mit Merkels links-rechts-mitte-was-kann-ich-denn-noch-abstauben-Kurs zu begründen, sondern neben ihrer betonköpfigen Wachstumsfixierung vor allem mit der Tatsache, dass KEINE Partei außer der petry'schen Trotztruppe auszusprechen wagt, was selbst von dieser noch falsch in Zusammenhang gestellt wird, da in der AfD Evangelikale und stramme Katholiken das Sagen haben: Unsere ohnehin schon sehr kippelige und nur selten an sich selbst erinnernde Demokratie ist von archaisch-autoritären Entlastungssehnsüchten bedroht, deren Träger recht bald eine kritische Masse ausmachen dürften.
Parteien, Gerichte, Vereinigungen und Privatpersonen verschließen die Augen vor dieser unangenehmen Realität, tun diesbezügliche Äußerungen als Panikmacherei, Rassismus oder einfach nur als "Angst" (als ob Angst per se unangebracht wäre!) ab, weil sie selbst die Konsequenzen erforderlichen Handelns fürchten. Was wäre, wenn die Rechtslage der Realität gerecht werden würde (was sowohl das Erlassen als auch das Auslegen von Gesetzestexten betrifft), in dessen Folge der öffentliche Frieden "bedroht" wäre. Stattdessen kuscht man vor der systematischen Abschaffung des öffentlichen Friedens, wie wir ihn noch kennen, findet eine Pflicht zum Gesichtzeigen im öffentlichen Raum tausendmalschl immer als systematische Säuglingsverstümmelungen. Teilweise wird sogar geglaubt, man könne Menschen, die notorisch Schwäche verachten, mit Nachgiebigkeit und Nettsein zu ebenfalls nachgiebigen und harmlosen Menschen umbürsten.
Das Erstarken der AfD ist ebenso gefährlich wie hausgemacht. DAZU brauchen unsere frommen Kirchenpfründebeschützer in Berlin keinen Putin. Es ist jedoch vor allem in der kulturellen Unterwerfung und Bevormundung begründet, im permanenten öffentlichen Auslachen und Beschimpfen der heimischen Bevölkerung (Hinterwäldler, Pack etc.) bei gleichzeitigem Feiern frauen- und "ungläubigen"feindlicher Gesinnung. Jede Warnung vor historischem Versagen wird mit fürsorglichem Gesichtsausdruck als "Sorgen und Ängste" einer als irgenwie leicht minderbemittel dargestellten Bevölkerunggruppe weggequatscht.
Wenn die gewählten Volksvertreter das Volk nicht mehr vertreten, ist es nicht verwunderlich, wenn sich das Volk nach einer anderen Regierungsform umsieht.
Ein Schelm, wer dabei denkt, dass es sich hier um eine Strategie nicht etwa aus Richtung Osten handelt, lästige demokratische Prozesse für immer auszuschalten.
@Lieber Alan Posener,
Ihre Antwort
„Alan Posener 14. September 2016 at 07:02 Author Antworten
Lieber Blondehans, wenn es ums Abschlachten geht, sind Nazis, Kommunisten und Islamisten über kulturelle Grenzen hinweg einander erstaunlich ähnlich. Warum können sie das nicht sehen?“
reizt förmlich, einfach mit dem Kopf zu nicken, jedenfalls noch mehr, wenn dieser grad mal leer ist.
Bei genauerer Betrachtung ergäbe sich jedoch weit mehr, was da zu betrachte und hervorzuhenen wäre:
Was meinen Sie, ob „die“ Nazis, Kommunisten und Islamisten in den letzten 70 Jahren zusammen mehr Menschen auf dem Gewissen haben, als „DER WESTEN“? Als die USA und all ihre „willigen“ Lemminge, mehr „abgeschlachtet “ haben?
Lassen wir Korea als „Rest des 2.WK“ mal aussen vor und dann können Sie rechnen.
Ihr jovialer Antwort-Einwand lässt vermuten, Sie sehen die Abschlachtungen des Westens als „demokratische“, als unproblematischere an?
Wieso tappen Sie auch hier in ein typisch „westlich“ gefüttertes Narrativ, das beim exakter Betrachtung auch vor ihrem Scharfsin nicht bestehen kann?
Ich meine damit:
Derart unbedacht und vorbelastet führt man keine sachdienliche Diskussione zwecks Meinungsaustausch und Ergründung günstiger Betrachtungsweisen, vor allem ist jede Politik, die darauf fusst, zum Scheitern, zur Spaltung und zur Kriegsführung verurteilt, da sie auf andere Weise nicht mit derartigen nur narrativ selbst gepolsterten Behauptungen nie anders überleben kann:
Es wird so nur der Zwang zur gewaltsamen Beweisführung produziert.
Frieden lässt sich ausschliesslich mit seinen Feinden schliessen, diese Abschlacht-Legenden dürften ungeeignet dafür sein, einen Feind zum Friedensschluss zu überzeugen, wer sich ihrer dennoch bedient, nimmt in Kauf, dass Frieden grundsätzlich ausgeschlossen wird, und wem nutzt bitte DAS?
Lieber Lusru, dass „der Westen“ – also die USA und ihre Verbündeten – ähnliche Verbrechen auf dem Gewissen hätten wie den Terror Lenins und Trotzkis, Stalins Holodor in der Ukraine und seinen Großen Terror 1937ff, Maos „Großen Sprung nach vorn“ und „Kulturrevolution“, Pol Pots Massaker und so weiter, vom Holocaust und dem Massenmord an Russen, Polen und Ukrainiern durch die Deutschen ganz zu schweigen, können Sie nicht ernsthaft behaupten. Freilich bin ich der letzte, der etwa den Ersten Weltkrieg als von irgend einer Seite gerechtfertigt verteidigen oder den Bombenkrieg gegen Deutschland und Japan nachträglich gutheißen würde.
@Alan Posener 20. September 2016 at 15:54 Author
So kommen Sie mir nicht davon!
Während Sie die Schandtaten des vorigen Jahrhunderts aufrechnend plakatieren, um damit die „Überlegenheit“ eines „heutigen Westens“ schön heraus zu putzen (wohl mangels beidseits aktuellerer), benannte ich Schandtaten eben dieses gleichen Westens in der Zeit seit seiner fulminanten Entstehung konkret seit Ende WK2 – wer lesen kann ist da durchaus im Vorteil:
Ihre Darstellung zum Stalinismus und Hitlerismus wurde von mir nicht bestritten, das ist Ihre Vorstellung allein, nur:
In meiner Erinnerung gab es dazu 1945 einen weltweiten Cut: Alle wollten bessere und friedlichere tolerantere Gesellschaften, und manche sogar mit den SS-Spezialnazis schnell noch auf den Mond fliegen oder mit dem Nürnberger Rassegetz-Kommentator als zweiten Mann in D regieren und den Faschismus „bewältigen“ – abgehakt, da gestrig und unreparabel, vergangen.
Es entstand NUN nach der Hitlerei erst DER WESTEN, DAS WESTLICHE, nun erst, jedenfalls das, was man heute so gerne darunter sehen möchte – und das vergleicht man als fairer historisch bewanderter Mensch nicht mit dem, was davor lag und den (richtigen) Westen erst so herausschmiedete.
Mein Argument zu Ihrer leichtfertigen und schnoddrigen Antwort mit der „Abschlachterei“ betrifft ausschlieslich die Epoche, die Sie erkennbar als Westen verstehen wollen, und damit eben auch dessen selbrige Abschlachtorgien in fremden Ländern, mit denen sich dieser seither dort okupierend offen und heimlich und oft extrem unintelligent und peinlich bekleckerte und zig Hunderttausende Tote und Millionen Flüchtlinge „produzierte“, und der wohl seinem eigenen „westlichen“ Anspruch so in keinem Jahr seit WK2 richtig gerecht wurde – Das ist der Kasus Knaktus.
DAS ist doch leicht zu verstehen, womit ich die Einleitung Ihres Textes mit „westlich“ als Basis der weiteren Ausführung mal fix in frage stelle? – Solange also „westlich“ nicht präzisiert ist, anders als bisher in Ihrem Text benutzt und zu vermuten, sollten Sie sich die Leichtfertigkeit Ihrer wohl nur bedarfsgemäss unterstellten „Westlichkeit“ und Ihrer billigen Abschlacht-Legenden-Abwehr etwas mehr durch den Kopf gehen lassen.
Sie machen doch hier kein Pillepalle sondern – so bin ich überzeugt – ernsthafte politische Argumentation, oder?
Wie übrigens die meisten anderen Kommentatoren (manche mit verdächtiger Nähe zu meinen Bedenken) hier auch – sorry, da geht keine Klippschule mehr mit „westlich“ ist gut und „Abschlachten gab es nur bei Stalinisten (manche meinen halt noch immer, das seien Kommunisten gewesen, das sollten gerade Sie doch noch viel besser wissen …), Hitleristen und Dsihadisten“, Herr Poser, die Menschen sind erwachsen hier!
Sogar die im „Osten“ (wo das auch immer heute sei) essen auch inzwischen diese Politik mit Messer, Gabel und Serviette, dank dieser angeblichen Globalisierung …
(H. Kissinger -seufzend-: Globalisierung heisst nur Amerikanisierung, nichts weiter)
Sagen wir es so, Lusru: Ihre Geschichtsinterpretation lässt – wie jede Ideologie – unbequeme Fakten weg.
@Gabriele Wruck 17. September 2016 at 12:20
Meine HOCHACHTUNG !
Deutlicher kann das Phänomen, besser die Phänomenität AfD nicht beschrieben werden, auch wenn bisher die fanatischen Exaltierten (sowohl im religiösen wie im politischen Bereich) längst nicht den Ton angeben: Allein die Wählerwanderung klassifiziert die Anhänger, sie kommen aus ALLEN Parteien, Kreisen, Religionen, politischen Weltverständnissen, und wem das nicht endlich zu denken gibt, wer sich da immer noch verzweifelt in emsigster Kleinarbeit an Erscheinungen krampft, die mächtig „rechts“ jedoch kaum rechtsextrem sind und vor den „Identitären“ warnt, zeigt nur, dass er diesem nichts entgegen zu setzen hat, dass eigener Aufbruch konzeptionell nicht mehr erzeugbar ist – und das ist die Ursache überall in der Welt für die politischen Verschiebungen, die mit der „Wende“ begannen und noch lange nicht vorüber gehen.
Versemmelter gesellschaftlicher Ausgleich, Herstellung und Wahrung einer jeden Identität der Teile der Bevölkerung, das einzige Ziel jeder echten Demokratie und sauberstes wirksamstes pädagogisch denkbares weil ehrliches und offenes Erziehungsinstrument wurde Mangelware, Bückware, stellte sich nur noch bei „rundumversorgten“ ein, die zugleich politisch steuerten und das in der Gesamtheit nur aus ihrer begrenzten eigenen situierten Sicht betrieben – das muss Menschen abhängen! Allen voran die Wichtigsten in der Politik: Der eine beschwört Sozialität mit dem Verrat derselben in kolonialähnlichen Knebelverträgen, die andere meint, nach und aus persönlicher Stimmungslage gleich ganz Europa auf ihre Linie bringen zu können – und nirgendwo adäquater AUSGLEICH in Sicht, der die Menschen mitnimmt, alle, auch die, die schon „da“ sind.
Dass es „überall in der Welt einen sogenannten Rechtsruck gäbe, ist völliger Quatsch. Das ist nur der Strohhalm der Rechtfertigung für die vielen Politiker und vorgeblichen Politik-, Extremismus- und Sozial-EXPERTEN (was für ein peinliches Experten(un)wesen auf Sendern und in den Blättern), die nicht einsehen wollen, dass diese Gesellschaftsveränderungen eine direkte Folge verschlissener verspielter Demokratiepraxis durch Ignoranz und Verhinderung von Teilhaben grosser Bevölkerungsteile an der Gestaltung der Gesellschaft ist. Also ein exaktes Eigentor, das noch immer versteckt werden soll mit Vorwürfen an die abstrusesten in- und ausländischen „Kräfte“, die uns da die AfD beschert haben sollen.
Gern machen diese Experten daraus Rechtsextreme, wo noch keine sind, erklären als demokratische Politiker, mit demokratisch gewählten Volksvertretern anderer Parteien nicht zusammenarbeiten zu wollen ohne zu begreifen, dass sie sich damit öffentlich selbst zur antidemokratischen Flanke bestellen und bei den zu ignorierenden nur noch mehr Selbstbestätigung und Existenzbeweise erzeugen.
Nein, das ist der liegen gelassene, ignorierte und für dumm, reaktionär oder unbelehrbar erklärte (!) Teil des Volkes, der sich genau das nicht mehr gefallen lässt, erst recht sich nicht mit „Lückenpresse“ und pastoralen Massen-erziehungspolitischen Parolen und Halbwahrheiten abspeisen lassen wird.
Auch die Unterstellung eines allgemeinen Rechtsruckes ist falsch, denn mal entstand Konservatives Geschiebe, mal eher „linkes“. Wobei eh derartige „lechts-rinks“ Populistereien untauglich sind, reale Probleme der Gesellschaft zu klären: Beide und alles dazwischen haben gleichermassen Gesellschaft zu achten, sind zu demokratischer Teilhabe heran zu ziehen und nicht von Aufgaben fern zu halten, denn nur alle zusammen können einen Schritt nach vorn machen.
Nur wer sagt das der grossen Merkelei?
Der Herr Posener?
@Lusru, 20. September 2016 at 23:12:
Ich stimme Ihnen zu, daß der Begriff des „Westens“ etwas unscharf ist. Ich schätze, weitgehend konsensfähig dürfte sein, die westlichen Staaten durch zwei Dinge zu charakterisieren: Erstens gelten in ihnen die Menschenrechte gemäß Charta der Vereinten Nationen (oder eine kompatible Version) unmittelbar, und zweitens sind sie Rechtsstaaten, d.h. mit einklagbaren Rechten für jeden, mit Bindung der Exekutive und Justiz an Recht und Gesetz und mit Anfechtbarkeit von allen Entscheidungen von Verwaltung und Justiz. Polen oder Tschechien sind heute unzweifelhaft „westlich“, ebenso wie Australien oder Neuseeland oder Japan.
Was diese westlichen Staaten charakterisiert, ist daß sie keine totalitäre Ideologie (mehr) als Staatsdoktrin haben. Und selbst wenn – dann, wenn man die totalitären Züge im Kapitalismus hervorheben möchte -, so fehlt dieser Ideologie der Vernichtungswille, der die Regimes eines Hitler, Saddam Hussein, Mao, Mohammed Omar, Pol Pot, Stalin, etc. ausgemacht hat.
Man kann also durchaus darüber streiten, ob es im Sinne der Werte ist, die „der Westen“ gern für sich beansprucht, wenn in Mexiko Lebensmittel knapp werden, weil die Maisbauern mehr Geld bekommen, wenn sie ihr Produkt an die Biosprit-Fabriken in den USA liefern, doch wird nicht der Hunger als Waffe eingesetzt.
Man kann auch darüber streiten, ob Israel (auch ein durchaus westlicher Staat) mit seiner Politik im Westjordanland richtig liegt; allerdings ist in Israel – anders als umgekehrt in den meisten Nachbarländern – weder in der Bevölkerung noch in den Spitzen von Politik und Militär mehrheitsfähig, die „Araber ins Meer zu werfen“ oder das „schiitische Gebilde von der Landkarte zu tilgen“ (um die Schlagworte der Machthaber der Nachbarländer einmal zu paraphrasieren).
Man kann darüber streiten, ob es sinnvoll ist, das Königreich Saudi-Arabien, einen veritablen Unrechtsstaat, mit deutschen Waffen auszurüsten. Diese Waffen werden aber nicht mit dem ausdrücklichen Auftrag nach Saudi-Arabien geliefert, die schiitischen Einwohner des Jemens zu massakrieren.
@Alan Posener 23. September 2016 at 07:16 Author
Aber nicht doch so, Herr Posener, wir sind doch beide erwachsene Menschen und von reichlich eigenen politischen Fehleinschätzungen mehr als fürs Leben gezeichnet, angeblich „linken“ wie auch im kompletten Gegensinn, einschliesslich der jeweiligen Argumentationsschwächen: Im Zweifel und wenn die Luft dünn wird, einfach dem Anderen den gleichen Vorwurf oder einen mystischen völlig aus der Luft gegriffenen nicht greifbaren machen (daran muss ich Sie doch nicht erinnern), da trauen Sie sich nun, nach dem vagen Vorzeigen Ihrer „Läuterung“, so zu antworten:
„Sagen wir es so, Lusru: Ihre Geschichtsinterpretation lässt – wie jede Ideologie – unbequeme Fakten weg.“
Im Gegensatz zu Ihnen seinerzeit und heute vertrat, vertrete und vertreibe ich keine Ideologie(n), hänge auch keiner an, gehe gegen jede dergleichen gern „zu Felde“, weil ich um deren gesellschaftszerstörerischen Kräfte weiss und füge nur Fakt an Fakt – das ist wie es nun scheint, für Sie zu viel, Sie wollen nicht, dass bestimmte Argumente und Gegenargumente gleichzeitig legitimiert sein könnten, sind, wahr sein können und picken Sich schon wieder ein eigenes gesiebtes Weltbild aus – Kennen Sie Pipi Langstrumpf?
Schade, hätte ich doch so gern von Ihnen ein Argument statt einer mystischen Behauptung gehört, dass es mir erlauben würde, Ihren Text besser zu verstehen.
Sehen Sie es einfach so: Während ich versuche, von mir aufgeführte Fakten weitgehendst ideologie- und propagandabefreit zur Debatte zu stellen, alles nachlesbar und beweisbar, die Interpretation dem Leser überlasse, gehen Sie schon wieder mal den umgekehrten Weg. Sie stellen Ihre Interpretation voran und setzen diese als allein gültig, und das unabhängig von den bekannten Fakten, ja fast noch vor irgendwelchen Fakten.
Zur Zeit Ihrer intensiven KPD-AO-Arbeit war das bereits das dort vorgeschriebene gängige Muster für Propaganda, und es ging in die Hose.
Auch wenn das nun aus der Gegenseite heraus praktiziert wird, geht das wieder in die Hose. Sie sehen den Beweis am Fast-Umkippen des Henry Kissinger, der nach eigenem Bekunden auf genau solch einem Weg über Jahrzehnte viele Federn lassen musste und heute meint, dass mit Vollständigkeit und ungefilterten Argumentation, die durch Fakten belegt sind, auch die USA weit schneller zu ihren jeweiligen Zielen gekommen wäre.
Dem ist nichts, aber wirklich nichts hinzu zu setzen, auch nicht der Vorwurf angeblicher „interpretation“, nur weil Sie Ihnen nicht passt.
Umgekehrt ergibt sich ein nutzbarer Schuh: Die (dem gegenwärtigen mainstream) „unbequemen Fakten“ werden von mir auf den Tisch geworfen, damit sie nicht übergangen werden können, und das, genau das scheint, wenn ich Sie nun recht verstehe, doch nicht etwa das zu sein, was z.B. Ihnen „unbequem“ ist? Und wenn ja, wieso, wo Sie doch stets (auch) ein Suchender waren …
Opa Krempel
23. September 2016 at 09:52
Auch ich stimme Ihnen zu, weniger zur längst bekannten nur noch hinderlichen“Unschärfe“ des Begriffes „Westen“, sondern zu Ihrer Aufzählung dessen, was Westen mal sein wollte, gewissermassen die „Startposition“ – nur was wurde daraus inzwischen?
Sie meinen:
„Was diese westlichen Staaten charakterisiert, ist daß sie keine totalitäre Ideologie (mehr) als Staatsdoktrin haben.“
Das ist falsch.
Genau dieser Satz ist heute zur “ totalitären Ideologie“, zur verordneten Darstellung des „Westens“ gmacht worden, um die vielen dem dagegen stehenden Widersprüche und Fehlhandlungen zu kaschieren, diese mit einer „Lieblichkeitsgirlande“ zu umwinden, um weiterhin ungehindert handeln zu können.
Beispiele:
– Was ist das für eine Demokratie im heutigen Mutterländle der „westlichen“ Demokratie, den USA, wo ein „Ich bin der Star – hol mich hier raus“-Klamauk von Millionären und Milliardären lediglich diesen Leuten Zugang zur Demokratie zu sichern hat und das „Volk“ im negativen Sinnde des Wortes nur Volk ist: Wahlvolk, nach der Wahl wieder zu verschwinden hat aus der Landespolitik?
– Was haben massive angeordnete sniper-Drohneneinsätze gegen Zivilisten anderer Länder aus anderen Ländern ohne Vorwürfen von Bestand und rechtsstaatlichen Urteilen bitte mit der Wahrung von Menschenrechten zu tun? Wo sind die „einklagbaren Rechte“ der Kolateralisten, der ohne Urteil umgebrachten Menschen und deren Angehörigen?
Dies hat sich wohl erledigt.
Samt der pausenlosen Diskriminierung von Afroamerikanern durch deren Überladung in den USA-Gefängnissen und unberechtigten Tötungen durch Polizisten selbst dürfte wohl der Aspekt „Bindung der Exekutive und Justiz an Recht und Gesetz und mit Anfechtbarkeit von allen Entscheidungen von Verwaltung und Justiz.“ inzwischen diesem Westen aus den Händen geglitten sein.
– „so fehlt dieser Ideologie der Vernichtungswille, der die Regimes eines Hitler, Saddam Hussein, Mao, Mohammed Omar, Pol Pot, Stalin, etc. ausgemacht hat. “ – So? Und was ist mit dem öffentlich erklärten „Vernichtungswillen“ US-amerikanischer Präsidenten, allein vor im und nach den Irakkriegen, mit dem extremen Auswuchs, dass Obama und Hillary Clinton persönlich bei der Durchführung des von Ihnen angeordneten Vernichtungswillens ferngesteuert zuschauen und sich dabei auch noch filnmen lassen – gleich, wer und wieviele konkrete Menschen da vernichtet zu werden haben …
Sagen wir mal so, Opa Krempel, ja,
„der Westen“ war mal eine tolle Idee von Demokratie, Gleichheit der Rechte und Chancen, Freiheit für alle (mit Vorrang der Märkte), Menschenrechte, Recht und Gesetz für alle – nur was blieb praktisch davon?
Eine mehr oder weniger faule aber fast totalitär verordnete „GELENKTE VERWESTLICHUNG DER WELT“ als Staatsdoktrin der führenden westlichen Politiken, die dazu jede Faktenverdrehung verwenden, die noch vertretbar ist, und wenn es um Krieg und Landnahme geht, auch solche, die längst auch in diesem Westen nicht mehr vetretbar sind: Lügen durch westliche Staatspolitiker wie zur Rechtfertigung des Irakkrieges.
Das merken inzwischen längst auch die nur von der LÜCKENPRESSE versorgten einfachen Gemüter, die in allen Schichten der Gesellschaft eher politikabstinent aber doch mal aufgewachsen sind mit eben diesem unbedingten Vertrauen in diese tolle Idee „Politik des Westens“: Sie finden sie immer weniger wieder …
Dazu muss man eben mitnichten „ohne Erfahrung mit Zuwanderung aus fremden Ländern sein, wie im Osten D“, frei nach Heinrich August Winkler als „Professor für Geschichte“ soeben wieder bei Maybrid Illner.
Dazu reicht es, mit geballter „Wendeerfahrung“ sich an Volksverdummung und Einheitspolitik wie Einheits(LÜCKEN)Presse zu erinnern, um auch auf Aussenpolitik, z.B. der Spaltung der EU, schluss zu folgern, womit „westlich“ einen reichlich schalen Geschmack erhält, wie gut nachvollziehbar sein dürfte, falls der eigene Kopf noch nicht an der mainstream-Garderobe zur Daueraufbewahrung und -Pflege abgegeben wurde
Damit argumentiere ich nicht gegen die einst heren Ziele „des Westens“, sondern gegen dessen Unfähigkeit, sie durchzusetzen im eigenen Land und Unfähigkeit, das zur eigenen Gesundung öffentlich in Diskussion zu durchstehen.
@Lusru, 23. September 2016 at 14:56
Natürlich kann man sich jetzt darüber streiten, welche Definition des Totalitarismus man heranzieht, aber das führt uns nur zu weit weg vom eigentlichen Thema und ist eher Stoff für ein Philosophieseminar. Legt man jedenfalls die Definition von Peter Graf Kielmannsegg zugrunde (vgl etwa http://www.bpb.de/apuz/29513/d.....ndel?p=all), ist der Totalitarismus gekennzeichnet durch 1. Konzentration aller Entscheidungsmacht in einem kleinen Führungszirkel, 2. unbegrenzter Reichweite der Entscheidungsmacht und 3. unbegrenzter Möglichkeiten, Verstöße gegen Befehle zu sanktionieren. In einem halbwegs funktionierenden demokratischen Rechtsstaat ist keiner der Punkte gegeben, auch nicht in den USA, wo die Macht des Präsidenten durch die Macht des Parlaments und der Bundesstaaten begrenzt wird, auch nicht in Frankreich, wo das Parlament dem Präsidenten derzeit zwar Notstandsvollmachten eingeräumt und diese um ein halbes Jahr verlängert hat, aber sie auch jederzeit wieder entziehen kann.
Der andere wesentliche Kritikpunkt von Ihnen betraf den Vernichtungswillen. Ich kann, mit Verlaub, keinen Vernichtungswillen im Handeln der politischen Führungsschicht der USA und anderer westlicher Länder in den vergangen Jahren erkennen, der auch nur annähernd vergleichbar ist mit (a) dem erklärten Willen der arabischen Welt, „das zionistische Gebilde von der Landkarte zu tilgen“ (nach dem Wortlaut des damals amtierenden iranischen Präsidenten), (b) dem schleichenden Genozid der chinesischen Führung gegenüber den Tibetern und Uiguren, (c) der Ermordung von rund einer Million Menschen einer bestimmten Volksgruppe binnen drei Monaten wie 1994 in Ruanda oder (d) der systematischen Vertreibung, Vergewaltigung oder Ermordung Andersdenkender durch die Mullah-Omar-Bande und die Al-Baghdadi-Bande samt Vernichtung aller historischer Relikte, die auf eine andere Kultur hindeuten. Sie beklagen sich zurecht über die Drohnenangriffe, Lusru. Aber wenn die USA im Nahen Osten von Vernichtungswillen getrieben wären, würden sie eine Trümmerwüste hinterlassen wie die russischen Streitkräfte im Tschetschenienkrieg.
Ich vermute, Söder wird Spitzenkandidat in Berlin für eine Alternative zur AfD – genannt Bundes-CSU, 2017. die AfD ist zu irrational und zu irre. Aber die Demontage von Merkel sollte wohl diesen Schachzug vorbereiten. Na ja – halb durchdacht. Mal sehen
Ich wette einen Kasten Bier dagegen, die CSU wird sich nicht bundesweit ausdehnen. Aber vor der Bayernwahl wird die CSU Merkel und auch die Afd mit allen legalen und illegalen Mitteln bekämpfen, das wird wild.
Von welchem bösen Geist Merkel gesteuert wird, möchte ich auch gerne wissen. Aber die USA sind es nicht, und als Vorbild sieht sie die Staaten auch nicht. Sonst würde sie nicht die Staatsflagge wegwerfen, die Währung abschaffen und die Grenzen öffnen. Ein amerikanischer Politiker, der so einen Stuß machen würde, der käme geteert und gefedert aus Washington zurück. Und die Blockpolitiker, die zur Atlantikbrücke gehören, fliegen schon antideutsch gen USA, die werden dort nicht so geimpft. Die Amis schütteln wahrscheinlich den Kopf, über so viel Gestörtheit, wenn sie deutsche Politiker treffen. Da ist ein Teil der AfD auf dem Holzweg.
Merkel hatte die Wahl: Eine Entscheidung zulasten der Wirtschaft oder eine Entscheidung zulasten der öffentlichen Kassen und des gesellschaftlichen Klimas. Da hat sie sich natürlich nicht für „zulasten der Wirtschaft“ entschieden. Und die Entscheidung wie von ihr getroffen hat sie ja auch vor jeglicher Form von HANDLUNG bewahrt.
Es passte auch gut aus Imagegründen. Als es darum ging, um jeden Preis das Gelingen einer linken Regierung zu verhindern, was sie mit der griechischen Bevölkerung ja nicht GANZ so mitfühlend gewesen. In Griechenland gab es für die christlichen Sozialkonzerne ja auch keinen Cent zu verdienen.
Jetzt hingegen kassieren Diakonie und Caritas für die Flüchtlingsunterbringung zu Hunderttausenden satte Tagessätze. Und lassen die Arbeit gern von Ehrenamtlichen leisten, die sich ein Gutmenschenbienchen beim Eingebildeten verdienen möchten. (Wo doch der Autor von nützlichen Idioten sprach, mache ich das hier auch mal.) Erst als die Kapazitäten der Sozialkonzerne allesamt bewirtschaftet waren, war der rechte Zeitpunkt zum „Einlenken“ gekommen.
Jetzt muss man allerdings den Islam in welcher noch so widerlichen Auslegung auch immer schön tolerieren und ihn aus den öffentlichen Töpfen finanzieren, denn wenn man dies nicht täte, müsste man ja begründen, warum man es aber dem christlichen Klerus vorn und hinten reinschiebt.
In drei Jahren haben wir 100. Jahrestag der Ignoranz von § 138 Absatz 1 WRV, der Bestandteil des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland ist.
Solange dieser Verfassungsauftrag nicht umgesetzt wurde, dürfen wir den merkelschen Holzweg immer fleißig weiterfinanzieren.
Viel Spaß beim Zahlen!
„Die Populisten wissen es vielleicht nicht einmal selbst, aber ihre Politik bedeutet über kurz oder lang wieder Krieg in Europa.“
Wer soll den diesen angekündigten Krieg gegen wen führen ?
Viele der von Ihnen geschmähten Populisten sind der Meinung, daß wir bereits Krieg haben, er hat schon viele Opfer in Paris, Nizza, Madrid, London etc. gekostet. Eingebrockt haben uns diesen Krieg aber nicht die Populisten, sondern Figuren wie Bush Junior, McCain, Clinton und die ganze Mischpoke in Washington, sekundiert von ihren europäischen Lakaien Blair, Cameron, Sarkozy etc..
Diese waren es, die Europas Nachbarschaft in Irak, Syrien, Libyen destabilisiert haben mit der Folge, daß der Krieg nach Europa zurückgetragen wird.
Putin hat uns solche Probleme nie bereitet, kein Wunder das man ihm mehr vertraut als den Machthabern in den USA und ihren hiesigen Parteigängern.
Ansonsten gilt gerade in der Außenpolitik:
„Nationen haben keine Freunde, nur Interessen !“ und „Wenn jeder an sich denkt, ist an jeden gedacht.“
Lieber Don Geraldo, dass Bush, McCain, Clinton usw. verantwortlich sein sollen für den islamischen Terror, das ist freilich eine originelle Variante, die ich bisher nur von links hörte; nun auch von einem ausgemachten Rechten wie Ihnen. Merkwürdig, wie die Ideen so wandern.
Falle, schrieb Aust gestern, Sie haben das sicher gelesen. Einen ganzen Tag in der Präsidentenmaschine am Himmel über Amerika, ganz allein, und dann voll in die Falle getappt. Aust hat alles von diesem Punkt vor 15 Jahren abgeleitet.
Das hieße aber trotzdem im Endeffekt, Don Geraldo, dass die Leute von bin Laden daran schuld sind. Man mag rückblickend manche Entscheidung verkehrt finden, Reaktionen falsch, aber schuld sind die Terrorfuzzis, kein Vertun.
Sie sind auch schuld an den meisten Vorbehalten gegen den Islam und auch an möglichen Bürgerkriegen.
Es gibt AfD-Wähler, Herr Posener, die wollen genau diese Leute hier ‚raus haben, soll heißen, kontrollierte Einreise über kontrollierte Grenzübergänge. Und dann noch einigen, die dauerhaft von Sozialhilfe gesponsert werden wollen, lieber einen Flug spendieren.
Insgesamt war der Krieg gegen Libyen falsch, das Nichteingreifen in Syrien aber auch, der Truppenabzug im Irak wohl falsch, das Verweilen in Kundus aber auch. Insgesamt sind das dort in genannten Ländern Chaoten mit Vernichtungswillen. Hierfür kann der Westen nicht verantwortlich gemacht werden. Und wenn man die USA verantwortlich macht, muss man genau hinschauen. Beispielsweise war die Zusammenarbeit der jeweiligen Administration mit Pakistan sichtlich eine Farce. So billig kann man keine Kritik verkaufen. Es ist sehr komplizierte Materie, finde ich.
Ja, Oleander, es ist kompliziert. Und genau das leugnet die AfD.
@Alan Posener 13. September 2016 at 07:46 Author
„Ja, Oleander, es ist kompliziert. Und genau das leugnet die AfD.“
Wo hat die AfD da was geleugnet? Geht da auch etwas weniger hemdsärmelig und mehr nachvollziehbar, oder ist das nur Ihre persönliche Meinung – dann bitte als solche kennzeichnen – oder, Sie kenne das ja: Quellen.
Und was ist das denn:
„Habe ich bisher nur von Linken gehört, und nun von Rechten“ –
Wollen Sie über Fakten reden, oder wo diese herkommen, wer sie schon alles im Maul verdreht hat? Es ist Nebensache, wer korrekte Fakten benennt.
Dass der Überfall auf den Irak, den bekanntlich ein Bush anwies, die Primärquelle für die Entstehung des IS durch die Zerrüttung des irakischen (sunnitisch geführten) Staatswesens bis zur Unkenntlichkeit und nachfolgende Versklavung von Millionen von Sunniten führte, auch noch gern gesehen im Überschwappen der sich zusammenrottenden Siunniten nach Syrien gegen Assad als Arabischer Frühling (genauer: Regimechange), können Sie heute in jedem seriösen Politik-Almanach nachlesen und sogar beim H. Kissinger, der wahrlich kein Linker sondern Super-US-Nationalist nr. 1 war, sogar in der Obama-Riege gibt es dazu amtliche Feststellungen bis in die Generalitäten und Präsidentenberater (u.a. Bremer) hinein : Fehler der USA, einschliesslich von Unmengen an Dokumentationen, die es sogar (nachts) bis in ARD und ZDF schafften.
Dazu meist gleich mit der Hinweis, dass durch diese Staatszerstörung des Irak und Syriens auch mit die ungeheuren Kriegsflüchtlingsraten erzeugt wurden, weil im Regimechange die falschen „moderaten Rebellen“ über das NATO-Mitglied Türkei und die „West-Verbündeten“ Saudi-Arabien und Katar mit Waffen, Geld und Medikamenten versorgt wurden und die Bevölkerungen terrorisierten – Das übernahm dann so aufbereitet der IS als seins, bis heute – nur Assad ist noch da, die vielen Toten völlig umsonst, etliche Waffensysteme erfolgreich getestet, Zwist der orientalstaaten verstärkt und so Einfluss gesichert, Westen eben …
Selbst US-Publizisten werfen ihrer Administration das seit langem öffentlich so vor, im Wahlkampf tobte dazu der Bär, und Sie, Herr Posener verstreuen wenig versteckt Zweifel an diesen Fakten durch ihre (nur Ihre!) Zuweisungen, dass Sie das „bisher nur bei Linken und nun bei Rechten gehört“ hätten. Meinen Sie das ernst?
Ich würde meinen, wenn Sie dabei bleiben, bedienen Sie nur eines der künstlich erzeugten Narrative, die die US-Administrationen bei dem „Massen mit einfachen Gemütern“ entlasten und beschönigen sollen, denn bei anderen klappt das eh nicht mehr.
Nur warum? Sie wissen es doch besser?
„„Die Populisten wissen es vielleicht nicht einmal selbst, aber ihre Politik bedeutet über kurz oder lang wieder Krieg in Europa.“
Wer soll den diesen angekündigten Krieg gegen wen führen ?“
Ja, wozu dann überhaupt die Debatte über Bundeswehr, Wehrfähigkeit etc.? Es geht ja nicht um Kannonenboote vor Sansibar und, sollten das in Europa alles nationale Freunde sein, und sollte der Krieg gegen den politischen Islam aufgezwungen sein, gibt es nach der Deklination ja nur Freunde. Warum dann aber Kompetenzen aufbauen, wenn ohne die Amis alles in Butter wäre. Die Frage möchte ich zurückgeben: gegen welche Bedrohung würde die AfD rüsten wollen?
Eine Diskussion über die unterschiedliche Wahrnehmung der Realität würde überflüssige Lesezeit in Anspruch nehmen, aber kennt ihr eigentlich die Zahlen des demographischen Drucks nach Europa?
Gunnar Heinsohn hat auch zur Kriegsdemographie geforscht und publiziert, wäre demnach zumindest ein Argument.
Und wie die Russen die Demokratie kennengelernt haben, es kam halt nicht so gut an. Die Demokratie wird in Rußland mehr mit Armut und Prostitution in Verbindung gebracht, und nicht so sehr mit einem Durchmarsch zu Wohlstand und Frieden. Der Westen hat in Rußland verloren, weil er krank in der Birne ist.
Die Polen benötigen nur noch eine Legislaturperiode Merkel, und sie werden freiwillig nach Moskau pilgern. Merkel vereinigt Europa, nicht die AfD.
Wie „die Russen“ ticken, das wissen Sie ganz genau, GUDE. wie erklären Sie denn das hier:
https://www.youtube.com/watch?v=Oub53BVdHAc
http://www.rp-online.de/politi.....-1.2742463
http://www.faz.net/aktuell/pol.....30525.html
Und so weiter, und so fort. Sie sollten sich schämen. Aber nach eigenem Bekunden wollen Sie keine „überflüssige Lesezeit“ auf andere „Wahrnehmungen der Realität“ verwenden. Sie waren, sind und bleiben ein Mensch, der lieber freiwillig blind ist, aber „dem Westen“ vorwirft, „krank in der Birne“ zu sein.
Ich mag keine langen Kommentare schreiben, heißt überflüssige Lesezeit für Hardcoreleugner der Condicio humana einsparen.
Die Russen gegen Putin bleiben eine Minderheit. Thomas Fasbender scheint mir eine bessere Quelle zu sein. http://antaios.de/buecher-ande.....es-westens Es gibt auch noch andere Quellen.
Die Realität macht nur am Schreibtisch blind. Dann sind wir alle Menschen, und was nicht paßt wird passend gemacht.
Der Westen hat ein Zeitfenster und eine Chance. Und ja, die Gottlosigkeit ekelt mich an; das Heilige wird mit Füßen getreten (pervers in der Birne).
Eine Multikultikonsumwelt kann nur diktatorisch aufrechterhalten werden, und gegen diese Welt darf der Freiheit zu ihrem Recht verholfen werden.
Liberté à la Russe:
http://www.bbc.com/news/world-europe-37278649
Deutschland ist der Mittelpunkt der Welt. Geostrategische Bündnisse müssen im Interesse der deutschen Nation eingegangen werden. Liberté und so weiter, sind erst in zweiter Linie von Bedeutung. Den Lehnsherrn zu wechseln, darum geht es nicht.
Lieber GUDE, dass Deutschland „der Mittelpunkt der Welt“ sei, ist ungefähr so richtig wie die Behauptung, die Sonne drehe sich um die Erde. Aber zugegeben, damit haben Sie die Geisteshaltung und den Bildungsstand vieler Neurechter präzise umschrieben.
Hallo Herr Posener, sie sind ja ein lustiger Vogel.
Haben sie mal überlegt, in die Politik zu gehen?
Liebe Kerstin, ich war als junger Mann fast sieben Jahre in der KPD und als Erwachsener einige Jahre in der FDP. Das hat mein Bedürfnis nach parteipolitischer Betätigung gestillt. außerdem halte ich eine Parteimitgliedschaft für unvereinbar mit sauberem Journalismus.
APO: dass Deutschland „der Mittelpunkt der Welt“ sei, ist ungefähr so richtig wie die Behauptung, die Sonne drehe sich um die Erde. Aber zugegeben, damit haben Sie die Geisteshaltung und den Bildungsstand vieler Neurechter präzise umschrieben.
Sie haben in gewisser Weise natürlich recht. Aber Ihre Intention ist falsch. – Wir müssen von unserer Arroganz runter, APO!
Ohne es zu wissen, sind die Neurechten, wenn schon gewiss nicht klüger, viel schlauer als wir. Worauf reagieren die Neurechten? Darauf, dass wir – für die einen „die Weißen“, für die anderen „der Westen“ – anders als gedacht, nicht mehr „der Mittelpunkt der Welt“ sind.
Bitte, mein Gedächtnis ist gut: Sie haben das gedacht, (zu meinem Ärger) sehr konkret, sehr amerikanisch, sehr unilateral, ich habe das gedacht, (blöd, wie ich bin) zu verblasen, zu idealistisch (alt-)europäisch. Auf die eine oder andere Weise haben wir alle gedacht, dass wir „der Mittelpunkt der Welt“ seien. Und denken es noch. Nicht nur die Neurechten.
Es ist leicht, an der Geisteshaltung und am Bildungsstand der Neurechten zu zweifeln. Natürlich würde n die Neurechten mit dem Rückzug hinter die Zäune ihrer kleinparzellierten nationalen Schrebergärten ihren („weißen“) „Mittelpunkt der Welt“ nicht retten. Das ganze Gegenteil wäre sehr rasch der Fall. Aber die Neurechten reagieren auf die veränderte Lage wenigstens.
Was tun dagegen wir, die es besser zu wissen meinen? Sind wir in der Lage, unseren „Mittelpunkt der Welt“, „den Westen“, zu retten? – Anders als die Neurechten, die es auf ihre Weise faktisch tun, APO, sind wir nicht mal so weit, denke ich, uns die Rettungsbedürftigkeit des Westens, seinen Niedergang und seine Ohnmacht überhaupt auch nur einzugestehen! (Woher sollte, deshalb davon ganz zu schweigen, ein Neuanfang kommen?)
EJ, ich nehme das
„Sind wir in der Lage, unseren „Mittelpunkt der Welt“, „den Westen“, zu retten? – Anders als die Neurechten, die es auf ihre Weise faktisch tun, APO, sind wir nicht mal so weit, denke ich, uns die Rettungsbedürftigkeit des Westens, seinen Niedergang und seine Ohnmacht überhaupt auch nur einzugestehen!“
sehr ähnlich wahr. Der ‚American Dream‘ ist tot, die Linke altersdement und die Neurechten sehen das Vakuum und die Chance, sich darin auszubreiten.
KJN: nehme das […] sehr ähnlich wahr
Vermutlich nehmen das auch andere, mindstens vage, wahr. Der Druck von rechts muss anscheinend aber noch stärker werden, um die Notwendigkeit des Handelns zu kennen. Wobei auch nach Überwindung der Wahrnehmungsschwelle noch die Frage nach dem Wie der Reaktion bliebe. Wie von innen wird der Westen auch von außen – abgesehen von Russland (und perspektivisch China) evtl. – nicht durch staatliche Akteure, aber dennoch mit Macht – „privater“ terroristischer und Massenmacht – bedrängt.
„Mehr privat, weniger Staat!“ war die Parole. Und die neoliberale Globalisierung hat die programmatische Schwächung des Staates tatsächlich durchgesetzt – ganz anders aber als gedacht.
„zu kennen“
=> zu erkennen
@EJ
„„Mehr privat, weniger Staat!“ war die Parole. Und die neoliberale Globalisierung hat die programmatische Schwächung des Staates tatsächlich durchgesetzt – ganz anders aber als gedacht.“
Zur Erinnerung: Nicht meine Parole. Meine ist nach wie vor: Saubere Trennung von staatlichem Rahmen und Wirtschaft. Über das, was einen staatlichen Rahmen ausmacht werden wir immer wieder streiten müssen, aber ‚public private partnerships‘ z.B. sind nach wie die Blaupause für gewollte Korruption und Schwächung der Autorität des Staates bzw. des Souveräns (des Wählers). Bei privaten Sicherheitsdiensten in Justizanstalten (z.B.) wird genau dieses fragwürdig, oder wie man mittlerweile sagt: ‚erklärungsbedürftig‘. Ich stimme zu, die Rechte wird stärker werden, aber ich befürchte, die Linke wird dennoch nicht kapieren und ich muss zugeben, das macht mich immer mehr wütend. Aber wer ist „die neoliberale Globalisierung“?? Ich sehe nur egoistische Akteure hier, wie wahrscheinlich auch anderswo, die auf Kosten anderer agieren. Das ist aber kein Globalisierungsplan, sondern Ausnutzen Schwächerer, Dümmerer, Ehrlicherer usw. Kein Konzernding, sondern einfach mieser Charakter und/oder Opportunismus. Und der ist – tatsächlich – international verbreitet. Macchiavelli hat’s gut beschrieben. Das in der Kürze, die hier geboten ist.
Err. @ EJ:
..wollte schreiben: .. aber ‚public private partnerships‘ z.B. sind nach wie vor die Blaupause für gewollte Korruption und Schwächung der Autorität des Staates..
EJ: Der Druck von rechts muss anscheinend aber noch stärker werden, um die Notwendigkeit des Handelns zu kennen. Wobei auch nach Überwindung der Wahrnehmungsschwelle noch die Frage nach dem Wie der Reaktion bliebe. … wird der Westen … von … – „privater“ terroristischer und Massenmacht – bedrängt.‘
… puuuh, machen S’e sich mal kein Kopp. Die Sozialisten haben genügend ‚Erfahrungen‘ das ‘Pack’, die ‘Mischpoke’, ‘Dunkeldeutschland’, ‘Ratten’, ‘menschlichen Dreck’, ‚die Restdeutschen‘, letztes O-Ton Gen. 68er, zur Raison zu bringen. Nur geklappt hat das nie.
Und das ist auch gut so.
@Alan Posener 14. September 2016 at 07:06 Author
„…Ich war als junger Mann fast sieben Jahre in der KPD und als Erwachsener einige Jahre in der FDP. Das hat mein Bedürfnis nach parteipolitischer Betätigung gestillt. außerdem halte ich eine Parteimitgliedschaft für unvereinbar mit sauberem Journalismus.“
Darauf baue ich, Herr Posener.
Was Sie hier bestätigen ist ein doppelt schwerer Leidensweg, auch wenn er schlecht nachvollziehbar ist in seiner Gänze. Aber wir waren alle mal jung und voller Drang.
Hätten Sie es doch mal mit den Demokraten versucht, die sind etwas „freier“ als die, die sich nur so nennen, Walter Jens ist Ihnen doch sicher noch ein Begriff?
Denke mal, da hätten Sie besser gepasst, sogar heute noch.
Ach ja:
R-Demokraten, wie Real-Demokraten (manche, z.B. W.J. meinte sogar Radikaldemokraten).
Die fehlen im Sortiment, so dass nun immer jede Partei meint, es müsse ihre DEmokratie, ihre spezielle, von allen akzeptiert werden.
Dem ist strikt Einhalt zu gebieten, denn nur die Demokraten ermöglichen allen Teilhabe, vermeiden Extremismen und unüberbrückbare Spaltungen.
Allerdings ist nicht bekannt, ob solche Demokratie nun „dem Westen“ grad mal passt, bisher wurde das immer zum Problem, sobald jemand um SEINE Macht fürchtete, etwa wie gerade jetzt gleich so viele…
Und (wegen des „Journalismus, wie wir ihn kannten …“, frei von allen konstruierten, konstruktivistischen und „konstruktiven“ Erziehungspredigten, mehr a la Hajo Friedrichs, wenn Sie wissen, was da abging) nicht vergessen: „Lückenpresse“ lesen
@ GUDE 13. September 2016 at 09:16
Schade, ich wollte Ihnen soeben zustimmen, und dann das hier:
„Und ja, die Gottlosigkeit ekelt mich an; das Heilige wird mit Füßen getreten (pervers in der Birne).“
Muss ich das nun so verstehen, dass ich, gottlos (ohne Gott und Göttlichem) gut und ehrlich lebend, bei Ihnen nur als Ekel daherkomme?
Was würden Sie denn davon halten, wenn Sie unter ähnlich arroganten Gottlosen leben müssen?
Alles, was Sie da sagten, zeugt von Lebenserfahrung, und keiner schlechten, und dann das absolute fremdenfeindliche Toleranzdefizit mit Ihrem Vorwurf der Gottlosigkeit.
Ja, Sie haben richtig gelesen:
Auch das ist Fremdenfeindlichkeit, wenn sie Andersgläubige rsp. Andersdenkende als „ekelhaft“ bezeichnen, wenn für Sie Gottlosigkeit somit unter die Rubrik „fremd, ekelhaft, feindlich“ fällt …
@Alan Posener 12. September 2016 at 15:47 Author /Antworten
Hm, ist schon zu hinterfragen, was da @Gude so meint, aber doch nicht einfach vom Tisch zu wischen, oder?
Ihre Antwort kommt mir vor, wie „Da demomstrieren Tausende gegen CETA und TTIP als Kolonialvertrag des Jahrhunderts, da kann ja niemand dafür sein“ – gelle?
Herr Posener, Sie wissen ganz genau, dass weder die Putinisten noch deren Gegner „Russland“ sind, sie können es nur zusammen sein – oder meinen Sie, wenn da Tausende auf der Krim gegen Putin demonstrierten, dass es allein deshalb nicht zugleich hunderttausende Andersdenkenden Russen dort gibt?
Oder weil in Köln die Polizei nicht der Nazis und der Salafisten wie der Antänzer Herr wird, sie prügelt und Wasserwerfer einsetzt oder festnimmt, nun in D alle so denken, wie die Verprügelten?
Diese Dinge sind Parallelitäten, und wer das verschweigt, der „lügt“ zwar nicht, aber er täuscht, durch die Lücke, die er wissentlich als Journalist schafft ….
Aussenpolitik: Je mehr Holocaustleugner aus dem arabischen ‚Raum hier einwandern je besser für die hiesigen Juden.
Lieber „meckmeckmeck“ (unter der Burka versteckt sich harald.meier@web.de): Vielleicht können Sie erklären, was „die hiesigen Juden“ davon haben, dass Holocaustleugner hier einwandern. Und zweitens was das mit dem Artikel zu tun hat.
@Alan Posener 12. September 2016 at 15:57 Author Antworten
„… (unter der Burka versteckt sich harald.meier@web.de):
Burka, da hier erwähnt, ist das untrennbare Pendent zur Kindeverehelichung, die in D als Päderastie verboten ist.
Derzeit sind viele Hunderte dieser Kinderheiraten mehr oder weniger unkontrolliert in D „eingezogen“ als Flüchtlinge, was nun? Unsere „westliche“ Politik und Staatswirtschaft im Familien- und Rechtswesen ist ratlos, die Symbolik des extremen politischen Islamismus ist von aussen nach D gekommen, und D muss diesen Menschen und damit DEREN Rechtsverständnis nicht nur entgegenkommen, sondern sie noch unterstützen ….
Ob das nicht doch ursprünglich eine Frage von Aussenpolitik ist?
Und:
„Vielleicht können Sie erklären, was „die hiesigen Juden“ davon haben, dass Holocaustleugner hier einwandern. Und zweitens was das mit dem Artikel zu tun hat.“
Der Artikel zielt auf Aussenpolitik, mit der Konzentration auf AfD wohl auf deutsche. Alle Zuwanderungen sind enormer Teil von Aussenpolitik, von dem Wunsch ich „will_kommen“, den man auch einreden und verstärken kann, bis hin zur Aussengrenze, von was auch immer.
Da nun bekanntlich Menschen, die aus der Kultur von Kinderverheiratungen und nicht nur religiös fest verordneter Judenfeindlichkeit „von aussen“ nach D und das in Massen unkontrolliert „einzogen“, gleich aus welchem vorgeschobenem oder wahrem Begründung heraus aber meist mit sehr sehr viel Geld für Schlepper, stellt sich nun wohl früher oder später nach dem „will_kommen“ und dem „Willkommen“ und der anschliessenden Entlastung von Turnhallen und Zelten die Frage sehr wohl:
Wie gehen die gemeinsam in unseren Schulen lernenden und gemeinsam zu integrierenden (!!) in- und ausländischen bedürftigen Kinder nun mit der Frage der Leugnung des Holocaust und der jeweiligen elterlichen Erziehung um?
Der nächste bitte, der das Thema erörtert
Ihre Frage, Herr Posener, mal nun eben von mir, ausreichend bearbeitet?
Das mit der Rüstung ist auch ein guter Hinweis. Dabei geht es ja nicht um die Wehrfähigkeit gegenüber Russland (soll ja Freund sein) oder gegen arabischen Ländern (keine Bedrohung, NATO) oder um die Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen (Isolationismus und, im Ernst…deutsche Kanonenboote vor Singapur?). Es geht um diejenigen, die neben uns leben. Es werden Kompetenzen aufgebaut, um europäische Nachbarn bedrohen zu können, oder ganz anders, ein interessanter Vasall in der Mitte Europas für Russland zu sein, um zum Beispiel Polen von zwei Seiten unter Druck setzten zu können.
Wenn Sie sich mal von Ihren Lieblingskampfbegriff „Rechts“ trennen, den es in der Realität ja so überhaupt nicht gibt, dann bleibt von Ihrem ganzen Artikel nur ein heißes Lüftchen mit einer Menge Hass übrig.
Ich wundere mich auch, wie jemand (und das betrifft alle Autoren hier auf dieser Seite) im Leben zurechtkommt mit dieser Überdosis Realitätsverweigerung.
Anscheinend hat unser Staat versäumt, genau nachzusehen, wen er hier so fördert.
Das Leute Parteien abwählen, die sie belügen, betrügen und bestehlen und welche den Staat mit der Aufgabe, den eigenen Bürger zu schützen und zu fördern, gezielt unterlaufen, kommt Ihnen nicht einmal ansatzweise in den Sinn.
Eine gedankliche Verbindung zu jemandem, der AFD wählt, weil er nicht will, das seine Tochter nachts auf dem Bahnhof von entfesselten Horden vergewaltigt wird, zu der Präsidentschaft Trumps herzustellen, ist dermassen eindimensional, daß ich mich schämen würde, ein solches Konstrukt online zu stellen.
Herr Posener, die Menschen sind Ihnen fremd und werden es immer bleiben.
Wobei Ihre eigene Existenz wirklich von dem Goodwill dieser Leute abhängt, die Sie in irgendeiner Form durchfüttern.
Selbst ein Floh saugt seinem Wirtstier Blut heraus; er beißt es aber nicht tot.
Er wird schon wissen, weshalb.
„Herr Posener, die Menschen sind Ihnen fremd und werden es immer bleiben. Wobei Ihre eigene Existenz wirklich von dem Goodwill dieser Leute abhängt, die Sie in irgendeiner Form durchfüttern.Selbst ein Floh saugt seinem Wirtstier Blut heraus; er beißt es aber nicht tot.
Er wird schon wissen, weshalb.“ Ich weiß nicht, wovon Sie leben, „Matthias“, ich lebe von meiner Arbeit. Übrigens ziemlich gut. Aber solche Hinweise helfen nicht gegen Leute, deren Denken – na ja, „Denken“ – voller Nazi-Klischees ist. Dass Sie zum Thema nichts zu sagen haben, wundert ohnehin nicht. Ich dokumentiere das und sperre Sie fortan.
@Alan Posener 12. September 2016 at 12:09 Author Antworten
„Naziklischees“
Ja, die gibt es, immer noch. Sie werden auf wundersame Weise „erfrischt“, in die Gegenwart gebiemt und permanent Tag und Nacht über unsere öffentliche-rechtlichen Sender posaunt. Ja, als solche ORIGINALE, oft im Wortlaut der einstigen Nazigrössen, aber damit am „fröhlichen“ Leben erhalten.
Ein gewisser Guido Knopp erfreut sich da höchster Verdienste, den heutigen Jungnazis aus erster Hand die origanal-Filme und Fakten und Gebaren rund um die Uhr zu schenken, die für diese Hitlerei so typisch waren, damit sie ja nicht untergehen oder vergessen werden, ja, nur der §aufgeklärte“ fühlt sich von dieser dargestellten „Wunderwelt der Nazis“ und deren „Leistungen in so wenigen Jahren“ abgestossen, besonders nicht, wenn die „Erfolge“ (Kontinuität bis zum Mondflug der Raketen des von Braun u.a.) so ausführlich stundenlang gezeigt werden.
Was da als „Aufklärung“ daher kommen will, als „Information“ und „Dokumentation“, ist derart schwergewichtig im Programmvolumen, so interessant es für „ehrlich“ interessierte Kreise ist, so verheerend bindet es weltanschaulich ungefestigte Menschen an diese Hitlerei, erzeugt es deren Klischees auf das Neue, nicht etwa mit abstossender Wirkung gegen sondern Bewunderung für Hitlerei, und es wird fleissig mitgeschnitten und aufgezeichnet , was für eine herrliche „Aufbau“-Quelle für neue Nationalsozialisten – die es leider zur Genüge samt der übernommenen alten Klischees gibt.
Dann gibt es – wie immer im Leben, Herr Posener weiss das genau, auch andere Klischees, solche, die vorgeblich zur Bekämpfung des Neonazismus, oft noch recht naiv und ungekonnt in die Welt gesetzt werden, die parolenhaften Klischees, mit denen versucht wird, sich selbst gegen Neonazis zu positionieren: Alle, die nicht meine Meinung teilen, sind Nazis, sind Antisemiten, sind zu vernichtendes Kroppzeug.
Ja, es gibt auch reale, handfeste und ernsthaft vertretbare KLISCHEEFREIE Argumente gegen Nationalismus, historisch fulminant bestärkbare gegen Nazis, gegen Rechtsradikalismus, leider nicht genug und nicht immer an der Stelle und aus den Mündern, aus denen das kommen müsste.
Leider gibt es da ein Problem:
Rechts ist nicht „rechtsradikal“, wie Links nicht „linksradikal“ ist, und national eben nicht „nationalistisch“ ist, eine Nationakmannschaft ist das nicht, und eine Volks_Partei damit zwar in ihrer beabsichtigten Breitenwirkung völkisch, ohne das allein dadurch im nationalsozialistisch verbogenen Sinne zu sein.
Bei jeder Gelegenheit berufen sich Bundespräsident, Kanzlerin, die Parteichefs und Politiker und sogar die Medien auf unsere Nationale Kultur, Sport, Wirtschaft, Sicherheit usw. usw. – und nichts ist deshalb nationalistisch. Nationalistisch ist das GEGENTEIL von NATIONAL, da es das Nationale pervertiert durch einseitige ungerechtfertigte Überhöhung über Andere.
Diese feine Unterschiede gehen in einer Lückenpresse zu schnell unter und schaffen so neue falsche Klischees.
Das wird in den gelegentlich seltsamen Kampagnen für Demokratie und gegen Rechtextremismus muter vermischt und verwirbelt auf oft naive und sogar dümmliche Weise und so zum Bummerang.
Für jeden ehrlichen Demokraten gehört Rechts wie Links und ALLES dazwischen zum Kreis (es gibt etwas links von mir und etwas rechts von mir, und ke nach dem, wo ich mich befinde, sind die Linken und die Rechten vpllig andere – das war und ist der Sinn des Ausgleiches durch Demokratie) der demokratischen Kräfte, die frei von Extremismus sind und ist entsprechend demokratisch zu respektieren.
Jedoch diese billigen Klischees der Politik, die gern auch amtierende Meisterpopulisten mangels Ausdrucksfähigkeit als Populismus beschimpfen, zerstören die Auffassung von Demokratie und fordern Extremismus heraus.
Kein Extremismus kommt von allein, und schon gar nicht von Geburt in den Genen, er wird erzeugt von denen, die da sind, vor allem von solchen, die meinen, indem sie da sind ist (bereits) Demokratie (der grösste „demokratische“ Irrtum), das reiche schon, und wenn dann ein paar passende Klischees noch hinterhergeworfen werden, sei das „Kampf gegen Nazis“ –
mitnichten ist es das, es ist die Geburtssuppe für das, was eigentlich ausgemerzt werden soll ….
Ja, es gibt Klischees, solche, so’ne, und sonewekke ….
Zuviel „Mein Kampf“ gelesen, Matthias? Dumm und widerlich, was Sie da schreiben!
…und die Rechten nennen sich Rechts (Sezession: right is right and left is wrong), weil…
…sie rechts sind und dazu stehen, während ordinäre Kleingeist-Nazis zu feige dafür sind…
Matthias, ich glaube, das könnte wirklich so sein. Sie sind eine Schande für die Rechte und ein Hoffnungsträger für die Linke. Machen Sie weiter so und trollen Sie so viele Foren wie Sie nur können.
Das macht Angst. Ein Umsetzen solch einer Bündnispolitik, wie die AFD sie möche, würde aus meiner Sicht auf ein Europa mit der Instabilität von 1914 und dem Vernichtungspotenzial der heutigen Waffen zusteuern. Währe eigentlich auch ein Thema für die Friedensbewegung. Oder nicht ?! Die Bedrohung halte ich schließlich für konkret.
„Wäre was für die Friedensbewegung“- Ja, Robert Diawara, wenn sie eine wäre.
Och Herr Posener, warum so kryptisch-mystisch?
Was wollen Sie sagen, dass diese (??) Friedensbewegung Krieg will, oder dass sie keine „Bewegung“ sei.
Irgendetwas wollen Sie doch bezweifeln, geben Sie Butter bei die Fische oder lassen Sie es weg, aber so „ohne Worte nur jammernd ironisierend bashend“?
Ist nicht leicht mit Ihren Einwürfen, die man doch so gern verstünde.
@Robert Diawara 12. September 2016 at 09:02 Antworten
„Das macht Angst. Ein Umsetzen solch einer Bündnispolitik, wie die AFD sie möche, würde aus meiner Sicht auf ein Europa mit der Instabilität von 1914 und dem Vernichtungspotenzial der heutigen Waffen zusteuern.“
Hm, Robert Diawara, bitte wieso sollte das so sein?
Kennen Sie das Buch „Lückenpresse“ von Prof. Teusch (soeben im Westendverlag erschienen).
Falls nicht: Dort wird Ihnen erklärt, wer warum welchen Aufwand wo und womit getroffen hat, um etwas zu erzeugen, das man Narrativ nennt, ein gefühltes (meist diffuses) nicht mehr hinterfrahtes schabbriges Bild, das „zu stimmen“ scheint, und das nur, weil es so viele Medien jeden Tag trommeln – Ohne dazu zu schreiben, wer inzwischen in die Geschäfte einsteigt, die Merkel &EU mit Russland-Sanktionen den hiesigen Geschäftspartnern, Betrieben und Bauern verbot: Es sind unsere Freunde aus USA, dort nimmt man es nit so genau mit Sanktionen, denn ihre Saat ging auf: Die Deutschen sind raus aus Russland, das Feld ist freigeschossen.
Alles nur mit dem Narrativ für EU-Blinde: Der böse Putin, der, der im Bundestag sprach und dort der Welt brilliante Vorstellungen anbot, die leider nicht der (ganzen) Welt gefallen wollten.
In diesem Buch wird Ihnen auch erklärt, warum es sich nicht etwa um Lügenpresse handelt und WIE diese Narrative erzeugt werden …
So, das beste wird sein, Sie erklären einfach Ihren aus meiner Sicht haltlosen Vergleich mit „Situationen von 1914“, wirtschaftlich, sicherheitspolitisch und realpolitisch, um nicht in den Verruf zu geraten, dass Sie nur das Narrativ fremder Leute mitbedient haben.
Und vergessen Sie bitte nicht, die gegenwärtig regierenden polnischen Nationalisten, die Verhältnisse in der EU (die es 1914 nicht gab) so zu benennen, wie sie entstehen, wenn am deutschen (vermerkelten) Wesen die Welt wieder mal genesen soll und alle nach Merkels persönlicher Sicht zu „fühlen“ haben, statt die Interessen ihrer Wähler zu vertreten.
Nein, nicht 1914, sondern die Jahre der Weimarer Republik mit ihrer Dominanz der unbedingten Unterwerfbarkeit aller anderen politischen Kräfte bei jeder von diesen – Das ist die EU nach Merkel, unnötigerweise, und D nicht minder – und DAS sind Kriegspotentiale, nicht jedoch die lächerliche Annahme, das Narrativ, Puuuhhhtttin macht Krieg mit denen, von denen sein Land lebt.
Ich weiss übrigens nicht, was denn genau dieAussenpolitik einer Partei sein soll, deren Eierschalen hinter den Ohren noch nicht mal trocken sind, es sei denn, ich interpretiere etwas dahin, wo kaum Gras wächst.
Erklären Sie einfach, was Sie mit 1914, der letzen Hochzeit des DEUTSCHEN KAISERREICHES meinen, wenn Sie noch dazu stehen
Ja, fast lustig, nicht wahr? Im Osten können sich die Zinnsoldaten ihre Aufgeblasenheit nur leisten, weil sie wissen, dass EU und NATO für Ausgleich schon sorgen. Die Geschäftsgrundlage des nationalen Erwachens im Osten IST die Westbindung.
@Stevanovic 12. September 2016 at 08:08 Antworten
„Aufgeblasenheit“:
„Die Geschäftsgrundlage des nationalen Erwachens im Osten IST die Westbindung.“
Schon, schon, leichte Korrektur:
Nicht „Nationales Erwachen“, sondern
„Nationalistisches Erwachen“, die ich (NATO, EU) rief, diese Geister, werd ich nun nicht mehr los …
Auch wenn ich nicht mit allem einverstanden bin – Sie sehen nicht das (arrogant dumme) Versäumnis des Westens, Russland „weltpolitisch“ einzubinden, als das noch möglich war, APO – drei Pluspunkte!
Lieber EJ, danke für die Pluspunkte. Vielleicht schreiben Sie bei Gelegenheit genau auf, wann jenes „Einbinden“ möglich war, und wie der Westen das versäumt hat.
Man muss Putin zu Gute halten, dass er zu Beginn seiner Präsidentschaft den aufrichtigen Willen zu einem Bündnis mit dem Westen hatte … Putin hat mehrfach gesagt, dass er Russland als Mitglied der NATO sehen will. Wobei er dies nicht nur unter vier Augen, sondern auch öffentlich getan hat.
Was eine EU-Mitgliedschaft angeht, so sind solche Gespräche geführt worden, jedoch nicht öffentlich, aber in Gesprächen mit europäischen Politikern.
Es war jedoch so, dass sich recht schnell herausstellte, dass die Forderungen der Europäischen Union für das damalige Russland zu hart waren. Und in der überschaubaren Zukunft war eine Mitgliedschaft in der EU für Russland nicht in Sicht. Außerdem hat die EU recht schroff gesagt, dass sie Russland in keiner Weise in der Eigenschaft als EU-Beitrittskandidat sieht, da Russland ein zu riesiger Brocken ist, der das Kräfteverhältnis in der Europäischen Union einfach radikal verändern und diese durch sein Gewicht einfach zerstören würde.
Deshalb wurde in einem nicht unwesentlichen Zeitraum der Versuch, sich den westlichen Strukturen anzuschließen, vor allem über die NATO unternommen. Dies wurde öffentlich und mehrfach geäußert. Hinzu kam auch, dass dies sehr viel realistischer erschien als eine EU-Mitgliedschaft.
Putin war der erste, der Bush nach dem 11. September angerufen hat. Er hat sehr ernsthafte Hilfe geleistet mit der Bereitstellung von Geheimdienstinformationen, der Zusammenarbeit der Dienste und der Zusammenarbeit in Sachen Afghanistan. Die US-Administration in Gestalt eben jenes Bush sagte jedoch, dass Russland mit einer NATO-Mitgliedschaft nicht rechnen könne.
Im Original
@Alan Posener. Am ehesten hätte sich die Gelegenheit ergeben, als die Russische Föderation frisch aus der Konkursmasse der Sowjetunion hervorging. In dieser Phase wurden zwei Fehler begangen: Erstens hat der Westen Rußland, orchestriert durch Berater des IWF, dazu gedrängt, sich einer wirtschaftlichen „Schocktherapie“ zu unterziehen. Die Folgen waren ein Kollaps der Wirtschaft und in dessen Folge eine (teilweise vielleicht nur gefühlte) Verarmung breiter Schichten, die vor allem die Befürworter einer autoritären Regierung gestärkt haben. Kurz gesagt: Die alten Eliten wurden dadurch gestärkt, daß die Menschen das Gefühl hatten, früher sei alles besser gewesen. Putin profitiert heute davon, daß er mit der Wirtschafts-Misere der Jelzin-Zeit nicht in Verbindung gebracht wird. Daß es zu einer akuten Not bei den Betroffenen führt, wenn ein Land von einer sozialistischen Planwirtschaft in eine Marktwirtschaft transformiert wird, war gleichzeitig in Polen und der Ex-DDR zu beobachten. Eine Abfederung dieser Not hätte nachhaltig jene umgestimmt, die die politische Freiheit und den wirtschaftlichen Niedergang in Verbindung bringen.
Fehler Nummer 2 war die Osterweiterung der NATO, ohne auf russische Befindlichkeiten Rücksicht zu nehmen. Es wäre für die Bündnispartner der NATO kein grundlegendes Problem gewesen, festzuschreiben, daß in den neuen Mitgliedsstaaten nur so viele fremde Soldaten stationiert werden wie einheimische Soldaten im Ausland (Beispiel: die USA stationieren 1 Bataillon in Estland, dafür wechselt ein estnisches Bataillon in ein anderes Nachbarland). Ferner würde sich Rußland auch weniger brüskiert fühlen, wären die fremden Truppen von ihrer Struktur her rein defensiv (etwa ein FlaRak-Bataillon). Auch dies eine Gelegenheit, die verpaßt wurde. Zu der Befindlichkeit Rußlands hat Erhard Eppler kürzlich übrigens einen interessanten Kommentar abgeliefert: https://le-bohemien.net/2016/08/11/die-verkannte-demuetigung-der-russen
Lieber Opa Krempel, um mit dem zweiten Beispiel zu beginnen: Es sind keine amerikanischen Truppen in den neuen Nato-Ländern stationiert. Die internationale Truppe für Estland ist die erste, und sie ist das Ergebnis ständiger russischer Provokation.
Ich bin, um zum zweiten Punkt zu kommen, mit Ihnen einer Meinung, dass die wirtschaftliche Schocktherapie für Russland falsch war. Damals war mit Boris Jelzin ein Mann an der Macht, der beste Beziehungen zum Westen hatte. Man hat nicht genug getan, um ihn – und die pro-westlichen Kräfte – zu stützen. Das geht auf das Konto Bill Clintons. Freilich war der Westen damals mit den Balkan-Kriegen beschäftigt.
@Alan Posener 12. September 2016 at 15:55 Author
Sie sagen
„Lieber Opa Krempel, …: Es sind keine amerikanischen Truppen in den neuen Nato-Ländern stationiert. Die internationale Truppe für Estland ist die erste, und sie ist das Ergebnis ständiger russischer Provokation.“
Gut, gut, also sind nun schlussendlich wohl doch US-amerikanische NATO-Truppen dort laut Ihrem Bekunden, nur von welchen „russischen Provokationen“ reden Sie da? Wer wurde erschossen, welche Grenze verletzt, wo über die Grenze geschossen? Haben Sie sich mal durch Ihren Kopf gehen lassen (eventuell nach Lektüre der internationalen Presse oder Funkmedien?), dass das ein krauses Narrativ ist, das Sie da bedienen, ohne Not und Belege?
Sie sollten nun doch endlich den Prof. U. Teusch lesen, einen Journalistik- und Informationsspezialist, der strikt alle ablehnt, die da was als „Lügenpresse“ diffamieren wollen, denn richtig muss das heissen „Lückenpresse“ (kommt, wenn Sachsen „Lügenpresse“ sprechen wohl so raus – ist aber nur meine Interpretation, um einen Bezug herzustellen) – Dort wird auch Ihnen erklärt, woher solche Ihre Narrative kommen („Lückenpresse“ / U. Teusch, 2016 Westendverlag).
Kennen Sie den Spruch eines süddeutschen mittelalterlichen Kupferstechers:
„Die Fabel übt all hier in Demuth ihre Macht,
so wird die Wahrheit auch den Fürsten beygebracht“
(Ein schelmischer Narr dienert dabei mit ausgestrecktem Zeigefinger an den Stufen eines Trohnes)
Machen Sie mit dem Spruch was Sie wollen, er ist recht vielseitig verwendbar, nicht nur zur Erstellung von Narrativen, sondern auch zu ihrer sinnvollen Nützlichkeit …
Und ach ja:
… aber in den „alten Ländern“ wie in D sind noch US-amerikanische Truppen mit hohem Potential stationiert, richtig: nicht die „amerikanischen“ NATO-Kontigente, sondern echte „nur“-USA-Truppen mit voller modernster aktiver Bewaffnung, Faustpfänder für Kolonie Deutschland – wohl Muster für „westliche Werte-Allianz“, als Zielgebiet NR.1 in Europa (Ramstein u.Umg.), falls Putin es einfallen sollte, „zurück zu schlagen“ – mei, mei, was beantworten Sie da nur in klein klein
@ Alan Posener 12. September 2016 at 15:55 Author
„… Schocktherapie für Russland falsch war. Damals war mit Boris Jelzin ein Mann an der Macht, der beste Beziehungen zum Westen hatte. Man hat nicht genug getan, um ihn – und die pro-westlichen Kräfte – zu stützen“
Was reden Sie nur: „Jelzin, der beste Beziehungen zum Westen hatte“
Der hat seine „besten Beziehungen“ zum Wodka gehabt, ein Suffkopp ohnesgleichen, der hat sogar vor laufender Kamera stockbesoffen „regiert“ (und musste anschliessend wieder mal herausgetragen werden) – und das soll bitte für wen günstig gewesen sein? Für den Westen? Für die Demokratie? Für Russland?
Nein, es war ausschliesslich für Jelzin and his family sowie für einen Herrn PUTIN günstig, der auf genau DIESEM (von Ihnen im Ende bedauerten Jelzin-Weg) in die Weltgeschichte gehoben wurde und der Staats-Sauferei ein Ende bereitete …
Oh je, oh je