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Der Fall Broder

Glaubt man der „Süddeutschen Zeitung“, was man nicht immer soll, niemandem soll man immer glauben, so ist „selbst der abgebrühte Chefredakteur der ‚Welt‘ auf Distanz“ zu meinem Freund und Kollegen Henryk M. Broder gegangen. Ein Kommentar Henryks auf der „Achse“ zu der ziemlich durchgeknallten (SZ: „waghalsigen“) Behauptung zweier „Tagesspiegel“-Autorinnen, die Vorfälle in Köln gehörten irgendwie auch zur deutschen „Rape Culture“, sei „im Springer-Verlag auf Ablehnung und auf eine vorsichtige Distanzierung der Chefredaktion gestoßen“, so das Blatt aus München.

Der Branchendienst „Meedia“ ging – ohne zusätzliche Informationen zu besitzen – weiter und titelte seinen Bericht – na, sagen wir: „Bericht“ – über die angebliche Affäre: „‘Mindestens geschmacklos‘: Chefredakteur Aust rügt Blog-Post von Welt-Autor Henryk M. Broder“.

Mindestens irreführend sind beide Artikel. Immerhin kann man bei der SZ nachlesen, was wirklich Sache war. Die „Ablehnung im Springer-Verlag“ bezieht sich einzig auf ein Tweet einer Redakteurin der „Bild“. Ich mag und bewundere Miriam Hollstein, die jahrelang meine Kollegin bei der „Welt“ war, aber sie spricht nicht für den Verlag. Und die Stellungnahme des „abgebrühten“ (wieso „abgebrüht“?) Stefan Aust lautet: „Aus dem Zusammenhang gerissen wirkt die Aussage Broders in der Tat mindestens geschmacklos.“ Im Gesamtzusammenhang betrachtet sei die Aussage jedoch „Teil eines bitteren Kommentars über die menschenverachtende Verharmlosung“ der Ereignisse in Köln.

Eine „Rüge“ sieht anders aus. Aber selbst eine „vorsichtige Distanzierung der Chefredaktion“ liegt nicht vor. Nur aus dem Zusammenhang gerissen mag Aust eine Geschmacklosigkeit erkennen, sonst eben nicht; und als Chefredakteur äußert er sich gar nicht, weil Broder – der wie ich kein Angestellter der „Welt“ ist – sich diese Nicht-Geschmacklosigkeit gar nicht in der „Welt“ geleistet hat.
Nun bin ich bekanntlich nicht immer mit Henryk einer Meinung. Er hat mich damals auf eine Denunziation hin aus der „Achse“ geworfen, wofür ich ihm nachträglich angesichts der Entwicklung des Blogs dankbar bin. Ich habe mit ihm später in der „Welt am Sonntag“ eine Zeitlang ein „Duell“ ausgefochten, und das hat Spaß gemacht. Er ist und bleibt übrigens der Meister, ganz gleich, was er tut, und guter Geschmack war seine Sache noch nie. Ihm also das „vorzuwerfen“, was zu  seinem Markenkern gehört, das ist kein Vorwurf.
Wenn wir aber über Geschmacklosigkeiten reden, die nicht dadurch entschuldigt werden können, dass sie von einer Person stammen, von der man sie billigend in Kauf nehmen muss:

Geschmacklos ist die ohne jeden Beleg in die Welt gesetzte Unterstellung der „Tagesspiegel“-Autorinnen, die Anzeigen gegen die Gewalttäter von Köln stammten zum Teil von Rassistinnen: „Womöglich sind aber auch Frauen dabei, die gar nicht Opfer geworden sind, sondern aus politischer Überzeugung der Meinung waren, dass die Täter mit Migrationshintergrund oder die Flüchtlinge, die das Chaos auf der Domplatte für sexuelle Übergriffe ausgenutzt haben, abgeschoben gehören. Das hoffen sie womöglich mit einer Anzeige zu beschleunigen.“ Da hilft auch das salvatorische „womöglich“ nichts. Womöglich haben die Autorinnen schlicht und einfach das Ausmaß der Gewalt verniedlichen wollen.

Geschmacklos ist die Mail, die der „SZ“-Autor an die Chefredaktion der „Welt“ schickte. Sie begann so: „Sehr geehrter Herr Peters, Ihr Autor und Reporter Henryk M. Broder hat auf seiner Internetseite ‚Achse des Guten‘ am gestrigen Dienstag einen menschenverachtenden Kommentar gepostet. Darin wünscht er zwei Redakteurinnen des TAGESSPIEGEL, die sich in einem Artikel mit der Silvesternacht von Köln beschäftigt hatten, dass diese von IS-Männern vergewaltigt werden sollten.“ Nein, ich nehme das zurück. Das ist nicht geschmacklos, das ist infam. Henryk schrieb wörtlich: „Und den beiden Frauen vom Tagesspiegel wünsche ich, dass sie vom IS nach Rakka eingeladen werden, um zu erfahren, was Rape Culture bedeutet.“ Dass sie selbst dort vergewaltigt werden sollen, hat er nicht gewünscht. Sondern klar gestellt, dass man in Rakka erfahren könne, was das ist, jene „Rape Culture“, von der die beiden Autorinnen behaupten, sie sei „auch Teil der deutschen Kultur”.

Geschmacklos ist das Foto von Broder in der „Süddeutschen“. Die Kamera lügt nie? Na, ick weeß nicht. Man kann natürlich jemanden so aufnehmen, dass er, sagen wir, sehr „jüdisch“ aussieht und die Hände so hält, als wolle er dem Betrachter an die Gurgel gehen; und man kann dieses Foto sehr bewusst aussuchen, um einen Artikel zu illustrieren, in dem der Jude Broder als jemand hingestellt wird, der deutschen Frauen die Vergewaltigung durch seine semitischen Brüder vom IS wünscht, nicht wahr. Und man kann das lassen. Aber bei der „SZ“ ist man in Sachen Bildredaktion so einiges gewöhnt.

Geschmacklos ist schließlich die gar nicht so klammheimliche Freude, mit der einige Leute nun auf eine Disziplinierung Henryks nach dem Muster Matthias Matusseks oder Nikolaus Fests spekulieren. Die Pressefreiheit, die das Recht zur herben politischen Auseinandersetzung beinhaltet, ist manchen Leuten allenfalls eine Charlie-Hebdo-Krokodilsträne wert. Diverse Leute, die vermutlich eher mit Henryk als mit den Autorinnen des „Tagesspiegel“ sympathisieren, haben mir schon die Entlassung an den Hals gewünscht; nun kommen andere, allen voran der vermeintlich seriöse Autor eines vermeintlich seriösen Blatts, und wollen einen Nicht-Vorfall so hochjazzen, dass einem anderen Autor die Existenzgrundlage und wichtigste Plattform genommen wird. Wie sagte der weiland König von Sachsen, als sich seine früheren Untertanen nach der Revolution mit einem tiefen Bückling von ihm verabschiedeten: „Scheene Demokraten seid ihr!“

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90 Gedanken zu “Der Fall Broder;”

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    @Parisien
    Die „Braven“ neigen allzusehr zum Schema-Denken und wissen oft gar nicht, wo sie damit rein geraten. Wir versuchen es ja hier zumindest anders. Und nur ’sachlich‘ geht auch nicht. Viele ‚Sachzwänge‘ sind nämlich gar keine. Loswerden wollte ich bei Ihnen aber noch folgendes, was ich soeben geschickt bekam:
    https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/36369-wollen-nicht-in-besatzungsarmee-dienen/
    Israel ist ein Land, wie andere auch, nur mehr unter Druck. Nur die Kommentare nicht, wie bei jedem anderen Land.. Also Israel hat Israelkritiker, wie Deutschland VW-Kritiker.
    Genau deswegen taugt nach meinen Geschmack Israel/ insbesondere Nethayahu nicht als Argument in der Debatte um Flüchtlinge hier. (Ich bin ja auch nicht mit allem einverstanden..)

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    Mal was anderes:
    Ein Aspekt, der mir insgesamt seit Jahren zu kurz kommt, ist die Exportorientiertheit unserer Industrien.
    So bauen wir phantastische Autos mit bombastischen Motoren, die aber mehr in den Golfstaaten gefahren werden und von reichen Chinesen. Die Deutschen leisten sich auch ein paar aufgrund guter Leasing-Verträge. In Frankreich, Großbritannien und Italien sieht man die kaum.
    Die Briten dagegen, die den Autosektor weitgehend aufgegeben haben unter der Ägide einer Frau, haben ihre halbe Schauspielergilde in Hollywood sitzen, statt eine eigene große Schauspielindustrie aufzubauen.
    Wie kann ein Europa funktionieren, wenn man a) keine anständigen Gehälter zahlt, b) seine Künstler exterritorialisiert, c) nicht auf den innereuropäischen Binnenkonsum achtet, was wiederum mit a zusammenhängt?
    Sanktionen gegen Russland haben weiter den Markt verengt. Der einseitige gierige Blick nach China rächt sich gerade, SA ist hoch verschuldet.
    Daher bin ich auch wirtschaftlich für ein Umdenken. Das hat hier vor Schengen auch funktioniert, und die Bürger hatten mehr Geld in der Tasche und fühlten sich in ihren Kulturen geborgener als heute.
    Europa ist schon lange auf einer Schlinderbahn. Nur mit Verwaltung lässt sich das nicht retten. Und wenn ich höre, dass schnellere Internetverbindungen Wirtschaftswachstum sein sollen, muss ich den Kopf schütteln, weil diese teilweise von den Kommunen bezahlt werden müssen. Im Prinzip ist das eine Chimäre.
    Wenn die gegenwärtige Situation so weiter ginge, bekämen wir: Mehr Privatschulen und Privatkliniken, Privatunternehmer für Frauentaxen, Frauentage in Schwimmbädern, Frauensektionen in ÖTV, gerade in Regensburg diskutiert, anhaltende Wohnungsnot, mehr Polizei, mehr Militär vermutlich (siehe Ägypten), eine krasse Zweiteilung, eine ausufernde Unterschicht, hohe Versicherungskosten, mehr Kriminalität, mehr Alarmanlagen, mehr legale und illegale Waffen, mehr Kameras im öffentlichen Raum, mehr Tresore, mehr Verbitterung, mehr Steuern und natürlich mehr Internet und Handyverkauf (auch die gestohlenen werden wieder ersetzt).
    Man kann also lose ableiten, wer profitiert und wer oder was nicht. Die Thiel/Zuckerbergs/Apples rechnen sich natürlich aus, dass sie profitieren. Nur frage ich mich, ob das so stimmt. Denn wenn der Bürger mehr Steuern zahlt oder eine Alarmanlage braucht und aus Sicherheitsgründen mehr Auto fährt, wird er am neuen Handy eher sparen und den neuen Computer später kaufen. Das mag also eine Milchmädchenrechnung sein. Aber in einer Welt, in der persönliche Daten verkauft werden können, wundert einen nichts mehr.
    Kurz: Mein Glauben an eine Profitsteigerung ohne Schengen ist sehr gering. Die Nebenkosten wären und sind jetzt schon immens und der Gewinn fraglich. Aber wir bauen ja seit ca. 1990 eine Blase nach der nächsten und leben in Glaubenssystemen. Daher passt Gauck auch nach Davos.
    Die Mittelschicht in den USA hat angeblich Null vom letzten Aufschwung profitiert, was auch Trump erklärt. Ich bin für Marco Rubio.

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    Herrje, Parisien. Also: Sie haben sich bitterlich beschwert, dass es so langweilig wäre, meine mittelmäßigen, angepassten Kommentare zu lesen. Die Beiträge Hern Posener sund Herrn Broders wären viel spannender. Daraufhin meinte ich, dass Sie hier oben (oben im Blogroll-Sinn von aktuell; die aktuellen Beiträge stehen eben oben) besser aufgehoben wären, weil Sie hier ja beide Stilisten gemeinsam feiern können, statt auf mir herumzuhacken.

    Und was machen Sie daraus? Antisemitismus.

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    Die älteren Briten laufen immer noch gern mit einem Holzstock. Einer! Manche sind handgearbeitet, meist aus Haselholz. Sie laufen völlig ohne Hintergedanken mit ihrem Stock durch die Landschaft, wenn sie nicht gerade – das immerhin wie eh und je – vor ihren Autos auf Klappstühlen sitzen und Tee trinken, nicht nur im Sonnenuntergang, nein, selbst im Regen, den sie erfunden zu haben scheinen.
    Ich dachte, ich kaufe mir auch so einen und gehe dann auch mit dem, aber mit Hintergedanken. Meine Freunde sagen, das sei gefährlich, man brauche mindestens eine Kopfplatzwunde vom Treten, so wie dieser hier:
    http://www.welt.de/vermischtes.....-Raum.html

    Ich schreibe das absichtlich, denn ich halte das für sehr aussagekräftig: Wenn wir im nur aus britischer Sicht prolligen Zustand, ansonsten durchaus in der moderaten Ecke angesiedelt, sauer werden, läuft es verkehrt in der Politik. Sehr verkehrt. Und die fragen nicht vorher, was er für Flüchtige aller Art getan hat.

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    Betrachtungen:
    Ich habe ihn eine Weile beobachtet in der Lobby eines großen Hotels. Da ich mir nicht sicher war, fragte ich ihn vorsichtig. Er freute sich sichtlich, erkannt worden zu sein, aber er war ziemlich unverwechselbar. Wie er dort saß und redete, war er vornehmlich Engländer. Er konnte Engländer. Das ist eine Rolle aus distinguiertem sehr zurückhaltendem Humor, bescheidenen Kochkünsten und stiff upper lip. Ich bewundere Menschen, die Engländer können. Ich kann nur Amerikaner. Sein Aussehen, vom Gesichtsausdruck bis zur Kleidung war auch britisch. Charles Laughton fällt mir dazu ein oder Churchill. Er ist der lebendige Beweis, dass Umgebung prägt, wenn man will. Ich selbst kann weder Engländer noch Franzose, aber Franzose gelingt mir besser (williger wegen der Küche) und noch besser Amerikaner. Also war er sehr fein. Nur ganz feine Charaktere können England.
    Der deutsche Proll, da wo ich mich heute gelassen einordne, also nicht oben, sondern ganz weit unten, fängt in einem englischen Zimmer nach spätestens zehn Minuten an zu schwitzen, weil er sofort merkt (wenn er nicht gänzlich verprollt ist), was man dort alles nicht sagen oder tun kann: 90 Prozent. Das fängt mit dem Rauchen an und hört mit dem Weinen auf. Die rauchen alle hinter Büschen. In den Lokalen gibt es schon außen Rauchverbote, zwei Meter weiter stehen sie mit ihrem Bier und ihre Fluppe, ich meine, es gibt auch andere Leute, aber das sind ja Aussätzige.
    Nun ja, in den USA ist das auch nicht anders, aber seine Meinung konnte man immer sagen vor Obama.
    Und anders ist das Trump-Phänomen nicht zu erklären. Von den politisch korrekten Töpfen mit Einheitskost bläst es die Deckel ab, und es gärt bei den Lebendigen, nicht bei den Braven. Die Braven, die man gern als linientreu bezeichnen kann, finden alles gut.
    Ach, war doch Hyde Park Corner schön und Charles Laughton mit Zigarre. A propos: Als die noch rauchten, hingen nicht so viele Bekiffte und Besoffene herum, und die Filme waren noch gut.

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    Sein latenter Antisemitismus, der schon in der Debatte um Günter Mitletztertinte und die männliche Zirkumzision durchschien, blitzte wieder auf nach dem Motto: Du, geh du doch zu den beiden (Halb)-Juden „da oben“, vermutlich, weil ich vorschlug, sarkastisch, alle Syrer zu nehmen, aber sonst niemanden, und dann Syrien an Israel zu geben, damit sie endlich von unserem demonstrativen Reue- und Buße-Ritual etwas haben.
    Es kapieren hier m.E. einige und nicht zu wenige nicht, dass wir für unseren verlängerten Buß- und Bet-Tag, den man bald als 365jährigen Feiertag einführen könnte, keine Bewunderung ernten, obwohl der zur Erzeugung öffentlicher Bewunderung und Ehrfurcht zelebriert wird und nur hierfür. Christlich wäre nur, sein Kreuz auf sich zu nehmen, und dieses Kreuz ist die ewige Schuld an Gott. Ja.
    Manche, die uns von unsrere Schuld befreien sollen, also quasi wie Gott angesehen werden, der das nur allein kann, missverstehen offenbar diesen ausgedehnten ehemaligen Feiertag als Betttag.
    Solche Latenten übrigens, die mich hier „nach oben“ schicken, finde ich wichtiger als etablierte Israelkritiker, die Israel auch nicht weniger lieben als die Tageszeitung Haaretz. Eins muss ich sagen: Sobald ich „hier oben“ bin, stellt sich mein Sarkasmus wieder ein, und das ist gut.

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    Lieber Alan Posener,
    ich wurde von Ihrem früheren Fan, Roland Ziegler, hier „rauf“ geschickt, siehe Werner, „Würde“. Hier ist „oben“.
    Nun ja, mir fällt hier nur ein, Sie zu fragen, ob Sie mir erklären können, wieso wir einen Pastor und Repräsentanten zu einem Wirtschaftsforum schicken. Vielleicht wegen seiner Erfahrungen mit der Treuhand? Damit er uns demnächst abwickeln kann? Spaß beiseite, was macht ein Paster in Davos?
    Es schmerzt, dass die Achse den damals unbedingt haben wollte. (Sie waren kritisch). Ich werde jetzt und in Zukunft, niemals meine Stimme mehr Parteien geben, die zu viel religiöse Beilage haben.
    Es sieht heute noch seltsamer aus, wie sie (Sie wissen schon) damals umgehend Paul Kirchhoff (Schröder: „Der Professor“) und Friedrich Merz ‚rausgeekelt hat.
    Wir versanden. Die Religiösen wittern Morgenluft. Eine Art Maria (Angela geht auch) macht den Weg frei. Schade, dasse keinen Sohn hat.

    1. avatar

      Lieber Parisien, als ich das letzte Mal in Davos war, das ist freilich ein paar Jahre her, da traf ich u.a. Angela Merkel, Pervez Musharraf, Bill Clinton, den bedeutendsten palästinensichen Zeitungsherausgeber, den Handeslminister der Bush-Regierung u.v.a.m. – es versteht sich von selbst, der der Bundespräsident dort ein gern gesehener Gast ist. Ob Gauck wirklich vier weitere Jahre machen sollte, steht auf einem anderen Blatt. Ich denke, Kretschmann würde das sehr gern an seiner Stelle machen…

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    Das Wort zum Sonntag:

    http://www.daserste.de/informa.....n-108.html

    Übrigens, auf St-Pauli ist das Problem gelöst.
    Nach Silvester blieb die Kundschaft weg.
    Kein Geld mehr zu verdienen.
    Ziemlich blöd für die „Geschäftsleute“ auf dem Kiez.
    Jetzt patoulliert die Polizei unter Aufsicht der Türsteher, weil sonst die Türsteher sich der Sache angenommen hätten.

    Wer hätte es gedacht, dass die Reeperbahn mal die sicherste Wohngegend von ganz Deutschland wird

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    Lieber Alan Posener,
    ich korrigiere mich ein wenig: Auf der Straße sind viele Frauen schön und mehr Männer attraktiv, weil dazu vieles beiträgt: Pflege, Kleidung, Duft, Gesichtsausdruck, Ausstrahlung, Sprache, Stimme, Sprachmelodie. Ich zum Beispiel habe mich mal verknallt nur wegen eines Blicks. Öfter eigentlich. Schönheit hat viele Fazetten.
    Photogen dagegen sind wenig Leute. Photogenen sieht man intuitiv mehr nach. Aber es gibt auch eindeutig Photogene, von denen man ahnen kann, dass sie schön sind. In der von mir früher favorisierten Partei fällt mir da nur das Röschen ein. In der noch früher von mir favorisierten Partei das „Küstenbarbie“, Ausdruck von Wolfgang Röhl. In der nie von mir gemochten Partei die dunkle Schönheit mit dem falsch geschriebenen jüdischen Vornamen, DDR-Schreibweise. In der von mir geradezu gehassten Mischfarbenpartei niemand, das kommt vom ewigen Müslikauen. In den blaugelb-violetten mehrere, eine in Hamburg. Ich sehe denen deutlich mehr nach, das fängt damit an, dass ich überhaupt über sie lese. Das ist menschlich.
    Aber eine Frau, die ich sehr schätze, ist Phyllis Chesler, und die ist gar nicht so photogen. Eine andere, die ich schätze, wird jedes Jahr, das sie älter wird, schöner. Das ist Melanie Phillips.
    Zusammenfassung: Ich bin Ästhet. Am liebsten habe ich, wenn sie photogen und schön sind und dann noch intelligent und vernünftig und an Dingen realistisch arbeiten. Für letztere Qualitäten bin ich bereit, auf erstere zu verzichten. Ganz schlimm ist es aber, wenn nichts zutrifft.
    Oder, wenn sie alt werden und nicht merken, dass sie kürzer treten sollten. Musterbeispiel: Madonna. Wenn sie peinlich werden. Und hier sind diese beiden einzuordnen, während Melanie und Phyllis immer klüger wurden. Und mit jedem alternden Schritt weiter weg von der Erotik aufmerksamer für Schicksale von Frauen wurden, quasi immer mehr vermütterlichten.
    Der, den sie hier öfter sperren, schrieb mal bezüglich eines posts zu Fanny Jimenez, wie er sich doch seiner Defizite bewusst sei. Das ist realistisch. Aber er hat die Obsession auch woanders sitzen und sollte die ablegen.
    Man muss also auch demütig bleiben, wissen, was man darf und was kann, gerade mit zubehmendem Alter. Ich darf ja alles, weil ich von Posener ausgebremst werde. Posener ist wie diese verdammten elektronischen Schilder auf der A8, wenn man gerade richtig durchgetreten hat. Das Adrenalin geht sofort in den Keller.
    Das bedeutet, dass ich mir immer bewusst war, dass ich Grenzen brauche. Unbegrenzte Freiheit führt zu Übertreibung und Anarchie.
    Deswegen braucht unser Land erst recht Grenzen, vielleicht nur vorübergehend.

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    Ich komme noch einmal auf den Bericht aus der Welt aus Düsseldorf zurück, den Sie ja wahrscheinlich noch hier bringen werden. Aus dem kleinen Film geht deutlich hervor, wer unter Merkels Ideen noch zu leiden hat: Kleine Händler, die schon eine Weile hier sind. Hier sieht man auch einmal mehr den Unterschied zu ca. 1938. Niemand, aber auch niemand hatte Angst, bei Juden einzukaufen. Meine Großmutter kaufte alles in einem kleinen jüdischen Kaufhaus. Es wurde quasi von oben verboten, dort zu kaufen. Man musste später Angst haben, diese Geschäfte zu betreten wegen oben. Davon kann hier nicht die Rede sein. Hier hat man Angst vor dem Mob und generalisiert, weil man die Leute nicht auseinanderhalten kann und die Straße nicht mehr langlaufen will. Wenn heute einer nicht bei Juden einkauft, theoretisch, sagen wir in Paris, hat es genau denselben Grund (Angst vor Terrorismus) außer bei Leuten, die die Gewohnheit haben, den Mob gut zu reden, denn die überlappen sich mit BDS.
    Die müssen doch total happy sein, wenn andere sich nicht mehr trauen, in jüdische Geschäfte oder Museen zu gehen wegen Anschlagsgefahr.
    Islamverteidiger und BDS sind in etwa identisch, wohl nicht ganz, aber da gibt es Teilmengen, und im Grunde muss man ihnen unterstellen, dass ihnen Terroristen ganz gelegen kommen, weil sie BDS ausdehnen.
    Daher, Alan Posener, können sie keinesfalls aus Angst vor dem Islam auf Hass auf Juden schließen. Das überlappt sich allenfalls bei xenophoben Rechten. Angst und Hass sind verschiedene Gefühle. Angst ist wichtig und hat der Menschheit das Überleben und das Klügerwerden ermöglicht, Hass ist überflüssig, ein Luxusgut für schwache Seelen oft mit Muskeln, auch neidische niedrige Charaktere, die sadistisches Vergnügen empfinden können, wenn sie angsteinflößend sind oder Karikaturisten oder Juden in kosheren Märkten umbringen oder Mädchen mit körperlicher Gewalt bedrohen.

  11. avatar

    „Das Viertel gilt als Rückzugsort vor allem nordafrikanischer Banden, daher der Name. Allein aus Nordafrika halten sich nach einer kürzlich vorgelegten Polizeibilanz gut 2200 mutmaßliche Diebe in Düsseldorf auf.“
    Welt online s.u.

    2200. Um die Ecke von der Kö. Dort liegt auch das Steigenberger, ein sehr gutes Hotel, schöne Zimmer. Wir schneiten dort so vor zwei bis drei Jahren nachts ‚rein als Familie. Die Youngsters wollten noch ‚raus – die Kö ist berühmt. Ich riet ab. Wieso, wollte man wissen. Die Straße sei völlig leer. Wir gingen dann doch, Druck von unten. Nach 100-200 m sahen wir diese kleinere Gruppe sich nähern. Ich hätte was im Hotel vergessen, sagte ich. Die Gruppe war weit genug weg, um gelassen zurück zu gehen. Der Portier guckte erstaunt, dann schaute er die Straße lang, und sein Gesichtsausdruck wandelte sich in eine Mischung aus Zorn und Verständnis. Wir verschoben den Ausflug auf den Morgen. Es ist ein gutes Hotel, man kann davor schön parken. Am besten mit Mietwagen. Die Bar im Hotel ist auch gut.
    Das geht also schon lange, der Staat hat einfach weggeguckt. Nach Sylvester guckt er hin wegen Karneval. Und ich hoffe, er bleibt dabei. Deutlich mehr Sicherheit und dafür weniger Knöllchen würde man schon schätzen.
    In den USA war das immer anders. Man bekam genaue Anweisungen, wo man nicht hingeht. In der Nähe der Fifth Avenue war es meistens ruhig. Wahrscheinlich ist das besser. Ich bin davon etwas geprägt. In den USA bekam man einen Riecher dafür, wo man hingehen kann und wann. Auch, wann der Zeitpunkt war, aus Detroit wegzuziehen. Das Weggucken kann zu Detroitisierung führen. In Duisburg ist das schon halbwegs so. In Luton wohnt auch keiner freiwillig und auch nicht in Besancon oder Marseille.
    Die Durchmischung war gut gemeint, aber sie hat das Potential, den öffentlichen Raum und das Business empfindlich zu stören. Es sind vielleicht relativ wenige im Vergleich zur Gesamtheit, aber sie richten trotzdem großen Schaden an.
    http://www.welt.de/vermischtes.....ertel.html

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    Luftschloss im Kopf
    Reiner Mohr, passt haargenau:
    „In teilweise atemberaubender Empathielosigkeit gegenüber den weiblichen Opfern von Köln, Hamburg, Bielefeld, Stuttgart, Frankfurt und anderswo verteidigen viele von denen, die sich sonst tagtäglich für „Gender-Mainstreaming“ einsetzen und die „Festung Europa“ attackieren, ihre eigene Festung im Kopf.“
    http://www.welt.de/debatte/kom.....enden.html

    Ich habe die Damen vom TS gegoogelt mit Bild. Man darf nie unterschätzen, wie neidisch unattraktive Frauen von klein auf auf ihre Geschlechtsgenossinen mit Ausstattung sein können. Letztere – völlig klar – kriegen die besseren Männer ab. Der Neid ist schon in der Grundschule tief eingefräst. Es wird gemobbt, dass es kracht. Wenn Attraktivität und Leistung zusammen fallen, sitzt die Angegriffene auf einsamen Posten. Man muss unterstellen, dass ihr ein bisschen Ärger auch schon mal gegönnt wird. Am meisten von Frauen. Chesler hat es untersucht.

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      Lieber Parisien, Ihre Unterstellung, die „Damen vom TS“ seien „unattraktiv“ und neidisch auf Frauen „mit Ausstattung“, und darum unempathisch, ist erstens nachweislich falsch; beide Frauen sind glücklich liiert; zweitens aber auf seine Weise Ausdruck einer misogynen Haltung, die schlicht und einfach widerlich ist. Ich unterstelle Ihnen ja auch nicht, Sie würden hier so lange Riemen schreiben, weil Ihr eigener zu kurz ist. Das hätte das gleiche Niveau.

  13. avatar

    @KJN

    „Wahrscheinlich jetzt auch noch Empörungskultur.“

    Streichen Sie das „wahrscheinlich“. Skandalisierung ist das Brot- und Buttergeschäft in vielen Redaktionsstuben. Fragen Sie Horst Köhler, Jörg Kachelmann oder Christian Wulff.
    Ein weites Feld.

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    WOMÖGLICH ist Herr Broder der einzige, der sich ob dieser Debatte, dieses „Nicht-Ereignisses“ (Stevanovic) scheckig lacht. Eine bessere Werbung für sich und seinen Blog konnte er doch gar nicht bekommen.

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    @Parisien

    … nicht der Katholik Adolf Hitler, der Sozialist Adolf Hitler hat gesagt … mussu richtig gucken, mhmm?

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    Nochmal zu Granach: Ich weiß nicht, ob wir außerhalb der jüdischen Gemeinschaft Alexander Granach kennen würden, wenn Broder nicht Gad, dessen Sohn aufgetan hätte oder Gad ihn. Wenn Broders Humor der Mond ist, war der von Gad die Sonne. Wer sich über Broder ärgert, sollte sich das als Therapie ‚reinziehen:
    http://www.amazon.de/Ach-Grana.....er+granach
    Wenn er (sie) dann lacht, sollte er (sie) Broder verzeihen, denn es gibt fast kein größeres Geschenk als ein befreites Lachen. Ein guter Kaiserschmarrn vielleicht noch oder ein Tafelspitz, aber das Lachen ist unbezahlbar. Wenn man nicht lacht, ist man ein hartgesottener verkniffener Linker. Somit ist die CD auch ein Diagnosewerkzeug. Im Gegensatz zu manchem hohlköpfigen Zeug, was Linke oder Arme (Armlänge) mal so loslassen, wird die CD überdauern und ab und zu jemanden zum Lachen bringen. Und deswegen kennen ein paar von uns Gentilen Alexander Granach.
    Als wir noch Bush („Son“) hatten und Gerhard Schröder hier, gab es viel mehr zum Lachen. Oder kommt mir das nur so vor („früher war alles besser“)? Diese Regierung ist dröge. Und Bush hatte Recht mit Saddam. Der Fehler, der das Pulverfass zum Rollen brachte, ist viel früher passiert.
    Warum schreibe ich das? Weil ein paar Pfeifen sich das mal anschauen sollten statt zu verpfeifen. Weil Gad Granach komisch war, weil er sich nicht so wichtig nahm. Und er hätte mehr Grund gehabt, verbittert zu sein. Und weil Gad Granach Broder links liegen gelassen hätte, wenn der ein Scheißkerl wäre. Weil der so wirkte, als hätte er nichts nötig. Außer Essen und Humor.

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    @ Alan Posener
    Wenn man den Muslimen klarmachen würde, dass es ursprünglich wohl von unseren Leuten kam, täten sie sich vielleicht leichter, es loszuwerden. Ein paar sollten Sie sich für ’17 aufheben. Ich sag ja, es ist vergesellschaftet:
    http://www.unmoralische.de/christlich.htm
    „Wenn ich einen Juden taufe, will ich ihn an die Elbbrücke führen, einen Stein an den Hals hängen und ihn hinabstoßen und sagen: Ich taufe dich im Namen Abrahams!“
    (Martin Luther, Tischreden)

    „Luther war ein großer Mann, ein Riese. Mit einem Ruck durchbrach er die Dämmerung, sah den Juden, wie wir ihn erst heute zu sehen beginnen.“
    (Der Katholik Adolf Hitler)

    „Ob sie sich aber auch müde und zuletzt todt tragen, das schadet nichts, laß‘ sie nur todt tragen, sie sind darumb da.“
    (Martin Luther, Schwangerschaftsberater)

    Sind die authentisch? Bin entsetzt

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    Bonhorst, hintersinnig wie er ist nach seinen Jahren in England, nennt sie wohl Elois, die beiden Damen vom TS. Jetzt sind sie von einem Morlock gebissen worden, und den hat die SZ dargestellt. Gut, das Bild.

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    Annexe, Herr Posener: Ich habe übrigens vergessen, womit er mich beleidigt hat. Ernsthaft: Mein Gedächtnis spuckt das nicht aus. Ich glaube, so etwas sollte man gesund nennen. Oder shakespearian.

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    Ich sage Ihnen mal was, Alan Posener: Ich konnte Ihnen nur kontra geben und mein Eigenes vertreten, weil ich vorher B. kannte, und vor allem, weil er mich mehrfach beleidigt hat. Ja, ernsthaft. Und es hat eine Weile gedauert, bis ich gemerkt habe, dass so etwas befreiend sein kann. Deswegen haben Leute Recht, die ein Recht auf Beleidigung einfordern. Beleidigung kann bewirken, dass man sich ändert.
    Vor Broders Beleidigung waren Juden für mich dasselbe wie für ca. 60-70 Prozent aller übrigen Deutschen: Heilige Kühe, Anne Franks, über die man Bescheid wusste, Sterns (der von Schindler), und ein paar lebendige Größen, die überlebt hatten wie Arno Lustiger zum Beispiel. Der Zentralrat hat mich nie interessiert, sondern die Individuen. Ja, und die Toten. Für mich als halbgläubigen Menschen waren sie natürlich nicht ganz tot, sondern in Gan Edden. Oder 6 Mio Tränen auf dem Gesicht von Gott, der ihnen nicht helfen konnte. J’chw’hs Versagerleistung mit einem nötigen Glauben an Gan Edden, das Paradies.
    Aber wenn man von einem Juden beleidigt wird, von einem quicklebendigen Juden, ist das etwas ganz Besonderes, aber nur, wenn man sich verteidigt. Denn ich habe ihn dann auch ein paar Mal beleidigt. Und das nimmt er gelassen hin. Was er nicht hinnimmt, ist öffentliche Häme oder sowas wie Hinhängen beim Chef, denn das ist niedrig und keine Kunst und spießig und mickrig-kleindeutsch wie das Schnäppchenjagen, zur Not auch anno ’38 ff in jüdischen Häusern. Sein erster Mentor Rudolf Augstein konnte das angeblich auch nicht ab. Gleichzeitig beleidigt er Leute. So what. Man kann daran wachsen, auch, weil er meistens Recht hat.
    So hat mir dieses Beleidigen seine ganze Gemeinschaft auf den Erdboden geholt. Sie ist leider sehr klein. Aber, wie Shakespeare Shylock sagen lässt, weint sie auch, lacht sie auch, und sie beleidigt auch.
    Und wenn mir das nicht passiert wäre, hätte ich Ihnen vermutlich nie widersprochen wegen Julius. Es ist denkbar, dass ich Ihnen hinten ‚reingekrochen wäre. Sie wären ein zu schützender „Halbjude“ in meinem Kopf gewesen. Das ist umgekehrter Rassismus. Darunter leiden viele Deutsche, weswegen Broder sagte, ehrliche Antis seien ihm lieber. Joffe dagegen warnte vor der Umkehr des Philosemiten.
    Nur so ist zu erklären, dass Deutschland Massen an Leuten ins Land lässt, die a) intrinsicly anti-Semitic sind und b) Frauen nicht dieselben Rechte zugestehen.
    Weil sie Shakespeare nicht verstanden haben, seine innige Sicht auf Shylock, denken sie, so könne man Buße tun und etwas, das nicht einmal Gott wieder gutmachen kann, wieder einrenken. Ergo halten sie sich für größer als Gott oder für kleine Kacker, die nicht das Recht haben, ihr Land zu schützen, beides gleich schlimm. In Wirklichkeit sind sie nur „Zeitgenossen“ (Kästner) mit Schwielen nicht am Gesäß, sondern am Gehirn.
    Und Hitler haben sie auch nicht verstanden, denn er war mit genau diesen Vertretern befreundet.
    Und jetzt wollen sie Schuster nicht verstehen.
    Die Deutschen träumen den Traum vom ideellen Großen. Sie halten sich für Maschinisten des großen Guten, Könner („wir schaffen das“) im Büßergewand. Dabei machen sie die schlimmsten Fehler. Der Ausdruck „Wir schaffen das“ stinkt gen Himmel, denn man hat auch das Vergasen von 6 Mio Juden „geschafft“. Vor dieser Schaffermentalität sollte man sich hüten, und das Ausland tut das bereits.

  21. avatar

    Ich wünsche mir auch, dass nur die Linken Opfer der Multi-Kriminalität werden und nicht die normalen Deutschen. Das wäre göttliche Gerechtigkeit, dafür zünd ich ne Kerze in der Kirche an.

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      Dafür beten, dass Leute Opfer von Kriminalität werden – das können vermutlich nur Christen wie Sie, Herr Weller.

  22. avatar

    Herr Posener, man sollte keiner Zeitung IMMER glauben. Am besten sammelt man alles und bedenkt es immer wieder. Ein von Poltikern gern toleriertes Phänomen ist die Glaubenskraft der Masse; umso erschütternder ist für jene, wenn die Masse zunehmend apostatisch wird.
    „Geh da bloß nicht hin“ haben auch schon viele Pfaffen in früheren Jahrhunderten geschrien. Wenn die Masse vom Glauben abfällt, wird sie erst zum Demos. Plötzlich muss der Apparat mit denkenden Menschen kommunizieren, die Medien wachen auf und merken, was sie fast verloren hatten: Den teilnehmenden nachdenklichen Leser. Einige mehr schalten die Talkshows ab, wahre Fabriken für Worthülsen für regurgitierende Kühe.
    Dass ich noch denken kann, habe ich Ihnen und Broder zu verdanken, Ihnen durch Toleranz nach heftigen Äußerungen, Broder durch seine unerbittliche Beobachtungsgabe.
    Am 10.1. schrieb er die Kolumne: „Wir sind Schrauber. Schrauben ist unser Leben.“
    Auf English: „We are Screwers. Screwing is our life.“
    Herzlich gelacht.
    Sie haben eine Meinung, beide. Die mag unterschiedlich ausfallen, aber beide Meinungen sind wertvoll.
    Er ist sehr jüdisch: Ich würde ja sagen, dass er „a canary in the coalmine“ sein kann. Deswegen habe ich ihn ernst genommen, obwohl er heiter daher kommt. Aber Clowns müssen ernst genommen werden.
    Ernste wie Sie dagegen („straight guys“) müssen auch herausgefordert werden.
    Was da so nachwächst, ob jetzt beim TS oder bei der SZ, macht manchmal unglücklich.
    So hoffe ich, dass Sie beide plus einige ältere Größen bei der „Welt“ uns noch lange erhalten bleiben, außerdem, dass zumindest den Printmedien klar wird, dass eine fluppende Wirtschaft nicht unbedingt Mittelmäßigkeit ausschließt. Die Merkelregierungen, selbst von Ausnahmen abgesehen höchst mittelmäßig, haben diese fast im ganzen Land verbreitet. Zusammen mit Sachen wie outcry etc.

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    Der eigentliche Skandal ist doch wohl, wie schamlos die Damen Journalistinnen u.v.a. die Vorfälle herunterspielen, wenn sie nicht in ihr politisches Weltbild passen. Da ist es dann nicht mehr weit her mit der vielbeschworenen ‚Empathie‘. Mna muss wirklich aufpassen daß einem da nicht der Kragen platzt, zumindest in einem Land, wo Regelverstöße offensichtlich zu mehr ‚Empörung‘ führen, als moralisches Versagen.

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    Broder und seine „Provokationen“ haben ungefähr noch den Glanz, mit dem Mörtel-Lugner und seine „Stars“ das Welt-Ereignis Wiener Opernball verschönern.

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    @Parisien

    „Ich mit Ihnen und Kaufmann einer Meinung kommt selten vor.“

    Wir sind diesmal alle einer Meinung – das ist ja noch schräger als die Sache mit dem Maya-Kalender.

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    @ Alan Posener
    Ja. Sie machen hier etwas anderes als in der „Welt“.
    Und Broder auch.
    Zum Glück, denn das vergrößert das Meinungsspektrum.
    Broder unterstellte die Andeutung „The Jews did it.“ Verständlich, dass er da fuchsig wird.
    Außerdem verachtete er schon immer Relativierungsversuche von Gewalt gegen Frauen und Kinder, wehrlose.
    Ansonsten sollten die empfindlichen Pflanzen im Bereich von links nach grün mehr wegstecken lernen, auch bei der SZ. Verbalgefechte machen klüger.
    Ich mit Ihnen und Kaufmann einer Meinung kommt selten vor.

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    Es ist immer wieder interessant wenn man sieht, dass hinter der Kritik und Empörung über einen anderen, persönliche Motive (und meist eine Vorgeschichte) steckt, die dem nicht-Eingeweihten unbekannt sind.

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    Ich bin bestimmt der erste, der bereit ist, auf Broder den ersten Stein zu werfen, aber nicht wegen dem hier. Ein nicht-Ereignis.

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    Manche Medien bemühen sich halt immer wieder aufs neue, den Vorwurf der Lügenpresse durch ihr Verhalten zu bestätigen.

    Dazu gehören aber nicht nur SZ und Tagesspiegel.
    In dieser Hinsicht äußerst bemerkenswert ist der Beitrag „„5 Lügen über Flüchtlinge und Kriminalität“ in der BILD-Zeitung vor ein paar Tagen.
    Darin werden angebliche Behauptungen über Flüchtlinge „widerlegt“, die teilweise von der BILD selbst in früheren Ausgaben aufgestellt wurden.

    Für wie doof halten die ihre Leser ?

    PS: Daß die Kamera lügen kann ist doch ein alter Hut. Politische Gegner – und Zeitungsredaktionen sind leider oft politisch Handelnde – werden IMMER möglichst unvorteilhaft abgebildet. AfD-Politiker sollten daher nur noch mit links winken, denn aus einem Winken mit rechts wird auf dem Foto gern was anderes.

  30. avatar

    Sehr geehrter Herr Posener,
    nicht, dass ich ein Freund der Süddeutschen wäre, aber spielen nicht Überschriften in der WELT (gerade auch Ihrer Kommentare) oft damit, etwas in so verkürzter Form darzustellen, dass die jeweilige Aussage dem darunter stehenden Text geradezu widerspricht!? Ihr aktueller Kommentar mit dem Buschkowski-Zitat ist eigentlich ein gutes Beispiel dafür: Die Überschrift suggeriert, dass Sie sich dieses Zitat zu eigen machen, bei der Lektüre des Textes wird aber deutlich, dass dies gar nicht der Fall ist.
    Nichts anderes macht Herr Schmitz von der Süddeutschen vom Prinzip her auch: Die Überschrift suggeriert einen Skandal, der zur Lektüre des Kommentars reizt, der im Text dann aber gar nicht mehr so dramatisch erscheint.
    Sie zitieren den Autor zudem unvollständig, da er gar nicht behauptet hat, dass „selbst der abgebrühte Chefredakteur der ‚Welt‘ auf Distanz“ zu Broder gegangen sei, sondern er hat von „leicht [!] auf Distanz“ gehen gesprochen, was in meinen Augen ein Unterschied ist. Der entsprechende Satz von Aust lässt sich durchaus so deuten. Ihre Deutung ist auch naheliegend, letztendlich aber ebenso wenig belegbar. Das von Ihnen in Anführungszeichen gesetzte Wort „Rüge“ kommt in dem gesamten Text der SZ-Artikel gar nicht vor.
    Ich frage mich also, warum Sie hier Ihren eigenen kleinen Skandal inszenieren? Meine Vermutung lautet, dass Ihnen (aufgrund Ihrer sehr vernünftigen Haltungen) die Anhaltspunkte für eine Identifikation mit der mehr als fragwürdigen ‚politischen Figur‘ Broder ausgehen, weshalb Sie sich Ihre eigenen Anhaltspunkte zurecht legen, um Ihr freundschaftliches Verhältnis zu Herrn Broder nicht mit allzu vielen Widersprüchen zu belasten. Verzeihen Sie mein (die SZ würde sagen „waghalsiges“) Hobbypsychologengelaber, aber ich liebe den Versuch zu spalten – obwohl ich damit noch nie Erfolg hatte ;-).

    1. avatar

      Lieber LF, vielen Dank für Ihre Hinweise. Es stimmt, dass Überschriften oft – meistens – nicht vom Autor stammen und auf eine maximale Wirkung zielen. Das heißt aber nicht, dass sie nicht zu kritisieren wären – gerade weil sie redaktionell, nicht auktorial gesetzt werden.
      Die „Rüge“ steht – das schreibe ich doch auch – im Branchenblatt „Meedia“, das ich verlinke.
      Zur Hobbypsychologie: Sie irren, hoffe ich. Ich empfinde keine Freude über den Weggang Matthias Matusseks, das habe ich auch öffentlich gesagt, und ich finde die Taktik, Menschen wegen Äußerungen, die sie in der Blogosphäre oder auf Facebook oder Twitter machen, bei ihrem Arbeitgeber anzuschwärzen, sagen wir: grenzwertig. Ich möchte hier auf „SM“ auch dinge ausprobieren, die in der „Welt“ nicht oder so nicht stehen können. Auf Facebook verliere ich zuweilen die Contenance. Es sind verschiedene Sphären. Es geht auch um das Grundsätzliche. ich muss aber auch sagen, dass mich das Foto von Henryk in der „SZ“ an sehr ungute Vorbilder erinnerte. Da greift die Rassensolidarität.

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    100 Pro Zustimmung.
    Die SZ ist neben dem SPIEGEL und den GEZ-Medien das Zentralorgan der merkel-deutschen Bigotterie.

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    Broder rechtfertigt seinen Wunsch mit dem Argument, die Art der „‚Argumentation'“ käme ihm „bekannt“ vor – und schämt sich nicht, eine Vermutung bezüglich einiger (!) Frauen, die Anzeige erstattet haben, mit der Verschwörungstheorie gleichzusetzen, hinter der Shoa würden ‚eigentlich‘ „Zionisten“ stecken, „die … womöglich sechs Millionen Juden ‚geopfert‘ haben, um ihr Ziel, die Gründung einer jüdischen Kolonie, eines jüdischen Staates, in Palästina zu erreichen. Die Nazis wären nur in die Falle der Zionisten getappt, weil sie deren Absichten nicht erkannt hätten.“ – Wenn man mal nach einem typischen Beispiel für eine aus der Luft gegriffene ‚Nazi-Keule‘ in einem vollkommen unangemessenen Vergleich (der Broder bei anderer Gelegenheit hätte aufheulen lassen, hier würden die Opfer der Shoa relativiert und verhöhnt) gesucht hat – hier ist es: http://rationalwiki.org/wiki/False_analogy

    Anstatt auf den Vorwurf von Schmitt einzugehen, spricht Broder nur sehr allgemein von „missverstanden“, ohne zu erläutern, was genau Schmitt eigentlich missverstanden haben soll. Stattdessen bemüht er – was auch sonst – den persönlichen Angriff: Schmitt habe „noch eine Rechnung mit mir offen.“ Und dann wechselt er flugs das Thema, indem er die Kritik einfach auf Schmitt umdreht (tu-quoque) und einen Pappkameraden konstruiert. Und bis dahin hat man natürlich längst vergessen, dass Broder – und nicht Schmitz – in der Beweispflicht steht, wenn er behauptet, er sei „missverstanden“ worden.

    Soviel zur rhetorischen Kompetenz deutscher Journalisten.

  33. avatar

    Existenzgrundlage?
    Hat der Broderich nicht genug zurück gelegt, dass er mit knapp 70 noch Traktate verfassen muss?
    Ich dachte, er pöbelt aus Überzeugung nicht aus Geldnot. Aber wenn ich ihn mal mit dem Hut in der Hand in der S-Bahn treffen sollte, werfe ich garantiert einen Euro hinein.
    Ansonsten müssten Sie ihn ja besser kennen als ich, aber es ist bemerkenswert, den Damen vom „Tagesspiegel“ das „womöglich“ nicht abzunehmen, dafür Broders Pamphlet ausschließlich in seinem Sinne zu interpretieren.
    Vielleicht handelt es sich dabei dann doch nur um einen Freundschaftsdienst?
    Immerhin erkannte der Broderich selbst im antifaschistischen Hrdlicka einen „linken Nazi“, als der dem Biermann den Reichsparteitag an den Hals wünschte.
    Und seine Fehde mit Frau Krienen, die noch überall im Netz nachlesbar ist, wird diese selbst wohl interpretieren können.
    Broder kann ja schön schreiben, wenn er will – vor allem, wenn es nicht um Politik geht – aber er erinnert etwas an Harald Juhnke, der besoffen mit „Adolf Hitler“ unterschrieben hat, aber wahrlich kein Nazi war, sondern einfach nur hin und wieder einen über den Durst getrunken hat. Was es beim Broder ist, dass ihn immer wieder verbal ausrasten lässt, können Sie besser beurteilen.

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    „Womöglich“ impliziert nicht a priori eine „Unterstellung“, sondern zuerst einmal eine Vermutung. Sie hängen hier in Ihrer eigenen Parteilichkeit fest, Herr Posener, und das kann man zeigen. Für eine – sogar doppelt durch „womöglich“ angezeigte – Vermutung braucht man keinen „Beleg“ und man kann sie auch nicht a priori als „geschmacklos“ diffamieren, nur weil man Vermutung und Unterstellung verwechselt. Und natürlich ist das ein tu-quoque-Fehlschluss. Da hilft es auch nichts, ein „womöglich“ – immerhin modale Anzeige – als „salvatorisch“ zu bezeichnen und so Vermutungen per se verbieten zu wollen, wenn der Inhalt einem nicht zusagt (der Grund darin liegt darin, dass Sie zuerst die „Unterstellung“ unterstellen und dann alles andere als Verschleierungstaktik interpretieren – ein typischer Bestätigungsfehler). Zumal sich ja auch Ihre eigene Zustimmung zu Thesen über Köln sich an allen Stellen auf Vermutungen stützt – die, anders als die der attackierten Autorinnen, aber gerade nicht immer anzeigen, dass sie welche sind. Der Vorwurf von Ihnen ist also absurd, weil mehrfach selbstwidersprüchlich.

    Richtig gaga wird es, als Sie selbst Ihre eigene salvatorische Deutung davon, was Broder ‚eigentlich gemeint‘ hat, einsetzen, um die vorher noch so sehr geschätzte Bösartigkeit Broders zu entschärfen:

    „‚…den beiden Frauen vom Tagesspiegel wünsche ich, dass sie vom IS nach Rakka eingeladen werden, um zu erfahren, was Rape Culture bedeutet.‘ Dass sie selbst dort vergewaltigt werden sollen, hat er nicht gewünscht.“

    „Erfahren … was Rape Culture bedeutet“ erlaubt durch seine Unschärfe natürlich auch den vorgeworfenen Wunsch. Doppelte Standards und Äquivokations-Fehlschlüsse also, Herr Posener. Wer nicht in der Lage ist, sich selbst an Standards zu halten, die er für andere aufstellt, überzeugt nicht sondern baut nur rhetorische Kulissen auf.

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    Henry M.Broder kann man schon zu Lebzeiten in einem Atemzug mit Publizisten wie Carl von Ossietzky und Kurt Tucholsky nennen.

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    @ Alan Posener
    Ich bin darin versunken. Dann las ich über den Namen: Bullshit, die Erklärungen, dachte ich. Shy=Schüchtern und Lock=Schloss. Eingesperrt im elisabethanischen England. Loneliness. Man hatte keine andere Wahl. Mahler hatte keine, Colon auch nicht. Dann habe ich zwei Wörter gegoogelt und fand untenstehenden link. Und ich habe noch mehr Argumente: Keiner von diesen Spießerelisabethanern wäre auf die Idee verfallen, Desdemona und Otello zu paaren. Niemand hätte Romeo die Julia gegeben. Und nicht einer hätte sich aus seinem satten Dasein in einen Hamlet versetzen können. Granach brachte mich auf die Idee, loneliness, lonely looking sky, lonely sky, lonely sky. Ich hab nix genommen, Schwur, ich habe nur ein bisschen DPS gemacht, meditativ:
    http://www.ynetnews.com/articl.....33,00.html

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    @ Alan Posener
    Kennen Sie diese Aussage? Schön:
    Alexander Granach, who played Shylock in Germany in the 1920s, writes,

    „…how does it happen that Shylock’s defense becomes an accusation?…The answer must be a perfectly simple one. God and Shakespeare did not create beings of paper, they gave them flesh and blood! Even if the poet did not know Shylock and did not like him, the justice of his genius took the part of his black obstacle [Shylock, the obstacle to the plans of the young lovers] and, out of its prodigal and endless wealth, gave Shylock human greatness and spiritual strength and a great loneliness–things that turn Antonio’s gay, singing, sponging, money-borrowing, girl-stealing, marriage-contriving circle into petty idlers and sneak thieves.“
    https://en.wikipedia.org/wiki/Shylock

    Ja, Granach, so sind manche. Und wenn’s nicht hinhaut, machen sie die Banken verantwortlich oder ihren Nachbarn. Oder Tante Else. Oder Israel. Oder die Frauen selbst für Missbrauch.

    Wenn man III,I liest, bekommt man den Eindruck, dass Shakespeare, während er an seiner Figur arbeitete, mitten im finsteren antisemitischen elisabethanischen Zeitalter, anfing, diese genau zu verstehen und wertzuschätzen. Therapie durch Schreiben.

    1. avatar

      Stimmt, Parisien, aber Heinrich Heine hat über ein Jahrhundert vor Granach das Gleiche kürzer und besser gesagt. „Shakespeare hegte vielleicht die Absicht, zur Ergötzung des großen Haufens einen gedrillten Werwolf darzustellen, ein verhaßtes Fabelgeschöpf, das nach Blut lechzt und dabei seine Tochter und seine Dukaten einbüßt und obendrein verspottet wird. Aber der Genius des Dichters, der Weltgeist, der in ihm waltet, steht immer höher als sein Privatwille, und so geschah es, daß er in Shylock, trotz der grellen Fratzenhaftigkeit, die Justifikation einer unglücklichen Sekte aussprach, welche von der Vorsehung, aus geheimnisvollen Gründen, mit dem Haß des niedern und vornehmen Pöbels belastet worden und diesen Haß nicht immer mit Liebe vergelten wollte.“

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    Wer „Je suis Charlie“ war, muss Broder, Matussek, Fest und sogar Pirincci aushalten.
    Daher empfehle ich Broders Kritikern, nachzudenken, ob sie auf „Je suis Charlie“ gemacht haben. Charlie war immer härter als obige.

  39. avatar

    Bravo. Einmal mit Ihnen einer Meinung.
    Broder ist total gutmütig. Wie seinen Freund Leon regt ihn Gewalt gegen Frauen und Mädchen unübersehbar auf und deren Relativierung erst recht.
    Das Bild? Witzig. Er diskutiert mit jemandem. Sie meinen, er sieht aus wie Shylock? So what. Das dürfte ihm schnuppe sein, die Gewalt gegen Frauen dagegen nicht.
    Manche Frauen relativieren heutzutage. Daher bekommen wirkliche Frauen inzwischen das, was sie sich immer schon wünschten: Männer als ihre besten Freunde.
    Und Broder hat etwas, was diese fehlgeleiteten Femen von heute nicht haben: Einige gescheite Freundinnen, auch türkisch geborene.

  40. avatar

    Niemand erwartete von Henryk Broder eine mögliche, feinsinnige Argumentation. Er liebt die schwarze Satire. Der wahre Kern seiner Kritik an den beiden Redakteurinnen ist immerhin der, dass sie „rape culture“ zur kleinen Münze machen. Nicht alles, was Frauen zurecht sexistisch finden, sollte deswegen schon mit solchen Totschlag-Argumenten belegt werden dürfen. Das wäre Debattenkultur.

  41. avatar

    Lieber Herr Posener,

    es ehrt Sie, dass Sie ihrem Freund beispringen. Aber ich verstehe den Rat Broders auch so, wie ihn die SZ verstanden hat. Aber Sie haben natürlich recht, Broder ist sprachlich so gewandt, dass er die Ausmalung seiner Träume dem Leser überläßt. Ausdrücklich gefordert hat er es nicht. Ich finde es aber auch im Zusammenhang mindestens geschmacklos.

    Ich halte die öffentlichen Spekulationen der beiden Journalisten zum jetzigen Zeitpunkt für absolut unangebracht. Es ist Aufgabe von Polizei und Staatsanwaltschaft die Anzeigen zu prüfen. Falschbeschuldigungen gibt es leider gerade in Fällen mit hohem medialen und politischen Interesse immer wieder. Aktuell soll sich auch ein PDS-Politiker in Wismar mit 17 Messerstichen selbst verletzt haben, um so einen Angriff von Rechten vorzutäuschen. Wenn so etwas auch in Köln passiert sein sollte, wird man es früher oder später erfahren. Ohne Anhaltspunkte darüber zu spekulieren, ist nicht die Aufgabe von Journalisten.

    Mit besten Grüßen

    Ihr 68er

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